Der Tod von Mitpraktizierenden ließ mich meinen Eigensinn erkennen: Dinge erledigen, um mit Fähigkeiten prahlen zu können

(Minghui.org) In letzter Zeit habe ich an einigen Beerdigungen von Falun-Dafa-Praktizierenden teilgenommen. Ich fand heraus, dass diese Praktizierenden eines gemeinsam hatten: Sie taten viele Dinge, um den Menschen zu helfen, mehr über Dafa zu erfahren. Sie hatten in diversen Projekten große Verantwortung übernommen und sehr viele Dinge für Dafa getan. Doch sobald sie die Übungen machten, das Fa lernten, an Treffen teilnahmen oder sogar beim Autofahren, schliefen sie ein.

Manchmal dachte ich nach einer Trauerfeier: Ich sollte mir etwas Zeit nehmen und tiefer nach innen schauen, um gegebenenfalls ähnliche Eigensinne zu identifizieren. Aber weil ich viel zu tun hatte, ging dieser Vorsatz jedes Mal unter. Eines Tages erkannte ich dann plötzlich, dass ich diese Gelegenheiten nicht immer versäumen sollte. Also beschloss ich, meine Eigensinne genauer zu untersuchen, um sie beseitigen zu können.

Der Eigensinn vergrößert sich

Ich erkannte, dass ich auch den Eigensinn habe, Dinge zu erledigen, um anderen damit zu zeigen, was für eine fähige Person ich bin. Ich wusste, dass dieser Eigensinn wie ein Geist oder die Besessenheit eines Tieres an mir haften würde, wenn ich ihn nicht beseitigen würde. Ich könnte ihn dann nie mehr loslassen.

Es war schwer vorstellbar, wie sich dieser Eigensinn über all die Jahre meiner Kultivierung entwickelt und aufrechterhalten hatte.

Der Lehrer sagt:

„Die alten Mächte haben für alle Dafa-Schüler eine Reihe von ihren Dingen arrangiert (…)“ (Li Hongzhi, Klar sein, 8.05.2004, in: Essentielles für weitere Fortschritte III)

Ich prüfte mich mit den Worten des Lehrers und verstand, dass die alten Mächte durch den Prozess der Arbeiten für Dafa bei mir den Wunsch eingeprägt hatten anzugeben.

Die alten Mächte prägten auch meine Denkweise und lenkten meine Handlungen bei verschiedenen Dingen, egal ob groß oder klein. Kurz gesagt war dies der Gehirnwäscheprozess der alten Mächte, ein langanhaltender Plan, um meine Vorstellungen über das „Selbst“ noch mehr zu vergrößern. In entscheidenden Augenblicken wurde der Eigensinn, mich selbst bestätigen zu wollen, aktiv und hielt mich davon ab, die drei Dinge zu tun, die der Lehrer von uns verlangt.

Zum Beispiel lobte mich mein Vater, als ich noch klein war, oft vor Verwandten und Freunden. Er sagte, ich sei gut und fleißig. Die Erwachsenen lächelten mich dann an und ich erwiderte es mit einem breiten Grinsen. Ich lernte, dass die Erwachsenen mich lobten, wenn ich etwas tat, was niemand sonst gerne tat.

In der Schule war ich die Assistentin des Lehrers und machte oft Besorgungen für meine Mitschüler. In der Arbeit kooperierte ich mit meinem Vorgesetzten und übernahm bei Bedarf zusätzliche Aufgaben. Wenn die Leute sagten, ich sei fleißig und ein verantwortungsbewusster Mensch, war ich überglücklich.

Mein Vorgesetzter bat mich öfter, dringende Aufgaben zu erledigen. Egal wie schwierig und belastend es war, konnte ich die Aufgaben ruhig und ohne Beschwerde zu Ende bringen. Am Jahresende erhielt ich dann oft eine ausgezeichnete Bewertung und bekam einen größeren Bonus als jeder andere.

Es ist nicht falsch, fleißig und verantwortlich zu handeln oder mit wichtigen Aufgaben betraut zu werden. Falsch war nur der übertriebene Stolz, den ich hatte, begleitet von der Genugtuung, für eine gut gemachte Arbeit Komplimente zu bekommen.

Diese Art Eigensinn, den anderen gefallen zu wollen, hielt jahrzehntelang an und hat in all den Jahren die Angeberei weiter verstärkt. Unbewusst dachte ich, dass es eben dieses Verhalten sei, was mich einzigartig machte. Und so schenkte ich diesem Verhalten mehr Beachtung. Genau wie die Zeichentrickfigur Popeye, die Spinat isst, um stärker zu werden, gab mir das Herz der Selbstbestätigung Kraft und rechtfertigte meine Existenz. Ganz nach dem Motto: Ohne mich läuft nichts!

Wenn man sich nicht kultiviert, weiß man nicht, dass ein egoistischer Geist und Selbstbestätigung nicht gut sind. Sie hinderten mich daran, das wahre Ziel der Kultivierung zu sehen.

Es war sehr schwer, mich von diesem menschlichen Herzen zu lösen, das mich all die Jahre begleitet hatte. Es fühlte sich so an, als ob ich nichts geschafft hätte oder dass mir etwas fehlte, wenn ich keine Hausarbeiten oder diverse Aufgaben erledigte.

Prahlerei beeinflusst das Familienleben

Je mehr ich mich über dieses Thema mit anderen Praktizierenden austauschte, desto mehr erkannte ich die Gefährlichkeit, die dieser Eigensinn für meine Kultivierung darstellte. Zum Beispiel dachte mein Gehirn, wenn es an der Zeit war, aufrichtige Gedanken auszusenden, sofort daran, etwas anderes tun zu wollen, zum Beispiel etwas zu putzen oder einen dringenden Anruf zu erledigen.

Oder wenn ich das Fa lernen wollte, erinnerte ich mich plötzlich daran, dass ich vergessen hatte, jemanden an eine wichtige Angelegenheit zu erinnern. Was sollte ich machen? Je mehr ich darüber nachdachte, desto weniger konnte ich mich darauf konzentrieren, das Fa zu lernen. Warum nicht zuerst den Praktizierenden anrufen, um ihm zu helfen, und anschließend das Fa lernen?

Das ständige Erledigen von Aufgaben verstärkte die Prahlerei noch und brachte mich sogar dazu, ins Extrem zu gehen. Weil die Praktizierenden sagten, dass sie dieses und jenes dringend bräuchten, machte ich eine Sache nach der anderen. Je mehr Zeit ich für diese Aufgaben verwendete, desto weniger Zeit hatte ich für die Hausarbeit. Dadurch zögerte sich das Abendessen immer weiter hinaus.

Für meine Familie schien es so, dass ich mehr beschäftigt war als jemand, der außer Haus arbeitet. Darüber waren meine Schwiegermutter, mein Mann und mein Sohn nicht gerade froh. Mir wurde klar, dass ich meine Familie und deren Gefühle vernachlässigte. Ich hatte immer gedacht, dass ich die rechtschaffensten Dinge tun würde, aber in Wirklichkeit hatte ich sie verärgert und mir keine Zeit für sie genommen.

Den Eigensinn zu prahlen mit aufrichtigen Gedanken beseitigen

Dieses menschliche Herz, das mir von den alten Mächten auferlegt wurde, störte mich oft. Es ließ mich beim Aussenden der aufrichtigen Gedanken sowie beim Praktizieren der Meditationsübung den Fokus verlieren.

Ich war fest entschlossen, dieses Verhalten zu durchbrechen. Wenn mein Hauptbewusstsein stark war, schaffte ich es, sofort aufrichtige Gedanken auszusenden, sobald der Wunsch erschien, etwas zu erledigen. Um diese Störung zu beseitigen, wartete ich nicht immer bis zu den globalen Zeiten zum Aussenden der aufrichtigen Gedanken, sondern ich sandte sofort den folgenden Gedanken aus: „Beseitige den Eigensinn vollständig, der in mich eingepflanzt wurde; von der mikroskopischen bis zur makroskopischen Ebene, Schicht um Schicht bis über meinen ganzen Körper und meinen Gedanken hinaus. Ich will diesen Eigensinn nicht. Er stört mich dabei, die drei Dinge zu tun. Mein Lehrer, Li Hongzhi, erkennt die Arrangements der alten Mächte nicht an. Ich tue das auch nicht. Dafa-Jünger in der Zeit der Fa-Berichtigung folgen nur dem Lehrer. Ich will es nicht haben und akzeptiere es auch nicht.“

Es sind nun mehr als zehn Jahre vergangen und erst jetzt kann ich verstehen, was der Lehrer in seinem Gedicht Tatenlos sagt:

Kultivierung in drei Lehren, von tatenlos geredet,Das Herz nicht recht, tatenvoll;Absichtsvolle Wohltat, auch noch Tat,Eigensinn beseitigt, wahrlich tatenlos.(Li Hongzhi, Tatenlos, 17.0.1.1993, in: Hong Yin I)

Ich bin dem Meister zu tiefstem Dank verpflichtet.

Das Obige ist mein persönliches Verständnis. Bitte weist mich freundlich darauf hin, wenn etwas nicht dem Fa entsprechen sollte.