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Beharrlich nach innen schauen

6. Februar 2017 |   Von einem Praktizierenden aus Dalian, China

(Minghui.org) 2002 habe ich erkannt, dass es bei der Errettung der Menschen nicht nur darum geht, die Menschen auf der Welt zu erretten, sondern auch darum, sich selbst gut zu kultivieren. Deshalb achtete ich seitdem mehr auf meine eigene Kultivierung. Bis dahin war mein Schwerpunkt, konkrete Aufgaben zu erledigen.

1. Mich anhand des Verhaltens der Mitpraktizierenden prüfen und kultivieren

Als ich eines Tages bei dem Praktizierenden A übernachtete, kam der Praktizierende L vorbei. Im Gespräch wies A sehr direkt auf die Unzulänglichkeiten von L hin, was mich sehr berührte, da ich mich selbst kaum traute, die Mängel der anderen auszusprechen. Im Vergleich zu A hielt ich mich für sehr engherzig. Ich sagte: „Ich sollte wie A handeln und die Schwächen der Mitpraktizierenden wohlwollend ansprechen.“ Unerwartet widersprach mir L. Ich hörte ihm ruhig zu und überprüfte gleichzeitig meine eigenen Gedanken. Als ich wieder sprach, formulierte ich meine Ansicht klarer und deutlicher. Zu meiner Überraschung widersprach L nicht mehr, sondern hörte mir ruhig zu.

Nachdem L sich von uns verabschiedet hatte, tauchte bei mir die Befürchtung auf, dass er sich über mich geärgert hatte. Doch schon ein paar Tage später meldete er sich bei mir. Er war überhaupt nicht verärgert, sondern machte mir ein paar Vorschläge, die mir in meiner Erkenntnis sehr weiterhalfen. Ich entdeckte einige Eigensinne bei mir und war sehr erleichtert.

So lösten sich Probleme auf, die mich schon sehr lange behindert hatten. Ich verstand L besser und wusste nun, wie ich in Zukunft nach innen suchen sollte. Später wurde bei mir zu Hause eine Fa-Lerngruppe gegründet. In dieser Umgebung achten wir alle darauf, bei uns selbst nach Mängeln und Eigensinnen zu suchen, wenn sich etwas ereignet. Während ich den Mitpraktizierenden half, verstand ich, was es heißt, eine Angelegenheit vom Fa her zu betrachten.

Wenn ich an diese Zeit zurückdenke, weiß ich ganz klar, dass Begegnungen unter uns Praktizierenden kein Zufall sind. Es bestehen Schicksalsverbindungen, von denen wir nichts wissen. Nur wenn wir unbewegt bleiben und bei uns selbst schauen, können wir die Arrangements der alten Mächte ablehnen, uns gegenseitig zur Wachsamkeit ermahnen und unser Gelübde erfüllen.

2. Die Gesinnung, im Außen zu suchen, unbedingt ablegen

2003 wurde der Praktizierende B festgenommen. Nach dem ersten Schock dachte ich an meine Begegnungen mit B zurück und stellte Folgendes fest: Obwohl ich bemerkt hatte, dass manche seiner Worte und Taten nicht im Fa waren, hielt ich meinen Mund. Das zeigte meine Eigensinne, mein Gesicht bewahren, mich nicht in die Angelegenheiten anderer einmischen und meine Ruhe haben zu wollen.

Ich verstand, dass das Problem nicht nur bei B lag, sondern auch ich etwas abzuschleifen hatte. Ich bat den Meister im Herzen: „Bitte lassen Sie ihn zurückkommen. Ich möchte mich mit ihm gemeinsam gut kultivieren.“

Einen Monat später kam B nach Hause. Ich tauschte mich mit ihm aus und hoffte dabei, dass er nach innen schaut. Stattdessen gerieten wir in einen Konflikt. Mein Herz bewegte sich. Seitdem dachte ich immer wieder an B, wenn mir beim Fa-Lernen bestimmte Stellen auffielen. Ich war mir sicher, dass im Fa schon alle Probleme von B benannt wurden.

Als mir eines Tages beim Fa-Lernen wieder dieser Gedanke in den Sinn kam, wurde ich wachsam und dachte: „Geht es nicht darum, sich selbst zu kultivieren?! Ich aber beurteile gerade einen anderen mit dem Fa. Suche ich dann nicht im Außen?“ Während ich weiter das Fa lernte, verdrängte ich den Gedanken fortwährend und dachte stattdessen: „Suche bei dir selbst!“ Nach einer Weile merkte ich, dass der Gedanke immer kleiner wurde und schließlich verschwand. Danach fühlte ich mich sehr friedlich.

Einige Zeit später wurde B erneut festgenommen. Eines Tages klopfte jemand an meine Tür ‒ es war B. Ernst sagte er zu mir, dass er sich bedanken wolle, da ich ihn damals daran erinnert hätte, nach innen zu suchen.

Mir war klar, dass ich noch sehr viele Mängel in der Kultivierung hatte. Dieses Ereignis stabilisierte die Grundlage meines Kultivierungsweges, nämlich standhaft nach innen zu schauen und immer an die anderen zu denken.

3. Das Nach-innen-Schauen ist ein Fa-Grundsatz - man soll zu jeder Zeit nach innen schauen

Ein Praktizierender, der sich mit technischen Dingen sehr gut auskannte, sagte einmal zu mir: „In der Zeit der persönlichen Kultivierung soll man nach innen schauen. Aber jetzt ist die Zeit der Fa-Berichtigung und man soll die Menschen erretten.“ Damals sagte ich zwar nichts, aber seine Worte verwirrten mich. Mein Kopf war leer und ich hatte keine Ahnung, wonach ich mich richten sollte. In jenen Tagen fragte ich mich häufig: „Wir sollen die Menschen erretten, aber ist es richtig, dass man dabei nicht mehr nach innen zu schauen braucht?“

Durch das Fa-Lernen erkannte ich, dass sich selbst zu kultivieren eben bedeutet, nach innen zu suchen. Erst wenn man nach innen schauen und seine Eigensinne loslassen kann, zählt es als wahre Kultivierung.

Der Meister erklärte dazu:

„Ihr stellt euch in den Dafa, so bist du wie ein Teilchen des Dafa, egal was du tust, du tust es so, wie man es eben tun soll.“ (Li Hongzhi, Erklärung des Fa durch Meister Li Hongzhi bei der Great Lakes-Konferenz in Nordamerika, 09.12.2000)

Nachdem ich diese Worte des Meisters gelesen hatte, wurde mir klar, was es bedeutet, „dem Meister bei der Fa-Berichtigung zu helfen“. Der Meister hat uns zwar die Probleme, auf die man bei der Kultivierung stoßen kann erklärt, aber wir können noch nicht alles richtig verstehen. Er kann nicht jedem Jünger persönlich sagen, wie er es konkret tun soll. Deshalb entschloss ich mich von Herzen, zu jeder Zeit und bei jeder Angelegenheit nach innen zu schauen.

Ich erinnerte mich an einen Praktizierenden, der nicht am Fa-Lernen in der Gruppe teilnehmen wollte. Ich ging zu seiner Wohnung und klopfte an die Tür, aber niemand öffnete. Meinem Verständnis nach sind es die alten Mächte, die verhindern wollen, dem Meister bei der Fa-Berichtigung zu helfen. Ich entschied mich ruhig, vor der Tür auf ihn zu warten. Nach einer Weile wurde die Tür plötzlich geöffnet. Der Praktizierende war doch zu Hause. Ich tauschte mich mit ihm von den Fa-Grundsätzen her aus, um die Knoten in seinem Herzen zu lösen. Schließlich wollte er gerne wieder am Fa-Lernen in der Gruppe teilnehmen.

Dieses Erlebnis und meine bisherigen Erfahrungen ließen mich erkennen: Jeder geht nach eigenem Verständnis vom Fa seinen Weg. Alle sind dabei, in verschiedenen Projekten mitzuwirken. Es ist ganz normal, dass jeder eigene Erkenntnisse hat. Aber wenn wir uns gegenseitig abstoßen, ist das ein Problem. Das zeigt, dass man die Dinge noch nicht vom Fa her betrachten kann. Wenn man nicht erkennt, dass Weisheit und Fähigkeiten vom Meister und von Dafa gegeben wurden, wird man auf seinen eigenen Willen bestehen. Dann kann man das Verhältnis zwischen dem Meister, dem Fa und sich selbst nicht richtig behandeln. Das kann auch leicht zu vielen Problemen führen.

Der Meister hat es so erklärt:

„Ihr seid ein Ganzes, wie das Gong des Meisters.“ (Li Hongzhi, Die Fa-Erklärung auf der Internationalen Fa-Konferenz in Washington DC, 21.07.2001)

„Es ist wie bei meinem Gong, das gleichzeitig viele Sachen macht.“ (Li Hongzhi, ebd.)

Der Meister erklärte uns auch:

„Die unterschiedlichen Handlungsweisen sind nämlich die allumfassende Weise in welcher die Rollen beim Wirken im Fa dynamisch verteilt sind und die Kraft des Fa ist die Widerspiegelung des Ganzen.“ (Li Hongzhi, Kommentar des Meisters zu dem Artikel eines Dafa-Jüngers, 26.02.2003, in: Essentielles für weitere Fortschritte III)

Wenn wir während unseres Einsatzes gegen die Verfolgung und für die Errettung der Lebewesen, die Dinge nicht vom Fa her betrachten, werden die menschlichen Anschauungen ihre Wirkung ausüben. Man wird dann auf seinen eigenen Willen bestehen; Man wird auf die Probleme der anderen achten und nur oberflächlich nach innen schauen. Wir sollen unseren eigenen Weg gehen. Zusätzlich sollen wir mehr auf die gute Seite der anderen und ihr positives Wirken schauen. Dadurch können wir einander mehr schätzen und miteinander besser kooperieren, damit wir unsere Mission besser erfüllen können.

4. Jeder Eigensinn entspricht einem bösartigen Lebewesen in den anderen Räumen

Ganz in meiner Nähe wohnte damals ein Ehepaar. Obwohl beide Falun Dafa praktizierten, hatten sie ständig Konflikte miteinander. Ich half ihnen oft, sie zu lösen. Später stellte ich fest, dass sie beide mit mir sehr unzufrieden waren. Ich war sehr überrascht und fühlte mich ungerecht behandelt. Es war, als ob es eine Substanz gab, die uns trennte.

Eines Morgens auf dem Weg zur Arbeit, ging ich an der Wohnung dieses Ehepaars vorbei. Als ich unabsichtlich einen Blick auf ein Fenster ihrer Wohnung warf, erinnerte ich mich an sie. Ich fand, dass sie beide sehr gutherzig waren. Bestimmt hatte ich selbst Probleme, weshalb sollten sie sonst mit mir unzufrieden sein. Ich suchte nach innen. Jedes Mal, wenn ich Kontakt zu ihnen hatte, spürte ich immer eine Unruhe bzw. eine Feigheit im Herzen. Hinter dieser Feigheit versteckte ich etwas. Als ich meine Haltung zu der Zeit, bevor ich das Ehepaar kennenlernte, überprüfte, fand ich die Gesinnung der Erotik. Nachdem ich diesen Eigensinn gefunden hatte, fühlte es sich an, als wäre ich aus einem Traum erwacht. Mein Herz wurde leicht und war voller Frieden und Barmherzigkeit. Ich spürte, dass die Substanz verschwunden war, die uns getrennt hatte. In der darauffolgenden Nacht hatte ich einen Traum. Ich saß mit ihnen zusammen und wir arbeiteten an etwas, als plötzlich ein großes Tier vom Himmel fiel. Es sah wie eine Ratte oder ein Igel aus. Ich erkannte, dass das bösartige Lebewesen keinen Platz mehr zum Verstecken hatte, sobald ich meinen Eigensinn gefunden hatte.

Durch dieses Erlebnis erkannte ich, dass ein Dafa-Praktizierender bei Konflikten wirklich mit dem Herzen nach innen suchen soll, um eigene Probleme herauszufinden. Wir sollen offen und aufrichtig unsere eigenen Mängel eingestehen. Diese Eigensinne gehören nicht zu unserem wahren Selbst. Außerdem entsprechen sie noch bösartigen Lebewesen in anderen Räumen.

Als ich auf die vielen Jahre meiner Kultivierung zurückblickte, wusste ich, dass ich mich nicht gut kultiviert hatte. Aber unter dem Schutz des Meisters kann ich die Arrangements der alten Mächte auflösen und den vom Meister arrangierten Weg gehen. Ich habe noch tiefer verstanden, wie entscheidend es ist, fest an den Meister und an das Fa zu glauben; das Fa mit ruhigem Herzen zu lernen; in jeder Umgebung und bei jedem Problem nach innen zu suchen; streng auf jeden Gedanken und jede Gesinnung achten; die Dinge immer vom Fa her betrachten; und die anderen Praktizierenden schätzen.

Das sind meine persönlichen Erkenntnisse auf meiner Ebene, bei Mängeln bitte ich um Korrektur durch meine Mitpraktizierenden.