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Provinz Gansu: Was nach dem Welt-Falun-Dafa-Tag 2015 geschah – Die Verfolgung einer Familie

1. März 2017 |   Von einem Minghui-Korrespondenten in der Provinz Gansu, China

(Minghui.org) Der Falun Gong-Praktizierende Guan Longshan hat eine große Familie. Sowohl seine Mutter als auch seine Schwester Guan Longmei und sein Bruder und dessen Frau praktizieren Falun Gong. Sie wurden in den letzten 17 Jahren wiederholt wegen ihres Glaubens verfolgt. Die letzte große Verfolgungswelle dauert für diese Familie immer noch an; sie hatte ihren Anfang nach dem 13. Mai 2015 genommen.

Transparente und Poster mit Aufschriften wie „Feier des Welt-Falun-Dafa-Tages“ und „Weltweite Bemühungen, Jiang Zemin vor Gericht zu bringen“, hatten am 13. Mai 2015, dem 16. Welt-Falun-Dafa-Tag in der Provinz Gansu plötzlich die Stadt Lanzhou und ihre Umgebung geziert.

Als Reaktion darauf hatte die Polizei ein Dutzend Praktizierende und ihre Familienangehörigen verhaftet, darunter Guan Longshan, seinen Bruder Guan Longyan, seine Schwägerin Wang Liqian, seine Schwester Guan Longmei und seinen 74-jährigen Vater [1].

Guan Longshan wurde im Zusammenhang dieser Polizei-Razzia zu vier Jahren Gefängnis verurteilt. Er ist einer von sechs Praktizierenden, die am 14. April 2016 vor Gericht gestellt wurden. Wang Liqian, Guans Schwägerin, wurde bei der gleichen Verhandlung zu fünf Jahren verurteilt.

Wir berichten im Folgenden über die Umstände der Verhaftung und die Folgen, die sich daraus für jeden Einzelnen ergeben haben.

Drei Personen auf die Polizeiwache gebracht, einer bleibt im Gefängnis

Guan Longshan wurde am 19. Juni 2015 im Haus seines Vaters verhaftet. An diesem Tag stürmte Polizei in Zivil herein, als sein Vater gerade die Tür für einen seiner Enkel öffnete. Der alte Mann wurde auf den Betonboden gestoßen. Die Polizisten fesselten Guan, seinen Vater und seine Schwester, und brachten alle drei dann zur Polizeistation.

Guan Longshan wurde vor seinem Prozess in einem Untersuchungsgefängnis festgehalten. Er ist derzeit im Gefängnis Yongdeng in einer abgelegenen Region der Provinz Gansu eingesperrt. Es war schwierig für seine Familie, ihn zu besuchen, da es keine direkten öffentlichen Verkehrsmittel aus Lanzhou dorthin gibt.

Guans Schwester, Guan Longmei, wurde nach einer Stunde Verhör freigelassen. Sein Vater war jedoch über 14 Stunden an einen eisernen Stuhl gebunden, bevor er freigelassen wurde. Als er nach Hause kam, klagte er über starke Schmerzen in der Brust. Ohne angemessene und rechtzeitige Betreuung durch seine Kinder verstarb der ältere Herr Guan sechs Monate später am 17. Januar 2016.

Mutter nach dem Tod ihres Ehemanns verzweifelt

Im Jahr 2007 war Guans Mutter Lu Guiqin in eine Gehirnwäsche-Einrichtung gebracht worden, weil sie Falun Gong praktizierte. Sie wurde heimlich zu vier Jahren Gefängnis verurteilt. Als die Familie davon erfuhr, war der Berufungszeitraum bereits abgelaufen.

Innerhalb eines Gefängnisjahres verlor Lu ihre Sehkraft auf beiden Augen und war nach schwerer Folterung geistig desorientiert [2]. Im August 2010 wurde schließlich ihre Haft aus medizinischen Gründen auf Kaution ausgesetzt. Ab da war Lu auf ihren Mann angewiesen, der sich um sie kümmerte. Sie ist auf einer Seite ihres Körpers gelähmt.

Seit dem Tod ihres Mannes im Januar 2016 verschlechterte sich Lus Zustand. Sie antwortete nicht, wenn sie angesprochen wurde und hatte Schwierigkeiten zu schlafen. Sie wurde ins Krankenhaus gebracht, eine Computertomographie zeigte drei Obstruktionen im Gehirn.

Bruder verliert Arbeitsplatz und Schwägerin wird zu Gefängnis verurteilt

Guans Bruder und Schwägerin verbarrikadierten sich drei Wochen lang in ihrer Wohnung und versuchten, einer Verhaftung zu entgehen, bevor die Polizei am 13. Juli 2015 durch ein Fenster in ihre Wohnung im vierten Stock einstieg[1]. Sie wurden körperlich misshandelt, während sie in Polizeigewahrsam waren. Ihr Haus wurde einer Razzia unterzogen und durchsucht. Guans Bruder wurde zwei Tage später freigelassen. Seine Schwägerin, Wang Liqian, wurde in ein Untersuchungsgefängnis gebracht und nach dem Prozess zu fünf Jahren im Frauengefängnis Gansu verurteilt.

Nach dieser Tortur kehrte Guans Bruder an seinen Arbeitsplatz zurück. Dort wurde ihm jedoch gesagt, dass er gefeuert sei. Er lebte dann bei seinem Vater und seiner Schwester und sorgte für seine zwei Kinder, die im Schulalter sind, und für seine Mutter. Im Dezember 2016 gingen er und seine Schwiegermutter ins Gefängnis, um seine Frau zu besuchen. Aber die Behörden erlaubten den beiden nicht, sie zu sehen, weil sie sich geweigert hatte, ihrem Glauben an Falun Gong abzuschwören.

Die Verfolgungsgeschichte seiner Schwester Guan Longmei

Guan Longshans Schwester, Guan Longmei, 47, wurde zweimal in ein Zwangsarbeitslager geschickt, einmal in eine Gehirnwäsche-Einrichtung und mindestens dreimal wurde sie in den vergangenen 17 Jahren wegen des Praktizieren von Falun Gong eingesperrt. Ihr Mann ließ sich unter dem Druck von ihr scheiden, als ihre Tochter erst ein Jahr alt war.

Im Juli 1999 hatte das kommunistische Regime in China unter dem damaligen Präsidenten Jiang Zemin die heftige Unterdrückungskampagne gegen Falun Gong begonnen. Wie viele andere Praktizierende war Guan Longmei damals nach Peking gegangen, um sich für das Recht auf das Praktizieren von Falun Gong einzusetzen. Im Juli 2000 und noch einmal im Dezember 2000 fuhr sie wieder nach Peking. Jedes Mal wurde sie nach Lanzhou zurückgebracht und ins Untersuchungsgefängnis gebracht, wo sie grün und blau geschlagen und gefoltert wurde. Nach derartigen Folterungen hatten ihre Augen keine Farbwahrnehmung mehr.

Im Februar 2001, nur ein paar Tage nachdem sie aus dem Untersuchungsgefängnis nach Hause zurückgekehrt war, brach die Polizei in ihr Haus ein. Sie nahmen ihr ihre Tochter aus den Armen und sagten, sie solle zu einem Gespräch mitkommen auf die Polizeistation.

Guan Longmei wurde am selben Nachmittag in das Zwangsarbeitslager Ping'antai geschickt. Sie erhielt ein Jahr Zwangsarbeitslager. Während sie inhaftiert war, wurde sie oft geschlagen und an den Armen aufgehängt, wobei nur die Spitzen ihrer Zehen den Boden berührten.

Kurz nachdem sie nach Hause zurückgekehrt war, wurde sie wieder verhaftet und in eine Gehirnwäsche-Einrichtung gebracht. Erst im Mai 2002 kehrte sie nach Hause zurück.

Im August 2002 wurde Guan Longmei im Haus eines anderen Praktizierenden wieder verhaftet. Sie erhielt eineinhalb Jahre im Zwangsarbeitslager Ping'antai. Sogar als sie im April 2004 nach Hause zurückkehrte, beobachtete die örtliche Polizei noch ihren Aufenthaltsort und schikanierte sie häufig.

Seit dem Tod ihres Vaters hat sich Guan Longmei in Vollzeit um ihre Mutter gekümmert.


[1] Provinz Gansu: Polizei nimmt Falun Gong-Praktizierende fest, sperrt sie ein und foltert siehttp://de.minghui.org/html/articles/2015/8/29/116472.html

[2] 69 Jahre alte Frau in der Rechtssystemschule bis zur Erblindung gefoltert   http://de.minghui.org/html/articles/2009/3/9/51489.html