Als ich mich wie eine wahre Praktizierende verhielt, folterten mich die Wärter nicht

(Minghui.org) Im Jahr 2004 wurde ich festgenommen und in einem Arbeitslager eingesperrt. Falun-Dafa-Praktizierende, die sich weigerten, ihren Glauben an Falun Dafa aufzugeben, wurden in einer „streng geführten Gruppe“ inhaftiert. Dort folterte man sie auf verschiedene Weise, wie beispielsweise mit Schocks mit Elektrostäben, mit giftigen Spritzen, durch Zwangsernährung und durch Aufhängen an Handschellen. Während der Folter hörten wir die Praktizierenden vor Schmerzen schreien. Worte können nicht beschreiben, wie entsetzlich dieser Ort war.

Eines Tages sagte eine etwa 30-jährige Praktizierende zu mir: „Ich möchte ‚Falun Dafa ist gut‘ an die Wand schreiben.“ Sofort sträubte sich etwas in mir. Doch kurz danach verstand ich, dass ich nur Angst davor hatte, bestraft zu werden. Was soll falsch daran sein, „Falun Dafa ist gut“ an die Wand zu schreiben? So sagte ich nichts dazu.

Als niemand in der Nähe war, begann sie, die Worte an die Wand hinter meinem Bett zu schreiben. Da die Wand in der Nähe des Zelleneingangs war, dachte sie wahrscheinlich, dass es an diesem Platz mehr ins Auge fallen würde. Ich jedoch hatte Angst, und ihre Aktion schreckte mich ab. Ich dachte: „Warum schreibst du es nicht hinter dein eigenes Bett?“ Doch dann verneinte ich diese negativen Gedanken. Ich wusste, sie tat es, um Dafa zu verteidigen. Meine Gedanken waren egoistisch. Ich wollte mich selbst beschützen und hatte Angst davor, verfolgt zu werden. Obwohl ich kein Wort sagte, war mein Herz erfüllt von Angst und Groll. Ich ermahnte mich, diese Gefühle abzulegen.

Als die Gefangenen, die zu unserer Überwachung eingeteilt waren, nach einer Weile zurückkamen, sahen sie die Worte an der Wand. Sofort verständigten sie die Wärter. Eine Gruppe von Wärtern und Gefangenen rannten zu unserer Zelle und umstellten mich. Sie schrien mich an: „Wer hat das geschrieben?“ Es sah so aus, als wollten sie mich foltern.

Ich war in Panik und ärgerte mich über die Praktizierende, die die Worte geschrieben hatte. Zuerst dachte ich: „Du hast es getan, aber nun stehst du neben mir und schaust zu, wie die Wärter mich verhören, und sagst kein Wort dazu!“ Aber dann besann ich mich: „Wenn sie gestehen würde, dass sie die Worte geschrieben hatte, würden die Wärter dann nicht sie an meiner Stelle bestrafen? Wie kann ich so egoistisch sein? Wovor habe ich Angst? Ich habe nichts Unrechtes getan.“ Mit starken aufrichtigen Gedanken beseitigte ich diese schlechten Gedanken.

Als ich mich etwas beruhigt hatte, ging ich mit einer anderen Praktizierenden zur Toilette. Sie sagte: „Wie kann diese Praktizierende so unverantwortlich sein? Sie hat die Worte geschrieben, sagt aber kein Wort, während du verhört wirst!“ Sofort kam der Groll wieder hoch. Doch schnell erkannte ich, dass ihre Worte im Gegensatz zu den Lehren von Dafa standen. Ich ignorierte ihre Worte einfach und ließ mich nicht bewegen.

Während des stundenlangen Verhörs schrien mich die Wärter an, aber sie schlugen mich nicht. Mein Geist war friedvoll. Ich sagte zu ihnen: „Ihr habt mich den ganzen Tag lang verhört. Habt ihr irgendeinen Beweis dafür gefunden, dass ich die Worte geschrieben habe? Spielt es eine Rolle, wer sie geschrieben hat? Ist Schreiben eine Straftat?“

Zum Schluss beschlossen sie, das Thema ad acta zu legen, und ermahnten mich, es nicht noch einmal zu tun.

Der Meister sagte:

„Wenn du ein wahrer Kultivierender bist, wird dich unser Falun beschützen. Ich bin im Kosmos verwurzelt; wenn jemand dich bewegen könnte, könnte er auch mich bewegen, ganz deutlich ausgedrückt, er könnte auch diesen Kosmos bewegen.“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun 2012-2, Seite 68)

Die Wärter hatten es nicht gewagt, mich zu berühren, weil ich den Lehren des Meisters gefolgt war und mich wie eine wahre Praktizierende verhalten hatte. Hätte ich mich dem Ärger hingegeben und die andere Praktizierende verraten, wäre es gut möglich, dass wir beide zu Tode gefoltert worden wären.