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Tianjin: Seit einem Jahr zwangsernährt, Zustand lebensgefährlich – Familie will Gefängnis anzeigen

20. April 2017 |   Von einem Minghui-Korrespondenten in Tianjin

(Minghui.org) Der Falun Gong-Praktizierende Hua Lianyou  befindet sich wegen ständiger Zwangsernährung und Folterungen in einem lebensbedrohlichen Zustand. Dennoch foltert und zwangsernährt ihn die Gefängnisleitung in Tianjin weiter und gewährt ihm keine Haftaussetzung zur medizinischen Behandlung. Nun bereiten seine Familie und sein Anwalt eine Anzeige gegen das Gefängnis vor.

Hua war am 14. April 2016 verhaftet worden, weil er sich geweigert hatte, seinen Glauben an Falun Gong aufzugeben. Falun Gong ist ein Kultivierungsweg, der vom kommunistischen Regime in China verfolgt wird. Stunden später brachten ihn Polizisten in das Gefängnis Binhai, ohne einen entsprechenden Rechtsweg einzuhalten. Bis heute wurde keine Anklage gegen Hua erhoben, er wurde nicht einmal vor Gericht gestellt oder verurteilt.

Am Tag seiner Verhaftung trat Hua aus Protest gegen die unrechtmäßige Inhaftierung in einen Hungerstreik. Die Gefängniswärter begannen daraufhin, ihn regelmäßig zwangszuernähren, ihn zu misshandeln und zu foltern.

Rasch verschlechterte sich seine Gesundheit, dennoch wurde die Forderung seiner Frau nach einer Haftaussetzung zur medizinischen Behandlung zwei Mal abgelehnt. Huas Frau verlangte von den Zuständigen, ihr mitzuteilen, welche Medikamente und welche Nahrung ihr Mann bekomme und wer den Befehl gegeben habe, ihn zu misshandeln. Auf ihre Fragen erhielt sie nie eine Antwort. Die Gefängnisverwaltung in Tianjin gab ihr einfach nur die Telefonnummer des Gefängnisses.

Huas Anwalt traf ihn im Februar 2017 und arbeitet derzeit an einer Anzeige gegen das Gefängnis. Seine Frau besuchte Hua am 10. April 2017. Bei diesem Treffen sagte Hua zu ihr, sollte ihm etwas zustoßen, wäre höchstwahrscheinlich das Gefängnis dafür verantwortlich.

Nachstehend eine zeitliche Abfolge der Treffen Huas mit seiner Familie und seinem Anwalt in den vergangenen Monaten.

24. November 2016

Huas Frau und seine Tochter besuchten Hua am 24. November. Damals wurde er im Rollstuhl zum Treffpunkt gefahren. Er berichtete ihnen, wie er vom 25. August bis 25. Oktober 2016 im Gefängniskrankenhaus misshandelt worden war. Einmal hätten die Wärter kaltes Wasser über seinen Körper geschüttet und dann den Ventilator angestellt, um ihn mit dem kalten Luftzug zu quälen. Auch hätten sie ihn am Schlafen gehindert.

22. Dezember 2016

Der Besuch am 22. Dezember brach Huas Frau und ihrer Tochter das Herz. Hua war nicht mehr ansprechbar, seine Augen blieben während des gesamten Treffens geschlossen. Das Einzige, was er tat, war, immer wieder über die Schläge und die Zwangsernährung zu sprechen.

Die Wärter weigerten sich, den Forderungen seiner Frau  nachzukommen, Hua eine Haftaussetzung zur medizinischen Behandlung zu gewähren.

19. Januar 2017

Huas Gesundheit hatte sich mittlerweile sehr verschlechtert. Er wurde im Rollstuhl gefahren, wobei sein Hals und seine Beine an den Stuhl gebunden waren. Sein Kopf wackelte unaufhörlich und seine Augen blieben fest geschlossen. Er murmelte immer wieder etwas vor sich hin. Seine Frau vermutete, dass er unter Drogen stand. Erneut forderte sie eine Haftaussetzung zur medizinischen Behandlung, doch ohne Erfolg.

27. Februar 2017

Huas Anwalt traf sich mit ihm und notierte, wie er von den Gefängniswärtern misshandelt wurde.

13. März 2017

Hua berichtete seiner Frau, dass die Wärter ihn unablässig misshandeln würden. Ende Februar 2017 sei er mit einer solch großen Menge Nahrung zwangsernährt worden, dass die Wärter ihn danach ins Krankenhaus bringen mussten, um seinen Magen auspumpen zu lassen. Der Vorgang sei extrem schmerzhaft gewesen. Am 4. März habe er über eine lange Zeit auf einer (kleinen) Bank sitzen müssen [eine Foltermethode]. Tage später hätten ihn zwei Wärter gefesselt und heftig auf seine Arme eingeschlagen.

20. März 2017

Am 20. März schickte seine Frau ein Einschreiben an die Gefängnisverwaltung Tianjin und an das Gefängnis Binhai. Darin forderte sie folgende Informationen: Welche Drogen und welches Essen wurden Hua verabreicht? Wer hatte die Misshandlungen angeordnet?

Bis heute hat das Gefängnis nicht auf die Fragen geantwortet. Die Verwaltung gab in ihrer Antwort lediglich die Telefonnummer des Gefängnisses bekannt, sonst nichts.

10. April 2017

Bei ihrem Besuch erfuhren Huas Frau und seine Tochter, dass Hua neue Verletzungen hatte. Der Wärter Liang Hanwen hatte ihm mit einer Fernbedienung auf den Mund geschlagen. Mehrere Insassen rieben seinen Genitalbereich so fest, dass es zu Blutungen kam.

Hua sagte zu seiner Familie, sollte ihm etwas zustoßen, läge es höchstwahrscheinlich an den Misshandlungen.

Frühere Berichte:Seit neun Monaten im Hungerstreik, jetzt in Lebensgefahr – Familie fordert ärztliche Behandlunghttp://de.minghui.org/html/articles/2017/2/1/125625.html

Tianjin: Nach acht Monaten Hungerstreik in besorgniserregender Verfassung – Gefängnis lehnt Haftaussetzung abhttp://de.minghui.org/html/articles/2016/12/27/124058.html

„Bitte bring' meine Gebete zu meinem Vater“http://de.minghui.org/html/articles/2016/10/12/122489.html

Im Gefängnis zwei Mal fast zu Tode gefoltert. Falun Gong-Praktizierender erstattet Anzeige gegen ehemaligen Parteichef Chinashttp://de.minghui.org/html/articles/2016/4/7/120355.html

Practitioner Hunger Strikes for 500 Days to Protest His Incarceration - 8,000 Sign Petition for His Releasehttp://en.minghui.org/html/articles/2013/12/4/143498.html

Mr. Hua Lianyou's 500 Days on Hunger Strike; Wife Denied Visitation Rightshttp://en.minghui.org/html/articles/2013/11/5/143033.html

Mr. Hua Lianyou in Critical Condition and Family Visitation Forbiddenhttp://en.minghui.org/html/articles/2014/2/7/145271.html

Unterschriftenaktion: Mehrere Tausend Chinesen unterschreiben auf Petitionen zur Rettung eines Falun Gong Praktizierendenhttp://de.minghui.org/html/articles/2013/9/14/75267.html

Herr Hua Lianyong und Frau Tian Zongli erneut festgenommenhttp://de.minghui.org/html/articles/2012/5/25/69218.html

Hua Lianyous Hungerstreik aus Protest gegen seine unrechtmäßige Inhaftierung dauert bereits über 30 Tage anhttp://de.minghui.org/html/articles/2012/7/17/69814.html

Herr Hua Lianyou aus Tianjin aus Protest gegen erneute Festnahme und Gefängnisstrafe in Hungerstreikhttp://de.minghui.org/html/articles/2013/1/17/71815.html

Falun Gong-Praktizierender in zwölfmonatigem Hungerstreikhttp://en.minghui.org/html/articles/2013/6/20/140582.html