Falun Dafa Minghui.org www.minghui.org AUSDRUCK

Persönlicher Bericht: Haft und Folter, weil sich dieser Mann seinen Glauben an Falun Dafa nicht nehmen lässt

10. November 2017 |   Von einem Minghui-Korrespondenten in der Provinz Liaoning

(Minghui.org) Wu Junde, 55, ist ein Falun-Dafa-Praktizierender aus der Stadt Shenyang, Provinz Liaoning. Im Jahr 2015 hat er Strafanzeige gegen Jiang Zemin erstattet, den Ex-Staatschef des kommunistischen Regimes. Jiang befahl 1999 die Verfolgung von Falun Gong. Im Folgenden berichtet Wu, wie er Falun Gong kennenlernte und von dem Übungsweg profitierte und welches Leid er später dafür ertragen musste.

Blutvergiftung verschwunden nach einer Woche des Praktizierens

Ich habe im Juli 1997 angefangen, Falun Gong zu üben. Zuvor hatte man bei mir eine Blutvergiftung im Spätstadium mit Verlust der blutbildenden Funktion und sehr geringer Anzahl an Blutplättchen diagnostiziert. Für die Krankheit gab es keine Behandlung.

Ich war erst in den Dreißigern und wollte ein Mittel finden, um meine Krankheit zu heilen. Ich probierte viele Qigong-Praktiken aus, aber ohne Erfolg. Einer meiner Kollegen schlug mir vor, Falun Gong zu praktizieren, weil es den Menschen helfen würde, eine gute Gesundheit zu erlangen.

Das erste Mal, als ich die Falun-Gong-Übungen machte, fühlte ich mich so wohl, dass ich danach jeden Tag weiter übte. Ich las auch das Buch Zhuan Falun, das Hauptwerk im Falun Gong, und erfuhr die Gründe, warum Menschen Krankheiten entwickeln.

Ich lernte, dass ich in meinem täglichen Leben den Prinzipien von Falun Gong – Wahrhaftigkeit, Güte, Nachsicht – folgen, meine Xinxing [Herzensnatur] kultivieren und Tugend bewahren sollte.

Eine Woche nach Beginn des Praktizierens fühlte sich mein Körper leicht an und alle Symptome der Blutvergiftung waren verschwunden.

Von der Polizei schikaniert und vom Arbeitgeber gefeuert

Zu Beginn der Verfolgung im Jahr 1999 war ich 40 Jahre alt und arbeitete bei der Energieversorgungsabteilung Xinmin in der Stadt Jinzhou. Ich konnte nicht verstehen, warum es falsch war, ein guter Mensch zu sein.

Unter dem Druck der Beamten der Kommunistischen Partei Chinas wurde ich von Juli 2000 bis Juli 2001 von der Leitung meines Arbeitsplatzes ohne Lohn in den unbezahlten Verwaltungsurlaub geschickt.

Nachdem die Polizei mich im Mai 2003 bei der Arbeit und zu Hause schikaniert hatte, verließ ich mein Zuhause, um weiteren Schikanen vorzubeugen. Einige Tage später gingen drei Chefs meiner Arbeitseinheit, die zum oberen Management gehörten – Zhang Mingcun, Gao Fuan und Lang Xianming – zu mir nach Hause und erzählten meiner Frau, dass ich gekündigt hätte. Sie ließen sie ein Dokument unterschreiben.

Wang Guoxuan versprach, mir meinen Job zurückzugeben, aber Gao Fuan, der die Befugnis hatte, verlangte von meiner Mutter ein Bestechungsgeld in Höhe von 5.000 Yuan [1]. Ich bat meine Mutter, nicht mit ihm zu kooperieren. Daher weigerten sie sich, mir meinen Arbeitsplatz zu lassen, und so war ich ohne Einkommen.

Die Polizei schikanierte mich weiter, so dass ich keine Arbeit vor Ort finden konnte. Ich musste meine Heimatstadt verlassen, um anderswo Arbeit zu suchen.

Als ich das gesetzliche Rentenalter erreicht hatte, ging ich wegen meines Rentenantrags zu meinem früheren Arbeitgeber. Einer der Manager fotografierte mich heimlich und schickte das Bild an die Polizei. Während ich im Wartezimmer des Bahnhofs war, wurde ich von der Polizei verhört. Nachdem ich die Situation erklärt hatte, gingen sie einfach weg.

Gefoltert im Polizeirevier

Ich wurde im Januar 2005 von Hauptmann Zhang Tai und Polizisten der Polizeistation Pingluo vom Bezirk Yuhong verhaftet. Sie durchsuchten mein Haus und verhafteten mich ohne Durchsuchungs- und Beschlagnahmungsbefehl. Sie beschlagnahmten 5.000 Yuan [1] und weigerten sich, das Geld zurückzugeben.

Ich wurde zur Polizeiwache von Pingluo gebracht und gefoltert. Sie legten mir Handschellen an und versuchten, mich unter ein Bett zu legen, aber ich kooperierte nicht. Wang Jian, Chen Shaoqing und mehr als zehn andere Polizisten schlugen mich brutal.

An einem der kältesten Wintertage im Norden Chinas zogen mir die Polizisten meinen Mantel aus und fesselten mich gegen 21.00 Uhr in einer kalten, dunklen Zelle an einen Metallstuhl. Ich trug nur dünne Kleider und Hausschuhe. Gegen 1:00 Uhr morgens wurde ich in meine Zelle zurückgebracht.

Während der drei Tage, die ich auf dem Polizeirevier festgehalten wurde, bekam ich weder Essen noch Wasser. Die Polizei versuchte, mich in das Untersuchungsgefängnis Yuhong zu verlegen, aber ich wurde dort wegen der Verletzungen an meinem Körper nicht angenommen. Stattdessen brachten sie mich dann in das Gefängniskrankenhaus von Dabei.

Im Arbeitslager gefoltert

Ich wurde 20 Tage später wieder in das Untersuchungsgefängnis Yuhong gebracht und dort für sechs Monate festgehalten. Später kam ich ins Zwangsarbeitslager Shenxin, wo ich zwei Jahre lang schwere Arbeit verrichten musste.

Unmittelbar nach der Ankunft im Zwangsarbeitslager Shenxin befahl der Stellvertreter Guan Feng den wachhabenden Aufsehern, mich auf ein Foltergerät mit der Bezeichnung „Totenbett“ zu legen. Meine Arme und Beine waren ausgestreckt und an ein Bett gefesselt. Ich konnte mich sieben Tage und sieben Nächte nicht bewegen.

Folter-Nachstellung: „Totenbett“

Ich trat in einen Hungerstreik, also befahl Guan den Wärtern, mir eine sehr salzige und bittere Flüssigkeit zu geben. Mein Magen fühlte sich danach taub an, und ich hatte immer wieder Würgekrämpfe. Als ich entlassen wurde, war mein Gewicht von ungefähr 86 Kilogramm auf 50 Kilogramm gesunken.

Familienangehörige verfolgt

Mein jüngerer Bruder praktiziert nicht Falun Gong, aber er wurde trotzdem verfolgt. Die Polizei brach in sein Haus ein, verhaftete ihn und beschlagnahmte im Januar 2005 zwei Kopierer. Er wurde zu zwei Jahren Zwangsarbeit verurteilt.

Seine Frau ließ sich von ihm unter Druck scheiden und ihr sechsjähriger Sohn wurde von meiner Mutter betreut.

Die Polizei belästigte auch meine Frau während meiner jahrelangen Haft häufig. Sie wurde so ängstlich, dass sie selbst tagsüber Angst hatte, zu Hause zu bleiben oder allein auszugehen.


[1] Das sind umgerechnet ca. 650 €. Zum Vergleich: Das durchschnittliche Einkommen eines Arbeiters beträgt in den Städten Chinas monatlich umgerechnet etwa 300,- €