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Endlich befinde ich mich wieder im Zustand der „Kultivierung wie am Anfang“

19. Februar 2017

(Minghui.org) Der Meister sagt:

„Kultivierung wie am Anfang, Vollendung gewiss.“ (Li Hongzhi, Fa-Erklärung am Welt Falun Dafa Tag, 13.05.2014)

Um auf dem Weg der Kultivierung voranzugehen und dem Meister bei der Fa-Berichtigung zu helfen, möchten fast alle zum Zustand der „Kultivierung wie am Anfang“ zurückfinden. Ich bin auch einer von ihnen.

Aber je näher es dem Ende zugeht, desto mehr spüre ich, dass man sehr weit wegrutscht, sobald man kurz nachlässt. Im Zustand einer Depression empfindet man, dass die Zeit zu langsam vergeht, dass man ratlos ist, dass es zu schwer durchzuhalten ist und so weiter. Es ist leidvoll, wenn man keine Hoffnung hat. 

Ich war mir bewusst, dass ich mich kultivierte, tat die drei Dinge jedoch nur routinemäßig. Wenn ich aber nicht fleißig vorankommen kann, können die drei Dinge nicht ihre mächtige Kraft entfalten. Manchmal riss ich mich zusammen, aber danach ging es wieder nicht mehr. So wiederholte es sich ständig. Die anfänglich empfundene Freude und Erleichterung in meiner Kultivierung konnte ich damals nicht mehr spüren. Das war ein richtig unerträgliches Leiden.

Seit Langem las ich das Zhuan Falun (Li Hongzhi) in einem Zustand, in dem meine Gedanken abwesend waren und ich von den Angelegenheiten der alltäglichen Menschen abgelenkt wurde. Dennoch konnte ich das Fa fehlerfrei lesen. Eigentlich war es nicht mehr mein Haupturgeist, der das Fa lernte. Egal wie ich mich kontrollierte, die Konzentration war nach einer Weile wieder weg. Der Zustand wiederholte sich immer wieder. Ich ärgerte mich sehr darüber. Eines Abends geschah es wieder. Dann konnte ich es nicht mehr aushalten. Ich hielt das Buch in den Händen und schrie im Inneren leidvoll: „Was ist eigentlich los? Wie kann ich das nur zulassen? Wahres Selbst, wo bist du?! Wo bist du denn?!“ In diesem Moment kam mir ein Gedanke: „Ich bin da. Ich bin die ganze Zeit bei dir.“

Gleich darauf dachte ich an den Meister. Als ich noch nicht einmal 10 Jahre alt war, hatte ich das Fa erhalten. Ich erinnerte mich daran, dass ich mich damals beim Lesen des Fa wirklich so fühlte, als hätte ich jedes Wort berühren können. Damals war ich aufgrund der Kultivierung so fleißig und furchtlos. Zwanzig Jahre sind seitdem vergangen, in dieser Zeit ging es rauf und runter. Ich schämte mich als langjährig Praktizierender vor dem Meister und auch vor den Lebewesen, die auf die Errettung warteten. Im tiefsten Innern war ich beunruhigt und meine Gefühle waren kompliziert.

In diesem Moment entstand bei mir ein Gedanke, dass ich am liebsten noch einmal von vorne beginnen würde. Ich wollte mich von der Vergangenheit verabschieden und die Belastung loslassen, dass ich ein langjährig Praktizierender bin – ich war nämlich deshalb stolz gewesen und mit mir selbst sehr zufrieden. Alle erworbenen Anschauungen über die „langjährig Praktizierenden“ wollte ich nun ablegen.

Ich hielt das Buch aufrecht und sagte innerlich Wort für Wort: „Ich heiße XX. Von heute an glaube ich an Falun Dafa. Ich verhalte mich nach Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht und möchte ein guter Mensch sein. „Wahrhaftigkeit“ bedeutet, das Wahre zu sagen, das Wahre zu tun, ein wahrer Mensch zu sein, zum Wahren zurückzukehren; „Güte“ heißt, ein gutes Herz zu bewahren ...“ Bei diesen Worten konnte ich meine Tränen nicht mehr zurückhalten, sie strömten mir übers Gesicht. 

Ich sah das Selbst, als ob ich das Fa gerade erhielt: Ich war ein neuer Lernender, respektierte den Meister und das Fa und korrigierte sogar die Sitzposition beim Lesen. Im Doppellotussitz mussten meine Hände das Buch aufrecht halten, und ich musste pünktlich die Übungen machen. Ich wollte bei der Errettung der Menschen noch schneller mit dem Fa verschmelzen. In einem Augenblick war ich wie neu geboren. Alles wurde erneuert, einschließlich der Chance zur Erhöhung.

Ich nahm das Zhuan Falun noch einmal zur Hand, um weiterzulesen. Jedoch konnte ich nicht mehr weiterlesen, weil ich unaufhörlich schluchzen musste. Ich sah fast so aus wie vor zwanzig Jahren, als ich das Fa las. Ein kurzer Satz kam mir vor, als wäre er mir vom Meister vor langer Zeit gesagt worden und mir nun wieder in Erinnerung gekommen. Meine Tränen strömten wie ein Wasserfall. „Meister, ich entschuldige mich bei Ihnen!“ Ich erkannte, dass ich zwanzig Jahre lang die Zeit vertan hatte. Beim Lesen der Sätze im Zhuan Falun fühlte ich mich noch einmal wie früher, als ich gerade das Fa erhalten hatte. Es war, als ob der Meister mit ruhiger und behutsamer Stimme gesprochen hätte...

In der Zeit, in der die aufrichtigen Gedanken in unserer Region ausgesendet werden, ließ ich das Streben nach Kultivierungsfähigkeiten und dem Himmelsauge los und sandte ruhig und konzentriert die aufrichtigen Gedanken aus. Jedes Mantra rezitierte ich aus dem Herzen. Jeden Gedanken zur Auflösung des Bösen sandte ich gewissenhaft aus. Ich spürte, dass sich die Zellen in meinem Körper bewegten. Die aufrichtigen Gedanken, die ich aussandte, waren Funken grellen Lichts. Mir war klar, dass es in anderen Räumen bestimmt unvergleichlich grandios und erschütternd war.

Es gibt sehr viele Faktoren, die unsere Kultivierung behindern. Für mich war es so: Während wir lange auf dem Weg der Kultivierung gingen, hatte ich mich mit der Zeit selbstverständlich als „langjährig“ Praktizierenden betrachtet. Aber das ist doch keine Ehre und kein Kapital, um damit zu prahlen! 

Der Meister sagt:

„So etwas wie ‚Lernender des ersten Kurses‘, ‚Lernender des zweiten Kurses‘; bist du schon einer unserer Schüler, wenn du nur die Bewegungen übst? Du musst dich wirklich nach unserem Maßstab der Xinxing kultivieren, erst dann kannst du einen gesunden Körper bekommen und wirklich zu hohen Ebenen gelangen.“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun 212, Seite 258)

Die Dafa-Praktizierenden sind dabei, das Fa zu bestätigen, nicht sich selbst. Die menschlichen Anschauungen können unseren Blick auf der Suche nach dem Ursprung verschleiern. Egal was wir auf dem Weg der Kultivierung erlebt haben –Frustration, Bitternis, Schwierigkeiten oder Erfolg und Ehre – wir sollten uns selbst dabei nicht verlieren. All das hat uns das große Buddha-Fa und der großartige Meister gegeben.

Das Buddha-Fa ist umfassend. Ich spüre den Zustand der Kultivierung wie am Anfang, ich bin nicht mehr ein langjährig Praktizierender. Ich will alles aus meiner Vergangenheit loslassen, einschließlich der Ehre und der Fehler. Ich werde nicht an die Vergangenheit denken und mich nicht mehr damit vergleichen, auch nichts gestehen, sondern mich davon verabschieden, weil ich schon keine „Vergangenheit“ mehr habe. Alles beginnt in diesem Augenblick. Ich bin mir bewusst, dass die Zeit knapp ist und dass ich fleißig vorankommen und ein offener und aufrichtiger Dafa-Praktizierender werden muss. Ich lasse meine eigene Natur erscheinen, sodass ich das Dafa respektiere, den Lebewesen gegenüber Mitgefühl habe und das Böse, das Dafa sabotiert, auf keinen Fall zulasse. Erst so bin ich ein wahrer Dafa-Jünger!