[Feier des Welt-Falun-Dafa-Tages] Neuer Praktizierender: Meine Welt ist weit und klar geworden

(Minghui.org) Ich bin ein neuer Praktizierender. Ende 2013 habe ich in Japan angefangen, Falun Dafa zu praktizieren. Ich bin Softwareentwickler und lebe und arbeite jetzt schon 16 Jahre in Japan. Mein kleines Beratungsunternehmen hat eine stabile Kundenbasis aufgebaut. Das bringt mir ein gleichbleibendes Einkommen, das etwas über dem allgemeinen Durchschnitt für einen Vollzeitjob liegt. Es ist nicht mein Ziel, das große Glück zu machen oder ein großes Unternehmen aufzubauen. Mir reicht es, dass ich mir keine Sorgen um meinen Lebensunterhalt machen muss.

Irgendwann begann diese Lebensroutine mich zu langweilen und ich war desillusioniert über die Art, wie ich in all den Jahren zuvor gelebt hatte. Natürlich ging ich oft in kleine japanische Lokale, die tendenziell von männlichen Angestellten direkt nach der Arbeit aufgesucht werden, um etwas zu trinken und die Zeit totzuschlagen. Oft spekulierte ich begeistert online am Aktienmarkt, was mich dann aber noch mehr desillusionierte. Ich begegnete erdichteten Geschichten über die Kultivierung zu Unsterblichen und bewunderte diese Kultivierenden. Beeinflusst vom Atheismus, Materialismus und Darwinismus von Kindheit an dachte ich aber nicht wirklich, dass es Kultivierung gibt.

Zufällig praktizierte ein Kollege Falun Gong. Ich ging online und las dort das Zhuan Falun. Als ich im Zhuan Falun „die Kultivierungsebene ist so hoch, wie die Xinxing“ (Li Hongzhi) las, hatte ich das Gefühl, diese Praktik sei eine Schule, in der man sich selbst gewissenhaft kultivieren könne. Dann hörte ich mir die Aufzeichnungen der Fa-Vorträge des Meisters in Guangzhou an, was mir zu half zu verstehen, warum ich mir im täglichen Leben Sorgen machte. Ich ließ diese Sorgen los und entspannte mich. Meine Welt war plötzlich weit und klar geworden.

Nun weiß ich, warum wir auf diese Welt kommen. Ich habe die Richtung entdeckt, die dieses Leben bedeutungsvoll macht. In der Erwartung, das Fa zu erhalten, beschloss ich, mich zu kultivieren.

Der Besuch einer Übungsgruppe gibt mir das Gefühl, ich sei nach Hause gekommen

Als ich begann, die Falun-Gong-Übungen zu praktizieren und das Fa zu lernen, ging ich zum Übungsplatz im Yoyogi-Park in Tokio. Dort machten wir jeden Samstag um 21 Uhr auf dem Rasen die fünf Übungen und lernten anschließend im Kreis sitzend das Fa. Normalerweise lasen wir ein Kapitel im Zhuan Falun, dann tauschten wir uns über unsere Verständnisse aus. Ungeachtet der Jahreszeit trafen wir uns das ganze Jahr über an jedem Wochenende.

Bei den ersten beiden Besuchen des Übungsplatzes war ich begeistert, als ich bei den ruhigen Übungen die Augen schloss: Ich machte wirklich mit Falun-Dafa-Praktizierenden zusammen die Übungen – ich fühlte mich so geehrt. Es war das erste Mal, dass ich den Begriff „Ehre“ spüren konnte – ich war wie in Sonnenlicht eingetaucht. Die Übungsmusik schenkte mir ein Gefühl von Verbundenheit und Würde. Es war Ende Februar oder Anfang März, in der kältesten Zeit in Tokio. Doch im Geiste vernahm ich eine Stimme:

„Buddhas Licht strahlt weit; Schicklichkeit, Gerechtigkeit, harmonisch und klar“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun 2012, Seite 209)

Ich hatte das Gefühl, ich sei in einer Welt von Buddhas und Gottheiten.

Im Zhuan Falun sagt der Meister:

„Unser Übungsfeld ist besser als jegliches Übungsfeld aller anderen Kultivierungswege; solange du zu unserem Feld kommst und praktizierst, ist das viel besser als dich behandeln zu lassen. Meine Fashen sitzen in einem Kreis, über dem Übungsfeld gibt es noch einen Schutzschirm, darauf gibt es ein großes Falun, ein großer Fashen überwacht das Feld über dem Schirm.“ (ebenda, Seite 214)

In diesem Moment war ich in einer Welt von Buddhas und Gottheiten. Es gab mir ein Gefühl, nach Hause gekommen zu sein. Mein Herz war entspannt und wusste, wohin es gehörte – ich war erfüllt von Glück.

Als ich in der fünften Übung meine Arme seitwärts ausstreckte, spürte ich, wie eine kühle Brise über mich strich und ich oben auf einer hohen Wolke im Himmel saß – würde ich meinen Körper neigen, könnte ich von der Wolke herunterfallen. Meine Arme fühlten sich an wie Flügel. Es war ein Gefühl von Behaglichkeit und Würde. Mein Geist war frei von den Nebensächlichkeiten meines Lebens und meiner Arbeit und die Zeit verging wie im Fluge. Bald hörte ich die Anleitungen des Meisters „die Hände bilden das Siegel“ in den Aufnahmen. Ich dachte, die Musik sei anders als jene, die ich zu Hause heruntergeladen hatte. Ich spürte ganz klar, dass sie ein bisschen schneller lief. Als ich mich mit Mitpraktizierenden darüber austauschte, sagten sie zu mir, das komme daher, weil ich in einem Zustand von Stille gewesen sei.

Neuerdings habe ich weniger solche Gefühle, aber die Gruppenübungen mitzumachen, ist anscheinend effektiver, als die Übungen zu Hause zu machen. 

Ruhige Übungen fielen mir schwer. Es dauerte drei Jahre, bis ich eine volle Stunde in der Doppellotusposition sitzen konnte. Zuerst ging es nur fünf bis sechs Minuten. Als ich das erste Mal eine volle Stunde durchhalten konnte, war ich hoch erfreut. Zu Hause konnte ich bei der ruhigen Übung alle ein bis zwei Wochen in der Doppellotusposition sitzen. Doch auf dem Übungsplatz schaffte ich es drei- von viermal, die volle Stunde durchzuhalten. Auch mein Verstand blieb dort mit nur wenig Ablenkung klar. Das war zu Hause nicht der Fall. Da gab es eine Zeit, in der ich die Stehübungen machte und ständig über die Arbeit nachdachte  und was ich am folgenden Tag machen sollte. Bis ich das alles zu Ende gedacht hatte, war die ganze Stunde schon vorüber. Ich wusste dann nicht einmal mehr, welche Bewegungen ich gemacht hatte. Das war sicher nicht sehr effektiv.

Einmal auf dem Übungsplatz schmerzten bei der Meditationsübung nach etwa 40 Minuten meine Beine sehr stark. Ich dachte, dass Gottheiten mich bei solchen Schmerzen beobachteten, während alle anderen Praktizierenden ganz ruhig waren. Warum musste ich das allein durchmachen? Der wichtigste Grund waren meine menschlichen Eigensinne. Es gab da eine Menge schlechter Dinge, die ich beseitigen musste. In diesem Moment tauchten in meinen Gedanken alle Arten von Eigensinnen auf, die ich am Arbeitsplatz hatte, wie nach Bequemlichkeit zu trachten, mangelnde Barmherzigkeit, Prahlerei, Trachten nach Ruhm und Glück und das Wetteifern mit anderen.

Ich war schockiert darüber, so viele Eigensinne zu haben, was ich nie gedacht hätte. Stattdessen hatte ich immer das Gefühl gehabt, es ganz gut gemacht zu haben. Erst als sich mir in diesem Moment die Eigensinne zeigten, konnte ich sie klar den Menschen und Dingen bei der Arbeit zuordnen. Es schien mir so, als ob der Meister mir erlaubt hätte, diese Eigensinne klar zu sehen, was zu den Schmerzen geführt hatte, die ich 40 Minuten lang während der Meditationsübung erlitt.

Ich wusste, dass ich eine gewisse Tranzendenz erlangen könnte, sobald ich diese Eigensinne überwinden konnte. Aber wie? Ich stellte mir vor, ein Messer zu halten und mit Blitzen ausgestattet auf die Eigensinne einzustechen. Wenn ich auf sie einstach, neigte sich mein Körper nach vorn, um effektiver zu sein. In den restlichen 20 Minuten ebbten die Schmerzen ab, was meines Erachtens bestätigt, dass Geist und Bewusstsein mit der Materie verbunden sind.

Anfangs dachte ich, es sei wegen meiner Gedanken so, die mir unterschiedliche Effekte brachten, wenn ich die Übungen allein zu Hause machte, anstatt auf dem Übungsplatz. Unlängst erkannte ich den Fa Grundsatz, den der Meister lehrt:

„Ich sage euch, in Wirklichkeit sind Geist und Materie eins.“(ebenda, Seite 42)

Was auch immer in meinem Denken ist, es hat den gleichen Effekt wie die konkrete Materie. Außerdem sind die Körper des Meisters und der aufrichtigen Gottheiten im Energiefeld anwesend, wenn Mitpraktizierende die Übungen manchen. Es ist solch ein aufrichtiges Energiefeld.

Der Meister sagte:

„Nur das Energiefeld bei der Kultivierung eines orthodoxen Fa kann diese Wirkung haben. Deshalb gab es früher im Buddhismus einen Satz, der hieß: ‚Buddhas Licht strahlt weit; Schicklichkeit, Gerechtigkeit, harmonisch und klar‘, so ist das gemeint.“ (ebenda, Seite 209)

Es ist leichter, auf dem Übungplatz ohne große Ablenkung in einen Zustand von Ruhe zu kommen.

„Wenn ein Mensch mit schlechten Gedanken an unrichtige Dinge denkt, kann er unter der starken Wirkung deines Feldes auch seine Gedanken ändern, vielleicht denkt er in diesem Moment nicht mehr an das Schlechte." (ebenda)

Nun gehe ich jede Woche zum Praktizieren der Übungen und Fa-Lernen zum Übungsplatz, es sei denn, das Wetter ist sehr schlecht oder es gibt andere spezielle Termine. 

Ich bin zuständig für das Abspielen der Übungsmusik. Üblicherweise bin ich der erste Praktizierende, der ankommt. Von meinem Zuhause bis dorthin benötige ich etwa eine Stunde und zehn Minuten. Ich treffe meistens 20 oder 30 Minuten vor der Zeit ein. Der Übungsplatz ist auf einem Rasen im Freien. Wenn es regnet, stellen wir uns unter die Bäume. Manchmal regnet es zu heftig, wenn ich dort ankomme und wir müssen die Übungen im Freien ausfallen lassen. Die Zeit in der U-Bahn nutze ich, um das Fa zu lernen und auswendig zu lernen; so sind die mehr als zwei Stunden nicht vergeudet.

Die Mitpraktizierenden am Übungsplatz halfen mir, meine Bewegungen zu korrigieren. Sie beantworteten mir auch Fragen, die sich mir stellten, als ich das Zhuan Falun zu lesen anfing, was eine große Hilfe für mich war. Ich schätze das Üben in der Gruppe und das Umfeld beim Fa-Lernen, das von Mitpraktizierenden eingerichtet wurde. 

Ende letzten Jahres machten wir am Übungsplatz ein Foto, um es dem Meister mit Grüßen zu Neujahr zu schicken. Wir freuten uns, dass das Bild auf der Minghui-Website veröffentlicht wurde.

Beseitigung von Eigensinnen

Im Zhuan Falun sagt der Meister:

„Lass mich dir eine Wahrheit sagen: Der gesamte Kultivierungsvorgang eines Menschen ist ein Vorgang, bei dem die Eigensinne des Menschen ständig beseitigt werden.“ (ebenda, Seite 3)

Mit so vielen Eigensinnen konnte ich bei der Kultivierung nur schwer irgendwelche Fortschritte machen, wenn ich sie nicht losließ. Sie waren ernsthafte Pässe, die ich zuerst überwinden musste. Ohne die Stärkung durch den Meister wäre es mir nicht möglich gewesen, unterschiedliche Eigensinne abzulegen wie das Trinken von Alkohol und die Währungs-, Termin- oder Aktienspekulationen. Ich war auch versessen auf Onlinespiele auf meinem Smartphone, Märchenfiktionen und koreanische Seifenopern.

Verzicht auf Alkohol

Bevor ich Falun Gong praktizierte, trank ich in Lokalen mit ein paar japanischen Freunden, mit denen ich geschäftlich zu tun hatte, Alkohol. Ich lud sie immer in Lokale ein, die hochwertige Spirituosen anboten. In einem Lokal, das ich nicht kannte, probierte ich vor der Bestellung zuerst ein Glas der jeweiligen Spirtuosen, die sie anboten, bevor ich mich auf ein oder zwei festlegte. Mit den Jahren hatte ich mir eine gewisse Kompetenz in japanischen Spirituosen erworben.

Als meine japanischen Freunde erfuhren, dass ich das Trinken aufgegeben hatte, konnten sie das nicht glauben. Sie fragten die Barkeeper: „Glaubst du, dass er damit aufhören kann?“ Die Barkeeper konnten das auch nicht glauben. Wenn der Meister mich nicht bestärkt hätte, wäre es mir auch nicht möglich gewesen.

Als ich eine Weile das Fa gelernt und begriffen hatte, dass Praktizierende keinen Alkohol trinken dürfen, kam es zu einem wichtigen Geschäftsabschluss, der verhandelt werden musste. Dazu musste ich einen neuen Kunden in ein Restaurant einladen. Ich fühlte mich verpflichtet, Spirituosen zu bestellen. Um höflich zu sein, überlegte ich, würde ich nur ein oder zwei Gläser trinken. Doch nach einem Glas fühlte ich mich ganz unwohl. Auch mein Magen rebellierte. Nach diesem Essen dachte ich, ich sollte mich ein paar Monate vom Alkohol fernhalten und dann die Frage des Alkoholtrinkens entscheiden. Mit genau diesem Entschluss habe ich aufgehört, Alkohol zu trinken.

Manchmal hatte ich das Gefühl, ein Eigensinn sei beseitigt. Doch in meinem Verstand tauchte er immer noch auf. Als ich ein Jahr lang nichts getrunken hatte, träumte ich immer noch, ich würde Alkohol trinken. In meinen Träumen kämpfte ich damit, dem Alkohol zu widerstehen. Im Laufe der Zeit tauchten solche Träume seltener auf, da das Fa-Lernen und Praktizieren der Übungen mir halfen, meine Lust auf alkoholische Getränke zu reduzieren.

Zu Neujahr holte meine Frau eine Flasche einer bekannten chinesischen Alkoholmarke hervor, die uns ein Mitschüler gegeben hatte, als wir in Japan ankamen. An einem vollgedeckten Tisch mit köstlichen Speisen war ich ein bisschen besorgt, ob ich wohl der Versuchung widerstehen könnte. Doch als die Flasche geöffnet war, duftete der Alkohol nicht mehr verführerisch. Mit der Stärkung durch den Meister habe ich ihn schließlich nicht einmal gekostet.

Das Wetteifern bei zwischenmenschlichen Beziehungen abgelegt

Bevor ich Falun Gong praktizierte, begegnete ich in der U-Bahn oft feindseligen Menschen. Gelegentlich starrte ich ihnen in die Augen. Ein paar Mal kämpfte ich mit einem besonders feindseligen Passagier. Nach Beginn meiner Kultivierung erkannte ich, dass das alles von meinem Karma ausgelöst worden war. Nun, da ich mich kultivierte, sollte ich mit solchen Begegnungen freundlich umgehen. Es sind Chancen für mich, Karma aufzulösen und meine Xinxing zu erhöhen. Mit meiner weiteren Erhöhung in meiner Kultivierung stieß ich in der U-Bahn nicht mehr auf solche Szenarien – das Umfeld hatte sich verändert.

Letztes Jahr war ich von August bis November an einem Kundenplatz. Die Arbeitsbelastung dort war eher gering und ich konnte tagsüber das Fa rezitieren. Zu beiden Seiten von mir waren Chinesen. Wenn sie nichts zu tun hatten, erklärte ich ihnen die Fakten über Falun Gong. Die Ergebnisse waren ganz gut und beide traten aus der Kommunistischen Partei Chinas aus. Wir kamen gut miteinander aus. Da wurde ich etwas selbstgefällig und meinte, ich sollte vielleicht zu Kundenplätzen mit mehr chinesischen Angestellten gehen, vielleicht könnte ich dann alle erretten, die ich dort traf.

Wie mein Auftraggeber es arrangierte, wechselte ich im Dezember an einen anderen Platz. Dort waren mir weder die Arbeit noch die Endverbraucher bekannt. Es gab tatsächlich viele Chinesen. Nach meiner Ankunft waren die mir zugewiesenen zwei Computer nicht eingerichtet, bei einem konnte man sich noch nicht einmal mit dem Passwort einloggen. Der Manager war wegen der Zeitverschwendung verärgert. Nach ihren Aussagen schien es so, als würden sie Geld verlieren, weil ich dort war, da meine Gebühren höher waren als die der anderen Unternehmer.

Ich vermutete, dass die Menschen um mich herum neidisch sein könnten und daher die Fehler bei mir suchten. Der Manager wurde ganz ungeduldig. Er machte sich nicht die Mühe, mir Instruktionen zu geben, als ich darum bat, Zugang zu bekommen und Entwicklungswerkzeuge zu installieren. Er sagte einfach, ich solle warten. Es könnte sein, dass er damit einen jungen Angestellten beauftragte, der zu mir kam und mich fragte: „Was brauchen Sie?“ Ich ließ mich von seiner Unhöflichkeit nicht beeindrucken und fragte ihn, ob er vom Manager geschickt worden sei. Er beantwortete meine Frage nicht und sagte unhöflich: „Sagen Sie mir doch einfach, was Sie brauchen!“

Wäre das früher passiert, wäre ich verärgert gewesen. Doch in diesem Augenblick sagte ich mir: „Das ist eine Gelegenheit zur Erhöhung. Es ist nichts, da ich mich nun kultiviere.“ Möglicherweise hat sich der Meister um meine vage gedankliche Bitte um ein besseres Kultivierungsumfeld gekümmert. Ganz selten bin ich in den letzten Jahren einer solchen Unhöflichkeit begegnet.

Obwohl ich mich im Herzen unwohl fühlte, antwortete ich höflich. Dies wäre unmöglich gewesen, hätte ich nicht Falun Gong praktiziert. Ich war froh, dass ich mich erhöht hatte.

Ich erinnere mich, dass der Meister sagte:

„Wenn dein Herz immer so harmonisch und barmherzig ist, hast du eine Pufferzone, einen Spielraum zum Nachdenken, wenn die Probleme plötzlich auftauchen.“ (ebenda, Seite 230)

Es schien so, als hätte ich im Inneren einen gewissen Abstand gefunden. Ich sollte diesem jungen Menschen danken, weil er mir half, meine Xinxing zu erhöhen.

Er sprach unhöflich vor den Kollegen. Er musste gespürt haben, dass ich einen Groll hegte. Nach ein paar Tagen begegnete ich ihm, als ich an meinen Schreibtisch ging. Ich grüßte ihn freundlich, wirklich mit Wertschätzung im Herzen. Er war überrascht. Er ist technisch versiert und hat mir seitdem viel Hilfe angeboten.

Wenn andere unfreundlich waren oder sonstwie ihr Missfallen zeigten, ignorierte ich das einfach und behandelte alle offen und ruhig. Der Abteilungsleiter suchte immer noch Fehler bei mir und hielt mich auf. Einmal war er besonders grob, als ich Exemplare der Zeitung Epoch Times verteilte, und hielt mich auf. Ich lächelte und stritt nicht mit ihm. Obwohl es nicht mein Problem zu sein schien, dachte ich, als Kultivierender sollte ich nach innen schauen. Als ich das nächste Mal wieder Zeitungen an chinesische Angestellte verteilte, sagte ich zu ihnen: „Haben Sie eine Tasche dabei? Stecken Sie sie einfach in die Tasche und lesen Sie sie nicht während der Arbeitszeit. Lesen Sie sie doch später in der U-Bahn.“ Ich sagte ihnen, dass in Festlandchina gerade die Vogelgrippe aufgetaucht sei und die Medien nichts darüber berichten würden. Ich ermahnte sie, auf ihre Gesundheit zu achten, falls sie nach China reisen sollten. Sie spürten meine Aufrichtigkeit und keiner weigerte sich, eine Zeitung von mir anzunehmen.

Rivalität und Prahlerei ablegen

Allmählich begannen auch die Kollegen, mit mir zu kooperieren, da sie sahen, dass ich in Gedanken Vorbereitungen für den Gesamtfortschritt des geplanten Projektes traf. Als führender Entwickler arrangierte ich Planung, Aufgabengebiete, Zeitanweisungen für Teammitglieder von Kunden. Ich entwickelte auch Entwurfsvorlagen für andere, lernte wenig später die Anwendung einer neuen Kodierung und half anderen Teammitgliedern bei der Lösung ihrer Probleme.

Da ich erst dreißig Jahre alt war, machte es mir nichts aus, mit voller Kraft zu arbeiten und mehrere Tage hintereinander Überstunden zu machen, und so kam ich mit dem Projekt schnell zurecht. In nur zwei Monaten gewann ich das Vertrauen des Kunden. Ich begriff, dass ich einen Vorteil hatte, weil ich Falun Dafa kultivierte, was mir Weisheit bei der Lösung von Problemen bei der Arbeit der alltäglichen Menschen brachte.

Gleichzeitig hegte ich aber auf einer tieferen Ebene Eigensinne wie Bequemlichkeit, Mangel an Barmherzigkeit, Prahlen, Trachten nach Ruhm und Glück und das Wetteifern mit anderen. Das zeigte sich eines Tages auf dem Übungsplatz nach 40 Minuten in der ruhigen Übung.

Als zuständiger Software-Entwickler bemerkte ich, dass einige Teammitglieder nicht so fähig waren und manche waren nicht so vorausschauend. Kurz vor der Betriebnahme entdeckte der Kunde einige Dinge, die Funktionsfehler enthielten. Unter Termindruck und angesichts der herannahenden Deadline löste ich die Dinge an einem Wochenende selbst. Im tiefsten Innern schlichen sich bei mir Missachtung und Misstrauen gegenüber den Teammitgliedern ein. Manche Teammitglieder machten zwar Überstunden, lagen aber dennoch immer noch hinter dem Zeitplan zurück. Der Abteilungsleiter hielt mir mangelhafte Planung und unrealistische Termingebung vor.

Um zu belegen, dass meine Einschätzungen nicht zu tadeln waren, übernahm ich selbst Aufgaben, die für die Teammitglieder vorgesehen waren. Ich nahm an, dass das die Qualität garantieren und mich vor Überstunden bewahren würde, um die von den Teammitgliedern verursachten Fehler zu beheben und den Auslieferungszyklus zu verkürzen. Es würde dann die Solidität meiner Planung belegen, mich vor Überstunden bewahren, mir Lob der Kunden einbringen und meiner Beratungsfirma möglicherweise mehr Aufträge einbringen.

Es zeigte sich, dass ich nur etwas mehr als einen Tag brauchte, um die Aufgaben zu erledigen, die bei einer Vergabe an Teammitglieder fünf Tage beansprucht hätten. Ich dachte, es sei eine gute Gelegenheit, den Abteilungsleiter wissen zu lassen, dass meine Zeitplanung nicht sonderlich ambitioniert war.

Als ich dann auf einer tieferen Ebene über mich nachdachte, wurde mir in diesen Tagen bei der ruhigen Übung klar, dass ich Annehmlichkeit suchte und Überstunden vermied. Es kam einem Mangel an Barmherzigkeit gleich, als ich weniger begabten Teammitgliedern nicht vertraute, nach Ruhm und Glück trachtete und mit anderen wetteiferte, indem ich aufzeigte, dass andere weniger fachkundig waren als ich.

Kein Wunder, ich verdiente es, solche Schmerzen während der ruhigen Übung zu haben. Als der Meister mir diese Eigensinne klar aufzeigte, änderte ich meinen Plan, um größere Fehler zu vermeiden. Ich änderte den Zeitplan, um die Teammitglieder aktiver zu engagieren. Jeden Morgen setzte ich zu Beginn eine Zeit für Austausch und Kontrolle an.

Ich werde den klaren Maßstab eines Kultivierenden auf mich selbst anwenden, um es in der nächsten Phase des Projekts besser zu machen.

Nicht mehr am Wohlstand festhalten

Bevor ich mich kultivierte, spekulierte ich in Termingeschäften, Währungen und Aktien. Vor ein paar Jahren war ich an der Entwicklung einer Hausverwaltungssoftware für eine wichtige Handelsgesellschaft beteiligt. Einige Chinesen dort waren frühere Kollegen von mir. Jeden Nachmittag suchten wir nach 15 Uhr in der Nähe des Arbeitsplatzes eine Lounge auf, in der wir sitzen und uns über den Aktienmarkt unterhalten konnten – wie viel jeder von uns jeden Tag verloren oder gewonnen hatte.

Ein chinesischer Freund machte eine Bemerkung, an die ich mich noch sehr klar erinnere. Er sagte: „Nun, wo ich mit euch zusammengekommen bin, ist das Gehalt dieses Jahres weg.“ Er deutete an, dass er die Ersparnisse eines ganzen Jahres am Aktienmarkt verlieren würde. Ich schlug ihnen sogar noch eine Strategie vor, auf die ich ganz stolz war. Ich sagte zu ihnen, ich würde einen Währungsdeckel über eine Million japanische Yen setzen (gegenwärtig sind etwa 110 Yen 1 US$) und wenn dieser Deckel erreicht würde, würde ich für den Rest des Jahres aufhören zu handeln und bis zum nächsten Jahr warten, um ihn dann weiterzuführen. Auf diese Weise würden wir nicht ohne Geld sein. Nun habe ich völlig aufgehört zu handeln oder Empfehlungen anzunehmen, die mir oder anderen schaden könnten.

Doch der Gedanke an Wohlstand kam wieder hoch. Vor etwa zwei Monaten schickte mir eine Studentin aus meinem Facebookkreis aus einem europäischen Land eine E-Mail. Sie sagte, ihre ganze Familie sei umgebracht worden und sie wolle gerne das Geld, das der Vater ihr hinterlassen hatte, nach Japan transferieren. Sie wolle mir einen Anteil davon überlassen. Ich zögerte eine Minute und beschloss dann, dass ich die Anforderung an einen Kultivierenden nicht verletzen wollte. In Fa-Erklärungen hat der Meister darauf hingedeutet, dass Kultivierende kein Geld annehmen sollten, das sie nicht durch eigene Arbeit verdient haben. Ich bin kein Polizei- oder Rechtsexperte. Ich antwortete und lehnte ihr Angebot ab.

Kurz danach schrieb mir auch jemand, der in meinem Sozialmedienkreis vorgab, ein Banker in Dubai zu sein, dass einer seiner Klienten bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen sei. Der Name des Klienten sei meinem Namen ähnlich und er würde mir gerne helfen, das Geld des Klienten aufzuteilen. Ich entfernte ihn sofort aus meinem Freundeskreis.

Als ich neulich die Gehaltszahlungen an einen neuen Angestellten zusammenstellte, entdeckte ich einen Fehler im Excelvordruck für einen langzeitigen Angestellten. Der Fehler belief sich auf Zehntausende Yen, die ihm nicht ausbezahlt worden waren. Ich wusste, dass es nicht mein Geld war, auch wenn der Angestellte selbst nichts von der Unterbezahlung ahnte. Sofort wickelte ich die Auszahlung an ihn ab. Es war eine Prüfung für mich, um zu sehen, ob ich diesen Eigensinn ablegen konnte.

Zufälligerweise warf ich einige Tage später einen Blick in die Firmenkonten. Ich bemerkte, als wir Zahlungen an eine Partnerfirma abwickelten, dass wir Zehntausende Yen weniger überwiesen hatten, als wir schuldeten. Ich fragte meine Frau, die die Zahlungen verwaltete, wie das passieren konnte. Sie war sich nicht sicher, was geschehen war, dachte aber, dass unsere Partnerfirma bei der Fakturierung einen Fehler gemacht haben könnte. Es war einen Monat her, dass die Preisangabe so viel niedriger war. Doch das war nur einen Monat so und alle anderen folgenden Monate waren wieder normal. Als Kultiverender hatte ich das Gefühl, ich müsse ehrlich sein. Ich nahm sofort Kontakt zu der Firma auf. Es stellte sich heraus, dass ihre Rechnungsstellung korrekt war, und es musste meine Frau gewesen sein, die den Fehler gemacht hatte.

Als diese Sache passierte, erinnerte ich mich an das, was der Meister im Zhuan Falun sagt:

„Deshalb sagen wir, dem natürlichen Lauf folgen. Manchmal glaubst du, dass etwas deins sei und andere sagen dir auch, dass dieses Ding deins sei, in Wirklichkeit ist es aber nicht deins. Du wirst vielleicht glauben, dass es deins sei, am Ende ist es aber nicht deins. Auf diese Weise ist zu sehen, ob du das loslassen kannst. Wenn du das nicht loslassen kannst, so ist es Eigensinn und genau auf diese Weise wird dein Eigensinn an deinen eigenen Vorteilen beseitigt, so ist das.“ (ebenda, Seite 227)

Das Obenstehende sind einige meiner Erleuchtungen auf meiner gegenwärtigen Ebene, die Bereiche betrafen, in denen ich es nicht gut gemacht habe. Es ist schön, dass die Kultivierungsrichtung klar ist und ich wieder auf die Füße kommen konnte, als ich stolperte und dass ich weiter in die richtige Richtung gehen kann. Ich danke für die Fürsorge und die Hinweise, die mir der Meister die ganze Zeit gab. Ich hoffe, dass ich diese Eigensinne schnellstmöglich beseitigen und mich Dafa so rasch wie möglich angleichen kann.