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Mich bei Anrufen nach China stählen

28. November 2017

(Minghui.org)

1) Nach China zu telefonieren, stärkt meinen Willen

Den Menschen in China am Telefon die wahren Umstände über Falun Dafa und die Verfolgung zu erklären, war für mich eine große Herausforderung. Es begann schon damit, dass der Angerufene das Telefon nicht abnahm, auflegte, mich beschimpfte oder mit Absicht Unsinn redete. Unter diesen Umständen war es schwierig ein ruhiges Herz zu bewahren, besonders wenn mehrere Tage hintereinander das Gleiche passierte. Dabei musste man sich noch fragen, wie man die Knoten des Angerufenen auflösen sollte, sodass er sich von den Organisationen der kommunistischen Partei lossagen konnte. Es war wirklich keine leichte Aufgabe.

Als ich mit dem Telefonieren anfing, wurde der Hörer oft aufgelegt und das Gespräch abgelehnt. Das setzte mir zu. Einerseits kam mir die Aufgabe zu schwer vor und ich dachte, dass sie wohl nicht geeignet sei für mich. Andererseits wollte ich jedoch nicht aufgeben, sondern beharrlich dranbleiben. Die Praktizierenden ermutigten mich auch. Einer sagte: „Es ist gang und gäbe, dass mehrere Tage hintereinander kein einziger Mensch aus der Partei austreten will, während an anderen Tagen mehrere Menschen austreten. Das ist eben so, bleib einfach dran und du wirst merken, dass du immer besser telefonieren kannst.“ So bin ich dabei geblieben. Allmählich wurde mein Wille stärker und ich konnte ruhig bleiben, unabhängig von der Reaktion des Angerufenen. Als mich eines Tages eine Person am Telefon beschimpfte, musste ich sogar lachen. Das hätte ich mir früher nicht vorstellen können. Während sich meine Xinxing verbesserte, traten durch meine Anrufe immer mehr Menschen aus den Organisationen der Partei aus.

Mein Blickwinkel hat sich auch verändert. Wenn einer die kommunistische Partei bedingungslos preist, weiß ich, dass es nicht die Meinung seines wahren Selbst ist. Mir wurde klar: Was mich beschimpft, sind nur die verdorbenen Substanzen hinter dieser Person, die ich nicht ernst zu nehmen brauche. Dieses Bewusstsein half mir, alle Menschen freundlich zu behandeln.

2) Das Herz erweitern

Den eigenen Willen zu stärken, hängt mit der Herzensgröße zusammen. Wenn man den Fa-Grundsatz von der Vernunft her erkennt, erleichtert einem das, die eigenen Erkenntnisse umzusetzen.

Eines Tages kam ich an einem großen Spielplatz vorbei. Von überall her tönte laute Musik, was mich unruhig werden ließ. Plötzlich tauchten die Worte „Alle Gegenstände, alle Ereignisse“ in meinem Kopf auf. Daraufhin ließ der durch den Lärm erzeugte Unmut sofort nach. Ich erkannte, dass in der Menschenwelt eben alles Mögliche existiert, ganz gleich ob es mir gefällt oder nicht. Zum Beispiel mögen Menschen Blumen, aber keine Fliegen und Mücken. Aber beides sind eben Bestandteile der Menschenwelt. Etwas mögen oder etwas nicht mögen – beides entsteht nur aus Gefühlen. Nach dieser Erkenntnis wurde mein Herz weit. Ich konnte mehr erdulden und mich mehr zurücknehmen.

Es spielt für mich keine Rolle mehr, was für ein Mensch meinen Anruf entgegennimmt. Manche gaben sich als "schlechter Mensch" aus, da ihre Arbeit schlimm sei. (Anm. der Redaktion: Vermutlich sind die Angerufenen Polizisten oder sie sind involviert in die Verfolgung.) Aber auch unter ihnen gibt es Menschen, die Dafa für gut halten und sich von den Parteiorganisationen lossagen. Außer denjenigen, die Falun Gong aktiv verfolgen, sind sie alle für mich Lebewesen, die erlöst werden sollen.

3) Den Frohsinn beseitigen

Während ich die neuen Mitarbeiter ausbildete, sagte mir eine Frau öfter, meine Methode zu telefonieren, gefalle ihr gut. Mir war zwar klar, dass ich noch nicht perfekt war und besser telefonieren sollte, trotzdem war ich froh, Lob von anderen zu hören.

Gleich in derselben Nacht sah ich im Traum einen riesengroßen, hohen Pflaumenbaum in voller Blüte. Ich schwebte nah an die Blüten heran und freute mich, dass ich sie so von Nahem betrachten konnte, während andere nur vom Boden aus hinaufschauen konnten. Nach dem Aufwachen wurde mir aber klar, worum es in dem Traum ging: Selbst wenn ein Eigensinn sehr klein ist, muss er beseitigt werden.

4) Den versteckten Neid finden

Neid habe ich so gut wie gar nicht, glaubte ich. Wenn jemand besser war als ich, beneidete ich ihn nicht. „Das ist die Angelegenheit der anderen, was geht mich das an?“, so dachte ich vor meiner Kultivierung. Durch die Kultivierung ist mir allerdings ein Punkt aufgefallen: Wenn ich etwas zu Stande bringe, was die anderen nicht schaffen können, entsteht eine negative Gesinnung bei mir. Ich verstand, dass das auch eine Manifestation des Neides war. Wenn manche Praktizierende beim Telefonieren unvorbereitet waren oder nicht klar oder logisch genug erklärt hatten, dachte ich: „Sie sind nicht bei der Sache, sie tun es halbherzig. Sie sollten sich mehr Mühe geben!“ Kultivierung bedeutet, sich selbst zu verbessern. Aber ich schaute immer auf die anderen, sogar auf die Schwächen der anderen. Ich wusste, eine Gottheit oder ein sehr gut kultivierter Mensch würde nicht so denken.

Vor zwei Monaten ging die Anzahl der Austritte bei meinen Telefonaten zurück. Eines Tages fiel mir auf, dass auch die Anzahl der Austritte im ganzen Team nachließ. Ich fühlte mich erleichtert. Im gleichen Moment fand ich diese Erleichterung nicht gut. Aber ich machte mir keine großen Gedanken.

Später half ich beim Kartenverkauf für Shen Yun. In unserer Gruppe wurde an einem Wochenende keine einzige Karte verkauft. Als wir erfuhren, dass in einer anderen Gruppe auch keine verkauft worden waren, tauchte diese Erleichterung wieder auf. Ein Satz aus dem Zhuan Falun (Li Hongzhi) kam mir in den Sinn:

„Stürzte der Himmel ein, würden sowieso alle sterben“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun 2012, Seite 422)

Früher dachte ich, dass dieser Satz die Meinung der alten Mächte darstellen würde. Unerwartet stellte ich nun diesen Gedanken bei mir selbst fest. Ich selber habe eine Sache nicht gut gemacht. Wenn jemand anderer es auch nicht gut macht, fühle ich mich ausgeglichen. Ist das etwa kein Neid? Nun habe ich ihn entdeckt und werde ihn unbedingt beseitigen.

5) Mein Verständnis über die Mundkultivierung

Eine Zeit lang war ich mir über die Kultivierung des Mundes nicht im Klaren. Manchmal wollte ich über etwas Bestimmtes sprechen, ob aber der Ausgangspunkt richtig war, darüber war ich mir nicht ganz im Klaren. Ich dachte mir nämlich: „Würde eine Gottheit an meiner Stelle etwas ausdrücken wollen?“ Die meisten Praktizierenden, die sich sehr gut kultiviert haben, fallen den anderen nicht auf. Sie lenken die Aufmerksamkeit nicht auf sich. Aber bei mir entsteht oft der Wunsch, etwas mitzuteilen. Deshalb dachte ich: „Ich habe vielleicht etwas wegzukultivieren.“

Vor einiger Zeit begriff ich während des Fa-Lernens, dass es meistens auf einen Eigensinn zurückzuführen ist, wenn man etwas aussprechen möchte. Bei der Mundkultivierung handelt es sich aber um das, was man sagen sollte und nicht, was man sagen möchte. Was man sagen soll, wird mit dem Maßstab des Fa beurteilt. Wenn es einem sehr am Herzen liegt, etwas mitzuteilen, muss man nach der Wurzel dieses Wunsches suchen. Manchmal will man lieber schweigen als den Mund aufmachen, da man niemanden verärgern möchte oder eventuelle Missverständnisse vermeiden will. Nach meinem Verständnis muss gerade unter diesen Umständen etwas gesagt werden. Das ist, was ich zurzeit verstanden habe.