Offener Brief eines Ehemannes an die chinesischen Staatsanwälte

(Minghui.org) Wang Meirong wurde am 8. Juni 2017 verhaftet. Sie ist Einwohnerin der Stadtgemeinde Malan in der Stadt Pingdu, Provinz Shandong. Der Grund für die Festnahme: Sie hatte mit anderen Menschen über das Praktizieren von Falun Gong [1] gesprochen.

Während des Verhörs wurde Wang geschlagen. Weil es kein Gesetz in China gibt, dass Falun Gong für illegal erklärt, beschuldigten die Behörden sie nach § 300 des chinesischen StGB: „Verwendung einer Sekte, um den Gesetzesvollzugs zu unterminieren“. Diesen Paragraphen benutzt das kommunistische Regime Chinas regelmäßig, um Falun Gong-Praktizierende zu verleumden und ins Gefängnis zu bringen. Es gibt allerdings in China auch kein Gesetz, das besagt, das Falun Gong eine Sekte ist.

Ihre Familie engagierte einen Anwalt. Ihm wurde jedoch der Kontakt zu den Polizisten Liu Jie von der Polizeiwache der Stadt Pingdu und zu Jiang Yanqing von der Polizeiwache Datian verwehrt, die für den Fall zuständig sind.

Wangs Tochter lebt im Buchtgebiet von San Francisco. Sie bemüht sich dort, die Freilassung ihrer Mutter zu erwirken. Wangs Mann Jiang Guiyun schrieb einen offenen Brief an die lokalen Behörden schrieb, in dem er die Freilassung seiner Frau forderte. Hier veröffentlichen wir seinen Brief.

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Meine Frau Wang Meirong ist eine Falun-Gong-Praktizierende. Als sie zu praktizieren begann, wurde ihre Schuppenflechte ohne Medikamente geheilt und sie wurde viel gütiger, freundlicher und rücksichtsvoller gegenüber anderen.

Sie lehrte unsere Tochter, aufrichtig zu sein und der Versuchung zu widerstehen, nach persönlichem Gewinn zu streben. Als unsere Tochter einmal auf dem Heimweg einen goldenen Ohrring fand, verlangte meine Frau von ihr, ihn seiner Besitzerin Chi Hongfang zurückzugeben. Diese war von ihrer Integrität sehr beeindruckt.

Ein anderes Mal stolperte unsere Tochter im Gymnasium über ein Geldbörse. Darin waren mehrere Hundert Yuan, einige Bankkarten und ein Ausweis. Meine Frau wies sie an, die Börse dem Besitzer Zhang Shouwei zurückzugeben. Dieser war sehr dankbar, denn es hätte sehr viel Aufwand und Zeit benötigt, die verlorenen Karten sperren zu lassen und neu zu beantragen.

Im April dieses Jahres wurde unsere Wohnung durch ein Leck aus der Wohnung über uns im vierten Stock beschädigt. Unsere Matratzen und unser Bettzeug waren durchnässt. Die Decke in Bad und Küche war so mit Wasser getränkt, dass sie tagelang tropfte und wir keine Elektrizität benutzen konnten. Xiao, der Besitzer der oberen Wohnung, brachte uns als Entschädigung für unseren Verlust neue Lacken und Steppdecken. Meine Frau gab sie jedoch zurück. Xiaos Familie war sehr berührt und lobte uns sehr: „Ihr seid sehr gutherzige Menschen. Es ist wirklich schwer, heutzutage solche Menschen wie euch zu finden.“

Würde es der Gesellschaft nicht Harmonie verleihen, wenn es mehr Menschen wie meine Frau gäbe? Gäbe es nicht weniger Störungen und Anzeigen zwischen Nachbarn, wenn mehr Menschen so handeln würden wie meine Frau?

2012 investierte ich 400.000 Yuan (ca. 51.000 EUR) [2] in die Mingxiang Investment Company in der Stadt Pingdu. Davon stammten 90.000 Yuan (ca. 11.500 EUR) aus dem Rentenfond meiner Eltern, 60.000 Yuan (ca. 7.600 EUR) von meinem jüngeren Bruder, der im Ausland arbeitet, und 250.000 Yuan (ca. 32.000 EUR) von unserem eigenen Ersparten. Damals versuchte mich meine Frau davon abzubringen, doch ich hörte nicht auf sie. Zum Schluss wurde der Eigentümer verhaftet und all mein Geld war verloren. Jedes Mal, wenn ich in meine Heimatstadt kam, um meine Verwandten zu besuchen, fragten mich meine Eltern und mein Bruder nach ihrem Geld. Es quälte mich, dass ich keinen Cent zurückzahlen konnte. Meine Frau hegte keinerlei Groll wegen des großen Verlustes. Stattdessen blieb sie ruhig und tröstete mich: „Wie wäre es, wenn wir uns Geld von der Bank borgen, um es ihnen zurückzuzahlen?“ Ich folgte ihrem Vorschlag und gab das Geld zurück. Meine Eltern und mein Bruder wissen bis heute nichts von der Fehlinvestition.

Es war meine Frau, die mich aus dieser prekären Situation gerettet hat. Ich bin ihr sehr dankbar, dass sie so ein großzügiges und gütiges Herz hat.

Meine Frau und ich arbeiteten als Buchhalter in einer Kreditgenossenschaft. Eines Tages musste der Kassier eine Besorgung in der Stadt Pingdu erledigen. Meine Frau bot ihm an, ihn zu vertreten. Bei seiner Rückkehr behauptete der Kassier, dass 22.500 Yuan (ca. 2.900 EUR) fehlen würden. Schließlich mussten die drei beteiligten Personen, darunter meine Frau, jeweils für 7.500 Yuan (ca. 950 EUR) aufkommen, was damals ungefähr einem Jahresgehalt entsprach. Obwohl sie freiwillig den Job eines anderen gemacht hatte, beschwerte sich meine Frau mit keinem Wort über die Situation.

Als meine Frau die Geschäftsleiterin der Bank für Landwirtschaft und Handel war, kam ein Kunde zu ihr wegen eines Notkredits. Sie erkannte ihn als früheren Lehrer unserer Tochter. Weil sie wusste, wie dringend er das Geld benötigte und dass das Prozedere in der Bank mehrere Tage dauern würde, überwies sie ihm das Geld von unserem eigenen Bankkonto.

Ist das nicht eine außergewöhnliche Güte, die meine Frau mit ihren Handlungen zeigt? Wer würde nicht zustimmen, dass sie ein guter Mensch ist?

Einmal traf meine Frau einen blinden älteren Mann, der auf der Straße bettelte und den ganzen Tag über nur zwei Äpfel erhalten hatte. Als sie seine Notlage sah, kaufte meine Frau ihm am Abend gedämpfte Brötchen im Wert von zehn Yuan. Danach holte sie meinen dicken Mantel aus der Garderobe und gab ihn dem Bettler. Ich versicherte ihr: „Du hast ein großes Herz und wirst für deine guten Taten belohnt werden.“

Der Vater meiner Frau ist seit 13 Jahren gelähmt. Wann immer sie Zeit hatte, ging sie zu ihm, um sich um ihn zu kümmern. Das ist keine einfache Sache, besonders da die Verantwortung seit Jahren andauert. Doch meine Frau beschwerte sich überhaupt nicht, was ich sehr bewunderte.

Jede einzelne Geschichte, die ich erzählt habe, zeigt, dass Falun Gong die Praktizierenden lehrt, gütig und großzügig zu sein. Ohne Falun Gong wäre meine Frau nicht so gesund und hätte kein so gütiges Herz. Sie bringt der Gesellschaft positive Energie. Es wäre eine bessere Welt, wenn noch mehr Menschen wie meine Frau wären.

Die Behörden sollten das Gesetz nicht missbrauchen und nicht versuchen, gute Menschen zu verfolgen. Gutes sollte mit Gutem vergolten werden – nicht mit Verfolgung. Hiermit fordere ich, dass Sie meine Frau bedingungslos freilassen.

Frühere Berichte:Mutter einer US-Bürgerin in China rechtswidrig inhaftierthttp://de.minghui.org/html/articles/2017/6/29/127858.html

San Francisco: Kundgebung fordert Freilassung von in China inhaftierten Angehörigenhttp://de.minghui.org/html/articles/2017/6/20/127754.html


[1] Falun Gong ist ein buddhistischer Kultivierungsweg, der von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt wurde. Es verbreitete sich rasant und viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. In China wird er jedoch seit 1999 durch das kommunistische Regime verfolgt.

[2] Das durchschnittliche Einkommen eines Arbeiters beträgt in den Städten Chinas monatlich umgerechnet etwa 300 EUR.