Eigennutz und Neid in mir gefunden – und beseitigt

(Minghui.org)

Der Eigensinn auf Eigennutz

Zwischen dem Haus meiner Nachbarin und meinem gibt es eine kleine Gasse. Meine Nachbarin ist eine alte Dame, die alleine lebt. Ihr Sohn lebt mit seiner Familie in der Stadt, und ihre beiden Töchter leben in ihren eigenen Häusern im gleichen Dorf.

Im Jahr 2008 mussten an unserem Haus einige Bauarbeiten durchgeführt werden. Daher benutzten wir die Gasse, um dort vorübergehend Sand und Steine abzulegen. Unsere Nachbarin hatte gerade einige Bauarbeiten an ihrem Haus beendet und die Gasse zum gleichen Zweck benutzt. Nachdem sie fertig waren, waren einige kleine Steine übrig geblieben.

Nicht lange nachdem unsere Arbeit abgeschlossen war, sah der Sohn der Nachbarin sehr unglücklich aus und bat mich herüberzukommen. Ich fragte mich, warum er so ernst aussah. Ich lächelte und fragte, was los sei.

„Schauen Sie, was Sie getan haben!“, rief er aus. „Sie haben unsere Steine benutzt, ohne uns zu fragen. Das war eine LKW-Ladung von Steinen. Ich dachte, Sie wären eine gute Person. Wie konnten Sie so etwas tun?”

Er schrie mich weiter an und gab mir keine Chance, darauf zu reagieren. Mein Gesicht fühlte sich heiß an und Tränen traten mir in die Augen. So war ich noch nie angesprochen worden.

Aber ich antwortete nicht und dachte an das Fa des Meisters. 

„Wenn du streitest und kämpfst wie ein alltäglicher Mensch, dann bist du nun einmal ein alltäglicher Mensch. Wenn du dich beim Kampf noch tüchtiger zeigst als er, dann bist du noch nicht einmal so gut wie dieser alltägliche Mensch.“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun 2012, S. 137)  

Als er mit seinen Vorwürfen fertig war, antwortete ich ruhig: „Es ist meine Schuld. Vielleicht hatte ich mit unseren Steinen Ihre Steine bedeckt und brauchte dann auch Ihre Steine auf. Keine Sorge, ich werde Sie Ihnen bezahlen.”

Später gab ich seiner Mutter etwa 200 Yuan und dachte, damit wäre es abgegolten.

Frau Xia, die im Haus gegenüber wohnt, kam am nächsten Tag zu mir. Ich hatte den Vorfall mit meinem Nachbarn nicht wirklich losgelassen und erzählte ihr die Geschichte.

Nachdem ich ihr alles erzählt hatte, was geschehen war, bemerkte sie: „Sie hat die Steine ihrer ältesten Tochter gegeben. Ich habe es gesehen. Lassen Sie uns gehen und mit ihnen darüber reden.“

Als ich das hörte, fühlte ich mich noch ungerechter behandelt. Ich dachte, betrogen worden zu sein. In meinem Herzen beschwerte ich mich ein wenig. Aber dann ermahnte ich mich, dass ich eine Praktizierende war und den Lehren des Meisters folgen sollte. Der Vorfall entstand aufgrund meines Eigensinns auf persönliche Interessen. 

Sobald ich den falschen Gedanken ablehnte, fühlte ich mich sofort leichter.

„Keine Sorge“, sagte ich zu Frau Xia. „Ich bin nicht mehr böse. Es ist vorbei. Vielleicht hat sie einfach das, was sie getan hat, vergessen.“

Der Eigensinn des Neids 

Als ich einmal mit meinem Mann beim Essen saß, erzählte er mir, wie sein Neffe vom Motorrad gefallen und dabei schwer verletzt worden war. Ich fragte: „Ich wusste gar nicht, dass er ein Motorrad hat. Wann hat er es gekauft?“

Mein Mann antwortete nicht, so wiederholte ich die Frage. Letztendlich erzählte er mir, dass mein Vater das Motorrad für 8.000 Yuan gekauft habe. Mein Sohn und ich waren anscheinend die einzigen, die nichts davon wussten. 

Ich fand es unfair, dass mein eigener Sohn nichts bekommen hatte. Ich wusste, dass ein solcher Gedanke nicht richtig war und dass er meinen Neid zeigte. 

Der Meister sagte:

„Der Neid ist ein sehr ernsthaftes Problem, weil es sich direkt um die Frage handelt, ob wir uns zur Vollendung kultivieren können oder nicht. Wenn der Neid nicht beseitigt wird, werden alle Gesinnungen, die man kultiviert, sehr schwach und zerbrechlich. Hier gibt es eine Regel: Wenn einer bei der Kultivierung nicht auf seinen Neid verzichtet, kann er keine richtige Frucht erhalten, er kann keinesfalls die richtige Frucht erhalten.“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun 2012, S. 253 f.)

Ich musste meinen Neid loslassen, so dass ich meinem Mann nur sagte, dass ich es nicht gewusst hätte, und es durchgehen ließ.

An einem anderen Tag erwähnte ich die Geschichte bei einem Essen mit meinem Sohn. Sie tangierte ihn noch nicht einmal. 

Wenn ich nicht Falun Dafa praktizieren würde, hätte ich das Problem ganz anders behandelt. Jetzt, wo ich eine Praktizierende bin, leitet das Fa des Meisters jeden meiner Schritte an.