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Mich wahrhaftig und solide kultivieren und die Gelegenheit dazu schätzen

Vorgetragen auf der Fa-Konferenz zum Erfahrungsaustausch 2016 in der Mitte der USA

9. September 2016 |   Von einer Falun Dafa-Praktizierenden aus Indiana, USA

(Minghui.org) Wenn ich auf die vergangenen Jahre meiner Kultivierung zurückblicke, bedaure ich am meisten, dass ich es nicht geschafft habe, mich fortwährend wahrhaftig und solide zu kultivieren.

Angesichts von Konflikten habe ich viele Gelegenheiten versäumt, die der Meister mir zur Erhöhung eingerichtet hat. Obwohl ich ein paar Eigensinne und menschliche Anschauungen beseitigt habe, habe ich noch einen langen Weg vor mir, um den Anforderungen des Meisters und Dafas zu genügen.

Was ich jetzt tun kann, ist, mich fortan gut zu kultivieren und diese wertvolle Chance zur Kultivierung zu schätzen. Ich wünsche mir, mich gemeinsam mit den Mitpraktizierenden wie in der Anfangszeit zu kultivieren und mein Gelübde in der Zeit der Fa-Berichtigung zu erfüllen.

In Konflikten Wahrhaftigkeit kultivieren

Seit über 20 Jahren lebe ich in Nordamerika. Ich nahm immer an, dass ich sowohl von meinem Charakter her als auch in meiner Kultivierung wahrhaftig sei. Als ich anfing, mich zu kultivieren, konnte ich bei Probleme in der Kultivierung mit anderen Praktizierenden darüber sprechen. Ich zögerte nicht, meine Mängel zu offenbaren oder andere auf ihre hinzuweisen. Denn ich war der Meinung, dass Dafa-Praktizierende nichts zu verbergen hätten.

Ich meinte, dass wir unsere früheren Eigensinne beseitigen sollten – insbesondere die egoistischen Gedanken, die sich durch Gerissenheit selbst schützen wollen. Wir Praktizierende müssen uns unbedingt erhöhen, damit wir unsere Projekte zur Errettung der Menschen verwirklichen können. Durch offene Kommunikation können wir einander helfen und uns gemeinsam erhöhen.

Als ich das Fa tiefgehender lernte, erkannte ich Stück für Stück, dass es schwierig ist, immer wahrhaftig zu sein. Unsere menschlichen Gedanken sind kompliziert und wir kultivieren uns auf unterschiedlichen Ebenen. Als ich mit anderen Praktizierenden zusammenarbeitete, wies ich für gewöhnlich auf die Probleme hin, wenn ich etwas bemerkte, das meiner Meinung nach nicht dem Fa entsprach. Ich tat dies auch, wenn ich Lücken in der Kultivierung anderer sah oder wenn mir eine bessere Methode für das Projekt einfiel.

Manchmal verstanden meine Mitpraktizierenden meine Geradlinigkeit und das half uns bei der Erhöhung. Doch manchmal reagierten sie eher negativ darauf. Wenn das passierte, betrachtete ich dies nicht als eine wertvolle Gelegenheit, nach innen zu schauen und mich zu kultivieren. Ich konnte richtig und falsch nicht unterscheiden; das basierte auf der Betrachtungsweise, die ich mir vor meiner Kultivierung im Dafa angeeignet hatte.

Die Konflikte bedrückten mich und ich hatte dann nicht mehr den Wunsch, an den Projekten mitzuarbeiten. Ich war meinen Mitpraktizierenden gegenüber nicht wahrhaftig, wodurch eine Trennung zwischen uns entstand. In einigen Situationen fehlte mir der Wunsch, mich entschlossen zu kultivieren. Ich handelte nicht wie eine Kultivierende und war anderen gegenüber nicht tolerant.

Zu jener Zeit funktionierte der Wassererhitzer in meiner Wohnung nicht richtig, obwohl er neu war. Das Wasser war gelblich und aus dem Heißwasserhahn kam Rost heraus. Das verwirrte mich. Später erkannte ich, dass der barmherzige Meister mich ermahnte, den „Rost” zu entfernen. [Anm.: „Rost” und „Kultivierung” haben im Chinesischen dieselbe Aussprache.] Ich erkannte, dass ich mich nach jahrelanger Kultivierung mit Fehltritten nicht weiterhin so verhalten konnte wie bisher.

Ich lernte das Fa, kultivierte mein Herz und las die Erfahrungsberichte auf der Minghui-Website, wodurch mir allmählich klar wurde, was Wahrhaftigkeit bedeutet: Dabei geht es darum, ernsthaft nach innen zu schauen.

Der Meister hat uns sinngemäß gesagt, dass wir Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht gleichzeitig kultivieren. Wenn ich das wirklich so gemacht hätte, hätte ich nicht so starke Eigensinne. Dann hätte sich mein wahres Selbst gezeigt und die Anschauungen und die im Leben gebildeten Vorstellungen unterdrückt.

Beim Überwinden der Schwierigkeiten erkannte ich, dass wir die Barmherzigkeit auf natürliche Weise erlangen, wenn wir durch Kultivierung höhere Ebenen erreichen. Die Entschlossenheit, sich wahrhaftig und solide zu kultivieren, kann uns helfen, auf unterschiedlichen Ebenen Nachsicht zu erreichen.

Auf meiner Ebene bedeutet Wahrhaftigkeit, meine wahren Motive klar zu kennen, zu sagen und alles wahrhaftig zu tun und alles mit dem Fa zu beurteilen. Ich bin aufrichtig: Ich denke zuerst an andere, gehe mit Meinungsverschiedenheiten barmherzig um und errette die Lebewesen effektiv.

Wenn ich den Zustand von Wahrhaftigkeit und Barmherzigkeit auf bestimmten Ebenen erreiche, kann ich auf diesen Ebenen tolerant sein. Wahrhaftigkeit ohne Barmherzigkeit und Nachsicht ist nicht der Zustand eines wahren Dafa-Jüngers. Das habe ich nach langer Kultivierung erkannt.

Um meinen Freunden gegenüber wahrhaftig zu sein und mit Meinungsverschiedenheiten und Unstimmigkeiten in der Familie oder unter Mitpraktizierenden gut umgehen zu können, muss ich Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht gleichzeitig kultivieren. Es ist schwierig, Menschen zu erretten, wenn wir diesbezüglich keine aufrichtigen Gedanken haben, weil unsere Worte und Taten dann nicht die enorme Kraft der Barmherzigkeit eines Dafa-Jüngers haben.

Menschliche Gedanken ändern und Prüfungen in der Familie bestehen

Meine Kultivierungsumgebung ist hauptsächlich meine Familie. Ich fand es bisher immer schwer, den vielen menschlichen Gedanken und dem Verhalten meines Mannes und meiner Kinder barmherzig und ruhig zu begegnen.

Im Laufe der Jahre fand ich heraus, dass ich jedes Mal, wenn ich in meiner Kultivierung im Familienumfeld herunterfiel, meine menschlichen Gedanken nicht hatte loslassen können. Manchmal erkannte ich die menschlichen Gedanken nicht einmal, und manchmal wollte ich nicht nach innen schauen und mich kultivieren.

Meine Kindheit in China hat mich stark beeinflusst. In Bezug auf Kindererziehung war ich der Ansicht, dass Kinder ihren Eltern bedingungslos gehorchen sollten. Mir war zwar bewusst, dass die Beziehung zwischen Eltern und Kindern in Nordamerika ganz anders war, doch fand ich es schwierig, Kinder als Gleichgestellte zu betrachten.

Wenn meine Autorität in Frage gestellt wurde, ärgerte ich mich und warf meinen Kindern Respektlosigkeit vor. Mein Ärger wuchs und ich stritt mit ihnen. Besonders zu meinem Kind im Teenageralter hatte ich eine sehr angespannte Beziehung.

Ich wusste, dass ich mich als Praktizierende beherrschen und anderen gegenüber tolerant sein sollte. Ich bedauerte, dass ich es nicht besser machen konnte. Dabei hatte ich den Wunsch, beim nächsten Mal barmherziger und toleranter zu sein. Doch das war nicht leicht.

Der Meister hat uns gesagt:

„Manche werden sogar zornig, wenn sie ihre Kinder erziehen und stellen dabei die ganze Bude auf den Kopf. (…) Noch nicht einmal diese Kleinigkeiten kannst du überwinden und ärgerst dich darüber und dann willst du noch, dass deine Kultivierungsenergie wächst?“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun 2012, S. 569)

Eines Tages war eine Mitpraktizierende niedergeschlagen und wollte sich mit mir darüber unterhalten. Sie fragte mich, weshalb die Kinder heutzutage ihren Eltern nicht mehr dankbar seien. Als ich versuchte, sie zu trösten, wurde mir mein Problem plötzlich klar. Es ging nicht nur um menschliche Gefühle, sondern um menschliche Anschauungen, die ich vor langer Zeit gebildet hatte.

Es stimmt, dass in der normalen Gesellschaft, besonders in der traditionellen chinesischen Kultur, Kinder der älteren Generation gegenüber dankbar sein sollten. Wir Praktizierende haben eine andere Sichtweise – wir erwarten keine Gegenleistung für unsere Taten, auch nicht von unseren Kindern. Als ich mir darüber klar wurde, war es einfacher, die Pässe mit meinen Kindern, meinem Mann und meinen Freunden zu überwinden.

Oft wurde ich hinsichtlich der Eigensinne nach Ruhm und Reichtum und Gefühlen in meinem Familienumfeld geprüft. Sobald ich dachte, dass ich das Herz nach Ruhm und Reichtum losgelassen hätte, machte sich mein Mann Sorgen um seine Arbeit und bat mich, mir einen Job zu suchen und Geld zu verdienen.

In der letzten Zeit hat er sich über Arbeit und Einkommen keine Sorgen mehr gemacht, obwohl wir für unsere Tochter hohe Studiengebühren für eine private Universität zahlen. Das Verhalten meines Mannes erinnert mich daran, dass das Umfeld eines Praktizierenden dessen Herz widerspiegelt.

Ich denke an die Worte des Meisters, die mir geholfen haben, an meiner Entschlossenheit zur Kultivierung festzuhalten:

„Lass mich dir eine Wahrheit sagen: Der gesamte Kultivierungsvorgang eines Menschen ist ein Vorgang, bei dem die Eigensinne des Menschen ständig beseitigt werden.“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun 2012, S. 3)

Die Schicksalsverbindung schätzen und mich fleißig kultivieren

In den vergangenen Jahren führte ich Telefonate, um Shen Yun im mittleren Westen der USA zu promoten. Andere Praktizierende gaben sich in dem Projekt große Mühe, um Lebewesen zu erretten. Ihr Einsatz bewegte mich tief. Wenn ich nach innen schaue, sehe ich, dass es bei mir im Vergleich zu ihnen noch sehr mangelt. Meine Erkenntnis daraus ist: Wenn ich niedergeschlagen bin, spiegelt das meine unstete Kultivierung wider.

Oft sagte ich zu den Praktizierenden, dass ich wegen der Projekte keine Zeit hätte, um die Übungen zu praktizieren. „Wenn das Projekt zu Ende ist, werde ich die Übungen wieder fleißig praktizieren“, sagte ich dann.

Die Praktizierenden waren immer sehr freundlich und verständnisvoll. Für lange Zeit dachte ich, dass meine Ansicht vernünftig war. In Wirklichkeit beeinträchtigte es die Stärke und Wirkung der Errettung der Lebewesen, wenn ich als Dafa-Praktizierende die drei Dinge nicht gut machen konnte. Einmal machte sich mein Mann über mich lustig, indem er sagte: „Praktizierst du Falun Dafa, wenn du in diesen Projekten arbeitest?” In der Tat beeinflusste mein Kultivierungszustand meine Familie.

Jetzt habe ich erkannt, dass das nicht so einfach ist. Ich hatte den Wunsch entwickelt, bequem zu leben, und fürchtete mich vor Schwierigkeiten und körperlicher Erschöpfung. Bevor ich mich kultivierte, hatte ich keine Angst vor Härten gehabt. Weshalb wollte ich denn jetzt ein bequemes Leben führen?

Ich dachte tiefer darüber nach und begriff, dass es hier um den Glauben an den Meister und das Fa ging. Der Meister sagte sinngemäß, dass das Praktizieren der Übungen die beste Erholung für einen Praktizierenden ist. Aufgrund meiner Anschauungen, die über Jahrzehnte hinweg gebildet wurden, glaubte ich noch immer, dass mehr Schlaf besser ist. Ich war erschrocken, als ich diese Anschauungen in mir entdeckte, und beschloss, mich zu berichtigen.

Als ich anfing, bei der Hotline für den Verkauf der Shen Yun-Tickets zu arbeiten, war ich begeistert, mich auf eine solch günstige Art und Weise an der Promotion für Shen Yun beteiligen zu können, da es mit meinen anderen Projekten vereinbar war. Ich schätzte die Gelegenheit und wollte mir die größte Mühe geben. Ich wollte keinen einzigen Anruf unbeantwortet lassen und hoffte, dass alle Anrufer Tickets kauften.

Obwohl ich schon lange in den USA lebe, ist mein Englisch begrenzt, besonders am Telefon. Manchmal bricht mir der kalte Schweiß aus, wenn ich mit Fachleuten spreche oder mir jemand schwierige Fragen stellt. Ich habe Angst, dass der Anrufer, ein Lebewesen, nicht gerettet werden kann, wenn meine Antworten am Telefon nicht gut genug sind.

Hin und wieder musste ich mir den Namen des Anrufers und seine Telefonnummer aufschreiben und an die Koordinatorin weitergeben, damit sie den Kunden zurückrufen konnte. Der Meister ermutigte mich durch den Mund der Anrufer. Das erste Kompliment, das ich seit über 20 Jahren bekam, machte mir eine lokale Anruferin. Sie sagte, dass ich eine angenehme Stimme hätte und dass es ihr ein Vergnügen sei, Tickets von mir zu kaufen.

Eine andere Kundin sagte, dass sie mein Englisch mit dem chinesischen Akzent sowie die traditionelle chinesische Kultur möge. Auch die Koordinatorin des Projekts bestärkte mich, indem sie mich dafür lobte, dass ich die Informationen beim Ticketverkauf genau erfasste.

Doch schon bald darauf fand ich es schwierig, mich an so vielen Projekten zu beteiligen. Um ein Projekt kümmerte ich mich mehr, die anderen vernachlässigte ich. Unter den Praktizierenden kam es zu Missverständnissen, was zu Entfremdung führte. Meine anfängliche Begeisterung verschwand und negative Gedanken kamen auf, mein Herz für die Errettung der Lebewesen war nicht mehr so rein. Manchmal hatte ich das Gefühl, als ob ich lediglich meine Aufgabe erledigen und meine Verantwortung als Praktizierende tragen würde.

Als ich die „Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz im Westen der USA 2015“ (Li Hongzhi, 16.10.2015) las, war ich wieder erschüttert. Darin sagt der Meister sinngemäß, dass die Praktizierenden, die mit der Fa-Berichtigung nicht Schritt halten könnten, jetzt unbedingt rennen müssten. Das beschrieb meine Situation. Es war klar, dass ich mich wachrütteln und mich wieder wie am Anfang kultivieren musste.

Das tat ich. Jetzt kann ich besser an verschiedenen Projekten mitarbeiten, alle vom Koordinator zugewiesenen Aufgaben erledigen und besser mit meinen Mitpraktizierenden zusammenarbeiten, um die Projekte durchzuführen.

Wenn ich die drei Dinge mache, bin ich voller Energie: Beim Fa-Lernen bin ich konzentriert, die Übungen praktiziere ich fleißig und meine Bemühungen, Lebewesen zu erretten, sind effektiver. Mein Kultivierungszustand ist viel besser.

Der Meister sagt:

„Ich hoffe auch, dass ihr durch die Kultivierung so vieler Jahre die Weisheit im positiven Sinne vermehrt habt, und nicht zu viel gelernt habt bezüglich des schlauen Umgangs mit den Menschen.“ (Li Hongzhi, Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz in New York 2010, 05.09.2010)

Bezüglich des Umgangs mit Mitpraktizierenden sagt der Meister:

„Aber ihr dürft nicht ohne Barmherzigkeit sein, ihr dürft einen anderen nicht mit festen Anschauungen betrachten.” (Li Hongzhi, Was ist ein Dafa-Jünger, 29.08.2011)

In der letzten Zeit lasse ich den Koordinator immer wissen, wie es bei der Arbeit in dem jeweiligen Projekt läuft, um unnötige Missverständnisse zu vermeiden. Wenn irgendetwas um mich herum geschieht, betrachte ich es als Gelegenheit, mich in der Kultivierung zu erhöhen.

Ich werde das Fa fortan noch fleißiger und gewissenhafter lernen, weil der Meister sagt:

„Die Entschlossenheit, der standhafte Glaube kommen vom Fa.”(Li Hongzhi, Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz im Westen der USA 2015, 16.10.2015)

Als Ermutigung für uns alle möchte ich gerne mit dem Fa des Meisters schließen:

„Bei der Errettung der Menschen wollt ihr die Menschen wachrütteln, um sie zu erretten, ihr müsst aber selber auch aufwachen und wach werden. Es geht doch nicht, dass ihr eure Kultivierung vergesst, wenn ihr viel zu tun habt. Ihr seid Kultivierende, das bezieht sich nicht auf deine Vergangenheit oder dein Verhalten, sondern auf dein Wesen, den Sinn deines Lebens, die Verantwortung, die du trägst und deine historische Mission. Erst so bist du ein wirklicher Dafa-Jünger.“ (Li Hongzhi, Was ist ein Dafa-Jünger, 29.08.2011)