Für das von Mitpraktizierenden zugefügte Leid eine Lösung finden

(Minghui.org) Viele Praktizierende haben durch Mitpraktizierende Leid erfahren, insbesondere in China, wo das Kultivierungsumfeld sehr kompliziert ist. Manche Praktizierende behandelten die Angelegenheiten richtig, während andere nicht damit umgehen konnten. In extremen Fällen gelang es den Praktizierenden zwar, die Kümmernisse infolge der brutalen Verfolgung zu überwinden. Sie waren aber scheinbar nicht in der Lage, das Leid zu durchbrechen, das ihnen von Mitpraktizierenden zugefügt worden war.

Trotz Verfolgung großartige Kultivierung

Ich fing im Jahre 2004 an, Falun Dafa zu praktizieren und wurde 2008 während der Olympischen Spiele das erste Mal verfolgt. Man sperrte mich 20 Tage lang ins Pekinger Zwangsarbeitslager.

Weil ich immer „Falun Dafa ist gut! Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit, Nachsicht sind gut!“ rief und mich weigerte, eine Garantieerklärung zu unterschreiben, dass ich das Praktizieren von Falun Gong aufgeben würde, ließen sie mich nicht schlafen. Daraufhin trat ich in einen Hungerstreik und wurde zwangsernährt. Mehr als 40 Stunden wurde mir nicht erlaubt, die Toilette aufzusuchen, sodass mir nichts anderes übrig blieb, als in meine Hosen zu urinieren.

Trotz der Verfolgung fand ich die Kultivierung nicht schwierig, sondern großartig und prächtig.

Wille zur Kultivierung lässt nach

Nach dieser Erfahrung zog ich in ein anderes Gebiet um, wo es sehr wenige Praktizierende gab. Die meisten von ihnen waren ältere Menschen. Aufgrund meines höheren Bildungsniveaus, höheren Einkommens und technischen Fertigkeiten übernahm ich viele Projekte, mit denen die Menschen über die Verfolgung aufgeklärt wurden.

In dieser Zeit stieß ich auf viel Leid, verursacht von Mitpraktizierenden. Manche ältere weibliche Praktizierende verließen sich auf mich und waren gleichzeitig neidisch auf mich.

Ich wiederum hatte starke Eigensinne auf Gefühle und Ruhm. Bei meinen Arbeiten versuchte ich, mich selbst zu bestätigen. Inmitten von Abhängigkeiten und Neid konnte ich die Situation nicht vom Fa her verstehen. Allmählich ließ mein Wille zur Kultivierung nach und ich wusste nicht, was ich tun sollte.

Aus medizinischen Gründen aus der Haft entlassen

Diese Situation dauerte über ein Jahr an und so nutzten die alten Mächte meine Lücken aus: Ich wurde wieder festgenommen.

Es war offensichtlich, dass meine aufrichtigen Gedanken schwächer waren als bei meiner ersten Verhaftung. Obwohl ich aufrichtige Gedanken aussandte, das Fa auswendig lernte und den Gefangenen die Hintergründe von Falun Dafa erklärte, fand ich die Kultivierung sehr schwer, besonders als ich in einen Hungerstreik trat.

Ein Hungerstreik ist gefährlich für jemanden, der keine starken aufrichtigen Gedanken hat, weil die Folgen für den Körper tödlich sein können. Bei einer Praktizierenden, die etwa zur selben Zeit eingesperrt war, kam es nach 50 Tagen Hungerstreik zum Organversagen. Sie starb im Alter von 38 Jahren.

Während des Hungerstreiks bildeten sich Flüssigkeitsansammlungen in meinem Körper. Das Wachpersonal befürchtete, dass ich ebenfalls sterben könnte, deshalb wurde ich aus medizinischen Gründen entlassen.

Schwierigkeiten

Als ich erfuhr, dass die Verfolger mich zu einer langen Haftstrafe verurteilen wollten, ging ich ins Exil. Zu dieser Zeit sah ich aus, als wäre ich im siebten Monat schwanger.

Unter den Praktizierenden hielt sich hartnäckig die Meinung, dass die Praktizierenden, die eingesperrt wurden, es nicht gut gemacht oder gegen das Fa gehandelt hätten. Auch zwei Jahre nach meiner Entlassung aus der Haft hatten sie immer noch diese negativen Gedanken.

Ich sprach mit einem Praktizierenden über meine Situation und er war einverstanden, mich vorübergehend bei sich aufzunehmen. Schon am zweiten Tag nach meiner Ankunft erhielt er einen Anruf von der Polizei. Obwohl der Telefonanruf nichts mit mir zu tun hatte, war er verunsichert. Mir blieb keine andere Wahl, als meine Sachen zu packen und wegzugehen.

Danach fand ich Unterschlupf bei einem Paar, das vor 1999 Falun Dafa praktiziert, dann aber die Kultivierung fast ganz aufgegeben hatte. Beide wussten, dass Dafa großartig ist. Sie nahmen mich freundlich auf und sagten, ich könne bleiben, solange ich wolle. Während ich bei ihnen lebte, erfuhr ich, dass der jüngere Bruder der Frau das Fa erhalten hatte, aber nicht mehr praktizierte. Ich führte ihn auf den Kultivierungsweg zurück. Außerdem half ich ihrer Tochter, Falun Dafa zu praktizieren.

Als ich mich erholt hatte, zog ich in ein Gebiet, in dem es viele Falun Dafa-Praktizierende gab. Über die Minghui-Website nahm ich Kontakt mit einem Koordinator auf, der dann ein Apartment für mich fand. Es war geplant, dass ich nach meiner Ankunft Informationsmaterialien herstellen sollte.

Schmerzhafte Erfahrung

Doch dann begannen die Schwierigkeiten. Es war so, wie der Meister gesagt hat:

„Jeder Pass, da hindurch müssen, Überall Dämonen.“ (Li Hongzhi, Das Herz leiden lassen, 17.12.1976, in: Hong Yin I)

Nach vielen Mühen schaffte ich es in die Kleinstadt und traf den Hauptkoordinator. Er war knapp 60 Jahre alt und machte auf mich einen ernsten Eindruck. Ich hörte, dass er mehrere Male inhaftiert und zu Zwangsarbeit verurteilt worden war, aber er war mit aufrichtigen Gedanken durchgekommen. Ich respektierte ihn sehr.

Für mich völlig unerwartet begann er nach etwa einem Monat mit mir zu flirten. Ich ermahnte ihn, er solle das Prinzip der Reinheit nicht brechen und sich auf die Kultivierung konzentrieren. Er sagte: „Ich denke, ich bin gut genug für dich.“

Angst, Frustration, Trauer und Selbstmitleid überwältigten mich. Ich fand keinen Platz mehr, um ihm auszuweichen. In meiner Not bat ich einige ältere weibliche Praktizierende um Hilfe, denen er mich kurz vorher vorgestellt hatte, aber sie lehnten es ab, mir zu helfen.

Das war der dunkelste Moment seit Beginn meiner Kultivierung. Ich steckte in den Schwierigkeiten fest und fand keinen Ausweg. Den ganzen Tag lief ich weinend in der fremden Stadt herum und bat im Herzen den Meister: „Meister, was soll ich tun?“ Ich hatte nicht einmal bei der brutalen Zwangsernährung geweint, bei der ich fast ums Leben gekommen war. Nun war ich so unglücklich über das, was mir meine Mitpraktizierenden antaten.

Es dauerte drei Jahre, bis ich diese schmerzhafte Erfahrung überwunden hatte und bei dem Gedanken daran nicht mehr weinen musste.

Das Fa als Lehrer betrachten

Das war eine harte Lektion. Ich versuchte herauszufinden, wie wir als Praktizierende mit solch leidvollen Erfahrungen richtig umgehen sollten. Vielleicht kann mein Bericht denjenigen helfen, die sich in einer ähnlich verzwickten Situation befinden. Ich hoffe, dass sie sich von ihren Erfahrungen frei machen und schlussendlich ihre Gelübde erfüllen können.

Ich halte es für notwendig, die Natur einer solchen Beziehung zwischen uns Praktizierenden vom Fa her zu betrachten. Mein persönliches Verständnis ist, dass wir als Kultivierende eng mit den anderen zusammenarbeiten müssen. Doch viele Praktizierende, die wir Mitpraktizierende nennen, kultivieren sich nicht wirklich.

Der Koordinator folgte nicht dem Fa und so kam es zu Schwierigkeiten. Er wurde zusammen mit seiner neuesten Freundin festgenommen und beide wurden zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt. Nicht nur das, eine ganze Reihe von Materialproduktionsstätten wurden durchsucht und zehn weitere Praktizierende verhaftet.

Die Rolle, die dieser Koordinator spielte, war schlimmer als die der Leute, die direkt in die Verfolgung involviert waren. Die einzige Möglichkeit, mit solchen Menschen umzugehen, ist, den Kontakt mit ihnen zu meiden, damit sie keinen weiteren Schaden anrichten können.

Natürlich muss man nach innen schauen. Es war kein Zufall, dass gerade ich einer solchen Person begegnet bin. Vor meiner Kultivierung handelte ich mir durch freizügige sexuelle Beziehungen großes Karma ein, was ich sehr bereue. Der Groll, den ich gegen diesen Koordinator hatte, war enorm und es kostete mich große Mühe, ihn loszulassen.

Wie viele Praktizierende um uns herum haben es in den Jahren der Fa-Berichtigung versäumt, sich gut zu kultivieren? Wir müssen dem Fa folgen, uns gut kultivieren und dürfen nicht anderen Praktizierenden folgen.

Wir kultivieren uns für uns selbst und nicht für andere

Vor kurzem lernte ich eine ältere Praktizierende, Mitte 70, kennen. Sie begann 1995 mit der Kultivierung und war fleißig. Vor zwei Jahren blieb sie dann in einer Schwierigkeit stecken. Bei einem tieferen Austausch fand ich heraus, dass sie mit dem Fa-Lernen nicht Schritt halten und sich nicht entsprechend dem Fa kultivieren konnte.

„Schau dir diese langjährigen Praktizierenden an“, sagte sie. „So viele von ihnen sind ins Krankenhaus gekommen oder gestorben.“

Ich erwiderte: „Wir kultivieren uns für uns, wir schauen nicht auf andere. Selbst wenn die ganze Welt aufhören würde zu praktizieren, sollten wir einen starken Willen behalten und weitermachen. Selbst wenn auf der Welt alle sterben würden, dürfen wir nicht aufhören zu praktizieren. Wir müssen diese Entschlossenheit haben.“

Kultivierung in der Zeit der Fa-Berichtigung stellt hohe Anforderungen

Ich denke, dass viele Praktizierenden in China diese internen Konflikte kennen. Da wir viele unserer menschlichen Gedanken und Anschauungen nicht beseitigt haben, haben die Beziehungen zwischen den Praktizierenden in vielen Fällen ihre Reinheit verloren.

Vor ein paar Jahren nahm ich die Beziehung zu anderen Praktizierenden zu ernst. Oberflächlich versuchte ich, mit ihnen zu kooperieren und die Arbeit für Dafa gut zu machen. Doch in Wirklichkeit war mein Ausgangspunkt nicht so rein, weil ich an die Verfolgung dachte. Dadurch wird man verletzlich. Unter diesen Umständen bleibt einem nichts anderes übrig, als bedingungslos nach innen zu schauen und sich zu korrigieren.

Ein häufiger Grund, warum Praktizierende sich an andere klammern, ist, dass sie fälschlicherweise die unterschiedlichen Aktivitäten mit Praktizierenden als den Fokus ihrer Kultivierung betrachten.

In meiner Region werden nur diejenigen, die jeden Tag oder die meiste Zeit der Woche heraustreten können, um die wahren Umstände zu erklären, als fleißig erachtet. Für mich sind das Fa-Lernen in der Gruppe oder die Erklärung der wahren Umstände nur äußerliche Formen. Der Maßstab für die Kultivierung in der Zeit der Fa-Berichtigung ist viel höher, er lässt sich nicht an äußerlichen Formen messen.

Der Meister sagte:

„… wie hoch die Xinxing ist, so hoch ist die Kultivierungsenergie“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun 2012, Seite 169)

Nach meinem Verständnis ist bei unseren Handlungen die Geisteshaltung entscheidend.

Wenn wir dieser Art Probleme begegnen, müssen wir uns in erster Linie fragen, warum wir uns kultivieren und unsere grundlegenden Eigensinne ausgraben. Nur wenn wir hundertprozentig an den Meister und Dafa glauben, können wir unsere Beziehung zu Mitpraktizierenden gut harmonisieren. Dann wird sich das sogenannte „Leid“ schnell auflösen.