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Rettung einer inhaftierten Praktizierenden

13. Dezember 2017 |   Von einem/r Falun-Gong-Praktizierenden in China

(Minghui.org) In der ersten Hälfte des Jahres 2016 wurde eine Mitpraktizierende festgenommen, weil sie Informationsmaterialien über Falun Gong und die Verfolgung verteilt hatte. Als das die Praktizierenden am Ort erfuhren, schickten sie einen Beschwerdebrief an die Ermittlungsbehörde.

Vorbereitende Rettungsbemühungen

Während die Praktizierenden noch darüber diskutierten, ob sie für die inhaftierte Praktizierende einen Anwalt hinzuziehen sollten, hatte ich einen beauftragt, ohne mich vorher mit den anderen abzusprechen. Die Praktizierenden kannten den Anwalt nicht, waren aber mit meinem Vorschlag einverstanden.

Am Tag, bevor ich mich mit dem Anwalt traf, bereitete ich einige Unterlagen vor, die wir für die Rettung benötigten. Zuerst schrieb ich die Vorgeschichte auf, wie ich es vor ein paar Jahren für eine Verwandte getan hatte. Das hatte uns damals geholfen, die Verhaftung bekannt zu machen.

Nach Unterzeichnung des Vertrages begleitete der Anwalt einen Familienangehörigen der inhaftierten Praktizierenden und einige Praktizierende in das Untersuchungsgefängnis. Obwohl ich gebeten wurde, den Brief mit der Familie der verhafteten Praktizierenden zu besprechen, bekam ich kalte Füße und gab ihn dem Anwalt. Das war keine gute Entscheidung, denn der Brief wurde von den Wärtern konfisziert und sie drohten uns mit Konsequenzen.

Ich war überrascht und dachte, wenn so etwas passiert, dann muss etwas falsch gelaufen sein. Was auch immer der Grund war, es war falsch von den Wärtern, den Brief zu konfiszieren, wir sollten das nicht anerkennen. Nach einem Gespräch verstanden der Anwalt und die Familienangehörigen der inhaftierten Praktizierenden meine Absicht. Dennoch spürte ich, dass ich etwas falsch gemacht hatte.

Nachdem ich mit anderen Praktizierenden über diese Sache gesprochen hatte, entdeckte ich meinen grundlegenden Eigensinn in dieser Sache. Erstens hatte ich dieselbe Methode verwendet, wie vor einigen Jahren, aber wahrscheinlich war sie 2016 nicht mehr zeitgemäß. Außerdem schrieb ich die Vorgeschichte mit der Einstellung, mit dem Finger auf andere zu zeigen und zu beweisen, dass ich recht hatte.

Ich legte meinen Focus nicht darauf, den Mitarbeitern der Justizdezernate die Fakten zu erklären und kümmerte mich nur um die Rettung der Praktizierenden. Außerdem hatte ich das Gefühl, es war falsch vom Anwalt, sich bedroht zu fühlen. Ich war entschlossen, das nächste Mal vernünftiger zu sein und im Voraus mit den anderen Praktizierenden zu kommunizieren.

Auf der Grundlage des Fa handeln

Wir dachten es wäre vorteilhaft, wenn wir die Kontaktinformationen des Ermittlungsrichters bekommen könnten, um Briefe mit Erklärungen über die wahren Umständen zu versenden und ihn telefonisch zu kontaktieren.

Der Anwalt versuchte die Informationen zu bekommen, doch die Wärter lehnten seinen Antrag ab, deshalb wollte der Anwalt die Sache nicht mehr weiter verfolgen. Doch ohne die Mitwirkung des Anwalts wäre es schwierig gewesen, voranzukommen.

Eine Praktizierende deutete an, dass meine Rettungsbemühungen dazu geführt haben könnten, dass der Anwalt negativ vorging. Dadurch erkannte ich, dass ich nicht ruhig gewesen war. Ich hatte mich nicht vom Fa leiten lassen, sondern nur auf meine frühere Erfahrung vertraut.

Als das Ziel nicht erreicht wurde, reagierte ich wie ein alltäglicher Mensch und dachte nur über den Rettungseinsatz nach. Weil der Anwalt nicht mit mir kooperierte, war ich verärgert. Das bot den bösen Faktoren eine Lücke, mich zu stören. Ich musste das Gegenteil tun: meine egoistischen Anschauungen loslassen und den Mitarbeitern der Justiz die wahren Umstände erklären.

Bei einem weiteren Termin mit dem Anwalt im Untersuchungsgefängnis hatte ich keine schlechten Gedanken mehr im Kopf. Der Anwalt änderte sein Verhalten und versuchte einen Termin mit dem Ermittlungsrichter zu bekommen. Dieses Mal verfassten die Familienangehörigen der inhaftierten Praktizierenden die Vorgeschichte und schrieben einen Brief an den Ermittlungsrichter. Beide Schreiben wurden später vom Richter zu den Akten genommen.

Weitergehende Erklärungen der Fakten

Die Familie beauftragte einen anderen Anwalt. Dann beschlossen wir, Briefe mit Erklärungen zu den wahren Begebenheiten an die Staatsanwaltschaft zu schicken. Außerdem ließ uns der Anwalt das Fallprofil lesen, was hilfreich war, wenn wir den Grund für die Festnahme offenlegen wollten.

Während des Treffens des Anwaltes mit der inhaftierten Praktizierenden sandten mehrere Praktizierende in der Nähe aufrichtige Gedanken aus. Danach sprachen wir über unsere Gedanken und erkannten, dass wir uns nicht eigensinnig auf die Rettung der inhaftierten Praktizierenden fokussieren sollten, sondern auch die Mitarbeiter in den Justizbehörden erretten sollten. Wenn wir alles auf der Grundlage des Fa tun und alle mit Barmherzigkeit behandeln könnten, würde sich womöglich ihre gütige Seite zeigen.

Wir begriffen auch, wie wichtig es ist, den Mitarbeitern der Staatsanwaltschaft die wahren Umstände zu erklären, insbesondere der jungen Staatsanwältin, die den Fall bearbeitete. Ich wurde gebeten, ihr einen Brief zu schreiben und zwar basierend auf dem Fa. Ich erfuhr, dass die Staatsanwältin für die Verurteilung einer anderen Praktizierenden zuständig gewesen war. Daher reichte es nicht aus, sie nur auf die karmische Vergeltung hinzuweisen, wir mussten es auf eine Weise erklären, mit der wir ihre guten Gedanken anregten.

Also fügten wir einige Artikel der Minghui-Website bei, zum Beispiel „Falun Dafa schenkt einer verzweifelten Mutter und ihrem sterbenden Sohn Hoffnung“, eine sehr bewegende Geschichte.

Am Anfang des Briefes schrieb ich: „Ich hoffe sehr, dass Sie diese Informationen lesen, um mehr über die Menschen zu erfahren, die Falun Gong praktizieren und warum sie es praktizieren. Vielleicht können Sie dann verstehen, warum die Praktizierenden in so einer feindseligen Umgebung an ihrer Überzeugung festhalten. Bitte legen Sie Ihre Sichtweise kurz beiseite und treten Sie in die innere Welt der Praktizierenden ein, um zu sehen, was sie denken.“

Gutherzigkeit erwecken

Nachdem ich diesen Brief geschrieben hatte, spürte ich, dass sich die Kommunikation mit der Staatsanwältin etwas verbessert hatte. Ich bemerkte, dass es für sie ein Routinefall war. Wenn sie ein wenig über das Leben der Praktizierenden wüsste, könnte das ihre Gutherzigkeit wecken.

Mit Unterstützung der inhaftierten Praktizierenden schrieb ich einen weiteren Brief – die Lebensgeschichte der Praktizierenden. Das war das, was ein alltäglicher Menschen lesen würde, einschließlich der Erfahrungen aus der Kulturrevolution, Wert auf die Karriere legen, und die leidvollen Erfahrungen im Zwangsarbeitslager und im Gefängnis.

Eine Auszeit bei dem Fall

Nachdem der Fall der Praktizierenden von der Staatsanwaltschaft mehrere Monate zurückgehalten worden war, wurde er an das Polizeidezernat zurückgegeben. Zu einem gewissen Grad verhinderte das, dass die Praktizierende weiterer Verfolgung ausgesetzt war. Es war das Resultat der Unterstützung des Meisters, sowie der Kooperation seitens der Praktizierenden vor Ort und aus dem Ausland. Der Fall ist noch nicht abgeschlossen, aber ich habe weitere Erfahrungen gesammelt, die für zukünftige Rettungsbemühungen wichtig sein könnten.

Zu Beginn des Rettungsprozesses handelte ich entsprechend meiner Anschauungen und konzentrierte mich nur darauf, der inhaftierten Praktizierenden zu helfen. Später lernte ich, wie wichtig es ist, mit den anderen Praktizierenden zu kooperieren und Beschwerdebriefe auf der Grundlage der Fa-Prinzipien zu schreiben.