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Mentale Hürden überwinden

31. März 2017 |   Von einem/r Falun Dafa-Praktizierenden in China

(Minghui.org) Ich praktiziere Falun Dafa seit 1998. Als ich bei meiner Kultivierung strauchelte, schaffte ich einen Durchbruch. In der Hoffnung, dass es für diejenigen, die vor einem ähnlichen Problem stehen, hilfreich sein könnte, möchte ich meine Erfahrungen mit anderen Praktizierenden teilen.

Zu Beginn meiner Kultivierung im Falun Dafa konnte ich eine Menge Mühsal ertragen. Wenn ich zum Beispiel bei der Sitzmeditation starke Schmerzen hatte, konnte ich das aushalten. Ich lernte auch das Fa fleißig und war bei der Erhöhung der Xinxing strikt mit mir. Sobald ich einen schlechten Gedanken hatte, konnte ich ihn erkennen.

Als dann die Verfolgung einsetzte, half mir die Grundlage, die ich durch ein einjähriges Fa-Lernen gebildet hatte, meinen Glauben an den Meister und Falun Dafa zu bewahren. Weil ich aber ein noch ziemlich neuer Praktizierender war, strauchelte ich aufgrund meiner Eigensinne zweimal.

Das erste Mal strauchelte ich im Zusammenhang mit der Begierde. Vordem hatte ich gedacht, dass ich in dieser Hinsicht niemals versagen würde. Und so fühlte es sich wie in einem Traum an und ich konnte es nur sehr schwer fassen. Hinterher tat es mir sehr leid, doch ich konnte diese mentale Hürde nicht überwinden. Später hatte das eine Reihe anderer Dinge zur Folge, unter anderem, dass ich verfolgt, verhaftet und eingesperrt wurde.

Das zweite Straucheln passierte, als ich in Haft war. Mir wurde über lange Zeit der Schlaf entzogen. Schließlich konnte ich meine aufrichtigen Gedanken nicht mehr bewahren und schrieb vier Erklärungen (ähnlich wie die drei Erklärungen), um mich von Falun Dafa zu distanzieren. Der Wärter brachte mich sogar so weit, dass ich schrieb: „Ich gebe mir die Ehre zu schreiben …“

Ich erkannte, dass andere Praktizierende, die sich auch von Falun Dafa distanziert hatten, wussten, dass sie einen Fehler gemacht hatten. Ihnen fehlte jedoch der Mut, über ihren Fehler hinwegzukommen.

Nach einer Weile fasste ich den Mut, ins Büro des Gefängnisdirektors zu gehen, um zu erklären, dass das, was ich geschrieben hatte, gegen meinen Willen geschehen war. Ich erklärte diese Äußerungen für null und nichtig. Der Direktor fragte: „Hatten Sie nicht gesagt, dass Sie sich die Ehre geben?“

Ich sagte: „Ich habe keine menschliche Ehre, sondern eher die Ehre eines göttlichen Wesens.“ Da wusste der Direktor nichts mehr zu sagen.

Der Direktor hatte mir nie Schwierigkeiten gemacht. Ich schaffte es, diesen Pass unbeeindruckt zu überwinden, und er hinterließ bei mir keinerlei mentale Hindernisse.

Das erste Straucheln konnte ich jedoch nicht völlig überwinden, obwohl schon sehr viel Zeit verstrichen war. Bevor ich beim Pass der Begierde versagte, hatte ich immer das Gefühl gehabt, voller Lebensfreude zu sein. Ganz gleich was ich richtig oder falsch machte, behandelte ich es immer angemessen. Dieses reine Gefühl konnte ich jedoch nicht wiedergewinnen.

Als ich wirklich frustriert war, durchfluteten mich alle möglichen schlechten Gedanken, wie: „Gib auf! Schau dir einige pornografische Webseiten an!“

Ich wusste, dass diese Gedanken schlecht waren, es waren Störungen durch das Gedankenkarma. Wenn ich aber schwach war, gewannen sie wieder die Oberhand. Dadurch war ich mehrere Male mit diesen Gedanken einverstanden. Hinterher bereute ich es zutiefst und beschloss, es das nächste Mal gut zu machen. Mit vielen solcher Höhen und Tiefen wurde das zu einem schwierigen Pass für mich. Er zerstörte mich fast und ich gab beinahe jegliche Hoffnung auf.

Einmal sah ich, wie zwei Kinder miteinander kämpften. Obwohl der Kampf böse aussah, waren sie in weniger als fünf Minuten wieder friedlich. Es war so, als hätten sie nie miteinander gekämpft.

Ich war bewegt. Kinder sind so rein und sie behalten keine Negativität im Herzen. Es kommt daher, weil wir Erwachsenen solche komplizierten Gedanken haben, dass die seelischen Eindrücke eines Ereignisses bei uns bleiben. Und diese seelischen Auswirkungen können dazu führen, ständig zu scheitern und nicht fleißig zu sein.

Einmal stieß ich auf einen Artikel auf der Minghui-Website mit der Überschrift: „Falun Dafa-Praktizierende aus der Sicht eines erleuchteten Wesens“ [1]. Er erinnerte daran, dass diese mentalen Hindernisse auf einem Mangel an Selbstvertrauen beruhen und es auch eine Manifestation davon ist, dass man nicht an den Lehrer und Falun Dafa glaubt. Das ist wahr.

Der Lehrer sagte:

„Es ist nicht schlimm, wenn man hingefallen ist, das macht nichts! Steh schnell auf!“ (Li Hongzhi, Erläuterung des Fa auf der Fa-Konferenz im Westen der USA zur Zeit des chinesischen Laternenfestes 2003, 15.02.2003 in Los Angeles)

„Ich habe gesagt, wenn man hingefallen ist, sollte man aufstehen und weitergehen. Der Meister gibt dich nicht auf. Du sollst auch nicht die Zuversicht verlieren. Es gibt noch Chancen. So oder so möchte ich es schaffen, dich zu erlösen. Hast du dann noch immer keine Zuversicht?“ (ebenda)

Ich sagte mir: „Ich habe die eigentliche Ursache gefunden! Ich sollte Zuversicht haben. Ich muss an den Lehrer und an Falun Dafa glauben. Die psychologische Wirkung ist ein Eigensinn, den ich loslassen muss.“ Da spürte ich im Herzen eine Leichtigkeit, wie ich sie zuvor noch nie erlebt hatte.

Obwohl ich eine ganze Weile gebraucht habe, um diese mentale Hürde zu überwinden, fühlte ich mich wirklich wieder so friedlich, wie ich mich zu Beginn meiner Kultivierung gefühlt hatte. Kultivierung ist jetzt keine große Belastung mehr für mich. Gestern konnte ich bei der Sitzmeditation wieder eine ganze Stunde sitzen. Mir ist klar, dass der Lehrer mich ermutigt, er hat mich nie aufgegeben.

Wenn man bei den früheren Kultivierungswegen einen großen Fehler machte, konnte man sich nicht mehr weiterkultivieren. Wenn wir unsere mentalen Hindernisse überwinden und nach dem Hinfallen schnell wieder aufstehen können, kann uns auf unserem Kultivierungsweg nichts aufhalten. Ist das nicht etwas, was wir den zukünftigen Kultivierenden hinterlassen? Stellt sich dann nicht etwas Schlechtes als etwas Gutes heraus?


[1] http://de.minghui.org/html/articles/2015/4/7/114154.html