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Sich zu beschäftigen, bedeutet nicht unbedingt, sich zu kultivieren

8. Dezember 2017 |   Von einem Falun-Dafa-Praktizierenden in China

(Minghui.org) Die Verfolgung ist der Grund, warum Praktizierende die Menschen über die Fakten bezüglich Falun Dafa aufklären. Sie stellen sich gegen die diffamierende Propaganda, die von den vom kommunistischen Regime Chinas kontrollierten Medien verbreitet wird.

Manche Praktizierende sind mit der Aufklärung der Menschen sehr beschäftigt und betrachten ihr Beschäftigtsein schon als Kultivierung, anstatt nach innen zu schauen. Bei den normalen Praktizierenden ist das nur ein Problem der eigenen Kultivierung. Wenn aber ein Koordinator diese Lücke hat und die Kultivierung mit der Arbeit zur Fa-Bestätigung gleichsetzt, behindert er nicht nur die eigene Kultivierung und Erhöhung, sondern es könnte auch die Mitpraktizierenden beeinträchtigen.

Einmal besuchte mich die Koordinatorin W und beschwerte sich sofort nach ihrer Ankunft: „Weißt du, vor einigen Jahren sind alle Koordinatoren in unserem Gebiet festgenommen worden. Nur ich habe die Verantwortung übernommen, um die Praktizierenden zusammenzuhalten. Alle anderen Praktizierenden waren erschrocken und verängstigt. Keiner wagte mehr, den Drucker bei sich zuhause zu behalten. Zum Schluss brachten sie alle Drucker zu mir. Auch die von mir ausgedruckten Informationsmaterialien über Falun Gong wagte niemand mitzunehmen, zum Schluss wurden sie ebenfalls bei mir gelagert. Die Praktizierenden wagten nicht mehr, das Fa-Lernen in den Gruppen bei ihnen zuhause abzuhalten. Also wurde das Fa-Lernen bei mir eingerichtet. Wenn den Praktizierenden in den abgelegenen Gebieten Informationsmaterial fehlte, war ich es immer, die es ihnen brachte. Mein Mann und mein Kind praktizieren nicht, stell dir einmal vor, wie groß der Druck war, den ich ertragen musste ...“

Ich war beeindruckt von der Entschlossenheit und der harten Arbeit dieser über 70-jährigen Koordinatorin, als sie mir ihre Erfahrungen während der bösartigen Zeit der Verfolgung erzählte. Aber als ich hörte, wie sie über ihre Konflikte mit anderen Praktizierenden sprach, fand ich sie wirklich bedauernswert. Sie beklagte sich: „Wo waren die Praktizierenden zu jener Zeit, als die Verfolgung am stärksten war? Jetzt ist die Umgebung lockerer geworden und die Praktizierenden sind auch fähiger und selbständiger geworden, trotzdem kritisieren sie mich hinter meinem Rücken. Ich wollte nicht Koordinatorin werden. Ich kann alles machen, aber ich verstehe einfach nicht, wie sie mich jetzt so behandeln können.“

Ich hörte zu, bis W zu Ende gesprochen hatte, dann sagte ich: „Tante, [1] lass uns einmal ruhig darüber nachdenken. Du hast es sehr gut gemacht und viel Arbeit auf dich genommen, besonders während der Zeit, als das Böse die Praktizierenden grausam verfolgt hat. Damals wollte niemand die Koordination übernehmen und du tatest es unter dem ungeheuren Druck, das ist wirklich großartig. Aber erinnerst du dich noch daran, dass der Meister uns sagt:

„Weil ihr die Elite des Dafa auf der Ebene der gewöhnlichen Menschen seid, geht es nicht, dass ich euch nur arbeiten lasse, ohne euch zur Vollendung kommen zu lassen.“ (Li Hongzhi, Die Leiter sind auch Kultivierende, 03.09.1996 in: Essentielles für weitere Fortschritte I)

Sie antwortete, dass sie sich an die originalen Worte zwar nicht mehr erinnern könne, aber sie wisse, dass der Meister uns dieses Fa gelehrt habe. Dann fuhr ich fort: „Die Praktizierenden waren eigensinnig und haben hinter deinem Rücken schlecht über dich geredet, das ist nicht richtig und hat dich verletzt. Aber gleichzeitig ist es auch eine Gelegenheit für dich, nach innen zu schauen, deine Xinxing zu erhöhen und zu prüfen, ob du Kritik annehmen kannst.“ Danach tauschte ich mich mit ihr über einige Erlebnisse aus, wie ich bei ungerechter Behandlung nach innen geschaut und mich erhöht hatte.

Zum Schluss sagte sie: „Nach diesem Austausch mit dir fühle ich mich jetzt viel leichter und offener. Das hat mir sehr geholfen, danke.“ Aber völlig unerwartet kam W am nächsten Tag wieder zu mir und begann wieder, sich über die anderen Praktizierenden zu beschweren, als ob unser Gespräch nie stattgefunden hätte. Wenn sie an diese Konflikte dachte, war sie immer noch empört und fühlte sich ungerecht behandelt.

Danach gingen Praktizierende und ich in die Stadt, wo W als Koordinatorin tätig war, und wir tauschten uns mit den lokalen Praktizierenden aus. Ich bemerkte, dass viele Praktizierende den gleichen Zustand wie W hatten und bei Problemen und Konflikten nach außen schauten.

Am Anfang der Verfolgung hatte W ebenfalls Konflikte mit anderen Praktizierenden gehabt, weil sie einen dominanten Umgangston hatte. Aber die anderen waren abhängig von ihr und hofften, dass sie die Probleme für alle lösen würde, darum waren viele Konflikte untergegangen. Mit der lockeren Umgebung tauchten die Konflikte wieder auf. Gleichzeitig war es auch eine Gelegenheit für W, sich zu erhöhen. Aber weil sie immer beschäftigt war und der Kultivierung zu wenig Aufmerksamkeit schenkte, starb sie an Krankheitskarma.

Nach innen schauen

Vor einigen Jahren hatten die Koordinatoren einer größeren Stadt viele Konflikte. Sie baten uns, ihnen unsere Erfahrungen mitzuteilen. Ein anderer Praktizierender und ich beschlossen, uns mit ihnen zu treffen. Wir kamen erst am Abend an und übernachteten bei einem Koordinator.

Am nächsten Morgen tauschten wir uns bei der Praktizierenden Z aus, einer der lokalen Koordinatoren. Z begann fast weinend, sich zu beklagen, dass die anderen Koordinatoren nicht mit ihr zusammenarbeiteten, und kritisierte sie offen. Ein anderer Koordinator widersprach ihrer Aussage sofort und erklärte die Situation bis in die Details. Die Praktizierende Z machte wirklich viel Arbeit für die Fa-Bestätigung. Während unseres Austausches liefen die Drucker im anderen Zimmer auf Hochtouren und auf dem Boden lagen noch Stapel von Materialien, die sie noch ordnen musste.

Bei dem Austausch mit der zweiten Gruppe von Koordinatoren ließ man uns erst reden. Wir sprachen über einige unserer Erfahrungen, wie wir nach innen suchten und uns auf der Grundlage der Fa-Grundsätze verbesserten. Eine ältere Praktizierende schubste die neben ihr sitzende Praktizierende an und sagte: „Schau mal, wie gut sie nach innen schauen.“ Der Meister sagt uns: ‚Für die Kultivierenden ist das Nach-innen-Schauen ein Wundermittel.‘ Aber jeden Tag machst du es mir schwer und bis heute schaust du immer noch nicht nach innen.“

Alle Praktizierende hörten zu und lachten.

Bei unserem dritten Besuch sagte die Koordinatorin Y, dass sie seit einiger Zeit so beschäftigt sei mit dem Ausdrucken der Informationsmaterialien, dass sie schon einige Tage kein Fa mehr gelernt habe. Wenn sie es alleine nicht mehr schaffe, würden ihr sogar ihr nicht-praktizierender Ehemann und ihre Tochter helfen.

An diesem Ort sprachen die Praktizierenden meistens darüber, wie viel Arbeit zur Fa-Bestätigung sie geleistet hatten oder was es noch zu tun gäbe. Sie traten gegeneinander in Konkurrenz, wer mehr Leistungen gebracht hatte. Bei den Konflikten schauten sie oft nach außen, deshalb war die Trennung zwischen den Koordinatoren besonders groß. Weil sie es nicht geschafft hatten, eine Gesamtheit zu bilden, tauchten viele Phänomene auf, die das Böse ausnutzte. Zum Beispiel sammelten sie Geld von den Mitpraktizierenden; auswärtige Praktizierende hielten Vorträge, die das Fa sabotierten; gefälschte Jingwen wurden weiter verbreitet oder sie organisierten großangelegte Übungen in der Öffentlichkeit, um die „Spione“ unter den Praktizierenden zu identifizieren.


[1] „Onkel“ und „Tante“ werden in China als respektvolle Anrede gegenüber älteren Menschen verwendet – es handelt sich hier nicht um einen Verwandtschaftsgrad.