Beseitigung des Eigensinns, sich selbst zu bestätigen

(Minghui.org) Letztes Wochenende traf ich bei der Parade gegen den Organraub an lebenden Falun Gong-Praktizierenden einen Ladenbesitzer. Er stellte mir mehre Fragen. Als ich ihm die wahren Umstände über Falun Dafa erklärte, merkte ich, dass er nicht wirklich zuhören mochte, sondern ständig seine eigene Meinung äußern wollte. Oft musste ich ihn unterbrechen, damit ich weiter erklären konnte.

Später dachte ich nach, hätte er meiner Erklärung über die wahren Umstände mit ruhigem Herzen zuhören können, anstatt immer recht behalten zu wollen, hätte er die wertvollsten Informationen seines Lebens bekommen. Er hatte es aber nicht so gemacht. Ganz im Gegenteil, er redete nur ein endloses „Blabla“, als sei er von etwas kontrolliert. Die Substanz, die seinen Zustand verursachte, stand zwischen ihm und den wahren Umständen.

Als ich wieder zu Hause war, besann ich mich und erkannte, dass sein Verhalten eine Wiederspiegelung meines Kultivierungszustandes war. Genau deswegen hatte es der Meister für mich arrangiert, ihn zu treffen. Damit ich klar sehen konnte, welcher Faktor meine Erhöhung verhinderte. Es ist genau das Ich, voll von Anschauungen aus dem alten Kosmos, sowie die Anerkennung des Selbst, dass sich nicht berühren oder verändern lässt.

Als ich aufrichtige Gedanken gegen diese Substanz aussandte, sah ich plötzlich das Gesicht von Oboi (Aobai, eine Rolle in einem Tanz). Seine Augen strahlten seinen Stolz auf die eigenen Leistungen aus. Sie zeigten auch, dass er arrogant und aggressiv war. Ich war sehr überrascht. Bin ich etwa auch so? Bin ich etwa nicht gut? Aber wenn ich genau überlegte, war nicht ich es, die erzürnt war oder die anderen beschimpfte und kritisierte, wenn mir etwas nicht gefiel? War nicht ich es, die nie höflich mit Vorgesetzten oder älteren Menschen sprach?

Obwohl ich es erkannt hatte, wusste ich aber noch nicht, wie ich dieses „Ich“ beseitigen sollte. Allmählich vergaß ich wieder, mich gut zu verhalten. Erst vor kurzem musste ich mich aus gegebenem Anlass passiv kultivieren. Es geschah an meinem Arbeitsplatz, wo bisher alles reibungslos geklappt hatte. Aber jetzt kam eine Lücke nach der anderen zum Vorschein. Ich war gezwungen eigene Fehler zuzugeben. Dadurch wurde das Ich ein wenig kleiner und bescheidener, jedoch war es immer noch sehr hartnäckig.

Ich bin sehr dankbar für die Ermahnung und Hinweise der Praktizierenden in meiner Umgebung. Einmal bekam ich einige Fragen mit, die bei der Sitzung der Vertriebsabteilung besprochen wurden. Obwohl ich die Probleme nicht gänzlich verstanden hatte, äußerte ich meine Meinung.

Eine Praktizierende ermahnte mich: „Überlege mal, was für eine Person das ist, die einfach dazwischen redet, wenn andere Abteilungen ihre Dienstbesprechung abhalten! Und Du hast es sogar zwei Mal gemacht.“

Bei einer Sitzung kritisierte ich die anderen sehr heftig. Danach wiesen mich andere Praktizierende darauf hin: „Wenn du sprichst, sieht es so aus, als ob du die Direktorin oder die Geschäftsführerin wärest. Du hast Dich selbst für zu wichtig genommen. Ich denke, du solltest dein Augenmerk nicht auf andere richten, sondern bei dir selbst schauen und prüfen.“

Die Worte der Praktizierenden erschütterten mich und halfen mir, durch dieses Ereignis die andere Seite des „Ich“ zu erkennen. Ich verstehe jetzt, warum sich manche Menschen so aufplustern. Sie schauen ständig, wie gut sie sind, wie gut ihr eigener Ausgangspunkt ist und was ihre Absicht ist, sie wollten doch für alle nur das Beste... Aber wenn sie die anderen betrachten, sehen sie nur deren Mängel und Probleme. So betrachten sie sich selbst immer als höherstehend und die anderen immer als niedriger. Aber ein wahrer Kultivierender verhält sich anders. Ganz im Gegenteil, er findet seine eigenen Mängel heraus, und achtet auf den guten Ausgangspunkt und die gutherzige Absicht.

In dieser Zeit hatte ich nicht nur Probleme bei der Arbeit, die Widrigkeiten kamen von allen Seiten. Beim gemeinsamen Fa-Lernen wiesen mich die Anderen darauf hin, dass meine Leselautstärke Unruhe brachte, es klang so, als ob ich das Lesen anführen wollte. Beim Autofahren blinkte das Licht für den Motor. Beim Erlernen des Trommelspiels in der Tian Guo Marching Band fehlte es mir an Gefühl für den Rhythmus und ich war sehr ungeschickt. Sogar beim Gehen stieß ich mit meinen Händen gegen die Wand.

Ich konnte spüren, dass mich eine Substanz hinderte, meine Sache gut zu machen. Bei den Filmaufnahmen für eine Werbung verstand ich nicht, was die Werbung zum Ausdruck bringen sollte. Bei der Produktion für ein Radioprogramm konnte ich mich nicht in die zu sprechende Rolle hineinversetzen. Bei meiner Arbeit konnte ich die einzelnen Aufgaben nicht ordnungsgemäß erfüllen. In den Besprechungen war ich zu ungeduldig, um den anderen bis zum Ende zuzuhören. Beim Trommeln dachte ich, es würde reichen, wenn es ungefähr stimmte. Ich wollte mich nicht wirklich anstrengen, die richtigen Maßstäbe zu erreichen. Eigentlich will sich das „Ich“ des alten Kosmos nicht verändern. Es wollte die anderen ändern, um seine eigenen Ziele zu erreichen.

Ich stellte an mich selbst die Forderung, möglichst wenig zu sprechen, nicht zu kommentieren, und nur wenig meine Meinungen zu äußern. Dadurch fand ich heraus, dass nichts verzögert wurde, wenn ich nichts dazu äußerte. Außerdem hatten dann viel mehr Praktizierende die Gelegenheit, teilzunehmen und die Ganzheit zu harmonisieren.

Der Meister lehrt uns:

„Mein Fashen kann das Falun auch direkt einsetzen, aber wir wollen keinen Eigensinn fördern. Wenn du ihm die Übungsbewegungen beibringst, sagt er: „Aber ja, ich habe das Falun bekommen.“ Du glaubst, du hättest es eingesetzt; aber so ist das nicht. Ich habe euch das gesagt, damit ihr nicht diesen Eigensinn nährt, alles wird von meinem Fashen erledigt. So verbreiten unsere Falun Dafa-Schüler den Kultivierungsweg.“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun 2012, S. 214)

Als ich das früher las, fand ich diese Person wirklich dumm. Wie konnte sie nur glauben, dass sie selbst das Falun eingesetzt hätte? Zu oft haben wir die Erfolge für unsere Verdienste gehalten. Zum Beispiel denken wir: Weil ich ihm etwas gesagt habe, hat er sich so und so verändert. Oder: Durch mein jahrelanges Durchhalten haben sich die Dinge so und so entwickelt. Manchmal mache ich mir Sorgen um die Haltung der Praktizierenden. Warum? Dann denken wir immer noch, dass es von uns selbst gemacht worden sei: Wenn wir uns nicht darum kümmern würden, dann würde sich die Sache so und so entwickeln. Darum müsste es so und so sein. 

Aber eigentlich macht alles der Meister. Was das Leben tatsächlich verändern kann, ist das Fa. Ich habe nur das Glück, ein Teilchen dieser Bewegung zu sein.

Ich danke dem Meister, dass er sich schon so lange um mich kümmert und beschützt. Danke den Praktizierenden, dass sie in allen Situationen da sind.