Nach neun Jahren Qualen im Gefängnis Strafanzeige gegen Jiang Zemin erstattet

(Minghui.org) Qi Xiangru ist eine Falun Gong-Praktizierende. Sie stammt aus dem Kreis Kangping der Stadt Shenyang in der Provinz Liaoning. Wegen ihres Glaubens an Falun Gong wurde sie im September 2002 zu neun Jahren Gefängnis verurteilt.

Im Frauengefängnis der Provinz Liaoning erlitt sie Folter, Zwangsarbeit und Gehirnwäsche.

Am 16. Juni 2015 schickte Qi ihre Strafanzeige gegen Jiang Zemin an die Oberste Staatsanwaltschaft und das Oberste Volksgericht. Jiang Zemin ist der Haupttäter, der die seit 17 Jahren andauernde Verfolgung von Falun Gong zu verantworten hat.

Falun Gong brachte Glück in das Leben

Qi Xiangru begann im November 1997 im Alter von 53 Jahren Falun Gong zu praktizieren. Sie lernte fleißig die Lehre von Falun Gong und praktizierte die Übungen jeden Tag. Bald schon erholte sie sich von mehreren gesundheitlichen Problemen wie Knochen-Hyperplasie, Nasenkatarrh und Nierenentzündung.

Die Knochenhyperplasie in ihrer Lendenwirbelsäule verursachte Qi sehr viel Schmerzen. Sie breitete sich weiter nach innen aus und beeinträchtigte den Ischiasnerv. Qi ging zu verschiedenen Krankenhäusern und versuchte verschiedene Arten von Behandlungsmethoden, aber alle waren umsonst. Wegen ihres Zustandes war sie nicht in der Lage, schwere Arbeit zu verrichten.

Nachdem sie begonnen hatte, Falun Gong zu praktizieren, erholte sie sich, war immer in guter Stimmung und konnte jede Arbeit erledigen. Jeden Tag, wenn sie zur Arbeit kam, reinigte sie zuerst das Büro und dann den Boden im Flur. Ihr Vorgesetzter lobte sie noch viele Jahre später und sagte: „Falun Gong-Praktizierende sind wirklich gut!“

Festnahmen, Inhaftierungen und Gefängnisstrafen

Seit dem 20. Juli 1999, als Jiang Zemin mit der Verfolgung von Falun Gong begann, war Qi mehrmals festgenommen und inhaftiert worden und hatte eine neunjährige Gefängnisstrafe verbüßt.

Am 22. Juli 1999 war Qi zur Provinzregierung Liaoning gegangen, um gegen das unrechtmäßige Verbot von Falun Gong zu appellieren. Sie wurde festgenommen und mit Hunderten von Falun Gong-Praktizierenden im Hörsaal des Bezirks Dongling eingesperrt.

Am 5. Oktober 1999 fuhr sie nach Peking, um für Falun Gong zu appellieren. Sie wurde verhaftet und in die Provinz Liaoning zurückgebracht. Dort wurde sie im Untersuchungsgefängnis Nr. 5 der Stadt Liaoning festgehalten. Danach brachte man sie in das Frauenerziehungszentrum, das für die Inhaftierung von Prostituierten vorgesehen ist. Nachdem sie dort zwei Monate lang eingesperrt war, wurde sie am 15. Dezember freigelassen.

Beamte der Polizeiwache Zhennan führten am 26. September 2001 eine rechtswidrige Hausdurchsuchung durch und verhafteten Qi erneut. Sie verhörten Qi und wollten von ihr wissen, woher sie das Informationsmaterial über Falun Gong habe.

Sie weigerte sich, diese Fragen zu beantworten. Nach dem Verhör gelang ihr die Flucht aus der Polizeistation. Weil die Möglichkeit bestand, dass sie wieder verhaftet werden würde, ging sie nicht nach Hause, sondern zog von Ort zu Ort. Die Polizei verhaftete dann ihre Schwester und sperrte diese an ihrer Stelle für 15 Tage.

Am 23. Mai 2002 wurde Qi von Beamten der Polizeiwache Dongguan festgenommen und in das Untersuchungsgefängnis der Stadt Shenyang gebracht. Dort war sie für mehr als sechs Monate inhaftiert. Sie trat für 68 Tage vom 22. Juli bis zum 28. September 2002 in einen Hungerstreik. Daraufhin fesselte man sie auf das „Totenbett“ [1] und zwangsernährte sie.

Qi wurde am 30. September 2002 in einer geheimen Gerichtsverhandlung in Kangping zu neun Jahren Gefängnis verurteilt. Am 4. Dezember 2002 brachte man sie in das Frauengefängnis Liaoning, wo sie drei Monate lang jeden Tag auf einem kleinen Hocker sitzen musste (30 cm breit und 20 cm hoch).

Als Folge dieser Folter war ihr Gesäß mit Blutergüssen bedeckt und verformt. Von 06:30 Uhr bis 23:00 Uhr musste sie Zwangsarbeit leisten, oft sogar noch länger.

Weil sie über einen langen Zeitraum hinweg täglich so viele Stunden arbeiten musste und die Falun Gong-Übungen nicht mehr praktizieren durfte, verschlechterte sich Qis Gesundheit. Im Jahr 2007 wurden bei ihr Gebärmuttermyome diagnostiziert.

Der neue Abteilungsleiter im Gefängnis begann, Qi Gehirnwäsche-Sitzungen zu unterziehen. Wenn Qi sich weigerte, die Gefängnisordnung aufzusagen, wurde sie auf verschiedene Weise bestraft. Zum Beispiel musste sie die Toiletten reinigen, durfte keine Pause machen oder kein Mittagessen zu sich nehmen. Nach der Arbeit musste sie bis 23:30 Uhr bewegungslos dastehen. An Sonntagen musste sie von 07:00 Uhr bis 19:00 Uhr stehen. 

Häufig wurde sie in einen Dienstraum zur zusätzlichen Bestrafung bestellt. Sie musste stehen, hocken oder wurde mit Elektroschockstäben geschockt. Sie wurde auch gezwungen, sich Videos anzusehen, die zeigten, wie andere umerzogen und dann freigelassen wurden.

Eines Tages im Jahr 2009 rief man sie in den Dienstraum. Ohne jede Erklärung schockte man sie mit Elektroschockstäben an Hals, Rücken, Händen und Gesicht. Die Wärter schockten sie, bis die Akkus der Elektroschocker leer waren. Das war nach etwa 40 Minuten der Fall.

Im Jahr 2008 ließ sich Qis Ehemann unter dem Druck der Behörden von ihr scheiden.

Nachdem Qi die neunjährige Haftstrafe verbüßt hatte, wurde sie am 22. Mai 2011 entlassen.

Nach ihrer Entlassung wurde Qi immer noch von der Polizei schikaniert. Am 30. Dezember 2013 verhaftete man sie ohne ersichtlichen Grund erneut in ihrem Haus und sperrte sie 25 Tage lang in das Untersuchungsgefängnis Liaoning.

Hintergrund

Jiang Zemin begann im Alleingang die Verfolgung von Falun Gong im Jahr 1999. Trotz Widerspruch der übrigen Mitglieder des Ständigen Komitees des Politbüros nutzte er seine damalige Position als Chef der Kommunistischen Partei Chinas und zwang ihnen seinen Willen auf, um die Verfolgung zu beginnen.

Die Verfolgung hat in den vergangenen 17 Jahren zum Tod vieler Falun Gong- Praktizierender geführt. Unzählige wurden gefoltert und sogar wegen ihrer Organe getötet. Jiang Zemin und seine Gefolgschaft sind direkt für den Beginn, die Weiterführung und Aufrechterhaltung der Verfolgung verantwortlich.

Unter Jiangs persönlicher Anleitung gründete die Kommunistische Partei Chinas am 10. Juni 1999 ein illegales Sicherheitsorgan, das Büro 610 genannt wird. Es agiert außerhalb des chinesischen Gesetzes und führt die Verfolgungspolitik direkt durch. Mit dem Aufruf: „Zerstört ihren Ruf, ruiniert sie finanziell und vernichtet sie physisch!“ wies der damalige Präsident Chinas, Jiang Zemin, die Handlanger der Verfolgung an, vor keiner Grausamkeit zurückzuschrecken.

Das chinesische Gesetz erlaubt seinen Bürgern, Strafanzeigen zu erstatten. Viele Falun Gong-Praktizierende üben nun dieses ihnen zustehende Recht aus und zeigen das frühere Staatsoberhaupt an.


[1] Foltermethode „Totenbett“: Dem Gefangenen werden Hände und Füße auseinandergezogen und an ein Metallbett gefesselt: Folter-Nachstellung: Totenbett