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Eine gute Erzieherin werden

18. Oktober 2017 |   Von einer Falun-Dafa-Praktizierenden in Festlandchina

(Minghui.org) Im Alter von 38 Jahren begann ich, als Erzieherin zu arbeiten. Jetzt bin ich schon sieben Jahre in diesem Beruf tätig.

Als ich noch jung war, arbeitete ich in einer Bank. Aber als die Kommunistische Partei mit der Verfolgung von Falun Dafa begann, wurde ich an meinem Arbeitsplatz oft schikaniert. Das war besonders an den „sensiblen Tagen“ [1] der Fall, wie zum Beispiel dem Nationalfeiertag und den Parteitagen.

Damals dachte ich: „Wenn ich zwischen meinem Arbeitsplatz und Falun Dafa wählen müsste, verzichte ich lieber auf meine Arbeitsstelle.“ Später kündigte mein Arbeitgeber Rationalisierungsmaßnahmen an und wollte Angestellte entlassen. Ich meldete mich und kündigte meinen Arbeitsplatz, an dem ich zehn Jahre gearbeitet hatte.

Danach war ich eine Zeitlang Hausfrau oder arbeitete in irgendwelchen Jobs. So war ich zum Beispiel einmal Kassiererin und auch Versicherungsvertreterin. Allerdings blieb ich nicht länger als drei Monate, dann ging es nicht mehr. Mein Mann ist auch Praktizierender. Er fragte mich: „Was kannst du noch machen?“ Auch ich stellte mir oft diese Fragen: „Was würde ich gerne machen? Für welche Stelle bin ich geeignet?“

Die Zeit verging im Nu und 2010 war ich 38 Jahre alt. Inzwischen wusste ich, dass ich eine Arbeit wollte, die mit Kindern zu tun hatte. Wir haben selbst auch eine Tochter und ich mochte Kinder.

Später wurde ich auf Empfehlung einer Bekannten meiner Mutter Englisch-Lehrerin in einem Kindergarten. Die Unterschiede zwischen den beiden Berufen sind so groß wie Berge! Zum Glück bin ich Mutter und habe dabei Erfahrungen in der Kindererziehung gesammelt. Mit der durch die Kultivierung in Dafa erhaltenen Weisheit und Fähigkeiten gewöhnte ich mich allmählich an meine neue Arbeitsstelle.

Ich betreute die jüngsten Kinder im Kindergarten und meine Arbeit war sehr anspruchsvoll. Sobald sich die Kinder von ihren Eltern verabschiedet hatten, fingen viele an zu weinen. Sie konnten noch nicht alleine spielen und konnten auch ihre Gefühle nicht richtig äußern. Manche Kinder kannten überhaupt keine Regeln. Anfangs war ich zu den Kindern nur nett. Später bemerkte ich, dass das nicht reicht. Einmal nach der Mittagspause, in der sich die Kinder ausruhten oder schliefen, wollte ein Kind Wasser trinken. Aber es beschwerte sich einmal, dass das Wasser zu kalt sei, dann wieder zu warm. Einmal wollte es nur einen halben Becher trinken und dann nur einen Schluck. Ich lief vier- oder fünfmal hin und her, um ihm Wasser zu bringen. Dann wurde ich nachdenklich und fragte mich, ob diese liebevolle Zuwendung ohne Prinzip richtig war. Ich sollte den Kindern auch Regeln beibringen.

Ein Mädchen, das neu im Kindergarten war, warf einmal nach dem Naseputzen das Taschentuch auf den Boden. Als ich sie bat, es aufzuheben, fing sie zu weinen an und wollte zu seiner Mutter. Ich sagte dem Kind, dass ich mit ihm rausgehen und schauen würde, ob seine Mutter noch da sei, aber erst, wenn es sich beruhigt habe. Das Mädchen war einverstanden und hörte auf zu weinen. Wir gingen zusammen hinaus, seine Mutter suchen. Als es wieder zu weinen anfing, ging ich mit der Kleinen wieder in das Spielzimmer zurück. Nach einigem Hin und Her verstand sie die Spielregen. Allmählich beruhigte sie sich. Ihre Mutter war schon weggegangen und so gingen wir in das Spielzimmer zurück. Ich zeigte ihr das Papiertaschentuch und sagte freundlich: „Das schmutzige Taschentuch gehört in den Mülleimer – kannst du es bitte aufheben?“ Dieses Mal folgte sie meinen Worten und warf das Taschentuch in den Mülleimer.

Meine Aufgabe war es, den Kindergartenkindern Englisch beizubringen. Ich bereitete mich jedes Mal gut darauf vor, wie ich ihnen Englisch auf eine spielerische Art beibringen könnte. Nach dem Unterricht überlegte ich mir, wo ich mich verbessern konnte. Einmal brachte ich ihnen Englisch mithilfe von Fingerspielen bei. Im Lehrbuch stand, dass man dieses Spiel mit dem kleinen Finger machen sollte. Aber in der Praxis sah ich, dass der Zeigefinger dafür besser geeignet war. So ließ ich die Kinder das Spiel mit ihrem Zeigefinger machen. Ich machte mir auch Gedanken, wie ich es besser machen könnte, sodass sie gerne mitspielen würden. Nach einem halben Jahr erhielt ich gutes Feedback von den Eltern. Der Leiter lobte mich bei einer Besprechung: „Es ist überraschend, der Englisch-Unterricht ist bei der jüngsten Klasse am beliebtesten.“

Als Dafa-Jüngerin versuche ich in jeder Beziehung, sowohl als Ehefrau als auch als Angestellte immer gut zu sein.

Der Meister sagt:

„Das heißt auch, egal in welcher Branche du bist, wenn deine Technik sich entwickeln kann, ist das eine Erscheinung, dass du deine Ebene ständig erhöht hast. Es zeigt sich so, dass du dabei bist, ein guter Mensch zu sein und dein Herz zu kultivieren. Vom Gesichtspunkt der Menschen wandelst du dich zu einem guten Menschen. Durch das Fa-Lernen und dich nach innen kultivieren, handelst du immer besser, so werden die Gottheiten dir Weisheit und Inspiration geben, die du bekommen sollst. Sie lassen dich durch das Lernen sehr viel verstehen, sie lassen dich noch bessere Dinge erschaffen und eine noch höhere Technik besitzen und sie lassen dich noch weiter darüber hinausgehen. Denkt einmal nach, kann etwa nicht jeder anständige Beruf in der menschlichen Gesellschaft dazu dienen? Du machst alles bei deiner Arbeit gut, gleichzeitig kultivierst du dich selbst. Kannst du dich nicht dabei erhöhen?“ (Li Hongzhi, Fa-Erklärung in Los Angeles City, 25.02.2006)

Zuerst arbeitete ich als Assistentin, später als Erzieherin. Mein anfänglicher Lohn von etwas über 1.000 Yuan erhöhte sich auf über 2.000 Yuan (circa 250 Euro) [2]. Dann besuchte ich für zwei Jahre in den Sommer- und Winterferien einen Fortbildungskurs und machte meinen Abschluss als Lehrerin des internationalen Montessori-Vereins. Danach war ich Hauptverantwortliche für drei Kindergärten im Landkreis und mein Lohn stieg auf über 5.000 Yuan (circa 625 Euro).

Die Kinder sind ein Spiegel der Eltern

In meinem Beruf kam ich in den letzten Jahren mit vielen Kindern in Berührung. Ich habe festgestellt, dass die Kinder tatsächlich ein Spiegel ihrer Eltern sind. Wenn die Eltern höflich sind, sind die Kinder auch höflich; wenn die Eltern viele Schimpfwörter benutzen, schimpfen die Kinder auch gern; wenn die Eltern Gewalt anwenden, gehen die Kinder auch auf andere los. Wenn wir Probleme bei unseren Kindern sehen, sollen wir als Kultivierende zuerst nach innen schauen, ob wir uns nicht gut verhalten haben, sodass unsere Kinder so geworden sind.

Der Meister fordert uns auf, unsere Rolle gut zu spielen, egal ob als Ehefrau oder Mutter. Anfangs hatte ich keine Ahnung, wie ich meine Tochter erziehen sollte. Ich dachte nur, dass ich mich nach dem Maßstab von „Wahrhaftigkeit, Güte, Nachsicht“ richten sollte. Zum Beispiel sollte ich mein Kind nicht anlügen und wenn ich etwas versprochen hatte, sollte ich es auch einhalten. Falls ich es nicht einhalten konnte, sollte ich ihm dem Grund dafür erklären. Unsere Tochter hat uns immer verziehen.

Als meine Tochter noch sehr klein war, bot ihr immer jemand einen Platz an. Sie bedankte sich immer höflich mit „Xie Xie“. In diesem Moment sagte ich ihr: „Schau mal, weil du noch ein kleines Kind bist, bieten dir die Leute ihren Platz an. Wenn du groß bist, sollst du den älteren Leuten auch deinen Platz anbieten.“ Sie verstand es und nickte. Als sie größer war, bot sie den älteren Leuten immer ihren Platz an.

Jetzt gibt es viele Kinder, die einsteigen und auf ihrem Platz bestehen. Weil sie von Hause verwöhnt sind und ihre Angehörigen alles für sie tun, halten sie es für selbstverständlich und denken, dass das in der Gesellschaft genauso funktioniert.

Der Meister sagt:

„Manche werden sogar zornig, wenn sie ihre Kinder erziehen und stellen dabei die ganze Bude auf den Kopf. Wenn du deine Kinder erziehst, brauchst du doch nicht so zu sein, du sollst dich nicht wirklich ärgern, du sollst sie mit Vernunft erziehen, erst dann kannst du die Kinder wirklich gut erziehen.“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun 2012, Seite 569)

Bei der Erziehung unserer Kinder müssen wir auch Anforderungen an uns selbst stellen. Wir müssen unsere Kinder erziehen. Tun wir das nicht, ist das schlecht für ihre Zukunft.


[1] „Sensible Tage“ sind Tage, an denen das kommunistische Regime Chinas Protestaktionen von unterdrückten Regimegegnern oder anderen unterdrückten Minderheiten befürchtet.[2] Das durchschnittliche Einkommen eines Arbeiters beträgt in den Städten Chinas monatlich umgerechnet etwa 300,- €