Groll hemmt die Barmherzigkeit

(Minghui.org) Meine Mutter lebt in China. Sie rief mich an und erzählte mir von den Problemen, die sie im Zusammenleben mit meinem jüngeren Bruder und seiner Frau hatte. Sie beklagte sich darüber, dass sie sie ungerecht behandelt hätten. Ich drückte ihr mein Mitgefühl aus und war empört über das, was sie mir erzählte. Schließlich überlegte ich, die beiden anzurufen und sie zu tadeln. Dann kam mir jedoch plötzlich das Fa des Meisters in den Sinn.

Der Meister sagt:

„… Angelegenheiten unter den alltäglichen Menschen haben nach der buddhistischen Lehre alle einen schicksalhaften Zusammenhang ...“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun 2012, Seite 4)

So beruhigte ich mich. Meine Mutter rief mich nochmals an und bat mich, meinem Bruder nicht zu erzählen, was sie zu mir gesagt hatte. Sie machte sich Sorgen, dass er wütend werden und dies zu Problemen führen könnte. Das ärgerte mich, weil es mir schien, dass meine Mutter mir nicht traute. Ich sagte zu ihr: „Erzähle mir diese Sachen nie wieder“ und legte dann auf.

Danach bereute ich es, da mein Verhalten sie verletzt haben könnte. Die Worte „wie kann man Barmherzigkeit haben“ kamen mir in den Sinn.

Der Meister sagt:

„... alles in der gesamten menschlichen Gesellschaft entspringt den Gefühlen. Wenn du dich nicht von diesen Gefühlen trennst, kannst du dich nicht kultivieren. Wenn du aus diesen Gefühlen herausspringst, wird dich niemand mehr bewegen können, das Herz eines alltäglichen Menschen kann dich dann nicht mehr mitreißen. An seine Stelle tritt Barmherzigkeit, etwas noch Erhabeneres ...“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun 2012, Seite 242)

Es gibt keinen Zufall für einen Praktizierenden

Für einen Praktizierenden gibt es keinen Zufall. So schaute ich nach innen und erinnerte mich an einige Dinge, die vor Kurzem passiert waren. Ich hatte eine Auseinandersetzung mit einem Mitpraktizierenden während einer Konferenz zum Erfahrungsaustausch in Taiwan. Ich fand, dass ich falsch verstanden und ungerecht behandelt worden war. Alles, was ich wollte, war aus guter Absicht gemeint und sollte das beste Ergebnis bringen. Ich konnte nicht verstehen, warum meine Mitpraktizierenden meinen Vorschlag nicht akzeptieren konnten und war voller Beschwerde.

Dann bemerkte ich, dass ich immer noch wetteiferte, Kritik abwehren wollte, anerkannt werden und andere ändern wollte. Ich dachte, dass ich alles gut machen würde und blieb bei der Gesinnung, andere übertreffen zu wollen.

Es war gut, dass ich nach meinen Eigensinnen schaute. Danach war ich den Mitpraktizierenden und Meister Li wirklich dankbar. Meine Mutter rief mich wieder an und sagte, dass meine Schwägerin ihr Gespräch mit anderen belauscht habe. Nachdem wir über alles gemeinsam gesprochen hatten, kam sie mit meiner Schwägerin wieder besser aus.

Dies half mir zu verstehen, dass man Güte und Mitgefühl erst dann empfinden kann, wenn man seinen Groll aufgegeben hat.

Der Meister sagt:

„Die Barmherzigkeit kommt durch die Kultivierung, sie ist nicht aufgesetzt. Sie kommt vom Herzen und ist nicht etwas, was man den Menschen zeigt. Sie ist etwas Ewiges und verändert sich nicht je nach Zeit und Umgebung.“ (Li Hongzhi, Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz in Washington DC 2003, 20.07.2003)

Anschauungen können einen lenken

Jeden Tag kann man mit Groll konfrontiert werden. Zum Beispiel behandelten einige Mitschüler jemanden ungerecht in der Schule; die Tante eines Nachbarn beschwerte sich bei meiner Mutter, dass ihre Schwiegertochter sie nicht respektieren würde; und ich fand, dass mein Vorgesetzter ungerecht zu mir war. Aus diesen Situationen bilden sich Anschauungen.

Meister sagte:

„Die Anschauungen, die gebildet worden sind, werden dich das ganze Leben lang behindern und kontrollieren. Die Anschauungen des Menschen sind normalerweise egoistisch oder sogar noch schlechter, deshalb wird Gedankenkarma erzeugt, und der Mensch wird wiederum vom Karma kontrolliert. Der Mensch wird vom Haupt-Urgeist beherrscht. Wenn der Haupt-Urgeist betäubt ist und durch die Anschauungen ersetzt wird, bedeutet das, dass du dich bedingungslos ergeben hast und dein Leben von so etwas gelenkt wird."(Li Hongzhi, Zhuan Falun Band II)

Groll ist ein Hindernis, dass die Barmherzigkeit eines Praktizierenden hemmt. Diejenigen, die sich beschweren, betrachten eine Situation nur aus ihrer eigenen Sicht und glauben, dass sie schlecht behandelt werden. Das ist eine egoistische Natur, da man Anerkennung bekommen möchte, das Ego bestätigen und Mitgefühl von anderen bekommen möchte. Diejenigen, die Groll hegen, sehen die Dinge im Allgemeinen negativ.