Provinz Jiangxi: Jahrelange Folter und Zwangsarbeit – jetzt wurde diese Frau erneut zu Gefängnis verurteilt

(Minghui.org) Yu Cuihua wurde am 28. Januar 2016 wegen des Verteilens von Informationsmaterial über Falun Gong (auch als Falun Dafa bekannt) verhaftet und am 22. Dezember 2016 rechtswidrig zu fünfeinhalb Jahren Gefängnis verurteilt.

Yu aus Nanchang, der Hauptstadt der Provinz Jiangxi, war  zuvor bereits zwei Mal in einem Zwangsarbeitslager und einmal in einem Gefängnis eingesperrt und während der Haftzeit gefoltert worden, seitdem die Verfolgung von Falun Gong im Jahre 1999 begonnen hatte.

Gramgebeugter Ehemann stirbt

Als Yu verhaftet wurde, forderte ihr Mann bei der Staatssicherheitsabteilung des Bezirks Xinjiyn die Freilassung seiner Frau - doch ohne Erfolg. Aus Sorge um seine Frau suchte er mehrere Monate lang verschiedene Regierungsstellen auf. Dadurch verschlechterte sich seine Gesundheit. Im Mai 2016 kam er ins Krankenhaus und man stellte Magenkrebs im Endstadium fest.

Yus Mann starb im Juli 2016. Ihre Familienangehörigen informierten sie erst vor kurzem über seinen Tod, weil sie befürchteten, dass sie den plötzlichen Verlust ihres Mannes nicht ertragen könne.

Vorhergehende Verfolgung

Yu, 67, war früher Mitarbeiterin des Automobilkonzerns Jianglin in der Stadt Nanchang. Sie begann im Oktober 1996 Falun Gong zu praktizieren, wodurch alle ihre Krankheiten geheilt wurden.

Im Oktober 1999 ging sie nach Peking, um vor der Zentralregierung für das Recht, Falun Gong zu praktizieren, zu appellieren. Polizisten nahmen sie im November fest und brachten sie zu einer Filiale der Automobil-Gruppe in Peking, bevor man sie zurück nach Nanchang schickte, wo sie 45 Tage lang im Untersuchungsgefängnis Hongdu eingesperrt blieb.

Am 20. Januar 2000 überstellte man sie in ein Zwangsarbeitslager. Vier Wärter fesselten sie bei eisigen Temperaturen über zehn Stunden lang an ein Gitter bei geöffnetem Fenster. Sie schlugen ihr ins Gesicht und auf den Kopf und hielten sie vom Schlafen ab.

Folterillustration: An Handschellen an ein Fenster gefesselt

Aus Protest gegen die Verfolgung trat sie in einen Hungerstreik. Die Wärter fesselten sie dann an ein Bett und schlugen auf ihren Kopf ein. Ein Arzt führte ihr eine Ernährungssonde in den Magen ein, um sie zwangszuernähren. Als ihr Körper zu krampfen begann, sich ihr Gesicht blau färbte und sie dem Tode nahe war, musste sie notversorgt werden.

Im Sommer ließen die Wärter sie lange Zeit in der heißen Sonne anstrengende körperliche Arbeit verrichten. Sie durfte sich weder baden noch duschen, wodurch sie Krätze bekam. Ihr Körper juckte so sehr und schmerzte, dass sie nicht schlafen konnte.

Schließlich ließ man sie frei. Doch am 31. November 2001 verschafften sich Beamte der Polizeibehörde Jiangling und Kriminalabteilung des Bezirks Qingyunpu Zutritt zu ihrer Wohnung und nahmen sie erneut fest.

Sie brachten sie in einen Verhörraum. Ihre Hände waren auf ihren Rücken gefesselt und man hängte sie mit Ketten an die Wand. Um die Folter zu intensivieren, wurde noch ein Gewicht an ihr befestigt. Polizisten ergriffen ihre Hände und schleuderten sie gegen die Wand, so dass die Handschellen in ihr Fleisch schnitten.

Auf diese Weise wurde sie zehn Stunden lang gefoltert, bis ihre Arme und Beine taub waren. Die Toilette durfte sie nicht benutzen, sondern musste sich in der Hose erleichtern. 

Polizisten erklärten ihr, für sie wäre der Umgang mit ihr wie eine Fliege zu töten.

Mitte Dezember 2001 brachte man sie in eine Gehirnwäsche-Einrichtung in der Polizeiakademie Jiangxi. Polizisten erpressten 3.000 Yuan (ca. 410 EUR) [1] von ihrer Familie.

Haft und Zwangsarbeit

Am 17. April war Yu auf dem Weg in die Stadt Gaoan in der Provinz Jiangxi, um Informationsmaterial über Falun Gong zu verteilen. Es kam zur dritten Inhaftierung. Am 26. Mai 2004 verurteilte man sie zu drei Jahren Haft und brachte sie in ein Zwangsarbeitslager. Dort sperrte man sie in eine kleine Zelle und ließ sie täglich 13 Stunden lang arbeiten.

Die vierte Verhaftung fand mehrere Jahre später statt, am 17. Mai 2008. Polizisten von der Polizeiwache Jingshan verhafteten Yu, als sie in einem Supermarkt im Bezirk Qingyunpu Informationsmaterial verteilte. Das Gericht Qingyunpu verurteilte sie zu vier Jahren. 

Wärter und Gefangene zwangen sie während der Haft, die Gefängnisregeln zu rezitieren und sich Programme anzuschauen, die Falun Gong verleumdeten. Jeden Tag musste Yun 14 Stunden lang Sklavenarbeit verrichten.

Von den Fesseln waren ihre Hände verletzt und sie konnte ihre Finger nicht ausstrecken. Auch ihre Sehkraft verschlechterte sich.

Einmal wurde ihre rechte Hand schwer verletzt und sie konnte wegen der Schmerzen nicht einschlafen. Dennoch musste sie arbeiten und ihre Quote erfüllen. Nach Ablauf ihrer Haftstrafe blieb sie weiterhin eingesperrt und musste bis zur ihrer Freilassung elf weitere Tage arbeiten.


[1] Das durchschnittliche Einkommen eines Arbeiters beträgt in den Städten Chinas monatlich umgerechnet etwa 300 EUR.