Europäisches Parlament aufgefordert, den Organraub an Gewissensgefangenen in China zu untersuchen

(Minghui.org) Zwölf Europaabgeordnete haben kürzlich eine schriftliche Aufforderung an das Europäische Parlament eingereicht, eine Untersuchung des Organraubs in China einzuleiten. Wenn die Hälfte der Parlamentsmitglieder (MEP) diese Aufforderung unterschreibt, wird sie automatisch eine Resolution werden.

Im Dezember 2013 hatte das Europäische Parlament bereits eine Resolution verabschiedet, die China auffordert, den Organraub an lebenden Gefangenen aus Gewissensgründen einzustellen. Die Mehrheit dieser Gefangenen sind Falun Gong-Praktizierende.

Zur Unterstützung des Prozesses, dass die aktuelle schriftliche Aufforderung von der Hälfte der MEP unterschrieben wird, versammelten sich Falun Gong-Praktizierende in der Woche des 6. Juni 2016 am Europäischen Parlament in Straßburg, Frankreich. Bei einer Reihe von Aktivitäten informierten sie die Menschen über die Gräueltaten in China und baten um Unterstützung des jüngsten Untersuchungsantrags.

Hierzu verteilten die Praktizierenden an Mitarbeiter des Parlaments und an Besucher Informationsmaterialien über den Organraub. Außerdem sammelten sie Unterschriften für eine Petition, die das Ende der Verfolgung von Falun Gong in China fordert.

Gruppenübung der Falun Gong-Praktizierenden am 7. Juni 2016 vor dem Europäischen Parlament in Straßburg, Frankreich

Passanten in der Nähe des Europäischen Parlaments unterschreiben eine Petition gegen die Verfolgung in China.

Zeugin: Ich entging nur knapp dem Organraub

Liu Wei war mehrere Male in China eingesperrt, weil sie Falun Gong praktiziert. Während ihrer Haft wurde sie beinahe Opfer des Organraubs.

Liu Wei, Falun Gong-Praktizierende, die jetzt in Deutschland lebt, sprach bei der Veranstaltung über ihre vergangenen Erfahrungen. Als sie noch in China lebte, war sie wegen ihres Glaubens an Falun Gong insgesamt 16 Monate in Zwangsarbeitslagern und Gefängnissen eingesperrt. Dort wurde sie gefoltert und gezwungen, unbezahlte Arbeiten zu verrichten, wie z.B. 15 Stunden am Tag Pullover zu stricken. Außerdem wurde sie dort gefoltert, indem ihr der Schlaf entzogen wurde – eine bekannte Foltermethode in Chinas Arbeitslagern. 

Erst später erkannte Liu, dass sie damals beinahe Opfer des Organraubs in China geworden wäre.

„Im Gefängnis war niemand um meine Gesundheit besorgt“, erinnert sich Liu. „Aber sie organisierten ärztliche Untersuchungen für uns Falun Gong-Praktizierende. Sie entnahmen uns Blut und die Ärzte untersuchten mein Herz und meine Nieren mit Ultraschall.“

So beschrieb Liu die erste Untersuchung in einer Haftanstalt: „Eines Tages befahlen die Wärter allen Falun Gong-Praktizierenden in der Anstalt, sich einer körperlichen Untersuchung zu unterziehen. Uns wurde Blut abgenommen und ein Arzt fragte mich, ob es in meiner Familiengeschichte Krankheiten gebe. Ich antwortete, dass mein Großvater an einer Herzkrankheit gestorben sei und dass meine Mutter Herzprobleme habe. Ich hätte selber auch Herzprobleme gehabt, bevor ich begonnen hätte, Falun Gong zu praktizieren.“

Im Nachhinein erinnerte sie sich dann, dass die Wärter den Praktizierenden nicht erlaubten, den Ärzten irgendwelche Fragen zu stellen. Auch wurde ihnen nicht gesagt, warum sie untersucht wurden. Erst als Liu nach Deutschland umgezogen war, las sie Berichte über den Organraub in China und verstand endlich den schrecklichen Grund all dieser Untersuchungen. Ihr wurden damals dann doch keine Organe entnommen, offensichtlich war sie aufgrund der Krankheitsgeschichte ihrer Familie dieser Gräueltat entkommen. 

Viele Falun Gong-Praktizierende, die ebenfalls aus China geflohen sind, berichten über ähnliche Erfahrungen.

Besucher des Europäischen Parlaments: Die Verfolgung hätte nie geschehen dürfen

Der deutsche Student Marlon Hilden unterschreibt die Petition gegen die Verfolgung an Falun Gong-Praktizierenden.

Marlon Hilden, ein deutscher Student, unterschrieb die Petition gegen die Verfolgung, nachdem er das Parlamentsgebäude besucht hatte. Er sagte: „Dieses Thema macht mir wirklich Sorgen. Ich denke, es ist notwendig für die Europäische Union, diesen illegalen Organhandel aufzuhalten und dabei zu helfen, die Verfolgung zu beenden.“

Der französische Student Nacim Amane sagt: „Die Verfolgung hätte nie geschehen dürfen.“

Der französisch Student Nacim Amane sagte: „Ich denke, dass Ihr Protest sehr effektiv ist. Chinas Verfolgung von Falun Gong ist nicht nachvollziehbar. Diese Verfolgung hätte nie geschehen dürfen!“ Auch er unterschrieb die Petition und fügte dann hinzu, dass er hoffe, seine Unterschrift werde zur Beendigung der Verfolgung beitragen.

Praktizierende aus Irland nehmen an den Veranstaltungen der Woche teil

Der Gymnasiast Li (zweiter von links) und zwei weitere Falun Gong-Praktizierende aus Irland besuchen Mitglieder des europäischen Parlaments: Liadh Ni Riada (Erste von links) und Matt Carthy (Erster von rechts).

Mehrere Praktizierende aus Irland kamen nach Straßburg, um an den Veranstaltungen in dieser Woche teilzunehmen. Der 16-jährige Gymnasiast Li kam in der ersten Woche der Sommerpause aus Dublin. Er und zwei andere Praktizierende unternahmen gemeinsam die 8-stündige Fahrt und blieben für mehrere Tage in Straßburg.

Li nahm am Montag, dem 6. Juni, am Informationstag der Falun Gong-Praktizierenden teil. Er spricht fließend Englisch und etwas Französisch und sprach am Informationsstand der Praktizierenden mit Mitarbeitern und Besuchern des Parlaments.

Li sagt: „Ich praktiziere Falun Gong, seit ich klein war. An dieser Veranstaltung teilnehmen zu können, um die Abgeordneten zu informieren, ist eine großartige Gelegenheit.“