Erkennen, wie sich Gemütlichkeit zeigt

(Minghui.org) In der letzten Zeit war mein Kultivierungszustand nicht gut. Beim Fa-Lernen las ich nur oberflächlich die Worte, beim Aussenden der aufrichtigen Gedanken schweiften meine Gedanken ab und wanderten hin und her. Wenn ich die Übungen machte, nickte ich ein. Und rief ich nach China an, nahmen nur wenige Menschen den Telefonhörer ab.

Als dann die Dusche hin und wieder tropfte, wusste ich, dass es bei mir Lücken gab. Ich zwang mich, nach innen zu schauen, und stellte fest, dass ich nach Gemütlichkeit strebte.

1. Die Angewohnheit, es sich beim Fa-Lernen gemütlich zu machen

Wenn ich zu Hause das Fa lerne, kann ich oft den Rücken nicht gerade halten. Dann suche ich nach einer bequemen Sitzhaltung und möchte nicht im Lotossitz lesen. Manchmal schlage ich die Beine übereinander. Wenn ich nach China anrufe, wechsle ich auch die Sitzhaltung und will es mir bequem machen. Dabei tun mir oft Schulter und Nacken weh. Ich dachte, es sei eine Störung, aber eigentlich nutzten die alten Mächte nur meine Lücken aus.

Mir ist klar geworden, dass das Streben nach Gemütlichkeit als eine Art Substanz existiert. Wenn ich nicht auf sie achte, schleicht sie sich in meine Räume und übt Druck auf mich aus, sodass es mir hier und da weh tut. Auch bei der Gemütlichkeit wollte ich mich weder bemühen, sie zu überwinden, noch die aufrichtigen Gedanken aussenden, um sie zu bereinigen. 

So wie in einem Teufelskreis verschlechterte sich mein Zustand und die Substanz wurde immer stärker. Seit ich das jetzt verstehe, versuche ich, so lange wie möglich im Lotussitz zu lesen. Nachdem ich ein Kapitel gelesen habe, merke ich, dass ich ruhiger als vorher lesen kann.

2. Gemütlichkeit hindert mich am Praktizieren der Übungen

Wenn ich morgens früh aufstand, war ich immer sehr wach. Sobald ich aus der Tür ging und die Übungen machen wollte, wurde ich schläfrig. Mir war klar, dass etwas mit mir nicht stimmte, aber ich dachte nicht tiefgehender darüber nach. Ich nahm mir vor, um 3:30 Uhr aufzustehen, um dann die Übungen 1-4 zu praktizieren. In letzter Zeit schaffte ich es aber oft nicht. Hingegen war ich aber nicht müde, wenn ich um 5:00 Uhr aufstand, um zu meditieren. So dachte ich, es sei besser, um 5:00 Uhr aufzustehen und alle Übungen zu machen. Aber dann hätte ich keine Zeit mehr zum Fa-Lernen gehabt. So war ich eine Zeitlang unentschlossen. 

Dieses Mal dachte ich gründlich darüber nach: Wenn ich um 5:00 Uhr aufstand, konnte ich tatsächlich eine Stunde länger schlafen. Wird man aber nicht noch mehr müde, wenn man länger schläft? Entspricht das nicht dem Zustand der gewöhnlichen Menschen? 

Der Meister schreibt im Zhuan Falun:

„Eben weil die alltäglichen Menschen diesen Körper haben, entsteht ein Problem: Kalt ist nichts, heiß ist nichts, Durst ist nichts, Hunger ist nichts und Müdigkeit ist auch nichts, dazu gibt es noch Geburt, Altern, Kranksein und Sterben, so oder so wirst du dich nicht wohlfühlen.“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun 2012, Seite 163)

Daraus habe ich verstanden, dass gewöhnliche Menschen Müdigkeit und Hunger scheuen und Schlaf brauchen. Gottheiten sind natürlich anders. Wenn ich mich dem Zustand der gewöhnlichen Menschen anpasse, bin ich halt ein gewöhnlicher Mensch. Kultivierung heißt eben, die Schale des Menschen zu durchzubrechen. Das Gong wird nicht wachsen, wenn man es sich gemütlich macht. So habe ich mich entschlossen, nach wie vor um drei Uhr aufzustehen. Das Streben nach Gemütlichkeit muss auf jeden Fall gänzlich beseitigt werden.

3. Nach Gemütlichkeit zu streben, verstärkt Eigensinne und schwächt uns bei der Errettung der Menschen

Wenn ich nach Gemütlichkeit strebe, wird mein Wille, Menschen zu erretten, schwach. Mein Körper fühlt sich schwer an und mein Raumfeld ist klebrig. Manchmal muss ich tagsüber arbeiten gehen, danach möchte ich mich etwas ausruhen. Dieser Gedanke entspricht dem Streben nach Gemütlichkeit. Eines Tages schlief ich sogar beim Telefonieren ein. Manchmal tätigte ich wegen der Müdigkeit weniger Anrufe nach China. Die Gemütlichkeit stumpfte meinen Willen ab, die Wahrheit über Falun Gong zu erklären. 

Meinem Verständnis nach ist, mehr Geld verdienen zu wollen, auch eine Manifestation des Trachtens nach Gemütlichkeit. Wozu benötigt man mehr Geld? Etwa als Dekoration, um es sich anzuschauen? Man will mehr Geld, um das Leben bequemer zu gestalten.

Das Streben nach Gemütlichkeit erschwerte es mir, nach innen zu schauen. Mehrmals wollte ich mich hinsetzen und Erfahrungsberichte schreiben. Jedoch hinderten Faulheit und Müdigkeit mich daran. Wenn eine schlechte Gesinnung auftrat, wollte ich mich nicht wirklich anstrengen, sie zur Kenntnis zu nehmen und zu beseitigen. Noch weniger wollte ich im Inneren nach ihren Wurzeln suchen.

Vor einigen Tagen schaute ich mir zufällig einen kurzen Film an. Als ich sah, wie die Praktizierenden zu Beginn der Verfolgung auf dem Platz des Himmlischen Friedens das Fa bestätigten, konnte ich meine Tränen nicht zurückhalten. Unter welch starkem Druck bestätigten wir in jener Zeit das Fa! Jetzt, wo ich jedoch im Ausland lebe, kann ich diesen Hang zur Gemütlichkeit nicht loswerden. Ich muss mich wirklich schämen! Die Zeit wartet nicht auf mich. Ich hoffe, dass ich von nun an fleißiger werden kann. Ich hoffe, dass mir der Meister noch etwas Zeit gibt.

Das sind meine Erkenntnisse. Bei Mängeln bitte ich um barmherzige Hinweise.