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Seniorin wird nach 10 Jahren illegaler Gefangenschaft die Rente gestrichen

24. Dezember 2017 |   Von einem Minghui-Korrespondenten aus der Provinz Liaoning, China

(Minghui.org) Zhao Yulan, 76, wurde zweimal verurteilt und saß insgesamt neuneinhalb Jahre im Gefängnis. Im November dieses Jahres setzte ihr Arbeitgeber wegen ihrer Inhaftierung die Rente aus, ihre einzige Einnahmequelle. Diese Frau wurde seelisch und körperlich gequält, weil sie an ihrem Glauben festhält. Sie ist eine Praktizierende von Falun Gong; die Falun-Gong-Praktizierenden werden derzeit in China schwer verfolgt.

Vor ihrem Ruhestand arbeitete Zhao für die Fushun Mining Group. Damals hatte sie Schwindelanfälle, eine entzündete Luftröhre, Hämorrhoiden, Arthritis und andere chronische Beschwerden. Eine Bekannte, die ihr Leiden mitbekommen hatte, stellte ihr darauf im Jahr 1997 Falun Gong vor. Nachdem sie eine Praktizierende geworden war, wurde sie gesund.

Verhaftet und verurteilt für ihren Glauben

Es war im Dezember 2001, zwei Jahre nachdem die Verfolgung von Falun Gong in China begonnen hatte, als Zhao nach Peking reiste, um dagegen zu protestieren. Sie wurde verhaftet und nach Hause gebracht, wo sie zunächst im Gefängnis von Fushun festgehalten wurde. Später kam sie ins Zwangsarbeitslager Fushun, wo man sie folterte.

Zu einer erneuten Verhaftung kam es im Februar 2003, als sie Menschen von Falun Gong erzählte. Polizeibeamte der Polizeistation von Suzigou durchsuchten ihre Wohnung und beschlagnahmten ihre Falun-Gong-Literatur sowie Bargeld und persönliche Gegenstände.

Die offizielle Verhaftung fand am 4. April statt. Fast zwei Monate später, am 29. Mai, wurde sie schließlich nach § 300 („Verwendung einer Sekte, um den Gesetzesvollzug zu unterminieren“) angeklagt. Diesen Paragraphen benutzen die Behörden des kommunistischen Regimes standardmäßig gegen Falun-Gong-Praktizierende, um sie zu Gefängnis zu verurteilen. Der Richter des Gerichtshofs in Dongzhou verurteilte Zhao zu fünf Jahren Haft. Ihre Familie erfuhr weder über ihren Prozess noch über das Urteil und wurde völlig im Unklaren gelassen.

Fünf Jahre Folter im Frauengefängnis von Liaoning

Man überstellte Zhao im August 2003 in das Frauengefängnis von Liaoning. Die Wärter dort erhielten Bonuspunkte, wenn sie es schafften, dass Falun-Gong-Praktizierende ihren Glauben aufgaben.

Deshalb zwangen sie die Praktizierenden, Videos anzusehen oder Bücher zu lesen, die Falun Gong verleumdeten. Andere Gefangene überwachten die Praktizierenden rund um die Uhr, damit sie die Übungen nicht machen konnten und folterten sie.

Eine Gefangene, die Zhao bewachte, stand kurz vor dem Ende ihrer Haftzeit. Doch die Gefängnisbehörden wollten sie nicht freilassen, weil Zhao sich weigerte, Falun Gong aufzugeben. Zhao hatte Mitleid mit ihr und ihrer dreijährigen Tochter zu Hause und unterschrieb deshalb eine Erklärung, dass sie ihren Glauben aufgeben würde. Später erklärte sie diese Aussage für ungültig.

Zur Strafe musste sie drei Tage lang stillstehen, wodurch ihre Beine stark anschwollen. Danach ließen die Wärter sie jeden Tag Wattestäbchen abpacken bis zu ihrer Freilassung am 28. Februar 2008.

Erneute Verhaftung und weiterer Gefängnisaufenthalt

Zhao wurde im März 2012 erneut verhaftet, als sie anderen von der unrechtmäßigen Verfolgung erzählt hatte. Beamte der Polizei von Dongzhou durchsuchten darauf ihre Wohnung und beschlagnahmten ihre Habseligkeiten. Sie wurde festgehalten, bis sie am 5. April offiziell verhaftet wurde.

Die Staatsanwaltschaft beschuldigte sie mit derselben Anklage wie 2003. Sie wurde erneut heimlich verurteilt, ohne Rechtsbeistand und ohne Anwesenheit ihrer Familie. Zhao verteidigte sich während des zweistündigen Prozesses selbst, obwohl der Richter sie häufig unterbrach. Das Gericht in Dongzhou verurteilte sie am 26. Juli 2012 zu viereinhalb Jahren Haft.

Am 23. Oktober wurde Zhao in das Frauengefängnis von Liaoning gebracht. Als sie sich weigerte, Falun Gong anzuprangern, nahmen die Wärter ihr die Decke weg. Sie ließen sie 72 Stunden am Stück stehen und ließen sie von zwei Gefangenen monatelang genau beobachten. Wieder schloss sich eine lange Phase mit Zwangsarbeit an. Sie musste jeden Tag viele Stunden Wintermäntel anfertigen.

Sohn stirbt wegen ihrer Verfolgung

Während Zhao im Gefängnis saß, forderten die Behörden von ihrem Sohn, er solle ihnen Geld schicken, um für ihre alltäglichen Gebrauchsartikel zu bezahlen. Sie ließen ihn auch für ihre Mahlzeiten aufkommen. Bald darauf verließ ihr Sohn sein Zuhause, um der ständigen Erpressung und Belästigung zu entgehen. Sein Gesundheitszustand verschlechterte sich durch den Stress und er entwickelte Nierenprobleme.

Jedes Mal, wenn er Zhao im Gefängnis besuchte, brachte das Leid seiner Mutter ihn an den Rand der Verzweifelung. Sein Nierenproblem verschlimmerte sich und er brauchte eine Dialyse. Er gab ihr ganzes Geld aus und verkaufte das Haus, um die Behandlung bezahlen zu können. Schließlich starb er im Juni 2016 im Alter von 47 Jahren.

Finanzielle Belastung nach Aussetzung der Rente

Drei Monate nach dem Tod ihres Sohnes wurde Zhao freigelassen. Sie hatte kein Zuhause, zu dem sie zurückkehren konnte, und mietete sich eine Wohnung. Ein Jahr später, im November 2017, teilte ihr ehemaliger Arbeitgeber ihr mit, sie hätte keinen Anspruch auf Rente gehabt, als sie inhaftiert war. Sie müsse alles Geld, das sie während der 4,5 Jahre erhalten habe, zurückzahlen, damit sie weiterhin ihre Rente bekommen könne.

Zhao ist jetzt deswegen in finanzieller Notlage. Das Wetter ist bitterkalt im Nordosten Chinas und sie kann sich nicht einmal Heizkosten und Miete leisten.