Washington DC: Forumsprecher berichten über Folterungen und fordern Gerechtigkeit

(Minghui.org) Am 26. Mai 2016 hat im Rayburn-Bürohaus ein Forum zum Thema „Menschenrechtsverletzungen in China – Täter vor Gericht bringen“ stattgefunden. Zehn Falun Gong-Praktizierenden haben dort über die Qualen berichtet, die sie ertragen mussten. Sie haben der US-Regierung die Namen von mehr als 200 Tätern vorgelegt und fordern weitere Ermittlungen sowie eine  Rechtsprechung in den Fällen.

Zu den vorgelegten Namen gehörte der ehemalige Staatschef Jiang Zemin, der die Verfolgung von Falun Gong befohlen und durchgesetzt hat, Funktionäre der Kommunistischen Partei Chinas sowie Polizisten. Alle Informationen über die Täter sind der Minghui-Website entnommen.

An dem Forum nahmen teil: Vertreter des US-Kongresses, Außenministeriums und der US-Kommission für Internationale Religionsfreiheit (USCIRF). Das internationale Religionsfreiheitsgesetz Frank R. Wolf von 2015, das im vergangenen Monat eingeführt wurde, zielt darauf, durch verstärkte Zusammenarbeit zwischen den Behörden die Religionsfreiheit zu schützen und Sanktionen gegen Länder und einzelne Täter zu verstärken.

Redner Auf dem Forum mit dem Thema „Menschenrechtsverletzungen in China -Täter vor Gericht bringen am 26. Mai 2016 im Rayburn-Bürohaus .

Überlebende der Foltermethode „Totenbett“ fordert Gerechtigkeit

Ma Chunmei

Das „Totenbett“ ist eine der vielen Foltergeräte, die Polizisten der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) bei Gewissensgefangenen einsetzen, vor allem bei Falun Gong-Praktizierenden. Das Opfer wird dabei auf ein Metallbett gebunden und darf sich über eine lange Zeit hinweg nicht mehr bewegen. Meist werden gleichzeitig noch weitere Foltermethoden, wie die Zwangsernährung, eingesetzt.

„Sie [Wärter im Zwangsarbeitslager Heizuizi] fesselten meine Gliedmaßen an ein Metallbett und führten einen Gummischlauch in meinen Magen, um mich mit Gewalt zu ernähren. Sie schoben und zogen an dem Gummischlauch, um mir Schmerzen zuzufügen. Ich erbrach die salzige Maispaste zusammen mit Blut. Sie lachten und ich bemerkte, dass einer von ihnen Fotos machte“, beschrieb Frau Ma Chunmei aus dem Nordosten Chinas die erlittene Folter. Sie hat das „Totenbett“ überlebt. Das „Totenbett“ war eine der Methoden, mit der sie im November 1999 gefoltert wurde. 

Sie ist nun Flüchtling der Vereinten Nationen und hat sich im September 2009 in den USA niedergelassen.

Frau Ma wurden im Jahr 2000 Handschellen angelegt, mit denen sie an ein oberes Etagenbett gefesselt wurde. Davor hatte sie in der Kantine des Arbeitslagers gegen die Folter demonstriert, der sie ausgesetzt war. Sie wurde so aufgehängt, dass ihre Füße den Boden nicht berühren konnten, sodass ihre Arme und Handgelenke in den Handschellen ihr ganzes Gewicht tragen mussten. Infolge der Qualen dieser Folter musste sie sich übergeben und verlor das Bewusstsein.

„Als ich wieder zu Bewusstsein kam, bemerkte ich, dass die Wärter meine ausgestreckten Gliedmaßen auf ein Metallbett gefesselt hatten. Ich wurde drei Tage und Nächte in dieser Position gelassen, ohne Nahrung oder Wasser zu bekommen. Als sie mich von dem Totenbett befreiten, konnte ich mich nicht mehr bewegen.“

Frau Ma reichte eine Liste von 79 Tätern ein, die für ihr Leid während dieser  Verfolgung verantwortlich sind. Die Folterungen zielten darauf ab, dass die Praktizierenden Falun Gong aufgeben sollten.

Hinterbliebene Schwester: „Unsere Trauer endet niemals“

Gao Rongrong

Gao Rongrong starb am 16. Juni 2005 im Alter von 37 Jahren. Sie wurde am 7. Mai 2004 sechs bis sieben Stunden lang ununterbrochen mit Elektrostäben geschockt. Danach war sie körperlich schwerwiegend entstellt.

Ihre ältere Schwester, Gao Weiwei, sagte auf dem Forum: „Rongrong war während der letzten drei Monate ihres Lebens heimlich eingesperrt worden. Wir wissen nicht, wie sehr sie gelitten hat. Die Trauer in unserer Familie wird niemals enden.“

Funktionäre des Büros 610, einer von der Partei gegründeten Sicherheitsagentur für die Verfolgung von Falun Gong und die örtliche Polizei, belästigten nach Gao Rongrongs Tod weiterhin ihre Familie. Ihr älterer Bruder, einst Chefredakteur einer Zeitung, war gezwungen, sein Zuhause zu verlassen. Er muss oft umziehen, um weiterer Belästigung zu entgehen.

Gao Weiwei schaffte es, im Mai 2014, zusammen mit ihrem Vater und einer weiteren jüngeren Schwester in die Vereinigten Staaten zu gelangen. Sie reichte eine Liste mit 88 Namen von Personen ein, die persönlich für den Tod ihrer jüngeren Schwester, Gao Rongrong, verantwortlich sind.

Unterstützung von US-Beamten

Abiola Afolayan, Vertreterin der Kongressabgeordneten Sheila Jackson Lee

„Falun Gong-Praktizierende werden seit Langem einer systematischen, brutalen, blutigen und völlig unberechtigten Unterdrückung und Verfolgung ausgesetzt“, betonte Kongressabgeordnete Sheila Jackson Lee aus Texas in ihrer Erklärung.

„Ich werde auch weiterhin mit meinen Kollegen an verschiedenen Gesetzesinitiativen zusammenarbeiten, um die Regierung von China zu drängen, mit den Misshandlungen von Falun Gong-Praktizierenden aufzuhören und sich auf den Weg in Richtung Frieden, Harmonie und Einbeziehung aller Personen in China zu begeben.“

Tina Mufford, Politikanalytikerin, Ost Asien-Pazifik, der US-Kommission für Internationale Religionsfreiheit.

„Die Geschichten Ihres Mutes, Ihrer Tapferkeit, Ihrer Ausdauer und Ihres Überlebens sind wirklich inspirierend“, sagte Frau Tina Mufford, Politikanalytikerin, Ost Asien-Pazifik bei USCIRF. Sie nannte die Verfolgung „schrecklich, krass und unglaublich“.

„Ihre Aussagen heute hier sind so wichtig, um die Welt darüber zu informieren, was in Ihrem Land passiert, was religiöse Missachtung wirklich bedeutet, wie man so viele Leben zerstört hat und wie Sie all das, was Sie erlebt haben, überleben konnten.“

Wang Chunyan zeigt Fotos ihrer Freunde, die zu Tode gefoltert wurden, weil sie sich weigerten, ihren Glauben an Falun Gong aufzugeben.

Yin Liping wurde im berüchtigten Zwangsarbeitslager Masanjia von mehreren Männern vergewaltigt. Sie legt die Namen der 42 Täter vor.