Provinz Sichuan: Frau wegen ihres Glaubens verurteilt, Familienbetrieb wird geschlossen

(Minghui.org) Die Falun Gong-Praktizierende Chen Fengjun wurde am 14. April 2016 zu drei Jahren Gefängnis und zu einer Geldstrafe in Höhe von 5.000 Yuan (ca. 670 €) [1] verurteilt. Ihr Familienbetrieb, ein Nudelrestaurant, wurde am nächsten Tag aufgrund von „Gesundheitsgefährdung“ geschlossen. Die Behörden weigern sich, diese angebliche Gesundheitsgefährdung zu dokumentieren.

Ihr Mann vermutet, dass die Schließung deswegen erfolgte, weil er weiterhin die Freilassung seiner Frau fordert.

Wohnung durchsucht, Ehepaar verhaftet

Am 16. September 2015 zerrten mehrere Personen Yi Hui aus dem Familienbetrieb. Als seine Frau Chen Fengjun auftauchte, schnappten sie auch sie. Das Paar wurde zur Polizeiwache Fuyuanlu gebracht.

Noch am selben Nachmittag wurde ihrer Wohnung durchsucht und persönliche Dinge, wie ein Computer, eine Kamera und 80.000 Yuan (ca. 10.800 €), die sie sich zur Renovierung ihres Restaurants geliehen hatten, beschlagnahmt. Yi Hui durfte gegen 13:00 Uhr gehen.

In Haft gefoltert

Frau Chen wurde in der Polizeiwache auf die Tigerbank [2] gebunden und erst um 16:00 Uhr am nächsten Tag davon befreit. Der Leiter der Polizeiwache, Zhou Hongpo, prahlte damit, einer jener „grausamen Täter“ zu sein und keine Angst davor zu haben, dass sein Name auf der Liste der „Täter“ auf der Minghui-Website stehe. Chen unterlag gegen ihren Willen einer körperlichen Untersuchung und wurde danach eingesperrt.

Die Verhandlung

Chens Familie erhielt vom Bezirksgericht Chuanshan eine Benachrichtigung, dass sie am 7. März 2016 vor Gericht stehen werde. Am Abend des 6. März erhielten sie eine weitere Nachricht, dass die Verhandlung auf 22. März verschoben worden sei. Ihr Anwalt plädierte in ihrem Namen auf nicht schuldig.

Chen Fengjun verteidigte sich auch selbst und fragte das Gericht: „Welches Verbrechen begeht jemand, der sich nach den Prinzipien Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht richtet?“ Richter Liao Yong gab keine Antwort und vertagte die Verhandlung.

Ihre Familie wurde verständigt, dass am 8. April 2016 der nächste Gerichtstermin sei, doch wieder wurde das Datum am Abend vorher auf den 14. April verlegt. Ihr Anwalt war nicht anwesend und Richter Liao Yong verbot, dass Frau Chen oder jemand von ihrer Familie aussagte. Er verurteilte sie zu drei Jahren wegen „Störung der öffentlichen Ordnung“. Auch gab er die Anweisung, dass das bereits beschlagnahmte Geld nicht zurückgegeben werde und sie weitere 5.000 Yuan an Strafe zahlen müsse.

Das Restaurant wird geschlossen

Am 15. April 2016 betraten ein Dutzend Leute den Familienbetrieb. Einer von ihnen, der behauptete, der Bürgermeister zu sein, verkündete: „Ihr Restaurant ist hiermit geschlossen.“ Als Yi nach dem Grund fragte, erwiderte der „Bürgermeister“: „Es gibt eine Gesundheitsgefährdung. Sie müssen sofort ausziehen!“ Ein Polizist wollte nach oben gehen, um nach Informationsmaterial über Falun Gong zu suchen. Yi hielt ihn auf. „Sie haben kein Recht dazu“, sagte er.

Der Bürgermeister fuhr fort, Falun Gong zu verleumden und drohte Herrn Yi, wenn sie nicht innerhalb der vorgeschriebenen Zeit ausziehen würden, bekämen sie eine saftige Strafe.

Yi erwiderte: „Seit meine Frau begonnen hat, Falun Gong zu praktizieren, habe ich so wunderbare Dinge erlebt und auch ich selbst habe von Falun Gong profitiert. Bevor meine Frau das letzte Mal verhaftet wurde, war mir nicht bewusst, wie böswillig einige Beamte sein können. Nun habe ich es persönlich erfahren.“

Yi vermutet, dass ihr Restaurant geschlossen wurde, weil er sich weigerte die Bemühungen für die Entlassung seiner Frau einzustellen.

Beteiligt an der Verfolgung in diesem Fall:Staatssicherheitsabteilung der Polizeibehörde in der Stadt Suining: +86-13882592560

Anmerkungen:[1] Das durchschnittliche Einkommen eines Arbeiters beträgt in den Städten Chinas monatlich umgerechnet etwa 300,- €

[2] Tigerbank: Bei dieser Foltermethode muss das Opfer auf einer kleinen, ca. 20 cm großen Metallbank sitzen. Die Knie werden dem Betroffenen gefesselt und er muss sehr lange regungslos in dieser Haltung verharren. Oftmals werden dem Opfer noch kleine harte Objekte unter das Gesäß oder zwischen die Unterschenkel oder Knöchel gelegt, um es schwieriger zu machen und die Schmerzen zu verstärken.