Meine Gedanken über das Loslassen von Groll

(Minghui.org) Der Teamleiter kritisierte mich kürzlich bei einer Gruppenbesprechung, dass ich meinen Job nicht auf seine Weise machen würde. Außerdem würde ich die Aufgaben und nicht gut erledigen. Ich fand seine Beschuldigungen unfair, ich hatte alles von Herzen gut ausgeführt. So entwickelte sich Groll ihm gegenüber. Obwohl ich meinen Ärger über diese Besprechung zurückhielt, grollte ich ihm sehr lange. Als ich nach innen schaute, kamen mir dazu einige Gedanken. Mein Verständnis bezüglich dieser Angelegenheit möchte ich mit euch teilen.

Ich dachte, dass ich Nachsicht üben könnte, wenn ich ungerecht behandelt würde. Aber zutiefst im Inneren stellte ich fest, dass ich Groll gegenüber dem Teamleiter hatte und mich beschwerte. Warum? War es, weil ich nach Geld trachtete? Nein, das tue ich nicht. Habe ich den Eigensinn, nach Ruhm zu trachten? Nein, nicht wirklich.

Als ich tiefer nach innen schaute, erkannte ich, dass ich auf Wettbewerb eingestellt war und nicht nachgeben wollte. Ich dachte, dass mein Weg gut sei und dass ich meine Aufgaben auf meine Art und Weise gut zu Ende bringen könne, während sein Weg manchmal unnötig war.

Das ist der Eigensinn, sich selbst bestätigen zu wollen.

Der Meister sagte:

„Wenn ihr in Zukunft etwas tut, denkt zuerst an die anderen und kultiviert euch bis zur Selbstlosigkeit.“ (Li Hongzhi, In der Buddha-Natur wird nichts ausgelassen, 13.02.1997, in: Essentielles für weitere Fortschritte I)

Groll auf andere, weil ich mich selbst bestätigen wollte

Ich stellte fest, dass ich an meinen Gedanken und meinem Verständnis auf meiner Ebene festhielt. Ich schätzte meine eigene Methode zu sehr, und das ist egozentrisch. Dabei berücksichtigte ich nicht die anderen. Wenn ein Konflikt kommt, ist es eine Chance, dass ich mich kultiviere und verbessere.

Wie aber sollte ich mich kultivieren und verbessern?

Der Meister sagte:

„Wenn eine Gottheit eine Methode vorschlägt, beeilen sie sich nicht, sie abzulehnen. Er hat es nicht eilig zu sagen oder zu glauben, dass seine Methode gut ist, sondern er schaut, was das endgültige Ergebnis der Methoden der anderen Gottheiten ist. Es gibt verschiedene Wege, bei jedem ist der Weg anders. Die Grundsätze, die die Lebewesen im Fa durch Erkennen bewiesen haben, sind unterschiedlich, aber es kann gut sein, dass das Ergebnis das gleiche ist. Deswegen schauen sie das Ergebnis an. Wenn sein Ergebnis erreicht wird und wirklich erreicht werden kann, was er erreichen will, dann werden alle einverstanden sein, so denken alle Gottheiten. Außerdem wenn irgendwo etwas fehlt, werden sie es bedingungslos und stillschweigend ausfüllen, damit es noch besser vollendet wird. So behandeln sie die Probleme.“ (Li Hongzhi, Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz 2002 in Philadelphia in den USA, 30.11.2002)

Ich fragte mich, ob die Methode des Teamleiters und meine Methode dasselbe Ziel erreichen würden. Ja, das taten sie. Also, warum bestand ich auf meiner Methode? Es war völlig unnötig. Wenn ich nicht an mir selbst festhalten würde und die Aufgabe auf seine Art erledigen würde, gäbe es keinen Konflikt und ich hätte ihn unterstützt. Wäre das nicht wunderbar?

Ich bemerkte, dass es unnötig war, am eigenen Selbst zu hängen. Es schadete nicht nur meiner Arbeit, sondern war auch unangenehm. Als ich beschloss, meine Eigensinne aufzugeben und den Anweisungen des Teamleiters zu folgen, fühlte ich mich ruhig und friedlich in meinem Herzen.

Im Allgemeinen basiert Groll auf einigen Eigensinnen. Wenn du an Ruhm hängst, hasst du jene, die deinem Ruf schaden. Wenn du an Geld hängst, hasst du jene, die dich dazu bringen, Geld zu verlieren. Wenn du sentimental bist, hasst du jene, die dich nicht so behandeln, wie du es erwartest. Wenn du an deinen Ideen, Ansätzen oder Meinungen hängst, hasst du die Leute, die dir nicht zustimmen.

Um den Groll zu entfernen, muss man seine Eigensinne finden. Sobald ich wirklich „zur aufrichtigen Erkenntnis von Selbstlosigkeit und Altruismus“ gelangen kann, werde ich keine Konflikte mit anderen haben. Wenn ich wirklich den anderen den Vorrang gebe, werde ich keinen Groll haben oder mich beschweren. Wenn ich kein Streben oder Eigensinn habe, gibt es keinen Grund, dass ich Groll gegen irgendjemanden hege.

Wem grollte ich noch?

Ich machte mir zu dieser Angelegenheit noch mehr Gedanken. Über wen beklage ich mich sonst noch? Über meine Frau. Sie ist nicht nett zu meiner Mutter. Vor einigen Jahren forderte sie meine Mutter auf, aus dem Haus auszuziehen, und zwang sie, in ihr altes Haus zurückzugehen. Seitdem hegte ich Groll gegen sie. Ich stellte fest, dass ich mich damals auf zweierlei Art und Weise verletzt gefühlt hatte. Zum einen hatte ich mich verletzt gefühlt aufgrund meiner Gefühle zu meiner Mutter. Ich bin ein guter Sohn und kann meiner Frau ihre Einstellung meiner Mutter gegenüber nicht verzeihen. Zum anderen war ich aufgrund meiner Gefühle zu meiner Frau verletzt gewesen. Ich hatte gedacht, wenn sie in dieser Weise mit meiner Mutter umging, dann behandelte sie mich nicht so, wie sie sollte.
Ich hatte noch einen anderen Gedanken: Meine Frau sollte mit meinen Eltern gut umgehen. Aber jetzt denke ich: Es ist meine Aufgabe, meine Eltern gut zu behandeln; ich sollte nicht von meiner Frau diese Haltung erwarten. Ich kann nicht ihre Gedanken kontrollieren oder ihr Leben bestimmen. Wie kann ich ihr Herz ändern, wenn sie sich nicht ändern will? Ich kann ihr nur von den Prinzipien erzählen. Es liegt an ihr, ob sie mir zuhört. Es ist nutzlos, dass ich daran festhalte. So gab ich die Idee auf, da es nutzlos war, solche Erwartungen an meine Frau zu stellen.

Zu erwarten, dass meine Frau meine Mutter und mich gut behandelt, ist ein Streben nach Gefühlen. Offen gesagt, ist es auch egoistisch. Jeder hat sein eigenes Schicksal. All die Beziehungen, ob gute oder schlechte, sind vorherbestimmt. Das ist nicht etwas, das man durch Kämpfen lösen kann.

Was ich will, ist, gütig zu anderen Menschen zu sein. Der Meister bat uns darum, zuerst an die anderen zu denken. Also ist das, was ich suche, „die aufrichtige Erkenntnis von Selbstlosigkeit und Altruismus“ und den Zustand, keine Begierden und keine Eigensinne mehr zu haben. Es gibt sonst nichts. Das Verhalten meiner Frau sollte mich nicht treffen. Als ich in dieser Weise zu denken begann, verschwanden die Beschwerden in meinem Herzen.

Als sich die Beschwerden aufgelöst hatten, erinnerte ich mich an all die guten Dinge, die meine Frau für mich getan hatte. Um es ihr zurückzuzahlen, sollte ich nett zu ihr sein und mich bedingungslos um sie kümmern. Das ist es, was ich tun sollte.

Ich empfand, dass nur wenn wir keine Begierden oder Eigensinne haben und ausschließlich zuerst an die anderen denken, wir wahre und reine Güte besitzen. Wenn wir nach etwas streben, wie können wir dann zuerst an die anderen denken und wirklich gutherzig sein?

Das ist mein persönliches Verständnis. Bitte korrigiert mich, wenn ich irgendetwas Falsches gesagt habe.