Ehepaar aus der Provinz Heilongjiang seit sieben Jahren inhaftiert, kränkliche Ehefrau frühzeitig entlassen

(Minghui.org) Nach über sieben Jahren Gefängnishaft wurde Frau Sun Lixiang aus der Stadt Mishan in der Provinz Heilongjiang am 12. November 2014 wegen ihres schlechten Gesundheitszustands aus der Haft entlassen. Ihr gebrechlicher Zustand war die Folge von den Misshandlungen. Sie und ihr Mann Liu Jinglu waren im Februar 2009 zu neun Jahren Gefängnis verurteilt worden. Liu befindet sich immer noch in Haft.

Sun wurde im Frauengefängnis Harbin gefoltert und musste Zwangsarbeiten verrichten. Um sie „umzuerziehen“, wechselten sich die Wärter und Häftlinge bei ihrer Folter ab. Suns Gesundheit litt unter der fortwährenden Misshandlung und es entwickelten sich verschiedene Krankheiten. Die Gefängnisleitung wollte vermeiden, für ihren Zustand zur Rechenschaft gezogen zu werden. Daher entließ sie Sun vorzeitig aus der Haft.

Sun und Li hatten im Jahr 1998 angefangen, Falun Gong zu praktizieren. Es tat beiden körperlich und seelisch sehr gut.

Festgenommen und beim Verhör gefoltert

Die Eheleute wurden am 2. Juni 2008 rechtswidrig festgenommen, als sie Menschen im Dorf Taiping über ihre Erfahrungen beim Praktizieren von Falun Gong berichteten. Agenten des Büros 610 der Stadt Jixi und Polizisten der städtischen Polizeibehörde Mishan verhafteten die beiden und brachten sie in das Untersuchungsgefängnis Dongshan. Die Polizisten beschlagnahmten außerdem persönliche Besitzgegenstände des Paares im Wert von über 400.000 Yuan (53.500 Euro) [1]

Im Untersuchungsgefängnis wurde das Ehepaar verhört und von mehreren Polizisten der Staatssicherheitsabteilung der Stadt Mishan und der Staatssicherheitsabteilung der Stadt Jixi gefoltert. Sun wurde heftig verprügelt und getreten. Die Polizisten traten ihr wiederholt in den Unterleib, bis sie zusammenbrach und nicht mehr aufstehen konnte. Ein Polizist sagte zu ihr: „Wir haben viele Methoden, um dich ‚zu behandeln‘. Wir können dich innerlich schwer verletzen, ohne dass irgendetwas davon zu sehen ist.“

Heftige Prügel und Tritte (nachgestellt)

Das Verhör mit Folter wurde fortgesetzt, bis das Paar in das Untersuchungsgefängnis Nr. 1 der Stadt Jixi überführt wurde.

Verhandlung und Verurteilung

Am Morgen des 30. Oktober 2008 fand vor dem Bezirksgericht Jiguan in der Stadt Jixi eine Verhandlung gegen Sun und Liu statt. Sun erklärte, dass sie mittels Folter von der Polizei zu einem „Geständnis“ gezwungen worden war. Der Staatsanwalt beantragte beim Gericht eine Vertagung, um ihre Aussage überprüfen zu können.

Daraufhin kündigte das Gericht eine Unterbrechung der Verhandlung an und gab dem Staatsanwalt einen Monat Zeit, um weitere Dokumente vorzulegen. Als keine weiteren Dokumente eingereicht wurden, wies das Gericht den Fall am 1. Dezember 2008 zurück und faxte diese Entscheidung an die Bezirksstaatsanwaltschaft Jiguan und den Anwalt des Ehepaares.

Nachdem der Fall zurückgewiesen worden war, wurde das Paar jedoch nicht freigelassen. Die Verwandten des Paares gingen mehrmals zur Staatsanwaltschaft und zur Polizeibehörde und forderten ihre Freilassung. Einen Monat später, am 4. Januar 2009, erhielten sie eine Stellungnahme. Ein Beamter der Bezirksstaatsanwaltschaft teilte ihnen mit, dass ein neuer Termin angesetzt worden sei, weil es sich um einen Fall „mit Verbindung zu Falun Gong“ handelte.

Sun und Liu wurden neun Monate lang rechtswidrig inhaftiert. Danach wurden sie am 17. Februar 2009 zu neun Jahren Haft verurteilt. Sun wurde in das Frauengefängnis Harbin gebracht und ihr Mann in das Gefängnis Mudanjiang.



[1] Das durchschnittliche Einkommen eines Arbeiters beträgt in den Städten Chinas monatlich umgerechnet etwa 300,- €