Haft, Flucht, Folter … auch nach 16 Jahren Verfolgung ist das Martyrium eines 37-Jährigen noch nicht zu Ende

(Minghui.org) Ein 37-jähriger Mann aus der Stadt Mishan hat fast sein halbes Leben entweder in Haft verbracht oder damit, einer Verhaftung zu entkommen. Der Grund: sein Glaube an Falun Gong – an einen Kultivierungsweg, der vom kommunistischen Regime in China verfolgt wird.

Weil Fan Mingsheng seinen Glauben nicht aufgeben wollte, wurde er mit 21 Jahren zu zwei Jahren Zwangsarbeitslager verurteilt. Wegen der unaufhörlichen Misshandlungen und Folterungen dort erlitt er einen Nervenzusammenbruch.

Seine Freilassung 2003 brachte kaum Ruhe in sein Leben, da ihn die örtlichen Behörden weiterhin streng überwachten.

Im August 2006, als Fan gerade mit seinem Motorrad nach Hause unterwegs war, stießen die Polizisten mit ihrem Streifenwagen absichtlich mit ihm zusammen.

Fan war schwer verletzt, doch ein Polizist sagte zu den Ersthelfern: „Zu schade, dass er nicht gleich gestorben ist.“

Anstatt die Beamten zur Verantwortung zu ziehen, drohten die Behörden Fan, ihn erneut in ein Zwangsarbeitslager zu sperren.

Fan floh mit seiner Frau und seinem Baby von zuhause, wurde jedoch im Februar 2009 erneut gefangen genommen und kam für sechs Monate in ein Zwangsarbeitslager.

Nach seiner Freilassung tauchten er und seine Familie wieder unter. Sein Aufenthaltsort ist nicht bekannt.

Nachstehend folgt ein Bericht über das Martyrium, das Fan infolge der Verfolgung von Falun Gong durchlebt hat.

In einer Nervenheilanstalt unter Drogen gesetzt

Im Frühling 2001 wurde Fan wegen des Praktizierens von Falun Gong verhaftet und in die Nervenheilanstalt Mishan gebracht. Man spritzte ihm unbekannte Drogen, die ihn schwach und inkontinent werden ließen. Außerdem befand er sich drei Tage lang im Koma. Als er wieder zu Bewusstsein kam, musste er Chlorpromazin nehmen, was zu Symptomen einer starken geistigen Verwirrung führt.

Er bekam Elektroschocks mit voller Ladung, angeblich um die Symptome zu behandeln, die durch das Chlorpromazin hervorgerufen wurden. Danach traten Krämpfe auf, Fan bekam Schaum vor den Mund und erlitt einen schweren Gehirnschaden. Außerdem hatte er so schlimme Kopfschmerzen, dass er über fünf Stunden lang in derselben Position verharrte, um die Schmerzen in Schach zu halten.

Nach 53 Tagen wurde er entlassen, um nach weniger als sechs Monaten wieder verhaftet zu werden. Um gegen die rechtswidrige Haft zu protestieren, trat er in einen Hungerstreik. Daraufhin zwangsernährte man ihn über eine Gummisonde, die mehrere Tage lang in seiner Nase verblieb.

Innerhalb einer Woche wies Fan Symptome auf, die auf eine starke Dehydrierung hinwiesen. Um keine Verantwortung für seinen möglichen Tod übernehmen zu müssen, entließ ihn das Untersuchungsgefängnis. Zuvor erpresste man noch mehrere hundert Yuan von seiner Familie.

Nach seiner Freilassung wurde Fan weiterhin streng überwacht. Um sich einer erneuten Verhaftung zu entziehen, verließ er mitten in der Nacht sein Zuhause. Jedoch wurde er am nächsten Morgen gefasst und noch am selben Tag in das Zwangsarbeitslager Jixi gebracht.

Ohne entsprechenden Prozess verurteilte man Fan zu zwei Jahren Zwangsarbeit. Damals war er 21 Jahre alt.

Gefoltert im Zwangsarbeitslager Jixi

Wie auch andere Praktizierende musste sich Fan abwertende und verleumderische Videos über Falun Gong anschauen. Jedes Mal, wenn er jemandem die wahren Hintergründe von Falun Gong erklärte, wurde er heftig geschlagen.

Jeden Tag musste er auf einem kleinen Hocker sitzen. Er durfte weder die Falun Gong-Übungen machen noch mit anderen Praktizierenden sprechen.

Fan beschwerte sich in einem offenen Brief über die Verfolgung. Das Resultat war, dass andere Gefangene angewiesen wurden, ihn streng zu überwachen. Seine Haare wurden ihm abrasiert, wie bei einem Kriminellen.

Fan wurde häufig geschlagen und gefesselt. Einmal fesselten die Folterer seine Hände und Beine mit einer Nylonschnur so zusammen, dass seine Brust und seine Beine in die Luft ragten und der Bauch sein Gewicht trug. Die Schnur schnitt in seine Haut, er konnte kaum atmen und seine Gliedmaßen wurden taub.

Fan trat mehrmals in einen Hungerstreik, um gegen die Misshandlungen zu protestieren. Die Gefängnisleitung ließ ihn brutal zwangsernähren, indem man ihm eine gesättigte Salzlösung mittels einer Plastiksonde durch die Nase in den Magen einflößte. Danach bekam er sofort hohes Fieber und blutigen Durchfall. In dieser Nacht musste er über ein Dutzend Mal die Toilette benutzen. Die Wärter waren besorgt und brachten ihn rasch ins Krankenhaus, wo die Ärzte feststellten, dass die Salzlösung seine Magenschleimhaut aufgelöst hatte. Trotz dieser Diagnose wurde er zurück im Arbeitslager weiterhin ans Bett gefesselt.

Im April 2002 erlitt Fan einen Nervenzusammenbruch infolge der unaufhörlichen Folterungen. Daraufhin wurde er an ein Treppengeländer gefesselt und mit einem Lappen geknebelt, damit er nicht schreien konnte. Nach all diesen Qualen brachte man ihn dazu, eine Reueerklärung zu unterschreiben [Diese sogenannten Reueerklärungen beinhalten, dass man bereue, Falun Gong jemals praktiziert zu haben].

Im Juli 2003 wurde Fan entlassen, jedoch weiterhin von der Polizei streng überwacht.

Gezielt von der Polizei angefahren und schwer verletzt

Am 11. August 2006 befand sich Fan auf dem Heimweg, nachdem er mit anderen  über die wahren Umstände der Verfolgung gesprochen hatte. Da wurde er absichtlich von Polizisten des Bezirks Mishan angefahren und dabei schwer verletzt. Man brachte ihn ins Krankenhaus, doch die Rechnung für die Behandlung musste er selbst bezahlen.

Fan blieb nur acht Tage dort, weil seine Familie kein Geld für eine weitere Behandlung hatte. Zuhause praktizierte er die Falun Gong-Übungen. Fünf Tage später konnte er stehen und einen Monat später wieder gehen.

Als er sich von seinen Verletzungen erholt hatte, engagierte Fan einen Anwalt, um die beiden Beamten, die ihn geschlagen hatten, anzuzeigen.

Die Polizeibehörde Mishan drohte Fans Anwalt und erfand Beweise gegen ihn, um ihn in ein Zwangsarbeitslager bringen zu lassen. Fan nahm seine Frau und seine Tochter und zog weg, um einer Verhaftung zu entgehen.

Erneut rechtswidrig eingesperrt

Im Februar 2009 wurde Fan erneut verhaftet und sechs Monate in das Zwangsarbeitslager Suihua gesperrt. Als er meldete, dass mehrere Gefangene andere Praktizierende geschlagen hatten, wurde er selbst auch geschlagen. Anstatt die Gefangenen zu bestrafen, verlängerten die Wärter seine Haftzeit um einen Monat.

Auch seine Familienangehörigen und Verwandten leiden

Auch Fans Familie litt unter der Verfolgung. Seine Frau wurde zwei Mal rechtswidrig festgenommen. Seine Mutter bekam durch die Belästigungen der örtlichen Polizisten und Regierungsbeamten Schlafstörungen. Sein Vater erlitt eine Herzerkrankung und seine Schwester schaffte es aufgrund der Belastung durch die Verfolgung auf keine gute Hochschule.

Mindestens neun von Fans Verwandten, die auch Falun Gong praktizieren, litten auf ähnliche Weise. Einer von seinen Cousins starb 2010 an den Folgen der Folterungen; andere wurden für mehrere Jahre in ein Zwangsarbeitslager gesperrt. Wieder andere kamen in eine Gehirnwäsche-Einrichtung.

Früherer Bericht:Fan Mingsheng from Heilongjiang Province Deliberately Disabled by the Policehttp://en.minghui.org/html/articles/2007/8/18/88692.html