Hinter Hilfsangeboten kann auch Egoismus stecken

(Minghui.org) Vor einiger Zeit wurden viele Falun-Dafa-Jünger durch die sogenannte „Von-Tür-zu-Tür-Aktion“ belästigt. Viele Polizisten und Beamte kamen ständig zu ihnen nach Hause. Fast alle Mitpraktizierenden in unserem Ort waren davon betroffen. Eine Mitpraktizierende wurde mehrere Male belästigt und bekam deshalb Angst. Zuvor hatten wir gemeinsam bei ihr an der Herstellung von Informationsmaterial zu Falun Dafa gearbeitet. Nun stellte sie die Produktion des Materials ein und entfernte ihren Drucker. Sie brachte auch die Falun-Dafa-Bücher zu einer Angehörigen nach Hause und nahm nur das Buch Zhuan Falun zu sich. Manchmal hatte sie sogar Angst, das Bild des Meisters in der Wohnung aufzuhängen oder ihren Laptop auf den Tisch zu stellen. Sie kam zu mir und bat mich, ihre Aufgabe zu übernehmen, weil ich nicht belästigt wurde.

So musste ich noch mehr Material herstellen und war dadurch sehr beschäftigt. Dennoch beteiligte ich mich jeden Tag am gemeinsamen Fa-Lernen. Ich hielt es für eine gute Chance, mein Trachten nach Gemütlichkeit zu beseitigen.

Eines Tages kam eine Mitpraktizierende zu mir. Wir hatten uns schon lange nicht mehr gesehen. Sie sah, dass ich mit dem Drucken des Materials beschäftigt war und fragte, ob bei mir nun ein Zentrum für die Herstellung von Material entstanden sei. „Von einem Zentrum kann doch nicht die Rede sein“, entgegnete ich. „Ich habe jetzt nur eine zusätzliche Aufgabe übernommen, nämlich die ‚Neun Kommentare über die Kommunistische Partei‘ auszudrucken.“ Die Mitpraktizierende überlegte kurz und schlug dann vor, dass wir beide das Fa lesen sollten.

Wir lernten eine Lektion im Zhuan Falun. Dann sagte sie: „Früher hast du beim Lesen doch kaum Fehler gemacht. Warum machst du jetzt mehr Fehler?“ Ich antwortete, dass bei mir fast 2.000 Seiten pro Woche ausgedruckt würden und ich deshalb keine Zeit mehr hätte, mit ruhigem Herzen das Fa zu lernen. Manchmal könne ich nicht zur Ruhe kommen, selbst wenn ich gerade nichts tun würde. Weil ich dann mit den Gedanken beschäftigt sei, wie viel Material noch ausgedruckt werden müsse und dass ich mich beeilen solle, um es den Mitpraktizierenden zu bringen. Danach sprach ich mit ihr über die Störung, die bei der anderen Praktizierenden aufgetreten war und dass sie inzwischen kein Material mehr herstelle. Als ich darüber sprach, fühlte ich mich noch gut und dachte: „Ich bin sehr fleißig bei der Kultivierung und habe im Interesse der Gesamtheit gehandelt. Schau mal, die Mitpraktizierende druckt kein Material mehr, weil sie Angst hat. Ich übernehme die Arbeit, damit die Aufklärung der Menschen über Falun Dafa nicht beeinträchtigt wird.“

Unerwartet antwortete die Mitpraktizierende: „Es ist doch egoistisch von dir. Du hast die anderen beim Vorankommen gehindert.“ Ich fühlte mich sofort ungerecht behandelt und dachte: „Wie kannst du so etwas sagen?“ Mit lauter Stimme entgegnete ich: „Ich komme doch auf dem Weg der Kultivierung mit Fleiß voran und tue im Stillen Dinge für die anderen.“

Die Mitpraktizierende sah, dass ich es nicht verstand und erklärte weiter. Sie sprach über einige Praktizierende, die früher Informationsmaterial hergestellt hatten. Auch sie wagten wegen Störungen nicht mehr, diese Aufgabe weiter auszuführen. Manche Praktizierenden hatten Angst zu Hause zu bleiben und versteckten sich bei Verwandten. Das führte dazu, dass das gemeinsame Fa-Lernen beeinträchtigt wurde. Außerdem bekamen diese Mitpraktizierenden immer mehr Probleme mit den gewöhnlichen Menschen und alle waren in einem schlechten Kultivierungszustand. Sie fragte mich: „Wenn das so weitergeht, bedeutet das nicht, dem Arrangement des Bösen zu folgen?“

Als ich das hörte, hatte ich das Gefühl, dass ich etwas verstanden hatte. Ich hatte nicht aus der Sicht der anderen Mitpraktizierenden überlegt. Ich hätte ihr helfen sollen, die Herstellung des Informationsmaterials weiterzuführen. Ich sollte mit ihr zusammenarbeiten und zusammen das Fa lernen, damit sie ihre Angst beseitigen konnte. Wir sollen auf dem Weg der Kultivierung gemeinsam mit Fleiß vorankommen.