Alles, was mir begegnet, ist gut für mich

(Minghui.org) Ich bin schon über 80 Jahre alt, 1997 habe ich mit der Kultivierung im Falun Gong begonnen. In diesen 20 Jahren konnte ich viele Erfahrungen sammeln, die mir neue Erkenntnisse brachten. So habe ich ein besseres Verständnis über das Fa bekommen. Wenn ich zurückblicke, kann ich nicht anders, als den Schutz, die Ermahnungen, die Führung und die Unterstützung durch den Meister auf jedem einzelnen Abschnitt meines Weges hochzuschätzen.

Mir fehlen die Worte für die Dankbarkeit, die ich empfinde. Im Folgenden möchte ich ein paar meiner vielen Erfahrungen mit euch teilen.

Der Meister sagte:

„Also egal. Ob du auf gute oder schlechte Dinge stößt, solange du dich im Dafa kultivierst, sind das alles gute Dinge.“ (Li Hongzhi, Fa-Erklärung in San Francisco 2005, 05.11,2005)

Erkenntnisse nach zwei Stürzen

Kürzlich bin ich zweimal gestürzt. In meinem Alter können Stürze bei einem gewöhnlichen Menschen ernsthafte Schäden nach sich ziehen, aber mir ist nichts passiert.

Das erste Mal stürzte ich auf dem Bürgersteig vor der chinesischen Botschaft. Dabei wurde ich ohnmächtig. Eine Mitpraktizierende half mir aufzustehen und bat mich, den Meister um Hilfe zu bitten, aber ich konnte nicht hören, was sie sagte. Als ich wieder zu mir kam, stellte ich fest, dass ich überall Verletzungen hatte. Zu Hause schaute ich in den Spiegel und erkannte mich fast nicht mehr, meine Stirn war stark angeschwollen. Aber ich ging nicht ins Krankenhaus.

Obwohl ich nicht einmal einen Arm heben oder meine Beine bewegen konnte, lernte ich das Fa und praktizierte so gut es ging die Übungen. Nach einer Woche ging es mir wieder gut. Auf meiner Stirn hatte sich neue Haut gebildet und ich hatte keine Narben. Jemand sagte zu mir, ich würde jetzt sogar jünger und hübscher aussehen als zuvor. Und tatsächlich fühlte sich meine Haut weicher an, und ich hatte weniger Falten.

Einmal wollte ich einer Frau mittleren Alters auf einem Parkplatz eine Broschüre über Falun Gong geben. Sie schien es eilig zu haben und ignorierte mich. Ich sagte zu ihr: „Bitte nehmen Sie die Broschüre.“ Sie fragte mich: „Geht es um Falun Gong? Sagen Sie mir, was ist so gut an Falun Gong?“

Zuerst war ich mir nicht sicher, wie ich ihr antworten sollte. Ich sagte: „Sie haben recht, ich praktiziere Falun Gong. Aber können Sie erraten, wie alt ich bin?“

Sie schaute mich an und sagte: „Siebzig?“ Ich antwortete ihr, dass ich bereits über achtzig sei. Sie war erstaunt und meinte: „Falun Gong muss wirklich gut sein.“ Dann nahm sie die Broschüre und war sogar bereit, aus der Kommunistischen Partei Chinas austreten.

Trotz meines hohen Alters höre und sehe ich gut und habe auch keine Altersflecken. Vielleicht hat der Meister etwas getan, das mich jünger aussehen lässt. Was es auch immer war, die Dame war sehr beeindruckt von Falun Gong.

Ende des vergangenen Jahres kam Shen Yun in meine Stadt. Also verteilte ich zusammen mit anderen Praktizierenden Broschüren über Shen Yun an die Haushalte. Hier stürzte ich zum zweiten Mal.

Als es passierte, rief ich sofort zum Meister: „Mir geht es gut.“ Von dem Sturz erzählte ich keinem etwas und verteilte weiter die Broschüren. Als ich nach Hause kam, hatte ich überall Schmerzen und konnte nicht mehr auf der Seite, sondern nur noch auf dem Rücken liegen. Trotzdem praktizierte ich jeden Tag die Übungen und lernte das Fa.

Nach zwei oder drei Tagen hatte ich keine Schmerzen mehr. Im Gegenteil, ich konnte jetzt besser atmen als vorher. Ich hatte jahrelang wegen des Herzens Atemprobleme gehabt. Nun waren sie komplett verschwunden. Es fühlte sich so an, als hätte der Meister einen Bypass in meinem Herzen gelegt.

Mit den beiden Stürzen hat mir der Meister geholfen, Karmaschulden zurückzuzahlen, die ich in früheren Leben angesammelt hatte.

Worte, die man nicht hören will

In China gibt es ein Sprichwort, das besagt: „Auch wohlgemeinter Rat kann verletzen.“ Und in der Tat fällt es mir manchmal schwer, Ratschläge von anderen anzunehmen. Nachdem ich eine Weile darüber nachgedacht hatte, erkannte ich, dass es eine große Lücke zwischen meiner Ebene und den Anforderungen des Fa gab.

Einmal war ich mit einem Praktizierenden unterwegs, um mit den Menschen zu sprechen und sie zum Austritt aus der Kommunistischen Partei zu bewegen. Ohne Vorwarnung sagte mein Kollege: „Du bist keine gute Praktizierende. Du verhältst dich, als wärst du nicht ernsthaft bei der Kultivierung.“

Ohne über seine Worte nachzudenken, antwortete ich darauf nur ganz beiläufig: „Nun gut, ich denke, ich habe mir große Mühe gegeben.“ Dann gingen wir nach Hause.

Als ich länger über seine Worte nachdachte, fing ich an, mich zu ärgern. Wie konnte er so etwas sagen? Ich praktiziere schon seit 20 Jahren Falun Gong; ich war eine der Praktizierenden in meiner Stadt, die am längsten Falun Gong praktizierten; ich hatte nicht einmal geschwankt, als die Verfolgung begann. Ich war eine der ersten gewesen, die Informationsmaterialien gedruckt hatte; viele Jahre lang hatte ich Flugblätter produziert. Ich war von der Polizei schikaniert worden, die versucht hatten, mich einzusperren. Nachdem ich China verlassen hatte, war ich jeden Tag nach draußen gegangen, um den Menschen die wahren Umstände über die Verfolgung zu erklären und sie zum Austritt aus der Partei zu bewegen, war an touristischen Orten gewesen und vor der chinesischen Botschaft, um mit den Menschen zu sprechen. Nie hatte ich nachgelassen. 

Ich ärgerte mich wirklich über seine Worte und wollte mich über ihn beklagen. Aber schließlich bin ich eine Kultivierende. Ich wusste, es war kein Zufall, dass ich diese Worte zu hören bekam. Ich musste nach innen schauen.

Der Meister lehrte uns:

„Nach Ansicht der Gottheiten ist es für einen Kultivierenden auf der irdischen Welt gar nicht wichtig, ob du recht hast oder nicht. Wichtig ist es, die Eigensinne der menschlichen Gesinnungen abzulegen. Wie du deine Eigensinne der menschlichen Gesinnungen ablegst, das erst ist das Wichtige. (Beifall.) Wie groß das Unrecht auch sein mag, vor dem du stehst, du sollst damit gelassen umgehen können, ohne das Herz zu bewegen, ohne eine Ausrede für dich zu suchen. Bei vielen Sachen brauchst du sogar nicht einmal zu argumentieren, denn es gibt keinen einzigen Zufall auf dem Weg deiner Kultivierung. Vielleicht wurde das, was dich bei dem Gespräch gestört hat, oder der Faktor hinter dem Konflikt, der deine Interessen antastet, vom Meister herbeigeschafft. Vielleicht hat man etwas gesagt, was dich gereizt und deinen Schmerzpunkt getroffen hat, erst dann fühlst du dich gereizt. Vielleicht hat man dir wirklich ein Unrecht angetan, aber es kann sein, dass nicht er diesen Satz gesagt hat, sondern ich. (Alle lachen) In dem Moment will ich doch sehen, wie du damit umgehst. Wenn du in dem Moment mit ihm streitest, ist es nicht anders, als wenn du mit mir streitest.“ (Li Hongzhi, Fa-Erklärung in Manhattan, 26.03.2006)

Ich erkannte, dass ich keine schlechten Gedanken gegenüber den Anmerkungen des Praktizierenden haben durfte – ich musste einfach nur nach innen schauen. Und als ich das tat, fand ich viele Eigensinne: etwa, dass ich nichts Schweres aushalten wollte, ich wollte es lieber gemütlich haben; ich prahlte gerne; ich schaute gerne auf andere herab; ich trachtete nach vielen Dingen. Wenn wir Broschüren verteilten und mit den Menschen sprachen, dann schaute ich oft auf die Uhr oder zählte nach, wie viele Broschüren wir verteilt hatten und wie viele Menschen wir zum Austritt bewegen konnten. Ich war immer die erste, die Feierabend machte. Für gewöhnlich ging ich vor den anderen nach Hause.

Zu Hause benahm ich mich rechthaberisch und stritt oft mit meiner Familie. Ich war nicht sanft oder tugendhaft wie eine Frau sein sollte. Auch wenn ich oft sagte, ich würde „rennen“, um mit anderen Praktizierenden mitzuhalten, stand ich morgens erst spät auf. Manchmal schlief ich noch einmal ein und es vergingen Stunden, bis ich endlich aufstand. Weitere Stunden brachte ich damit zu, mit meiner Familie Schach zu spielen. Das Spielen vereinnahmte mich sehr und machte mir viel Spaß. Manchmal schaffte ich es, mich zurückzuhalten, aber nach ein paar Tagen spielte ich wieder. Ich verhielt mich überhaupt nicht wie eine Praktizierende. Ich hatte also jemanden gebraucht, der es mir mit einem Hammerschlag beibrachte, dass ich nicht fleißig war.

Die Gutherzigkeit des Meisters

Nach innen zu schauen, ist nicht einfach. Ich fand eine Menge Probleme in mir, aber ich war nicht sicher, ob es die grundlegenden waren. Was für ein Verhalten zeigte ich im täglichen Leben? Der Meister schien meine Gedanken zu lesen und ich stand vor immer mehr Prüfungen.

Im Februar war ich mit drei Praktizierenden unterwegs und wir erklärten den Menschen die wahren Umstände über Falun Gong und die Verfolgung in China. Einer der Praktizierenden fragte mich, wann wir heute aufhören würden. Ich antwortete: „Das ist mir egal. Macht ihr es untereinander aus.“

Am Abend, als wir nach Hause gehen wollten, kam uns eine ältere Dame entgegen. Sie sah aus, als würde sie aus China kommen. Sie wollte keine Broschüre annehmen und auch nicht aus der Kommunistischen Partei austreten. Ich bot ihr eine CD über den Organraub an inhaftierten Praktizierenden in China an, aber sie ignorierte mich und wollte weitergehen. Dann drehte sie sich doch um und fragte: „Können Sie mir sagen, um was es geht? Ich möchte die CD nicht selbst anschauen.“

Also erzählte ich ihr, warum man aus der Partei austreten sollte. Ich verglich die Partei mit einem sinkenden Schiff und sagte, ich würde den Menschen helfen, die sich noch an Bord befänden, das Schiff zu ihrer eigenen Sicherheit schnell zu verlassen. „Die Kommunisten haben viele schlimme Dinge getan“, sagte ich, „und eines Tages werden sie dafür bezahlen müssen. Niemand will mit ihnen untergehen.“ Danach war die Dame damit einverstanden, aus der Partei auszutreten.

Auf dem Nachhauseweg sagten die Praktizierenden zu mir, dass die Dame ihre Chance verpasst hätte, wenn wir früher gegangen wären. Ich erkannte, dass die Dame eine Prüfung vom Meister gewesen war – der Meister gab mir einen „Stockschlag“.

Eines Morgens nach dem Frühstück machte ich die „Heshi-Geste“ [1] vor dem Bild des Meisters und sagte zu ihm: „Ich habe es nicht gut gemacht. Ich muss es besser machen. Ich möchte mich verbessern und eine gute Praktizierende sein.“

Als ich aufschaute, sah ich, wie der Meister mich anlächelte. Es war ein Lächeln, das ich nie zuvor gesehen hatte – so gnädig und voller Barmherzigkeit. Ich fühlte eine warme Strömung durch meinen ganzen Körper laufen und weinte. Waren es Tränen der Dankbarkeit oder weil ich mich schämte? Ich bin mir immer noch nicht sicher, ich weiß nur, dass ich meine Tränen nicht mehr aufhalten konnte.


[1] Heshi-Geste: Dabei werden die Handflächen vor der Brust aneinandergelegt, – ein Zeichen des Respekts.