Einen Morgen Land abgeben

(Minghui.org) Meine Familie hatte in unserem ländlichen Heimatort zwei Morgen Land. Ein Morgen war meinem Vater zugeteilt und der andere mir. Ich zog im Alter von 16 Jahren um. Eigentlich hätten wir nach dem Umzug auf einen Morgen Land verzichten müssen, da er auf meinem ländlichen Wohnsitz registriert war. Weil aber dem örtlichen Polizeidezernat ein Fehler unterlief, konnten wir die beiden Morgen Land behalten. Wir verpachteten einen Morgen und kassierten jedes Jahr den Pachtbetrag.

Meine Mutter und ich begannen später, Falun Dafa zu praktizieren. Als wir Dafas Prinzipien „Wahrhaftigkeit, Gutherzigkeit, Nachsicht“ besser verstanden, erkannten wir, dass wir die Prinzipien achten und nicht nach einem Profit trachten sollten, der uns rechtmäßig nicht zustand.

2003 setzten wir deshalb meine ländliche Wohnungsregistrierung beim örtlichen Polizeidezernat zurück und gaben den einen Morgen Land ab, der auf meinem Namen eingetragen war.

Unsere Familienangehörigen und Freunde sagten dazu: „Ihr habt einen Morgen Land abgegeben? Denkt doch an den Anteil der Regierung und die Pacht, die ihr jedes Jahr kassieren könntet! Außerdem würde euch das Land entsprechend der Bestimmungen 30 Jahre lang gehören. Überlegt euch doch, wieviel Geld ihr in diesen 30 Jahren verliert! Ihr seid dumm!“

„Wir sind Falun-Dafa-Praktizierende. Wir sollen immer zuerst an andere denken“, entgegnete meine Mutter darauf. „Ich habe früher diese Prinzipien nicht verstanden und das Land 17 Jahre lang zu meinem Besitz gezählt. Ich habe etwas genommen, das nicht mir gehört hat. Nun habe ich das Land einfach an den rechtmäßigen Eigentümer zurückgegeben. Ich betrachte das nicht als einen Verlust.“

Nun verstanden unsere Familienangehörigen und Freunde unsere Art, wie wir Falun-Dafa-Praktizierende die Dinge betrachten.

Mein Vater praktiziert zwar nicht Falun Dafa, doch er versteht uns. Auch er orientiert sich jetzt in seinem Alltag an den Prinzipien von Falun Dafa. Wenn wir falsche Geldscheine erhalten, die uns in unserem Früchtegeschäft gegeben werden, verbrennen wir sie, damit sie nicht weiter im Umlauf bleiben und anderen Menschen schaden. In den vergangenen zehn Jahren mussten wir schon Tausende gefälschter Geldscheine verbrennen.

Manchmal erhält mein Vater beim Verkauf von Früchten zu viel Wechselgeld. Einmal erhielt er 600 Yuan (ca. 77 Euro) zu viel Wechselgeld. Statt es zu behalten, gab er diese Geldsumme zurück. Der Großhändler war ihm dafür sehr dankbar, da ein solches Verhalten im heutigen China sehr selten ist.