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Ich hätte es besser machen sollen

24. Januar 2017 |   Von einer Praktizierenden in China

(Minghui.org) Die verbleibende Zeit der Fa-Berichtigung ist sehr begrenzt, doch habe ich sie nicht geschätzt und die wertvolle Zeit, die der Meister für mich verlängert hat, nicht bestmöglich genutzt. Ich möchte meinen Mitpraktizierenden von einigen neuen Erfahrungen in meiner Kultivierung berichten.

Ich brauche mich nicht zu rechtfertigen, weil mich der Meister sieht

Eines Tages hatte ich über das Telefon eine Auseinandersetzung mit meinem Vater, einem Nichtpraktizierenden. Es ging um die Suche nach einer Sache, die ich dringend brauchte. Ich bat ihn, bei ihnen zu Hause danach zu suchen. Danach beschwerte ich mich bei meiner Mutter, einer Praktizierenden, dass mir Unrecht getan wurde. Zu meiner Überraschung drehte sie schnell das Gespräch herum und fing an, mir die Schuld zu geben. Bevor sie den Hörer auflegte, sagte sie: „Dein Vater hat überall gesucht und konnte es nicht finden. Was willst du mehr von ihm?“

Tränen rollten über meine Wangen, als ich den Hörer auflegte. Ich fuhr in meinen Gedanken fort, mit ihr zu streiten: „Du hast zwei Sachen falsch interpretiert. Erstens hat Papa mir erzählt, dass er überall und nur an einen letzten Platz nicht nachgesehen hat. Und das ist wahrscheinlich da, wo die Sache tatsächlich lag. Zweitens hatte ich mich entschlossen, ein neues zu kaufen, weil ich diese Sache dringend brauchte. Es war aber Papa, der darauf bestand, Geld zu sparen und selbst danach zu suchen. So war unser Streit überhaupt erst entstanden.”

Ich konnte nicht herausfinden, warum meine Mutter, meine Mitpraktizierende, in dieser Angelegenheit nicht das Richtige und das Falsche sehen konnte. Groll und Verbitterung kochten in mir hoch. Obwohl ich in der darauffolgenden Woche immer noch zu Besuch bei meinen Eltern war, war ich kurz angebunden und wollte mich nicht höflich mit ihnen austauschen. Ich erkannte, dass es Zeit war, meine Xinxing zu erhöhen.

Bis dahin hatte ich mir meine Fehler nur selten eingestanden. Ich dachte meistens: „Diesmal ist es wirklich nicht meine Schuld. Vielleicht werde ich beim nächsten Mal nach innen schauen.“ So entwickelte ich die Gewohnheit, mich auf die Mängel anderer zu konzentrieren.

Als ich darüber nachdachte, fiel mir ein anderer Vorfall ein. Früher hatte ich immer in der Kantine meiner Schule zu Mittag gegessen. Als ich eines Tages den Speisesaal verließ, nachdem ich mir ein Mittagessen gekauft hatte, ließ mich der Angestellte nicht gehen, weil er vergessen hatte, dass ich schon bezahlt hatte. Er bestand darauf, dass ich noch einmal bezahlte.

Ich war wütend und dachte: „Es ist mir egal, ob ich ein paar zusätzliche Yuan bezahle. Aber wenn ich noch einmal bezahle, dann würde ich damit doch zugeben, dass ich versucht habe zu gehen ohne zu bezahlen?“ Am Ende gewann ich in der Auseinandersetzung, bedauerte es danach aber. Im Nachhinein lachte ich über mich selbst: „Warum muss ich mich immer anderen gegenüber beweisen? Der Meister sieht mich. Ist das nicht alles, was ich brauche?“

Ich erkannte, dass ich so hartnäckig und eigensinnig darauf bedacht war, mich selbst zu beweisen und alle wahrgenommenen Ungerechtigkeiten gegen mich zu korrigieren. Ich war entschlossen, mich diesmal zu kontrollieren und nicht auf irgendwelche Erklärungen zurückzugreifen. Der Meister lehrte uns:

„‘Schwer zu ertragen ist zu ertragen, Unmögliches ist möglich.‘“(Li Hongzhi, Zhuan Falun 2012, Seite 580)

Obwohl ich entschlossen war, tauchten die negativen Gefühle von Groll und Empörung auf, sobald ich mich hinsetzte, um die Meditationsübung zu machen. Es fühlte sich an, als ob ich aufgrund meiner eigensinnigen Gefühle im Begriff war, mich sofort vor meine Mutter hinzustellen und einen hitzigen Streit anzufangen. Ich erinnerte mich an die Lehre des Meisters:

„Je mehr sich erklären, desto schwerer das HerzGroßmütig, frei von Eigensinn, klares Verständnis erscheint“(Li Hongzhi, Wenig argumentieren, 03.01.2001, in: Hong Yin III)

Als ich mich wirklich bemühte, der Lehre des Meisters zu folgen, beruhigte sich plötzlich alles, als wäre nichts geschehen. Die Atmosphäre in meiner Familie war wieder harmonisch. Sowohl meine Eltern als auch ich brachten dieses Thema nie mehr zur Sprache.

Ich wusste, ich hätte schon vor langer Zeit auf den Meister hören sollen. Kein Ärger ist zu schwer zu schlucken. Was in den Augen der alltäglichen Menschen richtig und falsch ist, darum muss sich ein Praktizierender nicht kümmern. Es ist von größter Wichtigkeit, bei unserer Kultivierung unsere Eigensinne loszulassen.

Um was sonst sollte man bitten, wenn nicht um Zeit

Als Praktizierende wissen wir alle, dass wir nicht mit Aktien spekulieren sollten. Der Meister hat uns gelehrt:

„Durch den Handel mit Aktien haben manche Menschen Haus und Hof verloren. Weißt du, was für ein Gefühl das ist? Ein Kultivierender darf so etwas keinesfalls tun.“ (Li Hongzhi, Antworten auf die Fragen bei der Erklärung des Fa in Jinan, in: Fa-Erläuterung des Zhuan Falun, 1997)

Allerdings wurde ich in einer ungewöhnlichen Situation irgendwie darin verwickelt. Folgendes war passiert.

Mein Mann und ich hatten etwas Geld übrig und beschlossen, es für künftige Bedürfnisse beiseite zu legen. Unter normalen Einlagenzertifikaten mit 3% jährlicher Verzinsung und Investitionen in verschiedene andere Finanzprodukte mit rund 4% jährlichem Gewinn, wählte ich letztere wegen der höheren Rendite, um die Inflation des Yuan auszugleichen.

Damals wusste ich nicht, dass mir mein eigensinniges Streben nach persönlichem Gewinn Schwierigkeiten bereiten würden. Der Meister sagte:

„Alle Eigensinne, solange du sie hast, werden in verschiedenen Umgebungen weggeschliffen. Man lässt dich auf die Nase fallen, damit du daraus Tao erkennst, so kultivierst du dich da hindurch. (Li Hongzhi, Zhuan Falun 2012, Seite 238)

Unser Finanzberater investierte unser Geld in einige Aktienfonds, obwohl ich ihm extra gesagt hatte, keine Aktien anzurühren. Als ich herausfand, wie er unser Geld investiert hatte, war ich entgeistert. Aber wir konnten das Geld nicht zurückziehen und mussten warten, bis die Fonds fällig wurden.

Während diese Fonds gehandelt wurden, beobachtete ich ständig die Aktienkurse, und mein Fa-Lernen und das Praktizieren der Übungen wurden täglich negativ beeinflusst. Meine Erfahrung spiegelte genau wider, was der Meister darüber gesagt hatte:

„Man beobachtet also jeden Tag die Preisschwankungen und das Herz lässt sich einfach mit nach oben und nach unten ziehen. (Alle lachen.) Wie kannst du dich noch kultivieren? Überhaupt nicht. Wie kannst du dich kultivieren, wenn sich dein ganzes Herz auf die Aktien konzentriert?“ (Li Hongzhi, Fa-Erklärung in San Francisco 2005, 05. November 2005)

Ich wusste, dass meine Denkweise nicht richtig war und kniete vor dem Bild des Meisters nieder: „Meister, ich mache es nicht richtig. Ich wurde getäuscht, weil ich eigensinnig nach persönlichem Gewinn gestrebt habe. Es ist kein Zufall. Ich werde tief nach innen schauen und meine Eigensinne suchen. Außerdem werde ich sobald wie möglich die Fonds mit Aktien-Spekulationen abstoßen. In der Zwischenzeit werde ich aufhören, die Preisschwankungen zu beobachten. Alles, was ich habe, ist vom Meister gekommen. Und ich werde alles dem Arrangement des Meisters überlassen.“

Als ich nach innen schaute, fand ich mein Festhalten an Geld und persönlichem Gewinn, von dem ich gedacht hatte, dass es schon wegkultiviert sei. Obwohl ich nicht danach strebte, Millionärin zu sein, genoss ich einen hohen Lebensstandard. Obwohl ich nicht zögerte, Bettlern auf der Straße Geld zu geben, kaufte ich gerne Sachen im Ausverkauf, und im Falle irgendwelcher kleiner Mängel an den Produkten forderte ich Preisnachlass oder eine andere Entschädigung.

Wenn ich auch vor unseren beiderseitigen Eltern Respekt zeigte und mich um sie kümmerte, war es, wenn es um meine Schwiegermutter ging, nicht gerade freiwillig und bereitwillig. Obwohl ich verstand, dass die finanziellen Ressourcen der Praktizierenden für Dafa eingesetzt werden sollten, protzte ich und zeigte von Zeit zu Zeit auch Konkurrenzdenken, wenn es um persönlichen Reichtum ging.

Ein weiterer jüngster Vorfall kam mir in den Sinn. Wir hatten uns eine neue Wohnung gekauft und entdeckten dann, dass es einige Probleme im Zusammenhang mit ihrem Bau gab. Eifrig hatte ich mich mit unseren Nachbarn daran beteiligt zu protestieren und Entschädigung von der Baufirma zu fordern. Unter dem Deckmantel des Schutzes der Verbraucherrechte hatte ich eigensinnig an persönlichem Gewinn festgehalten und entsprechend gehandelt.

In alten Zeiten mussten die Kultivierenden in abgelegenen Höhlen leben und ihr gewöhnliches Leben aufgeben. Heute besitze ich mehrere Wohnungen, aber war immer noch nicht zufrieden und reagierte verärgert, wenn die Produktqualität ein wenig schlechter war. Was für ein Kontrast! Ich sah ganz klar, dass ich nicht alles in meinem Leben als Teil meiner kostbaren Kultivierungsumgebung betrachtet hatte.

Ich wusste, dass ich den Meister im Stich gelassen hatte. Soweit ich mich zurückerinnern kann, hatte ich in meinem ganzen Leben immer eine besondere Kraft gespürt, die mich beschützte. Seitdem ich Falun Dafa praktizierte, hatte der Meister mir eine Menge gegeben: eine angenehme Umgebung zum Fa-Lernen, perfekte Gesundheit, eine Familie, die mein Praktizieren von Falun Dafa sehr wenig beeinträchtigte und Projekte zur Aufklärung über die Fakten, die für meine Situation und Fähigkeiten geeignet waren.

Der Meister machte sich Sorgen um meine Kultivierung und veranlasste für mich, die Verantwortung für ein Projekt zu übernehmen. Ich sollte mich um die Herstellung von Materialien zur Erklärung der wahren Umstände von Falun Dafa für meine Gruppe vor Ort kümmern. Was kann ich in der aktuellen Zeit der Fa-Berichtigung mehr verlangen, als eine zusätzliche Zeit, um mehr Menschen zu retten? Ich wusste, dass ich völlig falsch gelegen hatte, als ich mein Geld in Aktien investiert hatte.

Während ich diesen Artikel schreibe, müssen noch ein paar Wochen vergehen, bevor ich mir die Gelder auszahlen lassen kann. Sowohl mein Finanzberater als auch mein Mann haben sich bemüht, mich davon zu überzeugen, die Mittel unberührt zu lassen und sie längere Zeit wegen der besseren Rendite in den Fonds zu belassen. Der potenzielle Gewinn berührt mich überhaupt nicht mehr und ich bleibe standhaft bei meiner Entscheidung die Aktien abzustoßen, da ich weiß, dass ich der Lehre und dem Arrangement des Meisters folgen muss.

Die guten Taten und Tugenden der anderen Menschen in Erinnerung behalten

Vor kurzem habe ich einen Erfahrungsbericht von einem Mitpraktizierenden gelesen, der mich tief bewegt hat. Der Autor sprach darüber, dass er der Meinung war, dass Wahrhaftigkeit relativ einfacher zu erreichen sei als Gutherzigkeit und Nachsicht. Dann bat er den Meister, es ihm weiter zu erläutern. So offenbarte der Meister ihm eine Episode aus der Geschichte.

Im alten China kämpften zwei Brüder nebeneinander auf dem Schlachtfeld. Der jüngere Bruder schrieb die schlechten Taten und Unzulänglichkeiten des Älteren im Sand nieder, aber die guten Taten und Tugenden seines Bruders meißelte er in Stein. Daher verewigte der jüngere Bruder die gute Seite seines Bruders, die entscheidend zu ihrem gemeinsamen Bemühen bei der Bekämpfung des Feindes beigetragen hatte und schließlich dazu geführt hatte, dass sie den Kampf gewannen.

Diese Erläuterung ließ mich erkennen, dass wir auf ganz natürliche Weise barmherzig werden, wenn wir die Verdienste und Tugenden der anderen Menschen immer im Auge behalten. Im Gegenzug werden wir uns auch nach dem Prinzip der Nachsicht verhalten. Als ich sorgfältig über die guten Taten und Tugenden meines Mannes, meiner Schwiegermutter, meiner Kollegen, Verwandten und Freunde nachdachte, wurde mein Herz leicht und froh. Vieles, was ich in der Vergangenheit schwer genommen hatte, wurde abgelegt. Ich hatte es so ernst genommen, dass ich sogar im Schlaf immer noch darüber nachdachte. Eines Tages, als ich aufwachte, hatte ich folgenden Satz des Meisters im Ohr:

„… Sie wandelt deine De in Kultivierungsenergie um, die dann spiralförmig nach oben wächst.“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun 2012, Seite 51f)

Ich hätte es besser machen müssen, um die hohe Erwartung des Meisters zu erfüllen

Ich möchte eine Szene aus einem Traum beschreiben, den ich vor ein paar Tagen hatte. In meinem Traum legte ich eine Prüfung ab. Die Prüfung bestand aus Aquarellmalerei und Bildhauerei.

Sobald die Prüfung begann, wies die Prüfungsaufsicht die Prüflinge an, zuerst mit der Skizze anzufangen und dann die Farben direkt auf die Skizze aufzutragen. Ich hatte Zweifel und dachte mir: „Sollte das Papier nicht vor dem Einfärben in einem Rahmen montiert werden?“

Andere Prüflinge sagten zu mir: „Mach es einfach so, wie du gesagt bekommst.“ Als ich zögerte, war die Zeit vorbei, und die Mitbewerber hatten die Hälfte ihrer Bilder beendet, während ich gerade erst begonnen hatte. Am Ende musste ich eiligst mein Bild fertigstellen, bevor ich es abgab. Der Prüfer sah meine Eile und ermutigte mich: „Nun kommt das nächste Thema, Bildhauerei. Sie haben noch eine Chance, es gut zu machen.“ Ich nickte.

Bei der nächsten Aufgabenstellung sah ich die bunten Tonklumpen vor mir und hatte keine Ahnung, wo ich anfangen sollte. Also schaute ich mich um, um zu sehen, was andere taten. Der Prüfer war besorgt und drängte mich: „Sie müssen sich beeilen.“

Ich antwortete: „Keine Eile. Lassen Sie mich erst einmal schauen, was andere tun.“ So verstrich die Hälfte der Zeit. Auf das wiederholte Drängen des Prüfers hin fing ich schließlich mit meiner Skulptur an. Aber es war zu spät und ich war nicht in der Lage, fertig zu werden, bevor die Zeit abgelaufen war. Ich bat den Prüfer: „Ich hatte nicht genug Zeit. Kann ich bitte etwas mehr Zeit haben?“ Er sagte mit Ernst: „Sie können ein wenig mehr Zeit haben, aber es wird nicht so lang sein. Sie müssen sich beeilen.“

Nach der Prüfung wählte der Prüfer meine Arbeit aus. Er zeigte auf meine Arbeit, schüttelte den Kopf und sagte: „Wie konnten Sie das nur so schlecht machen! Sie hätten es besser machen sollen.“ Ich war sehr traurig und spürte zugleich die hohe Erwartung und die totale Enttäuschung des Prüfers. Ich sagte immer wieder: „Ich war so in Eile. Ich hatte nicht genug Zeit. Ich werde es beim nächsten Mal nicht so machen.“ Doch es gab kein nächstes Mal und ich wachte aus meinem Traum auf.

Ich weiß, dass der Meister mir den Hinweis gab, dass alles, um was er uns gebeten hat, dazu beitragen sollte, unsere Tugend aufzubauen und unsere Welten zu vollenden. Dennoch betrachtete ich es mit menschlicher Gesinnung. Wenn etwas mit meinen menschlichen Vorstellungen übereinstimmte, tat ich es; und selbst dann tat ich es mit gewöhnlichen Methoden und verschwendete dabei wertvolle Zeit und verursachte Verluste für die Fa-Berichtigung. Als der Meister mich wiederholt drängte und die Zeit für mich verlängerte, verzögerte ich weiter alles und schätzte nicht die Ermutigung und die Erwartungen des Meisters.

Das sind meine jüngsten Kultivierungserfahrungen und mein Verständnis. Ich habe sie zum Teil aufgeschrieben, um sie nicht zu vergessen und meine Fehler rechtzeitig zu korrigieren. Jede Prüfung ist eine Gelegenheit, die der Meister für uns geschaffen hat. Und jede Prüfung dient zu unserer Erhöhung. Wenn wir sie verpassen, wird sie nicht wiederkommen. Wenn wir also die Arrangements des Meisters schätzen, schätzen wir auch die Gelegenheiten in unserer eigenen Kultivierung.

Mitpraktizierende, bitte weist mich auf Unangemessenes hin!