Zhou Hongjie erinnert sich an die schreckliche Nacht seines Verhörs

(Minghui.org) Am Abend des 21. Dezember 2015 sind fünf Falun Gong-Praktizierende aus Chengdu, Sichuan, verhaftet worden. Die Polizei durchsuchte die gemeinsame Wohnung der Praktizierenden und verhörte sie die ganze Nacht lang auf der Polizeistation.

Drei von ihnen ließen sie am darauffolgenden Tag frei, da sie den Gesundheitstest für die Aufnahme in die Haftanstalt nicht bestanden hatten. Die anderen zwei Praktizierenden wurden in die Strafanstalt des Bezirks Xindu gebracht, wo sie bis heute inhaftiert sind.

Zhou Hongjie, einer der freigelassenen Praktizierenden, berichtet über die Tortur.

Hausdurchsuchung

Am 21. Dezember 2015 zertrümmerten über zehn Polizisten unsere Tür und brachen in unsere Wohnung ein. Sie durchsuchten unsere Zimmer und beschlagnahmten mehrere tausend Yuan (1.000 Yuan sind ca. 137 EUR) [1] sowie fünf Computer, zwölf Drucker und mehrere DVD-Brenner - alles Geräte, mit denen wir Informationsmaterialien über Falun Gong und die Verfolgung herstellen.

Die Polizei verhaftete meine Mitpraktizierenden Zheng Bin, Ding Hui, Deng Zhongsu und Zhu Yanchuan, eine behinderte Frau im Rollstuhl, und mich und brachte uns auf die Polizeistation Chengdong.

Eine ganze Nacht lang verhört und gefoltert

Die Polizisten wollten Informationen über unsere Produktionsstätte in Erfahrung bringen. Ich ging nicht auf ihre Fragen ein, sondern versuchte, sie davon zu überzeugen, sich nicht an der Verfolgung zu beteiligen. Doch sie wollten mir nicht zuhören.

Als ihnen klar wurde, dass sie keine Informationen von mir bekommen konnten, schlugen sie mir ins Gesicht und schrien mich an. Sie drohten mir mit Gefängnis. Einer der Polizisten schlug mir mit einer Wasserflasche ins Gesicht. Ein anderer trat mir gegen die Beine. Doch ich verriet nichts.

Das Verhör dauerte bis zum nächsten Morgen. Ein Mann, offenbar ihr Vorgesetzter, trat mich immer wieder, auch auf meine Füße. Als er müde war, rief er einen anderen Polizisten herbei, der mich weiter foltern sollte.

Dieser Polizist schlug mir auf Arme, Oberschenkel, Rücken und Füße. Auch schlug er mir mit einer Rolle Druckerpapier ins Gesicht, woraufhin mein Gesicht rasch anschwoll. Die Papierrolle war mit Blut befleckt, aber der Polizist hörte nicht auf. Er schlug mir auch mit einem 1 Meter langen Holzstock auf die Fingerspitzen und die Rückseite meiner Hand. Trotz all der Schmerzen versuchte ich, mich zu beherrschen und nicht zu schreien.

Nachdem sie gegangen waren, erbrach ich Blut und hatte starke Schmerzen am ganzen Körper; ich konnte kaum noch laufen.

Freilassung nach nicht bestandenem Gesundheitstest

Nach über einem Tag Folter beendeten die Polizisten die Vernehmung und brachten mich zur Untersuchung ins Krankenhaus. Die Testergebnisse von Deng Zhongsu, Zhu Yanchuan und mir waren so schlecht, dass sie uns auf Kaution freiließen. Zheng Bin und Ding Hui wurden in die Haftanstalt gebracht.

Zwei Tage nach der Freilassung verhaftete die Polizei mich erneut und brachte mich in meine Heimatstadt Guangyuan, die etwa 300 Kilometer von Chengdu entfernt ist. Sie wollten meinen Fall der dortigen Polizei übergeben, doch die Polizei von Guangyuan weigerte sich, meinen Fall zu übernehmen. Und so kehrte ich wieder nach Hause zurück.

[1] Das durchschnittliche Einkommen eines Arbeiters beträgt in den Städten Chinas monatlich umgerechnet etwa 300 EUR.