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Meine Kultivierung mit den Kindern

Vorgetragen auf der deutschen Fa-Konferenz 2017 in Kassel

11. Januar 2017 |   Von einer chinesischen Falun Dafa-Praktizierenden

(Minghui.org) Ich praktiziere jetzt seit 19 Jahren Falun Dafa. Wir haben zuhause zwei Kinder, die auch praktizieren. Eines ist schon 18 Jahre alt und das andere 15 Jahre.

Ich möchte diese Konferenz nutzen, um einige Erfahrungen mit euch zu teilen.

Teil I: Sich mit jungen Praktizierenden zusammen kultivieren

Kinder helfen Eltern, sich zu kultivieren

Mein praktizierender Ehemann und ich haben das Fa 1999 erhalten. Die zwei jungen Praktizierenden in unserer Familie sind von Anfang an in einer Praktizierenden-Umgebung innerhalb unserer Familie aufgewachsen. Mein erstes Kind ist nach der Aussage der alltäglichen Menschen eine große Nervensäge. Von der Kinderkrippe bis zur Schule war seine Disziplin ein sehr großes Problem. Als er 4 Jahre alt war, sagte eine Mitpraktizierende bei einer lokalen Aktivität für Dafa zu mir: „Das Einzige, was die Kinder zum Guten wenden kann, ist Dafa.“ Nach dieser Aktivität nahm ich mir jeden Tag Zeit, um mit ihm gemeinsam das Fa zu lernen. Jedes Mal, wenn wir Fa gelernt hatten, weinte er sehr. Darum sagte ich zu ihm, es sei für mich, als würde ich jeden Tag bittere Kräuter schlucken. Als ich eines Tages das wieder zu ihm sagte, dachte ich plötzlich: „Kräuter? Wofür sind Kräuter da? Kräuter dienen dazu, die Krankheiten zu heilen.“ Das bedeutete, ich hielt den Zustand meines Kindes für eine Krankheit. Aber Praktizierende haben keine Krankheiten. Wie kann ein Praktizierender denn Krankheiten haben? Ab diesem Zeitpunkt änderte sich dieser Gedanke, bittere Kräuter zu schlucken, und ich begann, nach innen zu schauen.

Ich bemerkte, dass manches Verhalten meiner Kinder mich sofort in Rage versetzte. Wenn man ein wenig ruhig bleibt, wird man bemerken, dass man selbst das gleiche Problem hat, denn die Kinder sind für uns ein Spiegel. Mein Kind hatte eine sehr extrem übertriebene Methode, um mir zu zeigen, wie ich bin. Jedes Mal nach solch einer Situation dachte ich, das Kind habe es doch sehr schwer. Noch bevor er auf die Welt herunterkam, hatte er sich dafür entschieden, mir durch sein Verhalten bei meiner Kultivierung zu helfen. Doch ich konnte es damals nicht schätzen und ihm dafür danken. Mein Sohn nutzte diese Methode oft, um uns bei unserer Kultivierung zu helfen. Und ich beschwerte mich oft: „Er hilft uns bei der Kultivierung. Aber er soll sich auch kultivieren.“  

Bei meinem zweiten Kind war es genau umgekehrt. Seit ihrer Geburt ist sie sehr pflegeleicht. Bei Aktivitäten für Dafa konnte sie schon bei sehr vielen unterschiedlichen Dingen sehr gut mithelfen.

Die schlechte Disziplin meiner Kinder beeinflusste natürlich auch ihre schulischen Leistungen sehr. Nach der Grundschule ging mein Sohn nicht auf das Gymnasium und auch meine Tochter ging auf eine Oberschule. Da wir sehr viele Aktivitäten für Dafa hatten, nahmen mein Mann und ich uns diese Tatsache nicht sehr zu Herzen. Wir waren der Ansicht, dass solange unsere Kinder sich kultivieren und das Fa im Herzen tragen, wir nur dem natürlichen Lauf folgen sollten. Wir versuchten, mit ihnen jeden Tag gemeinsam das Fa zu lernen und die Übungen zu praktizieren. Aber seit die Kinder langsam größer geworden sind, sind auch die Verführungen in der Welt der alltäglichen Menschen für sie immer größer geworden. Mit zunehmendem Alter zeigte sich auch die Pubertät immer mehr. Sie unterbrachen das gemeinsame Fa-Lernen und machten keine Übungen mehr und ich wusste, dass wenn es so weiterging, es definitiv nicht gut ausgehen würde, denn wenn man einmal vom Fa abkommt, entfernt man sich immer weiter davon. Also versuchte ich jeden Tag, mich mit den Kindern darüber auszutauschen, was ich an dem Tag gelesen und verstanden hatte und auch darüber, was in den Jingwens so alles gestanden hatte. Nichtsdestotrotz ging das Verhalten unserer Kinder jedes Mal bis an die Grenze dessen, was wir aushalten konnten. Wir waren dann immer in einem Zustand, dass auch nur der kleinste Auslöser uns zum Explodieren hätte bringen können. Wenn das nicht mein Mann war, dann ich.

Doch egal in welche schwierigen Situationen wir auch kamen, wir gaben nie auf, unsere Kinder zu erziehen und nahmen unsere Kinder zu allen Aktivitäten für Dafa und zu allen Fa-Konferenzen mit. Erst seit drei Jahren können wir uns wirklich darauf konzentrieren, den Erfahrungsberichten der Mitpraktizierenden zuzuhören. Vorher mussten wir uns immer Sorgen machen, ob unsere Kinder in dem extra organisierten Nebenraum für Kinder irgendwelche Schwierigkeiten machten, weswegen vielleicht andere Eltern oder die Mitarbeiter der Fa-Konferenz uns wieder einmal suchen könnten. Obwohl es für uns so schwer war, haben wir nie daran gezweifelt, dass es gut ist, die Kinder zu den Fa-Konferenzen mitzubringen. Seitdem sich die beiden allmählich mit praktizierenden Kindern, auch mit Kindern aus anderen Ländern, angefreundet haben, wurden diese Konferenzen für sie auch immer attraktiver, sodass sie auch immer mitkommen wollten. Mittlerweile sind die beiden schon Jugendliche und lesen jeden Abend von ganz alleine mit ihrer eigenen Fa-Lerngruppe.

Von „die Kinder zum Meister bringen“ zu „mit den Kindern gemeinsam praktizieren“

Es gab eine lange Phase, in der ich dachte: „Es wäre doch gut, wenn jemand unsere kleinen Praktizierenden für uns erziehen könnte!“ Danach gab es Shen Yun und ich nutzte alle Methoden, meinen Kindern zu ermöglichen, ein Musikinstrument gut zu lernen und gut zu tanzen – mit dem einzigen Wunsch, meine beiden Kinder so schnell wie möglich zum Meister zu bringen. So würden sie auf jeden Fall immer im Fa bleiben, dachte ich, um dann wieder zu ihrer eigenen, wahren Familie zurückkehren zu können. Das Ergebnis kann man sich schon denken: Keines meiner beiden Kinder ging zu Shen Yun.

Danach verstand ich: Egal wo man ist, man muss sich kultivieren. Wenn man sich nicht kultiviert, bringt es auch nichts, wo auch immer man ist. Die Kinder zu erziehen, gehört zu meinem eigenen Kultivierungsprozess. Und so holte ich meinen Sohn aus der Feitian Schule in Taiwan nach Hause zurück. Ich hatte nicht mehr das Gefühl, sie wären eine Last für mich. Obwohl diese beiden Kinder in meine Familie gekommen sind, haben sie bestimmt ihre eigene Mission. Sie haben das Fa gelernt und damit sind sie nicht nur einfach meine Kinder, sondern auch kleine Jünger des Meisters. Der Meister kümmert sich um sie. Als Eltern hat man die Aufgabe, gut auf sie aufzupassen. 

Jeden Tag war meine erste Frage, sobald sie von der Schule nach Hause gekommen waren und ich wieder zuhause war, ob wir jetzt gemeinsam Fa lernen wollen. Die Kinder meinten dann oft: „Naja, ich habe in den nächsten Tagen noch Tests/Prüfungen“ oder „Ich habe noch Hausaufgaben zu machen“ oder Ähnliches. Meine Antwort darauf war immer sehr einfach: „Ja, aber zuerst kommt das Fa-Lernen.“

Manchmal gab es am Wochenende Aktivitäten für Dafa. Wenn die Kinder dann sagten, dass sie gleich am Morgen des darauffolgenden Montags schon Tests hätten, sagte ich immer: „Wir sind wegen des Fa gekommen. Wenn ihr die richtigen Dinge macht, können die anderen Dinge nicht davon beeinträchtigt werden.“

Vor Fa-Konfenrenzen sagten die Kinder manchmal: „Wir haben dieses Jahr schon so viele Freistellungen wegen der Aktivitäten für Dafa in der Schule beantragt, dass wir nicht mehr wissen, ob wir den Antrag dieses Mal genehmigt bekommen werden.“ Dann sagte ich zu meinen Kindern, sie sollten die Anträge auf Freistellung einfach einreichen, denn über das Ergebnis habe nur der Meister das Sagen. Eines Tages sagten die Kinder zu mir, dass es ihnen so vorkomme, als seien wir die einzigen Eltern, die Dafa an die erste Stelle setzen würden und die Schule auf die zweite Stelle, weil andere junge Praktizierende so gut wie nie wegen der Aktivitäten für Dafa von ihren Eltern freigestellt würden, sobald Prüfungen in der Schule anstünden. Sie meinten auch, dass es ihnen so vorkomme, als seien sie die einzigen Praktizierenden, die nicht auf einem Gymnasium seien. Darauf erwiderte ich: „Das kommt auf euch selbst an. Dafa-Jünger sollten überall sehr gut sein. In meinen Augen ist es das Wichtigste, sich zu kultivieren. Eigentlich ist es so, dass wenn man sich gut kultiviert hat, man gute Leistungen in der Schule erbringen kann.“

Jetzt haben unsere zwei jungen Praktizierenden in der Schule sehr gute  Noten. Als Eltern ist jetzt das einzige, worauf wir noch achten, dass sie das Fa lernen und die Übungen praktizieren. Bei den anderen Dingen vertrauen wir darauf, dass sie sie schon selber sehr gut organisieren können.

Teil II: Das alte Arrangement der wirtschaftlichen Verfolgung durchbrechen

Körperliche Vernichtung, das Ruinieren des Rufs, die Zerschlagung der Finanzen – Das sind die drei wichtigsten Störungen durch die alten Arrangements. „Die körperliche Vernichtung und das Ruinieren des Rufs“ können wir bei den Praktizierenden innerhalb und außerhalb Chinas klar erkennen und beseitigen. Aber um die wirtschaftliche Störung erkennen zu können, hatte ich einen langen Weg zu gehen.

„Jeder hat seine Arbeit, und man soll seine Arbeit gut machen“

Als mein Mann und ich das Fa erhielten, waren wir noch Studenten und unsere Kinder waren damals noch sehr klein. Für unseren Lebensunterhalt arbeiteten wir noch neben dem Studium. Sobald wir ein wenig Zeit hatten, machten wir Infostände und erklärten den Menschen die wahren Umstände. Ich nahm mir den Satz „Jeder hat seine Arbeit, und man soll seine Arbeit gut machen“ sehr zu Herzen und war immer berufstätig. Das hat meine Aufklärung über die wahren Umstände sehr unterstützt. Wenn man als ein Berufstätiger (und nicht als Arbeitsloser) etwas sagt, hat das mehr Gewicht.

Was das Finanzielle betrifft, war es bei uns immer etwas knapp. Um die Wahrheit zu erklären, brauchten wir zum Beispiel einen kleinen Tisch für die Informationsmaterialien. Damals verglichen wir wegen einem Tisch, der 5 Mark kostete, unterschiedlichste Baumärkte miteinander, um herauszufinden, ob es nicht einen noch einen preiswerteren Tisch gab. Erst als wir wirklich keinen preiswerteren Tisch finden konnten, kauften wir ihn. Als wir Zeitungen in die Briefkästen der chinesischen Studenten einwarfen, suchten wir bei der Verteilung immer den optimalsten Weg, um Benzingeld sparen zu können. Später hatten wir beide eine Arbeit und waren nicht mehr auf die staatlichen Fördermittel angewiesen. Trotzdem hatten wir nicht mehr Geld als vorher. Bis 2009, als wir in Dresden Shen Yun veranstalteten, bemerkten wir, was für eine wichtige Wirkung der wirtschaftliche Aspekt doch hat, da man große Geldsummen benötigt, um auch große Projekte machen zu können.

Als wir am Anfang die Aufklärung der Menschen nur an Infoständen machten, machten die Flyer und die Kopien der Unterschriftenlisten die größten Unkosten aus. Als wir Shen Yun zu veranstalten begannen, brauchten wir eine bestimmte Summe für die Vorfinanzierung wie zum Beispiel für die Anzahlung für das Theater oder für die Werbung wie Plakate, Flyer, Zeitschriften, Promotionstände etc. Also brauchten wir eine finanzielle Absicherung. Woher sollte das Geld kommen?

Dafa-Jünger haben viel Tugend

Wenn ein alltäglicher Mensch „Falun Dafa ist gut“ und „Zhen, Shan, Ren sind gut“ ruft, boomt sein Geschäft so gut, wie man es sich nie hätte vorstellen können. Warum müssen wir Dafa-Jünger die Menschen dann immer mit so knappen Ressourcen erretten? Ist das nicht eine Form der Verfolgung? Am Anfang waren wir zwar noch nicht sehr professionell, aber Geld zu haben, hat hauptsächlich mit Tugend zu tun. Dafa-Jünger sind dabei, Menschen zu erretten. Reicht ihre große Tugend etwa nicht aus? Doch. Egal wie viel Geld wir verdienen, nur der Meister hat darüber das Sagen. Sobald Projekte Geld benötigen, wird der Meister es uns geben.

Da wir noch viele andere Dafa-Projekte haben und wenig Zeit, bin ich nicht darauf aus, jeden Arbeitsauftrag anzunehmen. Bei einem Auftrag lasse ich mich auf kein Preisdumping ein, sondern möchte entsprechend der üblichen Preise dafür bezahlt werden. Manchmal merkte ich während meiner Arbeit, dass ich nicht professionell genug war. Also nahm ich mir Zeit, meine fachliche Kompetenz so schnell wie möglich zu verbessern, um zu einer wirklichen Spezialistin zu werden. Jetzt hat sich die Situation geändert und ich verdiene jetzt mehr Geld.

Das zeigt sich auch bezogen auf die Infostände: Anfangs transportierten wir für die Infostände die ganzen Materialien mit den öffentlichen Verkehrsmitteln in die Stadt, danach hatten wir einen PKW und jetzt haben wir einen kleinen Bus, mit dem wir gleichzeitig sowohl Materialien als auch Personen transportieren können.

Die Dafa-Jünger spielen die Hauptrolle

Jeder Dafa-Jünger weiß, dass wir eine große Aufgabe haben, und jeder weiß, wie unsere Fähigkeiten in den anderen Dimensionen wirken. Jeder versucht, alle Kraft in die Errettung der Menschen einzusetzen. Aber wie können wir in der Gesellschaft hier in dieser Welt an Einfluss gewinnen? Wie können wir die Mainstream-Gesellschaft erreichen? Als ich das erste Mal an einer VIP-Verantstaltung teilnahm, traf ich zum ersten Mal so viele von den VIPs, bei denen ich mir einen Termin gewünscht hatte, um ihnen die wahren Umstände zu erklären, aber keinen bekommen hatte. Als ich nach Hause kam, fühlte ich mich sehr unsicher. Dann tauschte ich mich diesbezüglich mit anderen Praktizierenden aus. Obwohl ich eine Jüngerin des Meisters bin, fühlte ich mich unter diesen Unternehmern, Senior-Beratern, Politkern und Künstler nicht professionell genug, sodass sie mich hätten akzeptieren bzw. anerkennen können. Dann sagte eine Praktizierende zu mir: „Dann musst du dein Niveau erhöhen. Du solltest noch besser sein. In der menschlichen Gesellschaft sagt man, dass 10% der Menschen die anderen 90% führen. Und von diesen 10% sind nur 10% aktiv dabei, dies zu tun. Das bedeutet, unter 100 Leuten hat nur 1 Person wirklichen Einfluss auf die Gesellschaft. Wenn man den eigenen Einfluss auf die Gesellschaft erweitern möchte, um bei der Aufklärung über die wahren Umstände noch mehr Kraft zu haben, ist die einfachste Methode, einer von diesen 1% Menschen zu werden.“

Selbstverständlich wissen wir als Praktizierende, dass diese Gesellschaft unter der Kontrolle der Gottheiten steht. Was jetzt alles passiert, verläuft entsprechend dem Arrangement der Fa-Berichtigung. Aber unter dieser Himmelskonstellation müssen wir uns als Dafa-Jünger trotzdem bewegen, reagieren und uns einsetzen. Wir müssen die menschliche Gesellschaft berücksichtigen, um die Wahrheit noch besser erklären und die Menschen erretten zu können.

Während dieses Prozesses habe ich viele schlechten Dinge wegkultiviert wie zum Beispiel Ungepflegtheit, Schlampigkeit, Unpünktlichkeit. Ich habe die traditionelle chinesische Kultur in mir wieder aufleben lassen und lege viel Wert darauf, nicht nach schnellem Erfolg zu streben. Die schlechten Angewohnheiten wie Ungepflegtheit, Schlampigkeit, Unpünktlichkeit sind alle Parteikultur, die ich bei der Aufklärungsarbeit über die wahren Umstände im VIP-Bereich Schicht für Schicht wegkultiviert habe. Damit verkörpern wir im Umgang mit den Menschen die traditionelle Kultur. Sie verändert dann die Umgebung, in der wir die Wahrheit erklären, mit. Früher war es so: Wir wollten den Menschen die Wahrheit erklären. Jetzt kommen viele Menschen zu uns und wollen die Wahrheit erfahren.

Als ich in die VIP-Kreise eintrat, nutzte ich neben den wirtschaftlichen und kulturellen Seiten auch meine eigene Identität und meinen Migrationshintergrund, um Dafa zu bestätigen. Als damals die Verfolgung begann, ging ich zur Regierung, um dort die Wahrheit zu erklären. Doch sie nahmen mich, eine Studentin, nicht ernst. Ich wusste nie, ob sie die Wahrheit wirklich akzeptierten, wenn ich ihnen davon erzählte. Ich war ziemlich sauer. Ich dachte: „Der Meister lässt uns die Hauptrolle spielen, dann werde ich keine Nebenrolle einnehmen. Ich werde euch nie wieder besuchen. In Zukunft werdet ihr bei allen Dingen, die mit China zu tun haben, zu mir kommen müssen.“ Dann gründeten wir mit anderen Mitpraktizierenden einen Verein, um – angepasst an die Form der Gesellschaft – die traditionelle chinesische Kultur zu bewahren. Zeitgleich lernte ich fleißig mit Unterstützung von Praktizierenden dazu und entwickelte mich zu einer Expertin für traditionelle chinesische Kultur. Die derzeitige Situation bei uns ist, dass viele große Medien über das Leben von Chinesen berichten. Sie stellen eine Liste auf, auf der steht, was für Chinesen sie interviewen möchten und bitten uns um Hilfe, diese Chinesen zu finden. Natürlich haben wir ihnen alle Chinesen empfohlen, die positiv gegenüber Dafa eingestellt sind.

Ich nehme mir die Zeit, um mit anderen Migrationsvereinen in Kontakt zu treten und in den Vorstand des Landesverbandes einzutreten. In vielen Situationen ist das, was uns Praktizierenden erzählt wird, so manche Lösung für sehr heikle Themen und schwerwiegende Probleme. Natürlich dürfen wir unseren Mund nicht leichtsinnig öffnen. Darum überlege ich vorher immer: „Wie kann ich das alles basierend auf dem Fa sagen?“

Zum Beispiel hatte ein Teil eines Projektes Geldüberschuss, während ein anderer Teil an Geldmangel litt. Ein Kollege eines anderen Vereins flüsterte mir ganz leise zu, wie ich das überschüssige Geld zu dem Teil, wo es an Geld fehlte, bewegen könne. Ich bin sehr dankbar, dass er viel an mein Projekt denkt und mir dieses kleine Geheimnis verraten hat. Doch ich sagte zu ihm: „Du weißt, ich praktiziere Falun Dafa. Die erste Prinzip im Dafa ist Wahrhaftigkeit. Ich weiß zwar, dass ich es so machen kann, wie du mir rätst, da ich das Geld nicht in meine Tasche stecke, sondern für Projekte nutze. Aber den Weg, den wir gehen, werden wir auch anderen Kollegen hinterlassen, die in Zukunft in unserem Verein arbeiten werden. Wenn wir es auf Dauer so machen würden, wie du sagst, könnte man sehr schnell vom rechten Weg abkommen. Deswegen werde ich es nicht so machen. Ich werde eine andere Methode finden, das Problem mit dem fehlenden Geld zu lösen.“ Als der Kollege an diesem Tag nach Hause kam, schrieb er mir eine kurze E-Mail, in der stand: „Jedes Mal, wenn ich dich treffe und mit dir zusammenarbeite, ist es eine Freude für mich. Ich fühle mich sehr sicher.“

Wenn unser Dachverband ein großes Meeting hat, gibt es immer einige große, schwierige Themen zu diskutieren. Meistens sagen wir, dass dieser Beamte von diesem Ministerium so und so unkooperativ ist und unbeliebt und dass das, was manch ein Projektmanager von dem und dem Verein gemacht hat, so lächerlich sei und wie unfähig er doch sei. Über dieses ganze Gerede vergisst man zum Schluss sogar, was eigentlich das eigentliche Problem war. In solchen Momenten musste ich dann schon mal ein paar Sätze sagen.

Wenn ich dann etwas sage, fange ich immer bei der traditionellen chinesischen Kultur an. Ich sage: „Versuchen wir von diesem Aspekt aus das Problem zu betrachten. Ihr kennt alle das Bogenschießen. Vielleicht wissen nur sehr wenige von euch, dass Konfuzius ein großer Bogenschütze war. Er schrieb sogar ein Buch darüber, in dem u.a. steht: „Edle Menschen streiten nicht. Falls sie doch in einen Konflikt geraten, messen sie sich im Bogenschießen. Warum macht man, wenn man sich streitet, Bogenschießen und löst das Problem nicht mit Säbel und Schwert? Weil wir uns bei einem Kampf mit Schwert und Säbel gegenüberstehen und uns gegenseitig bekämpfen. Beim Bogenschießen dagegen hat man das gleiche Ziel. Während des Bogenschießens stehen beide am gleichen Ausgangspunkt unter den gleichen Bedingungen. Was miteinander verglichen wird, ist die Methode bzw. Technik. Welche Methode kann das Ziel am besten treffen? Deswegen denke ich, egal ob Ministerium oder andere Vereine, sie haben das Problem bestimmt immer von der eigenen Perspektive aus betrachtet und eine Lösung angeboten. Können wir vielleicht einen Termin vereinbaren, wo wir uns alle gemeinsam hinsetzen und die eigenen Standpunkte und Lösungsvorschläge für die vorhandenen Probleme darlegen, sodass die anderen auch die Gelegenheit bekommen, das Problem aus einer anderen Perspektive zu betrachten? Ich denke, das würde bestimmt viel mehr helfen. Das ist die Barmherzigkeit, von der in den buddhistischen Schulen gesprochen wird.“

Verglichen mit den alltäglichen Menschen haben wir kein Spezialtraining absolviert oder ein Coaching. Wir können auch nicht wie sie so viel Zeit in so etwas investieren. Warum können wir trotzdem viele Dinge erfolgreich zu Ende bringen? Weil der Meister uns unterstützt. Weil wir Dafa-Jünger sind. Wenn wir die Dinge machen, tun wir es nicht, um uns selbst zu bestätigen, sondern um dem Meister zu helfen, das Fa zu verbreiten und Menschen zu erretten. Unsere göttliche Seite wird erscheinen. Der Meister ist immer bei uns, um unsere Fähigkeiten zu vergrößern.

Danke unserem Meister, danke den Mitpraktizierenden.