Sich nicht von weltlichen Ereignissen vereinnahmen lassen

(Minghui.org) Heute möchte ich mich über meine Erkenntnisse austauschen, die ich nach dem Lesen von zwei Artikeln aus dem Buch Essentielles für weitere Fortschritte I gewonnen habe. Ich möchte damit die warnen, die dabei sind, die gleichen Fehler zu machen.

Wir leben in einer Zeit intensiver Unruhen. Vorrangig haben wir die Verfolgung und den Organraub an Falun Gong-Praktizierenden. Der Organraub ist eine Gräueltat, die nach Untersuchungen der Weltorganisation zur Untersuchung der Verfolgung von Falun Gong (WOIPFG) zum Tode von schätzungsweise 1,5 Millionen Menschen in China geführt hat. Dazu kommen noch die Taten des Islamischen Staates, die Angriffe auf deutsche Frauen zum Jahreswechsel, die wachsenden Spannungen zwischen Russland und der NATO. Für uns, die wir in Südamerika leben, gibt es in einigen einflussreichen Ländern, wirtschaftliche, kulturelle und politische Krisen.

Alle diese Ereignisse können unsere Gedanken aufwühlen und durcheinanderbringen. Unter dem Einfluss von Gefühlen entscheidet man sich für eine Seite, liest Bücher zu diesem Thema und schreibt Artikel. Dann wird man wutentbrannt mit anderen streiten, harte Worte äußern und die Gedanken der Leute strapazieren. Man wird für seine Meinung kämpfen.

Nach meinem Verständnis entspricht dieses Verhalten nicht dem Maßstab eines Kultivierenden, sondern dem eines alltäglichen Menschen. Man schafft Platz für viele andere Eigensinne und am Ende wird man sich in eine Situation bringen, in der man nur Karma bekommt.

Ich habe viele solche Dinge getan. In solchen Situationen war mein Geist ständig unruhig und in meinem Körper entstand ein schlechtes Gefühl. Ich betrog mich selbst, indem ich mir sagte, dass die Menschen die Wahrheit erfahren müssten, dass die Welt ein Chaos ist und dass ich es nicht zulassen dürfte, dass sich diese verzerrten Ideen in meinem Bekanntenkreis verbreiteten. Handelte ich nicht wie ein alltäglicher Mensch? Habe ich bei dieser Handlungsweise die anderen Menschen berücksichtigt? War es nicht ein Versuch meinen Wunsch nach Aufmerksamkeit und meine Eitelkeit, im Besitz der Wahrheit zu sein, zu befriedigen? Selbst wenn das nicht der Fall gewesen wäre, sobald ich Ärger, Traurigkeit und Besorgnis äußere, handle ich dann nicht in Überstimmung mit den sieben Gefühlen?

Die folgenden Erklärungen des Meister ließen mich meinen Fehler erkennen.

Der Meister sagte:

„Ich will darauf hinweisen, dass einige Menschen dadurch offenbart wurden,die ihre Einstellungen eines gewöhnlichen Menschen noch nicht von Grund auf verändert haben. Sie verstehen das Problem noch mit der Auffassung, dass Menschen die Menschen verteidigen. Ich habe gesagt, dass das Dafa absolut nicht an der Politik teilnimmt.[…]„Ich habe längst einige Menschen erkannt, die ihre Gedanken nicht bei der Bewahrung des Dafa, sondern bei der Bewahrung von irgend etwas in der menschlichen Gesellschaft haben. Ich hätte nichts dagegen, wenn du ein gewöhnlicher Mensch wärst. Es ist natürlich eine gute Sache, ein guter Mensch zu sein, der die menschliche Gesellschaft verteidigt. Aber du bist jetzt ein Kultivierender. Von welchem Standpunkt du das Dafa betrachtest, ist eine Frage, die an der Wurzel liegt. Das ist auch gerade das, worauf ich dich hinweisen will. Während eurer Kultivierung, werde ich alle Mittel nutzen, um eure Gesinnung offen zulegen, damit sie von der Wurzel aus beseitigt werden kann.“ (Li Hongzhi, Essentielles für weitere Fortschritte I, Entwurzeln, 06.07.1998)

Hatte ich nicht genau das getan? Ich betrachtete diese Ereignisse aus einer menschlichen Perspektive heraus, also was ich persönlich als gut für die Menschheit empfand. Welchen Einfluss hat ein alltäglicher Mensch in der Welt? Ist es nicht eine Angelegenheit der Lebewesen auf hohen Ebenen und ihrer Entscheidungen? Ich kümmerte mich um Sachen, die nichts mit mir zu tun hatten, die mich aber von den wirklich wichtigen Dingen abhielten, wie die Tugend aufrechtzuerhalten und zu schützen, die drei Dinge zu tun, Schwierigkeiten zu überwinden und meine Xinxing zu erhöhen.

Das war noch nicht alles. Der obige Text 'Entwurzeln' hatte mir auch etwas zu sagen und zeigte mir sogar noch deutlicher die Größe meines Fehlers:

„Was die Menschen am schwersten aufgeben können, sind ihre Anschauungen. Es gibt sogar Menschen, die ihr Leben für falsche Grundsätze opfern, so dass sie sich nicht verändern können.“[…]„Wenn die erworbenen Anschauungen sehr stark geworden sind, dann werden sie sich umdrehen, um die wahren Gedanken und das Verhalten der Menschen zu steuern. Zu dieser Zeit glauben die Menschen noch, dass es ihre eigenen Ge danken sind. Heutzutage ist fast jeder Mensch so.“[…]„Wenn ein Mensch unter Emotionen steht, werden seine Gedanken und seine geistig-seelische Verfassung nicht vom Verstand, sondern vom Gefühl gesteuert. Wenn der Glaube an Wissenschaften, der Glaube an Religionen, der Glaube an Gedanken und die verschiedenen Einstellungen usw. mit der Wahrheit des Buddha-Fa konfrontiert wird, kann es ebenfalls zu einem Affekt kommen, so dass die bösen Aspekte der menschlichen Natur dominieren. Das führt dazu, dass man selbst unter der Kontrolle der erworbenen Anschauungen noch unklareren Verstand hat. Man stellt blindlings Behauptungen auf, so dass die Angelegenheiten kompliziert werden. Menschen mit Schicksalsverbindungen werden sogar deswegen die Schicksalsgelegenheiten verlieren, so dass ihr Verhalten zur ewigen, tiefen und schmerzhaften Reue wird.“ (Li Hongzhi, Essentielles für weitere Fortschritte I, Für wen existieren, 11.07.1998)

Seit langer Zeit befand ich mich auf einem Kreuzzug ins Nichts. Ich bin kein Intellektueller, daher gehört es nicht zu meiner Aufgabe unter den alltäglichen Menschen die Ideen zu ordnen, die in der Gesellschaft existieren sollten. Ich bin auch kein Journalist und so ist es nicht meine Aufgabe, mich über die weltlichen Ereignisse zu informieren. Auch bin ich kein Politiker und habe nicht die Pflicht, Einfluss zu nehmen, in welche Richtung das Land geht. Ich bin ein Praktizierender, der in einem Büro arbeitet. Definitiv war es so, dass ich meinen erworbenen Anschauungen folgte, die mich auf einem Weg der Konfrontation nach unten führten. Darum musste ich es loslassen.

Lasst uns tun, was der Meister sagt:

„Wenn ein Lebewesen eine große Angelegenheit wirklich beurteilt, ohne irgend eine Anschauung dabei zu haben, dann kann es wirklich über sich selbst herrschen. Diese Art der Klarheit gleicht der Weisheit und unterscheidet sich von der sogenannten Klugheit der gewöhnlichen Menschen.“ (Li Hongzhi, ebd.)

Die Gedichte des Meisters 'Im Dao' vom 4.1.1996 und 'Zehn Übel der Welt' vom 7.7.1998 (Li Hongzhi, Hong Yin I) halfen mir dann, meine Eigensinne aufzugeben und meine erworbenen Anschauungen loszulassen. Ich lese sie täglich und es hilft mir, die sechs Begierden und mein Festhalten an weltlichen Dingen allmählich aufzugeben. Meinen Mitpraktizierenden schlage ich vor, diesen beiden Schätzen mehr Aufmerksamkeit zu schenken.

Die langjährig Praktizierenden bitte ich keine Zweifel zu nähren und sich nicht mit der Frage zu beschäftigen, wann die Zeit der Fa-Berichtigung enden wird. Nutzt den Moment und kultiviert euch fleißig. Lasst keinen Raum für Reue.

Dies ist nur mein persönliches Verständnis und in keinster Weise das Dafa, das uns der Meister gelehrt hat. Bitte zeigt mir etwaige Fehler auf.