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Die Verfolgung mit aufrichtigen Gedanken ablehnen

21. April 2016 |   Von Luo Shui, einer Falun Gong-Praktizierenden in China

(Minghui.org) Seit die Verfolgung von Falun Gong im Juli 1999 begann, wurde ich sieben Mal inhaftiert, doch nur einmal ins Gefängnis gesperrt. Jedes Mal versuchte ich mein Bestes,  der Polizei, den Wärtern und anderen Strafgefangenen von Falun Gong und der Verfolgung zu erzählen. Deshalb misslangen viele ihrer Versuche, mich einzusperren.

Die Kraft der Erklärung der wahren Umstände

Ungefähr ein Jahr nachdem ich gegen Kaution aus der Haftanstalt gekommen war, rief mich ein Beamter unserer lokalen Polizeistation an. Er sagte, ich müsse zu einem „Gespräch“ mit einem Wachtmeister der Bezirkspolizei kommen. Er deutete an, dass ich meine Worte sorgfältig wählen sollte, andernfalls würden sie sie als „Beweis“ nehmen, um mich einzusperren.

Als ich die Polizeistation betrat, hatten sie eine Videokamera aufgestellt und fingen an aufzunehmen. Ich hatte keine Angst, denn ich wusste, dass der Lehrer mir beistand. Ich lächelte in die Kamera und fand es eine gute Gelegenheit, sowohl den Menschen dort als auch denjenigen, die sich später das Video über Falun Gong ansehen würden, die wahren Umstände über Falun Gong und die Verfolgung zu erklären.

Der Wachtmeister betrat den Raum mit furchterregender Miene. Die Atmosphäre war ziemlich angespannt. Anfangs konnte ich keine Worte finden, als er mich fragte, warum ich Falun Gong praktizierte. Doch als ich dann meine Gedanken wieder ordnen konnte, sprach ich fast zwei Stunden lang. Ich erzählte ihnen eine Kultivierungserfahrung nach der anderen. Langsam veränderte sich das Umfeld und ihr Gesichtsausdruck wurde entspannter.

Ich erklärte ihnen, dass Falun Gong-Praktizierende den Prinzipien Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht folgen würden. Auch sprach ich über die Vorteile, die Praktizierende und Nicht-Praktizierende erlebten, die eine positive Einstellung gegenüber der Praktik hatten.

Danach ging ich mit erhobenem Kopf aus der Polizeistation hinaus und ohne irgendwelche Probleme gehabt zu haben.

Dies half mir dabei zu erkennen, dass ich vor der Polizei keine Angst zu haben brauche. Sie sind menschlich und ich bin eine Praktizierende, die den Weg zur Gottheit geht. Ich bin hier, um sie zu erretten, nicht um verfolgt zu werden.

Die Polizei versuchte insgesamt sechs Mal, mich zu verurteilen. Sie kamen zu mir nach Hause, nahmen mich fest und brachten mich in eine Haftanstalt. Ich hatte keine Angst und wurde immer aufgrund meines Gesundheitszustandes freigelassen.

Die Behörden verstoßen gegen das chinesische Gesetz

Mein Sohn wollte mich beschützen, indem er den verantwortlichen Beamten Bestechungsgeld zahlen wollte, um mich aus der Haft herauszubekommen. Ich versuchte, ihm verständlich zu machen, dass er der Polizei überhaupt nichts zahlen solle.

„Wir müssen an den Lehrer und das Fa glauben”, sagte ich ihm. „Wenn ich mit Geld die Fäden ziehe, bedeutet das, dass ich nicht an meinen Lehrer glaube. Kein göttliches Wesen wird mich dann beschützen.“

Es dauerte eine Weile, bis er meine Gründe verstand. Doch als ich wiederholt aus der Haftanstalt freigelassen wurde, begann er, meinen Worten zu glauben.

Als die lokalen Behörden mich wieder einsperren wollten, beschloss ich, eine Weile meine Heimat zu verlassen, um weiteren Festnahmen zu entgehen. Doch mein Sohn hatte eine Garantie unterschrieben, dass er mich in der Stadt halten würde. Die Strafe, falls ich doch gehen sollte, war auf 1.000 Yuan (ca. 136€) [1] festgesetzt worden.

Wir sprachen über diese Sache und ich sagte ihm, dass die Verfolgung bösartig sei, dass Praktizierende gegen keine Gesetze verstoßen hätten und dass er der Polizei keinerlei Geld zahlen solle. Sie würden es nur benutzen, um weitere Praktizierende zu verfolgen.

Ich wusste, sie würden es nicht wagen, das Geld offen zu verlangen, denn das wäre Erpressung. Doch wenn sie wüssten, dass er ihnen Geld geben wollte, dann würden sie diese Taktik wiederholen und noch mehr Geld von ihm erpressen.

Er verstand, dass es die Behörden waren, die gegen das Gesetz verstießen und nicht die Praktizierenden. Er sagte, dass die Kommunistische Partei Chinas bösartig sei und versprach, dass er seine Mutter während der Verfolgung unterstützen würde.

Ich schrieb einen Brief und bat meinen Sohn, ihn den Polizisten zu geben, wenn er nach Hause kam. Er las ihnen den Brief vor und sie erwähnten daraufhin die Strafe überhaupt nicht. Er sagte zu ihnen, dass er nicht mehr für mich verantwortlich sei. Deshalb belästigte ihn die Polizei nicht mehr.

Nach einiger Zeit sagte mein Sohn zu mir: „Ich wusste, dass du bei den ärztlichen Untersuchungen nicht alleine hättest durchfallen können. Dein Lehrer hat dich beschützt.“

Der Richterin von Falun Gong erzählen

Als ich einmal ins Gericht gebracht wurde, wollte die Vorsitzende Richterin meines Falles mit mir sprechen. Ich ließ meine Angst los und konzentrierte mich darauf, ihr von Falun Gong und von der Verfolgung zu erzählen.

Ich war überrascht zu erfahren, dass sie noch nichts vom Büro 610 gehört hatte. Nachdem ich ihr von der Verfolgung erzählt hatte, fragte sie mich, was sie tun solle.

Ich sagte ihr, dass sie zu Praktizierenden gütig sein und ihnen helfen solle, wo sie nur könne. Dann wollte sie wissen, wie sie mir helfen könne angesichts dessen, dass sie ihren Arbeitsplatz verlieren könnte, wenn sie den Anweisungen der höheren Beamten nicht folgte.

Ich sagte, sie solle einfach tun, was immer sie könne. Solange sie sich richtig positioniere, würden die göttlichen Wesen das wissen.

Sie versuchte, mir zu helfen, indem sie mit den Vorsitzenden des Gerichts sprach. Außerdem bat sie einige ihrer Kollegen um einen Gefallen. Doch sie hatte keinen Erfolg. Deshalb ließ sie sich krank schreiben, als das Gericht das Urteil verkündete, da sie nichts mit dem Verfahren zu tun haben wollte.

Ich wurde zu einer langen Gefängnisstrafe verurteilt, doch wurde diese wegen meiner schlechten Gesundheit nicht eingefordert.

Nach meiner Festnahme wurde ich zusammen mit anderen Praktizierenden in eine Haftanstalt gebracht. Wir mussten am Haupttor warten, während der Beamte nach jemandem suchte, der es öffnen konnte.

Als ich vor der Haftanstalt stand und mich umschaute, ohne irgendwelche Angst oder menschliche Gedanken zu haben, fühlte es sich so an, als ob die Zeit stehen geblieben wäre. Ich  wuchs und wurde immer größer, bis die Haftanstalt ganz klein aussah. Nichts konnte mein Herz beunruhigen, ich konnte nur die Welt und mich sehen.

Der Meister sagte:

„Das alles dient schließlich nur dazu, die Handlungen des Bösen zu benutzen, um das Dafa zu festigen und den grundlegenden Eigensinn der Kultivierenden zu beseitigen, so dass sich die Kultivierenden von den Fesseln der gewöhnlichen Menschen und des Karmas befreien können.“ (Li Hongzhi, Zwang kann das Menschenherz nicht ändern, 04.03.2001, in: Essentielles für weitere Fortschritte II)

Der Polizist kehrte zurück und schaute mich eine Weile an. Schließlich sagte er: „Wenn ich Sie anschaue, kann ich sehen, dass Falun Gong gut ist.“

Die Beamten der Haftanstalt weigerten sich, mich aufzunehmen. Dies war das letzte Mal, dass ich in eine Haftanstalt gebracht wurde.

[1] Anmerkung: Das durchschnittliche Einkommen eines Arbeiters beträgt in den Städten Chinas monatlich umgerechnet etwa 300,- €