Die Wirksamkeit der Erklärung der wahren Umstände reflektiert die eigene Ebene

(Minghui.org) Meine Mutter wurde kürzlich wegen des Praktizierens von Falun Dafa festgenommen. Um sie zu retten, erklärte ich den Beamten in der Polizeiabteilung die wahren Umstände. Ich möchte hier gerne ein paar Erkenntnisse erzählen, die ich während des Prozesses gewonnen habe.

In meinem Arbeitsumfeld gibt es eine Redewendung: „Beim Verkaufen geht es nicht darum, den Kunden zu befriedigen oder ihn anzubetteln. Stattdessen sollte ein Verkäufer Verständnis für die Situation des Kunden haben und ihm sinnvolle Vorschläge machen, so wie ein Freund. Auf keinen Fall sollte er ihn zum Kaufen überreden. Wenn du dazu in der Lage bist, dann wirst du auf natürliche Weise erfolgreich sein.“

Das ist sehr praktisch unter den gewöhnlichen Menschen und es beinhaltet eine Einstellung, die beide Seiten akzeptieren können. Diese Denk- und Vorgehensweise kam mir in den Sinn, als ich mit verschiedenen höheren Beamten sprach, um meine Mutter zu erretten. Außerdem veranlasste mich diese Redewendung darüber nachzudenken, wie die Falun Dafa-Praktizierenden bei der Aufdeckung der Verfolgung noch effektiver sein können.

Es war das erste Mal, dass ich mit jemandem in der Polizeiabteilung sprach. Die Polizeibeamtin schien nicht unsympathisch zu sein. Sie sagte mir, dass Polizeibeamte auch Menschen seien. Auch wenn ich die Knoten in ihrem Herzen nicht lösen konnte, spürte ich doch ihren starken Wunsch die wahren Umstände zu erfahren - ein Wunsch, der nur durch diejenigen Falun Dafa-Praktizierenden erfüllt werden kann, die den Menschen mit Barmherzigkeit die Wahrheit und ihr von Herzen kommendes Verständnis übermitteln.

Vor einigen Tagen ging ich zur Staatsanwaltschaft, um mich über das Verfahren meiner Mutter zu erkundigen. Ein Angestellter der Haftgenehmigungsstelle zeigte mir eine Liste von Anrufen auf seinem Mobiltelefon.

Er sagte: „Seitdem ich an Fällen arbeite, in denen es um Falun Gong-Praktizierende geht, erhalte ich diese Anrufe jeden Tag. Sie kommen aus Hongkong und aus der ganzen Welt.“

„Sie behaupten, dass wir Falun Gong-Praktizierende verfolgt haben und dass wir darauf warten sollten, bis die Schuld unseres Verbrechens mit Vergeltung heimgezahlt wird.“

„Sie rufen mich an, ohne mir zu erklären, um was es eigentlich geht. Ich lege auf und kurz danach rufen sie gleich wieder an. Manchmal kann ich mich nur darüber wundern und frage mich: ‚Was wollen Sie von mir?‘ Ich muss das meinen Vorgesetzten melden…“

Ich konnte seinen Ärger und seinen Frust über diese „Belästigung“ spüren. Jeder braucht eine barmherzige Kommunikation und nicht nur einen Schwall Informationen ins Gesicht geschleudert.

In einem sehr freundlichen Ton sagten mein Mitpraktizierender und ich zu ihm, dass diese Menschen anriefen, damit er ein richtiges Verständnis von Dafa bekommt und noch wichtiger, dass er die Fakten der Verfolgung verstehe.

Ich sagte: „Die Untersuchungen begangener Justizfehler nehmen heutzutage zu und ein System persönlicher Verantwortung wird gefördert. Wenn Sie eine Sache nicht wirklich verstehen und daraufhin ein falsches Urteil fällen, wäre es nicht schlimm, wenn in Zukunft gegen Sie selbst ermittelt wird?“

Er nickte zustimmend und akzeptierte, was wir ihm sagten.

Es liegt mir fern, meine Finger auf diese Praktizierenden zu richten, die diese Anrufe gemacht haben. Sie haben schnell reagiert und ihre Sicherheit aufs Spiel gesetzt, um Praktizierende zu retten. Der Ausgangspunkt war nicht falsch. Aber dies ist nur ein Teil des Problems!

Wie viele von uns können sich tatsächlich in die Beamten hineinversetzen und rücksichtsvoll mit ihnen umgehen, als wären sie Familienmitglieder? Wenn sie Familienmitglieder wären, würden wir ihnen nur etwas predigen oder sie gar bedrohen? Natürlich nicht. Nötigung und Überredung werden oft von gewöhnlichen Menschen eingesetzt. Aber wir sind anders; wir sind Dafa-Jünger, und wir sind gütig.

In der Vergangenheit neigte ich dazu, die drei Worte Wahrhaftigkeit-Barmherzigkeit-Nachsicht getrennt voneinander zu verstehen. Heute Morgen dachte ich plötzlich an diese Bedeutung „Wahre Barmherzigkeit“ und „Wahre Nachsicht!“

In letzter Zeit hat die chinesische Politik bis zu einem bestimmten Grad Einschränkungen für Vollzugsbeamte eingeführt. Viele Menschen verdienen ihr Geld durch die Kommunistische Partei. Sie befinden sich in einem Konflikt und wollen kein schlechtes Gewissen haben.

Wahrscheinlich fürchten sie sich auch vor Worten wie „eine Rechnung begleichen“ und „Vergeltung.“

Vielleicht wollen ihre beunruhigten Herzen etwas Warmes inmitten der Turbulenzen des Lebens hören. Vielleicht wollen sie etwas von einem anderen Lebewesen hören, dass wahre Fürsorge zeigt und ihnen als Wegweiser dient. Durch so eine Art und Weise könnten sie sich akzeptiert fühlen und ihr Herz öffnen.

Es ist vielleicht nicht ganz einfach für uns, die Erklärung der wahren Umstände auf solch einer Ebene zu erreichen, aber es ist nicht unmöglich. Der Meister hat es uns schon gelehrt, aber wir haben das Konzept wahrscheinlich noch nicht ganz übernommen.

Ich habe eine ähnliche Situation beobachtet. Beim Umgang mit Mitpraktizierenden neigen wir dazu, das Fa des Meisters zu benutzen, um andere zu kritisieren und vermischen es dabei mit Schuldzuweisungen und Groll. Bei dem Versuch, andere dazu zu bewegen, unsere Ideen zu übernehmen, denken wir da wirklich an die anderen?“

In der Vergangenheit gab ich anderen oft Hinweise und dachte blind: „Es ist zu seinem eigenen Besten. Jetzt liegt es an ihm, ob er es akzeptieren kann oder nicht.“ Jetzt weiß ich, dass dies nicht richtig war.

Ich erinnerte mich an eine Konversation zwischen Konfuzius und seinen Schülern, die ich einmal las. Der Grundgedanke darin war: Wenn man es nicht schafft, andere zu überzeugen, sollte man darüber nachdenken, ob die eigene Einstellung dafür die Ursache ist.

Nach meinem Verständnis bedeutet Barmherzigkeit nicht, anderen zu predigen oder zu versuchen, sie zu verändern. Es beinhaltet, sich in die Situation der anderen hinein zu versetzen und sie mit einem weiten Herzen zu verstehen. Keiner hat das Recht, einen anderen zu verurteilen, solange er nicht eine Meile in seinen Schuhen gegangen ist.

Ich glaube, dass bedingungsloses Vertrauen, Ermutigung und Toleranz eine Manifestation der Barmherzigkeit sind und dass solch eine Barmherzigkeit mit positiver Erwiderung anerkannt wird.

Nach meinem Verständnis kann die Wirkung der Erklärung der wahren Umstände tatsächlich eine Widerspiegelung der Ebene des Praktizierenden darstellen.

Bitte weist mich auf Unangebrachtes freundlich hin.