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Provinz Sichuan: Nach 18 Jahren Leid und Demütigung Strafanzeige gegen Chinas Ex-Staatsoberhaupt

21. März 2017 |   Erzählt von Zhang Hua, einer Dafa-Praktizierenden in der Provinz Sichuan, China

(Minghui.org) Meine Name ist Zhang Hua. Ich bin 55 Jahre alt und lebe im Bezirk Tongnan der Stadt Chongqing. Im Oktober 1996 begann ich, Falun Gong zu praktizieren, das auch als Falun Dafa bekannt ist.

Im August 2015, gleich nach meiner Entlassung aus dem Gefängnis, erstattete ich Strafanzeige gegen Chinas Ex-Staatschef Jiang Zemin. Jiang Zemin sollte für mein nun 18 Jahre lang dauerndes Leid zur Verantwortung gezogen werden.

Die Folterungen, die Falun Gong-Praktizierende in den vergangenen 18 Jahren erleiden mussten, sind zu brutal, um sie zu beschreiben. Mein Leiden ist nur die Spitze eines Eisberges.

Ich hoffe, meine Strafanzeige erlaubt es den Menschen, die Verwerflichkeit der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) zu verstehen, und wird sie ermutigen, für die Gerechtigkeit einzustehen.

Verfolgt, weil ich mich für Dafa ausgesprochen habe

Eines Tages im März 2000 brachen Beamte der lokalen Polizeiwache in meine Wohnung ein und fragten mich, ob ich weiterhin Falun Dafa praktizieren würde. Sie nahmen mich fest und sperrten mich in dieser Nacht in einen kleinen, dunklen Raum zusammen mit einem männlichen Insassen.

Beamte durchsuchten meine Wohnung und beschlagnahmten Dafa-Bücher und ein Foto von Meister Li Hongzhi (dem Gründer von Falun Gong). Von meiner Familie erpressten sie 2.700 Yuan (ca. 365 EUR) [1].

Aufgrund der Festnahme spürte ich die Notwendigkeit, mich für Dafa in Peking auszusprechen. Am 5. Juli zeigten wir auf dem Platz des Himmlischen Friedens ein großes Plakat über Dafa. Sofort wurden wir von Polizisten angegriffen.

Unter dem Schutz des Meisters verließ ich den Ort unbeschadet. Doch wurde ich später mit einem anderen Praktizierenden an einem Übungsplatz verhaftet. Auch an verschiedenen anderen Orten wurden mehrere hundert Praktizierende festgenommen.

Ich wurde zur Polizeiwache in Peking gebracht. Als ich mich weigerte, meine Identität preiszugeben, schlugen die Beamten dort brutal auf mich ein und beschimpften mich. Sie vergingen sich sexuell mit Worten und obszönen Taten an mir.

Als sie meinen Akzent erkannten, brachten sie mich zurück nach Chongqing und sperrten mich in Untersuchungsgefängnisse und in eine Drogenrehabilitationszentrum. Aus Protest gegen die rechtswidrige Haft trat ich für 13 Tage in einen Hungerstreik und wurde mindestens sechs Mal zwangsernährt.

Im Frauenzwangsarbeitslager Maojiashan gefoltert

Ich wurde zu einem Jahr Gefängnis verurteilt und in das Frauenzwangsarbeitslager Maojiashan in Chongqing gebracht.

Die Umgebung dort war sehr bösartig. Ich wurde rund um die Uhr streng überwacht und erlitt alle möglichen Folterungen, wie mit Handschellen die Hände hinter dem Rücken gefesselt werden, viele Stunden lang hocken oder stehen müssen, getreten, geschlagen und geknebelt werden.

Aus Protest gegen die Brutalität trat ich in einen Hungerstreik und wurde viele Male barbarisch zwangsernährt. Weil ich mich weigerte, meinen Glauben aufzugeben, wurde meine Haftzeit um zwei Monate verlängert. Vor meiner Freilassung brachte man mich sogar für sieben weitere Tage in das Untersuchungsgefängnis Tongnan.

Ungefähr zwei Wochen nach meiner Entlassung wurde ich erneut verhaftet, weil ich die Menschen über Falun Gong und die Verfolgung informiert hatte. Sie sperrten mich für drei Monate in eine Gehirnwäsche-Einrichtung.

Anschließend suchten mich Polizisten regelmäßig zuhause auf, sodass ich gezwungen war, mich einige Jahre lang zu verstecken. Mein Leben war in jenen Tagen sehr schwierig, weil ich von den Beamten gesucht wurde.

Hungerstreik im Untersuchungsgefängnis des Bezirks Tongnan

Im Juli 2005 wurde ich bei einem Besuch bei meinen Eltern bei der Polizeibehörde des Bezirks Tongnang angezeigt und von Beamten verhaftet. Sie brachten mich am selben Abend in das Untersuchungsgefängnis des Bezirks Tongnang.

Zehn Tage und Nächte wurde ich verhört. Aus Protest gegen diese unerträgliche körperliche und seelische Folter trat ich in einen Hungerstreik.

Als ich mich einige Tage später in einem kritischen Zustand befand, brachten mich die Wärter in ein Gefängniskrankenhaus. Während ich eine Infusion erhielt, fesselten sie mich in gespreizter Position an das Bett.

Folternachstellung: In gespreizter Position an ein Bett gefesselt

Nach der Infusion wurde ich sofort wieder zurück ins Untersuchungsgefängnis gebracht. An den folgenden 20 Tagen fuhren sie mich zwischen Krankenhaus und Gefängnis hin und her. Aufgrund von starker Austrocknung kam ich schließlich in ein Bezirkskrankenhaus.

Die Wärter zensierten die Nachricht über meine Einlieferung ins Krankenhaus. Als ich in einen Stupor fiel, flößten sie mir eine große Menge Wasser ein, wodurch ich mich ununterbrochen erbrechen musste.

Wenn ich mich gegen die Zwangsernährung wehrte, schlugen sie mich. Sie brachten sogar meinen Vater ins Krankenhaus, der mich überreden sollte, den Hungerstreik aufzugeben.

Im November versuchte das Bezirksgericht Tongnan, mich vor Gericht zu stellen. Die Verhandlung wurde abgesagt, weil ich durch den Hungerstreik ernstlich dehydriert war.

Im Dezember 2015 trat ich aus Protest gegen meine endlose Haft in einen weiteren Hungerstreik, der 69 Tage lang dauerte.

Auf Druck der Polizeibehörde Tongnan wurde die Verfolgung noch schlimmer. Ich wurde allein in einen Raum gesperrt und mir wurden unbekannte Drogen gespritzt. Das führte zu Erbrechen, Taubheit in meinen Beinen und geschwollenen Augen. Ich verlor über 35 Kilogramm Körpergewicht.

Da ich mich in einem kritischen Zustand befand, gewährte mir das Untersuchungsgefängnis Haftaussetzung zur medizinischen Behandlung auf Kaution, um nicht für meinen Zustand rechtlich belangt zu werden.

Barbarische Folter im Frauengefängnis Yongchuan

Da ich nicht wollte, dass mein Vater und mein Sohn schikaniert würden, verließ ich mein Zuhause, obwohl ich noch sehr schwach war.

Im September 2006 wurde ich erneut verhaftet und rechtswidrig zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt. Im Oktober brachten sie mich in das Frauengefängnis Yongchuan zur „Umerziehung“ [2].

Die Wärter bestimmten zwei Kollaborateure dazu, mich umzuerziehen. Diese zwangen mich drei Monate lang, die Gefängnisregeln zu lernen und sogenannte „Gedankenberichte“ zu schreiben. Sie ließen mich die Toilette nicht benutzen, sodass ich in die Hose machen musste.

Später wurde ich in die dritte Abteilung verlegt. Die Wärter beschimpften mich und verleumdeten Dafa mit allen möglichen Obszönitäten. Sie isolierten mich über einen Monat lang in einem Raum. Ich musste mir zwölf Stunden pro Tag Propagandavideos über die inszenierte Selbstverbrennung auf dem Platz des Himmlischen Friedens anschauen. Um meinen Willen zu brechen, drehten sie die Lautstärke bis zum Anschlag auf.

Um gegen die Folter zu protestieren, trat ich in einen Hungerstreik und bekam dafür Elektroschocks. Außerdem wurde ich von den Insassen zwangsernährt. Als es ihnen nicht gelang, brachten sie mich zur Zwangsernährung ins Gefängniskrankenhaus.

Tagsüber musste ich viele Stunden lang schuften und nachts unterzogen sie mich einer Gehirnwäsche. Ich wurde regelmäßig geschlagen und mit Elektrostäben geschockt.

Im September 2009 kam ich ins Frauengefängnis Chongqing. Die Wärter zwangen mich, abfällige Erklärungen gegen Dafa zu schreiben. Wenn ich mich weigerte, verabreichten sie mir Stromschläge.

2010 kam ich gemeinsam mit anderen Praktizierenden in eine Gehirnwäsche-Abteilung, offiziell als Überwachungsgruppe bezeichnet. Wir mussten uns Propaganda anschauen und lesen, „Gedankenberichte“ schreiben und vor jedem Essen Lieder singen, die die Kommunistische Partei lobten.

Wir mussten den Boden der Toiletten vom ersten bis zum fünften Stock mit Zahnbürsten reinigen und sie mit kleinen Handtüchern trockenreiben. Das mussten wir in einer bestimmten Zeit schaffen, ansonsten wurden wir mit Schlafentzug bestraft. Oft schaffte ich es nicht in der vorgegebenen Zeit. Aufgrund des lang andauernden Schlafentzugs verlor ich alle meine Kopfhaare und wurde kahl.

Für jeden Praktizierenden, den sie umerzogen hatten, boten die Wärter den Insassen Strafminderung an. Dazu durften die Insassen alle Mittel einsetzen. Deshalb wandten sie brutale Folterungen an. Beispielsweise bekam eine Praktizierende unbekannte Drogen verabreicht und wurde davon verwirrt.

2013 zwang das Gefängnis die Praktizierenden zu einer Blutentnahme. Als ich mich weigerte, wurde ich von Insassen gewaltsam in das Gefängniskrankenhaus gebracht.

Nachwort

Während meiner zehnjährigen Haft starb meine Mutter. Ich bedauere, dass ich meine Pflicht als Tochter nicht erfüllen konnte.

Durch die Barmherzigkeit und den Schutz des Meisters überlebte ich die endlose Verfolgung. Ich glaube immer noch fest an die Prinzipien Wahrhaftigkeit, Gutherzigkeit und Nachsicht und werde mich weiterhin in Falun Dafa kultivieren.

Hintergrund

Jiang Zemin begann im Alleingang die Verfolgung von Falun Gong im Jahr 1999. Trotz Widerspruch der übrigen Mitglieder des Ständigen Komitees des Politbüros nutzte er seine damalige Position als Chef der Kommunistischen Partei Chinas und zwang ihnen seinen Willen auf, um die Verfolgung zu beginnen.

Die Verfolgung hat in den vergangenen 18 Jahren zum Tod vieler Falun Gong-Praktizierender geführt. Unzählige wurden gefoltert und sogar wegen ihrer Organe getötet. Jiang Zemin und seine Gefolgschaft sind direkt für den Beginn, die Weiterführung und Aufrechterhaltung der Verfolgung verantwortlich.

Unter Jiangs persönlicher Anleitung gründete die Kommunistische Partei Chinas am 10. Juni 1999 ein illegales Sicherheitsorgan, das Büro 610 genannt wird. Es agiert außerhalb des chinesischen Gesetzes und führt die Verfolgungspolitik direkt durch. Mit dem Aufruf: „Zerstört ihren Ruf, ruiniert sie finanziell und vernichtet sie physisch!“ wies der damalige Präsident Chinas, Jiang Zemin, die Handlanger der Verfolgung an, vor keiner Grausamkeit zurückzuschrecken.

Das chinesische Gesetz erlaubt seinen Bürgern, Strafanzeigen zu erstatten. Viele Falun Gong-Praktizierende üben nun dieses ihnen zustehende Recht aus und zeigen das frühere Staatsoberhaupt an.


[1] Das durchschnittliche Einkommen eines Arbeiters beträgt in den Städten Chinas monatlich umgerechnet etwa 300 EUR.

[2] Ausdruck der chinesischen Behörden dafür, einen Praktizierenden zu zwingen, Falun Gong aufzugeben, häufig unter Anwendung von Folter.