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Niemand kann mich auf meinem Weg nach Hause aufhalten

10. Dezember 2016 |   Von Lian Ting, einer Praktizierenden aus der Provinz Liaoning, China

(Minghui.org) Ich begann 1996, Falun Dafa zu praktizieren. Ob Regen oder Sonnenschein – all die Jahre hindurch haben viele Praktizierende und ich am Morgen unser örtliches Fa-Lernen in der Gruppe abgehalten und am Nachmittag die Menschen über die wahren Umstände informiert. Wir telefonierten mit ihnen und sprachen mit ihnen über Dafa. Wir verteilten Informationsmaterialien über Falun Dafa und brachten Plakate an.

Menschen retten, während sie der Verfolgung ausgesetzt sind

Die örtliche Polizei verhaftete mich am 10. November 2015, weil ich Strafanzeige erstattet hatte gegen Jiang Zemin, den ehemaligen Vorsitzenden der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh). Er ist für die brutale Verfolgung von Falun Dafa-Praktizierenden verantwortlich.

Während meiner Vernehmung in der Polizeistation fragten die Behörden, warum ich die Strafanzeige eingereicht hätte. Ich antwortete: „Die andauernde Verfolgung, die Jiang vor 16 Jahren ins Leben gerufen hat, hat unzählige Todesfälle verursacht und Familien zerbrochen und obdachlos gemacht. Auch Sie profitieren von den Strafanzeigen gegen Jiang Zemin. Falun Dafa-Praktizierende verspüren keinen Groll gegen Sie, da Sie auch Opfer sind. Sie sind Teil des Strafverfolgungssystems der KPCh. Wir wollen sowohl die Verfolgung als auch Ihre Teilnahme an der Verfolgung zu Ende bringen.“

Die Polizei versuchte mich zu zwingen, eine Erklärung zu unterzeichnen, dass ich das Praktizieren von Falun Dafa aufgebe. „Ich werde weiter praktizieren, solange ich lebe“, sagte ich. „Dafa hat mir einen gesunden Körper und ein neues Leben gegeben. Wie kann ich gegen mein Gewissen handeln und Dafa und den Meister verraten?“

Später wurde mir gesagt, dass ich für 15 Tage inhaftiert würde. Ich weigerte mich, mit ihnen zusammenzuarbeiten oder die Haftdokumente zu unterzeichnen, da ich überhaupt nicht gegen das Gesetz verstoßen hatte. Daraufhin fuhr die Polizei mich vor der Inhaftierung zu einer ärztlichen Untersuchung ins Krankenhaus. Auf dem Weg dahin unterhielt ich mich mit den Polizeibeamten und überzeugte vier von ihnen erfolgreich, ihre Mitgliedschaft in der KPCh zu beenden. Im Krankenhaus konnte ich auch einige Ärzte überzeugen, unter einem Pseudonym ihren Austritt aus der KPCh zu vollziehen.

Im Untersuchungsgefängnis hielten neun andere festgenommene Praktizierende und ich unsere täglichen Übungen in der Gruppe aufrecht. Wir rezitierten das Fa, sendeten aufrichtige Gedanken aus und informierten andere über die wahren Umstände.

Eines Nachts kamen mehr als 50 festgenommene Glücksspieler in das Untersuchungsgefängnis. Unter ihnen waren 17 Frauen, die in der gleichen Zelle wie wir Praktizierende untergebracht wurden. Sie kamen an diesem Tag spät an und bekamen keine Nahrung oder Bettzeug für die Nacht. Sie begannen zu weinen und zu fluchen und veranstalteten einen großen Tumult in der Zelle.

Wir Dafa-Praktizierenden boten ihnen Nahrung wie gekochte Eier und Würste an, die unsere Familien und Freunde für uns im Untersuchungsgefängnis gekauft hatten. Gegen die Kälte in der Nacht teilten sich zehn von uns Praktizierenden eine einzige Decke; die restlichen neun Decken gaben wir den übrigen Frauen.

Die Frauen waren sehr berührt von unserer Großzügigkeit. Wir sprachen mit ihnen über Falun Dafa und die brutale Verfolgung, und alle 17 von ihnen erklärten gerne ihren Austritt aus der KPCh und deren Unterorganisationen.

Trotz Druck von der Familie standhaft bleiben

Am siebten Tag meiner Inhaftierung erfuhr mein Sohn, der einen Job außerhalb der Stadt hatte, von meiner Situation. Er fuhr vier Stunden, um mich zu besuchen. Er hatte es unterstützt, dass ich Dafa praktizierte, stimmte aber nicht meiner Strafanzeige gegen Jiang Zemin zu.

Ich erinnerte ihn an meinen Gesundheitszustand, bevor ich praktiziert hatte. „Ich habe unter einer schwerer Herzkrankheit und anderen Krankheiten gelitten. Dafa hat mir ein zweites Leben geschenkt. Jiang ist verantwortlich für die Verfolgung von Dafa und seinen Praktizierenden. Warum sollte ich nicht versuchen, ihn vor Gericht zu bringen?“

„Du bist nicht mehr die Mutter, die ich kannte“, sagte er. „Du bist so sehr mit Falun Dafa beschäftigt. Kannst du meine Gefühle verstehen, wenn meine Mutter verhaftet und eingesperrt ist?“ Darauf erklärte ich ihm, dass auch sein Leiden von Jiang Zemin und der KPCh verursacht werde.

„Ich weiß, dass ich bei dieser Diskussion mit dir nicht gewinnen kann“, sagte er. „Ich werde alles aufgeben, was ich habe – meinen Job, mein Auto, meine Pläne, ein Haus zu kaufen und zu heiraten – damit ich zu Hause bleiben kann, um dir jede Minute zuzusehen und dafür zu sorgen, dass du keine Dummheiten machst.“

Darauf hielt ich ihm entgegen: „Selbst Jiang und seine Verfolgung haben mich nicht ändern können. Wie könntest du es dann schaffen?“

Das machte ihn noch wütender. „Du interessierst dich überhaupt nicht mehr für mich! Ich wollte, ich könnte bei einem Autounfall sterben, damit du tun kannst, was du willst, ohne dass ich dir dazwischenfunke.“

„Die Angelegenheit von Leben und Tod liegt nicht in unserer Hand. Sie ist im Schicksal eines jeden vorbestimmt“, sagte ich.

Der Meister sagte:

„Einmal unbewegt zu sein, hemmt Tausende von Unruhen!“ (Li Hongzhi, Die Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz in Kanada 2005, 22.05.2005 in Toronto)

Ich wusste, dass ich nicht von familiärer Zuneigung bewegt wurde, obwohl das die alten Mächte gehofft hatten. Ich sagte den alten Mächten in meinem Herzen: „Ich glaube fest an den Meister und Dafa. Niemand kann mich auf meinem Weg nach Hause aufhalten.“

Am Ende meiner 15-tägigen Haft kamen mein Sohn und meine Tochter, um mich nach Hause zu bringen. Meine Tochter sagte: „Mama, bitte, mein Bruder und ich können uns nicht wieder so um dich sorgen. Das können wir nicht aushalten. Wir wissen, dass Falun Dafa und der Meister gut sind, aber wir wissen auch, dass du dich nicht gut kultiviert hast.“

Und mein Sohn sagte: „Erwarte nicht, dass ich wieder deine Anrufe entgegennehme. Ich werde auch nicht zu Neujahr nach Hause kommen.“ Dann gingen sie beide.

Nach innen schauen

Ich wusste, dass niemand meine Entschlossenheit erschüttern konnte, weiter Falun Dafa zu praktizieren, dennoch blieb ich nicht sehr ruhig, nachdem sie gegangen waren. Ich hatte gedacht, die Tortur wäre nach der Haft vorbei und hatte nicht erwartet, noch mit weiteren Prüfungen konfrontiert zu werden.

Am nächsten Tag ging ich zum Fa-Lernen in unsere Gruppe. Eine Praktizierende sagte zu mir: „Du solltest nach Lücken Ausschau halten, da du die einzige Praktizierende in unserer Region bist, die wegen der Erstattung der Strafanzeige eingesperrt wurde. Wie beschämend!“

Wenn das eine gewöhnliche Person gesagt hätte, wäre es kein Problem gewesen. Ich hätte dann mit ihr auf bestmögliche Weise über die wahren Umstände gesprochen. Aber da eine Mitpraktizierende diese Worte sagte, war ich entgeistert und mein Herz blutete.

Auf dem Heimweg hatte ich viele Gedanken. Vor meiner Festnahme und Inhaftierung waren alle Praktizierenden sehr unterstützend gewesen und hatten meine aufrichtigen Gedanken gelobt. Wann immer sie Probleme hatten, tat ich mein Bestes, um zu helfen. Besonders wenn einige Praktizierende sich Sorgen machten, wie sie die Strafanzeigen gegen Jiang schreiben sollten, verbrachte ich schlaflose Nächte und half ihnen.

Die Praktizierende, die mich gescholten hatte, war bis vor kurzem an keinen Aktivitäten für Dafa beteiligt gewesen. Erst bei den Strafanzeigen gegen Jiang hatte sie mitgemacht. Ich half ihr auch während dieses Prozesses. So fühlte ich mich schrecklich ungerecht behandelt.

Kurz darauf fingen bei mir Gesundheitsprobleme an. Ich fühlte mich sehr schwach in den Gliedmaßen und es war für mich schmerzhaft anstrengend, zum lokalen Fa-Lernen in der Gruppe zu gehen. Ich war verwirrt: Warum tauchten so viele Schwierigkeiten?

Der Meister sagte:

„Das alles ist eine gute Sache, egal für wie groß du die dämonischen Schwierigkeiten und die Leiden hältst. Denn nur weil du dich kultivierst, ist das alles aufgetaucht. In den dämonischen Schwierigkeiten kann das Karma beseitigt werden, können die menschlichen Gesinnungen beseitigt werden und du kannst dich dadurch auch erhöhen.“ (Li Hongzhi, Fa-Erklärung auf der New Yorker Fa-Konferenz 2008, 24.05.2008)

Außerdem sagte der Meister:

„Für die Kultivierenden ist nach innen schauen ein Wundermittel.“ (Li Hongzhi, Fa-Erklärung auf der internationalen Fa-Konferenz in Washington DC 2009, 18.07.2009)

Meine Kinder hatten mir gesagt, dass ich mich nicht gut kultiviert hätte und eine Praktizierende hatte erklärt, ich hätte Lücken. Also beschloss ich, nach innen zu schauen. Im Laufe der Jahre hatte die Parteikultur der KPCh bei mir tiefe Spuren hinterlassen, darunter viele schlechte Angewohnheiten – ich war zu rechthaberisch, arrogant, stur, aufbrausend, suchte nach Komplimenten, sprach laut, unterbrach die Praktizierenden, während sie sprachen und blickte auf Praktizierende herab, von denen ich glaubte, dass sie nicht fleißig in ihrer Kultivierung wären.

Ich erhob meine Stimme und schalt andere Praktizierende, wenn ich nicht mit ihren Meinungen oder Handlungen einverstanden war. Bald wagten sie es nicht, eine andere Meinung zu äußern, und so gab es viele kommunikative Lücken zwischen den Praktizierenden.

Dennoch dachte ich immer noch, dass meine Kultivierung gut laufen würde, und wurde noch arroganter, wenn die Leute mir Komplimente machten. Ich erkannte, dass die alten Mächte den Einfluss der Parteikultur auf mich ausgenutzt und mich auf einen gefährlichen Weg geführt hatten.

Beim nächsten Fa-Lernen teilte ich mein Verständnis mit und sprach über all die Eigensinne, die ich erkannt hatte, in der Hoffnung, dass es helfen würde, sie zu eliminieren. Ich war in Tränen aufgelöst und sagte zu den Mitpraktizierenden: „Ich habe Fehler gemacht und euch im Stich gelassen. Ich war arrogant und habe Praktizierende verletzt. Ich möchte denjenigen danken, die mich kritisiert und mir geholfen haben.“

Viele waren sehr froh, meine Worte zu hören. Einige sagten: „Das ist genau das, was ein wahrer Praktizierender tun soll.“ Ich konnte die Freude unter den Praktizierenden und in mir selbst spüren, nachdem ich wirklich nach innen geschaut hatte.

Wenn ich danach Streit mit anderen Praktizierenden hatte, rezitierte ich das Fa und behandelte sie mit Mitgefühl.

Der Meister sagte:

Starke Argumentation - nicht um Worte kämpfenGrund im Inneren suchen, ist KultivierungJe mehr sich erklären, desto schwerer das HerzGroßmütig, frei von Eigensinn, klares Verständnis erscheint(Li Hongzhi, Wenig argumentieren, 03.01.2005, in: Hong Yin III)

Die Praktizierenden sagten mir, dass ich mich völlig verändert hätte. „Das alte Ich gehört der Vergangenheit“, sagte ich. „Das neue Ich hat einen neuen Maßstab, wie er von den Wesen im neuen Universum verlangt wird. Es ist der Meister und Dafa, die mich verändert haben. Das Nach-innen-Schauen hat mich verändert.“

Meine Kinder und ich gehen wieder normal miteinander um. Wir haben regelmäßigen Kontakt und sie kommen wieder zu Familientreffen wie früher. Sie unterstützen mich und meine Kultivierung wie zuvor.

Der Meister sagte:

„Es ist erforderlich, dass die Dafa-Jünger die tägliche Kultivierung gewährleisten. Es ist die Mission der Dafa-Jünger, die Wahrheit zu erklären und die Menschen zu erretten. Auf dem Weg zur Vollendung darf keines dieser Dinge fehlen.“ (Li Hongzhi, Erinnerung, 31.07.2016)

Die Mitpraktizierenden und ich sind dieser Lehre im Verlauf der Jahre auf unserem Weg zur Vollendung gefolgt. Ich will mich gut kultivieren, werde aber auch gut mit anderen Praktizierenden zusammenarbeiten, die drei Dinge gut machen und die bedeutsame Mission eines Jüngers erfüllen.

Danke, Meister! Danke, Mitpraktizierende!