Europäische Praktizierende sprechen über ihre Beweggründe, an der Parade in Berlin teilzunehmen

(Minghui.org) Am 30. Juli 2016 marschierten europäische Falun Gong-Praktizierende durch die Berliner Innenstadt, um die Aufmerksamkeit der Bevölkerung auf die seit 17 Jahre andauernde Verfolgung von Falun Gong durch die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) zu lenken und um Unterstützung für ein Ende der Verfolgung zu bitten.

Vier europäische Praktizierende sprechen hier über ihre Beweggründe, weshalb sie an der Parade teilgenommen haben.

Die Tian Guo Marching Band führt die Parade der Praktizierenden durch Berlin an.

Sven aus Schweden: Es ist unumgänglich, den Menschen die Brutalität der Verfolgung vor Augen zu führen

Falun Gong-Praktizierender Sven aus Göteborg, Schweden

Sven aus Göteborg, Schweden, ist am Nachmittag des 29. Juli losgefahren und am nächsten Morgen in Berlin angekommen. Er sagt: „Falun Gong-Praktizierende in China laufen in jedem Moment Gefahr, eingesperrt oder getötet zu werden. Für mich ist die Teilnahme an dieser Veranstaltung sehr wichtig, deshalb empfinde ich die Anfahrt als nicht lang, überhaupt nicht.“

Sven praktiziert seit 1995 Falun Gong. Seit Beginn der Verfolgung im Jahr 1999 durch die KPCh versucht er, an allen großen Aktivitäten in Europa teilzunehmen. „Es ist unerlässlich, den Menschen die Brutalität der Verfolgung vor Augen zu führen. Ich habe viel meiner Freizeit dafür verwendet und war schon mehrmals hier in Berlin“, berichtet er.

Er habe lange nach dem Sinn des Lebens gesucht, erzählt er weiter, und die Antwort bei Falun Gong gefunden. Das Praktizieren von Falun Gong habe ihm auch gesundheitliche Vorteile gebracht. Nun sei er Mitte 50 und gesünder als vor zwanzig Jahren. Auch wenn er den ganzen Tag auf den Beinen sei, fühle er sich nicht erschöpft.

Was sind seine Beweggründe, weshalb er Falun Gong praktiziert? „Der Schlüssel ist, Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit, Nachsicht zu folgen, sich zu verbessern und schlechte Gewohnheiten abzulegen“, erklärt er. „Nachsichtig zu sein, fiel mir früher schwer. Ich war jähzornig. Nun kann ich mich beherrschen, aber es gibt noch einiges, wo ich mich weiter verbessern muss.“

Durch die Kultivierung habe er körperlich und geistig sehr profitiert, sagt er, deshalb könne er angesichts dieser ungerechten Verfolgung unmöglich schweigen.

Ma aus Finnland fordert die Freilassung ihrer älteren,  in China inhaftierten Schwester

Die Praktizierende Ma aus Finnland ist Mitglied der Tian Guo Marching Band.

Die Tian Guo Marching Band besteht aus ca. 80 Falun Gong-Praktizierenden aus über zehn europäischen Ländern. Die Band nahm auch an der Parade in Berlin teil. Ma aus Finnland gehört in der Band zur Gruppe der Trommlerinnen.

„Vor ein paar Monaten wurde meine ältere Schwester in Dalian, Provinz Liaoning, verhaftet, weil sie Falun Gong praktiziert“, berichtet Ma. „Ich mache mir Sorgen um sie, weil ich gehört habe, dass sie innerhalb von zwei Monaten zweimal in die Notaufnahme eingeliefert wurde. Wie es ihr derzeit geht, weiß ich leider nicht.“

Ma ist von Finnland nach Deutschland gekommen, um an dem Marsch teilzunehmen, „damit noch mehr Menschen die Schönheit von Falun Gong kennenlernen und von der Brutalität der Verfolgung durch die KP Chinas erfahren“, erklärt sie.

Eine deutsche Praktizierende: Die Verfolgung von Falun Gong zerstört die Moral

Wang (Mitte) und ihre Tochter (links von ihr), weiß gekleidet, zeigen bei der Parade die Portraits von Mitpraktizierenden, die infolge der Verfolgung ihr Leben verloren haben.

Wang kommt aus der Stadt Regensburg, die rund 500 km südlich von Berlin liegt. Sie und weitere 20 Praktizierende haben bei der Parade die Porträts von Mitpraktizierenden getragen, die bei der Verfolgung ihr Leben verloren haben.

„Ich bin sehr traurig, weil so viele Praktizierende zu Tode gefoltert wurden“, sagt sie. „Diese Parade ist notwendig, damit noch mehr Menschen die wahren Umstände erfahren und mithelfen, die Verfolgung zu beenden. Die Verfolgung von Falun Gong zerstört die Moral. Sie muss so rasch wie möglich beendet werden.“

Chu Qing sucht die Wahrheit hinter dem mysteriösen Tod ihres Mannes

Chu Qing spielt bei der Tian Guo Marching Band.

Die in Berlin lebende Praktizierende Chu Qing kommt ursprünglich aus Shandong, China. Auch sie ist Mitglied der Tian Guo Marching Band und spielt, wie Frau Wang, die kleine Trommel. Die Verfolgung von Falun Gong traf auch ihre Familie. Ihr Mann Tian Shichen starb unter mysteriösen Umständen, nachdem er von seiner Arbeitseinheit einige Stunden lang festgehalten worden war.

Ihr Mann war Angestellter bei der Autohandelsgesellschaft Futian in Peking. Er wurde 1981 geboren und praktizierte seit 2010 Falun Gong. Als er in Nigeria arbeitete, sprach er mit seinen Freunden in Chinatown über die Verfolgung. Die chinesische Botschaft überwachte ihn und KP-Agenten ermittelten gegen ihn. Als Chus Mann Ende Dezember 2011 in Peking ankam, wurde er vom Flughafen sofort zu seiner Firma gebracht. Dort wurde er vier Stunden lang festgehalten und unter Druck gesetzt, damit er das Praktizieren aufgibt. Man sagte zu ihm, er solle Peking innerhalb 24 Stunden verlassen. 

Wieder zu Hause zeigten sich bei Chus Mann Symptome von Gelbsucht, 16 Tage später verstarb er plötzlich. Bei der Einäscherung seines Körpers fiel auf, dass seine Knochen rosafarben aussahen. Deshalb wird vermutet, dass er vergiftet wurde.

Nach dem Tod ihres Mannes musste Chu viele Schwierigkeiten überwinden, um nach Deutschland zu kommen. Sie hofft, dass die Verfolgung rasch beendet wird und die Todesursache ihres Mannes aufgeklärt werden kann.