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Sich kultivieren und den Groll beseitigen

Vorgetragen auf der Fa-Konferenz 2017 in Japan

15. Oktober 2017 |   Von einem Falun-Dafa-Praktizierenden aus Japan

(Minghui.org) Im Jahr 1996 begann ich, Falun Gong zu praktizieren. In den 21 Jahren meiner Kultivierung habe ich an vielen Fa-Konferenzen teilgenommen, selbst aber nie von meinen Kultivierungserfahrungen berichtet. Obwohl ich etliche Schwierigkeiten durchlebt habe, kann ich dem Meister einiges berichten, was ich sehr gut gemacht habe.

Konflikte entstehen

Grundsätzlich habe ich weder Konflikte mit alltäglichen Menschen noch mit anderen Praktizierenden, jedoch mit meiner Frau, die ebenfalls praktiziert. Unsere Konflikte traten zwar nur zeitweilig auf, bereiteten uns beiden aber dennoch große Schmerzen.

Meistens stritten wir nur über Kleinigkeiten des täglichen Lebens – Gewohnheiten, wie wir mit Dingen umgehen und wie wir sprechen. Obwohl sie gar nicht so schwerwiegend waren, waren sie dennoch schwer zu kontrollieren. Ich schaute nach jedem Streit zwar nach innen, um meine Eigensinne zu suchen, fand letztendlich aber mehr Fehler bei meiner Frau. Meine menschlichen Anschauungen wuchsen und häuften sich an.

In der Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz in Neuseeland sagt der Meister:

„Bei der Kultivierung im Dafa werden die menschlichen Gedanken Schicht für Schicht beseitigt. Wisst ihr, es ist so wie bei einer Zwiebel: Es wird Schicht für Schicht abgeschält, zum Schluss ist nichts mehr da, und nur das Wesentliche bleibt.“ (Li Hongzhi, Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz in Neuseeland, 08.05.1999)

Ich benutzte diese Fa-Erklärung als Ausrede, damit ich mir meine menschlichen Gedanken nicht wirklich anschauen musste. Während des Fa-Lernens notierte ich mir dann alles, was für meine Frau relevant war und las es ihr später vor, wenn sie sich beruhigt hatte. Obwohl es so aussah, als würden wir uns über unsere Erfahrungen austauschen, folgte ich in Wirklichkeit nicht den Anforderungen des Fa und versuchte ungewollt, Druck auf sie auszuüben, damit sie sich veränderte.

Dann begannen wir, uns gegenseitig über den andern zu beschweren. Mein Kampfgeist und mein Groll wurden intensiver und brachten Disharmonie in unser Fa-Lernen. Mit der Zeit hörten wir auf, das Fa gemeinsam zu lernen.

Mein Fehler

Unsere Situation verbesserte sich etwas, nachdem wir umgezogenen waren und mit anderen Praktizierenden aus der Nähe bei uns zuhause das Fa lernten. Doch die Veränderung war nur oberflächlich, da ich nicht nach innen schaute, um mich zu verbessern, und mein Ego nicht loslassen konnte. Von Zeit zu Zeit waren meine Frau und ich grundlos uneins und zogen alte Geschichten heran, um den anderen davon zu überzeugen, sich zu verändern.

Kürzlich kultivierte ich mich besser und ich dachte, dass mein Kultivierungszustand sich verbessert habe. Ich achtete mehr auf meine Einstellung und den Ton in meiner Stimme, über den meine Frau sich beschwerte. Es fühlte sich gut an, mich verbessert zu haben.

Eines Morgens nörgelte ich sie bei der Vorbereitung des Frühstücks wegen einer Kleinigkeit an, woraufhin sie plötzlich ohne Grund auf mich einschlug.

Ich blieb ruhig und sandte aufrichtige Gedanken aus, um nach innen zu schauen. Sofort wurde mir der Grund für unseren Konflikt klar, und ich entschuldigte mich vor dem Foto des Meisters: „Meister, es war mein Fehler, weil ich es auf meinem Kultivierungsweg nicht gut gemacht habe.“ Ich hatte ihr gegenüber keine schlechten Gedanken mehr und grollte ihr auch nicht.

Der Meister lehrt uns:

„Ganz egal, ob du glaubst, daß du die Fähigkeiten besitzt oder nicht, du sollst das (Aussenden der aufrichtigen Gedanken) tun. Du beseitigst die Bösen in deinen eigenen Gedanken, die eine Auswirkung innerhalb des Bereichs deines eigenen Körpers haben. Gleichzeitig sollst du das außen Befindliche beseitigen, das mit dem Raum, in dem du dich befindest, direkt verbunden ist. Wenn du sie nicht beseitigst, werden sie nicht nur dich verfolgen und hemmen, sie werden auch noch andere Schüler, andere Dafa-Jünger verfolgen.“ (Li Hongzhi, Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz in Florida in den USA, 29.12.2001)

Ich erkannte, dass sie mir umso mehr Dinge vorwerfen würde, je mehr Groll ich hatte. Es waren mein Groll und mein Kampfgeist, die unsere Konflikte verursacht hatten. Die alten Mächte hatten meine menschlichen Neigungen ausgenutzt, um eine Kluft zwischen uns zu erschaffen.

Da wir eine Familie sind, beeinflusst unsere Xinxing einander, obwohl wir uns separat kultivieren. Wenn mein Karma von den alten Mächten ausgenutzt wurde, zeigten sich auch die Lücken bei meiner Frau, und sie wurde ebenfalls mit nach unten gezogen.

Warum hatten wir die Tricks der alten Mächte nach so vielen Jahren der Kultivierung immer noch nicht verstanden? Warum hatte ich nicht bei mir geschaut und meiner Frau weiterhin die Schuld gegeben?

Nachdem ich meine Eigensinne identifiziert hatte, war jeglicher Groll gegenüber meiner Frau verschwunden. Sie tat mir leid, da mein Mangel an Fleiß ihre Kultivierung negativ beeinflusst hatte.

Solide Kultivierung bedeutet, sich selbst zu kultivieren

Im „Grußwort an die Fa-Konferenz in Taiwan“ sagt der Meister:

„Bei der Kultivierung wird das Herz der Menschen kultiviert. Und man kultiviert sich selbst. Nur wenn man in der Lage ist, bei Problemen, Konflikten, Schwierigkeiten oder wenn man ungerecht behandelt wird, nach innen zu schauen und Fehler bei sich selbst zu suchen, ist es wahre Kultivierung. Erst dann kann man sich ständig erhöhen und den Weg der Kultivierung auf aufrichtige Weise gehen und zur Vollendung kommen!“ (Li Hongzhi, Grußwort an die Fa-Konferenz in Taiwan, 27.11.2016)

Der Meister hat uns immer gelehrt, uns selbst gut zu kultivieren. Ich kannte die tiefere Bedeutung des Fa nicht, um dem zu folgen und mich besser zu kultivieren, stattdessen benutzte ich es, um meine Frau unter Druck zu setzen, sich zu ändern. Das ist dem Meister und Dafa gegenüber respektlos.

Nach diesem Konflikt schien ich aus einem Traum zu erwachen. Nun weiß ich, wie man sich kultiviert. Wenn ich auf all diese Gelegenheiten zurückschaue, bei denen ich mich hätte erhöhen können und die ich verpasst habe, bedaure ich das zutiefst.

In seinem Gedicht „Solide kultivieren“ sagt der Meister:

„Fa lernen, Fa erhalten,Das Lernen vergleichen,Kultivieren vergleichen,Jede Tat danach richten,Das erreichen ist kultivieren.“(Li Hongzhi, Solide kultivieren, 07.10.1994, in: Hong Yin I)

Mit diesem Erfahrungsbericht habe ich viele versteckte menschliche Gefühle enthüllt, die unentdeckt geblieben waren und ignoriert wurden. Obwohl mein Herz, mich zu kultivieren, sich nie geändert hatte, habe ich mich nicht fleißig kultiviert. Praktizieren ist keine Kultivierung, wenn die Xinxing nicht erhöht wird.

Solide Kultivierung bedeutet, sich selbst zu seinem ursprünglichsten Wesen zu kultivieren. Ich werde jede Gelegenheit schätzen, mich zu verbessern. Nur wenn ich in jeder Hinsicht mein Bestes gegeben habe, kann ich dies verdientermaßen dem Meister gegenüber sagen.