Einige Verständnisse über „für andere da sein“

(Minghui.org) Durch die Kultivierung verstand ich, dass ich meinen Egoismus beseitigen soll. Meine Interessen und mich zu schützen, ist aber bei mir schon zu einer Gewohnheit geworden. Viele Jahre lang schaute ich zwar nach innen, nahm aber diese Gewohnheit unbemerkt als Grundlage, sodass ich nur die Ursache an der Oberfläche sah, die tief verborgenen Eigensinne und Anschauungen aber nicht erkennen konnte. Deshalb konnten diese Eigensinne und Anschauungen weiterhin zu Störungen führen.

Die Erwartungen des Meisters und die Anforderungen der Fa-Grundsätze schienen mir unerreichbar zu sein. Oberflächlich gesehen, mache ich die drei Dinge scheinbar gut. Beim Austausch konnte ich gut über Erkenntnisse der Fa-Grundsätze reden und machte die Projekte auch gewissenhaft. Im Herzen wusste ich aber, dass ich noch sehr weit von den Anforderungen „für andere da zu sein“ und „von Egoismus befreit“ entfernt war.

Am 11. Juli veröffentlichte die Minghui-Website den Artikel „Große Veränderungen durch Änderung der Anschauungen und Berichtigen des Standpunktes“. In dem Artikel wurde beschrieben, dass der Autor seinen Egoismus beseitigen wollte. Er stellte sich vor, dass er von nun an ein Neugeborenes des neuen Universums wäre. Das wäre eine Umgebung, in der jeder für andere da sei. Als Neugeborenes wisse er nichts und lerne einfach alles aus dieser Umgebung. Er entwickele sich dort weiter. Mit dieser Vorstellung wollte er sich von den Anschauungen des Egoismus befreien und direkt die Stufe „für die anderen da zu sein“ erreichen.

Nachdem ich diesen Artikel gelesen hatte, schien mir ein Licht aufzugehen. Ich fragte mich, wie kann ich Selbstlosigkeit lernen, in einer Umgebung ohne Egoismus weiter wachsen und mich von den Anschauungen der Vergangenheit befreien?

Durch Fa-Lernen und Hinweise des Meisters und nach langer Überlegung verstand ich, dass ich auf folgende Punkte achten sollte, wenn ich es schaffen wollte, mich vom Egoismus zu befreien und mich „Wahrhaftigkeit, Gutherzigkeit und Nachsicht“ anzugleichen.

1. Menschen nicht mit Anschauungen beurteilen

Der Meister erklärte:

„Wenn ein Lebewesen eine große Angelegenheit wirklich beurteilt, ohne irgendeine Anschauung dabei zu haben, dann kann es wirklich über sich selbst herrschen. Diese Art der Klarheit gleicht der Weisheit und unterscheidet sich von der sogenannten Klugheit der gewöhnlichen Menschen.“ (Li Hongzhi, Für wen existieren, 11. Juli 1998, in: Essentielles für weitere Fortschritte I)

Beim Austausch erklärte ein Mitpraktizierender einmal sein Verständnis zu einer Sache. Danach sagte der Praktizierende A: „Warum glaubt er den anderen nicht?“ Und der Praktizierende B fragte: „Verstehen sie sich nicht gut?“ Als ich das hörte, verstand ich, dass der Mitpraktizierende, ohne eine bestimmte Absicht zu haben, nur sein Verständnis erklärt hatte. Wenn man daraus etwas interpretiert, dann handelt es sich um Anschauungen.

2. Nach innen schauen und nur sich selbst kultivieren

Der Meister erklärte:

„Also jeder von euch soll bei Konflikten die Ursache bei sich in seinem eigenen Inneren suchen, ganz gleich, ob es an dir liegt oder nicht. Merkt euch meine Worte: Ganz gleich, ob es an dir liegt oder nicht, musst du in dir selbst suchen und du wirst Probleme finden.“ (Li Hongzhi, Fa-Erklärung auf der europäischen Fa-Konferenz, 30 - 31. Mai 1998)

Ich arbeitete seit langer Zeit mit einem Mitpraktizierenden in einem Projekt zusammen. Mit der Zeit bildeten wir gegenseitig negative Meinungen. Ich wollte mit ihm darüber reden, er lehnte es aber ab. Jedes Mal, wenn Konflikte zwischen uns auftauchten, war ich innerlich nicht ausgeglichen. Ich dachte: „Warum bin ich immer derjenige, der sich entschuldigt, egal wer von uns recht hat? Hast du denn gar nichts falsch gemacht?“ Beim Nach-innen-Schauen steckte ich auf einer bestimmten Ebene fest und die Konflikte existierten weiter. So dachte ich: „Es wäre schön, wenn ich den Kontakt vermeiden könnte.“

Eines Tages sagte der Mitpraktizierende C: „Kontakt zu vermeiden, ist keine Lösung.“ Dann sagte Praktizierender D: „Wenn sich das Herz bewegt, dann heißt es, dass man noch Unvollkommenheiten hat. Deshalb muss man beim Nach-innen-Schauen nur in sich selbst suchen und nicht die Fehler der anderen betrachten.“

Als ich noch einmal nach innen schaute, fand ich heraus, dass ich starke Gefühle gegenüber dem Mitpraktizierenden hatte, mit dem ich im Konflikt war. Ich maß ihn mit meinen Maßstäben. Beim Austausch sprach ich nur von meiner Erfahrung und dachte nicht über seine Empfindungen nach. Als ich einmal an dem Projekt arbeitete, erinnerte ich mich an seinen ungeduldigen Gesichtsausdruck. Dann schaute ich nach innen und suchte nach der Wurzel. Ich fand heraus, dass ich mir seit Langem Sorgen um ihn machte, weil er zu wenig die wahren Umstände erklärt hatte. Dann verstand ich, dass ich die Häufigkeit der Erklärung der wahren Umstände als Maßstab für die Vollendung betrachtete. Das war doch das trachtende und egoistische Herz!

3. Andere wie sich selbst behandeln

Durch den Austausch mit Mitpraktizierenden bekam ich folgende Verständnisse:

Erstens, wie kann man der Wahrhaftigkeit entsprechen? Vor allem muss man sich selbst gegenüber wahrhaftig sein. Die Wahrhaftigkeit stammt vom Herzen. Man soll sich selbst gegenüber ehrlich sein, die Wahrheit sagen und Wahres tun. Man soll in jeder Situation wahrhaftig zu sich selbst sein, bis es zu einer Gewohnheit wird. Dann soll man die anderen so behandeln, wie sich selbst. Wenn jemand ehrlich und herzlich zu den anderen ist, ist das auch eine Erscheinung der Gutherzigkeit.

Zweitens, man soll zu sich gutherzig sein. Wir sollen uns nicht selbst erniedrigen, verurteilen oder Vorwürfe machen. Wir sollen von Herzen zu uns selbst gutherzig und ehrlich sein. Danach sollen wir die anderen so behandeln, wie wir uns behandeln. Wenn andere uns gegenüber Unrecht taten, unsere Gefühle verletzten oder unsere Vorteile wegnahmen, sollen wir ihnen verzeihen. Wenn man das nicht schafft, dann hat man nicht entsprechend der Gutherzigkeit gehandelt. Nur wenn man anderen ihre Fehler wirklich verzeiht, kann man der Gutherzigkeit entsprechen.

Gutherzigkeit beinhaltet Verzeihen. Weil man die Fehler der anderen verzeiht, kann man zu jeder Zeit, an jedem Ort und zu allen gutherzig sein.

Der Meister erklärte:

„Es ist eine Art große Toleranz und Barmherzigkeit für die Lebewesen und ein Zustand, dass sie alles mit Gutherzigkeit verstehen können. Mit menschlicher Sprache gesagt, sie können andere verstehen.“ (Li Hongzhi, Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz 2002 in Boston, 27.04. 2002)

Drittens, wie kann man nachsichtig sein? Man soll ehrlich und tolerant sein und zuerst an die anderen denken und die Gefühle der anderen berücksichtigen. Wenn man das erreicht, bei Konflikten nach innen schaut und sich selbst kultiviert, dann ist es für jemanden einfach, nachsichtig zu sein. Weil es nichts mehr gibt, das sein Herz bewegen kann oder ihn ärgern kann. Dann gibt es nichts mehr, das für seine Xinxing eine Prüfung ist. Er kann mit Gutherzigkeit alle Ungerechtigkeiten betrachten und hinnehmen, egal wer wann und wo ihm etwas angetan hat. Dann kann er auch Leiden ertragen. Nachdem eine Ungerechtigkeit passiert, verzeiht man den anderen. Wenn jemand dies erreichen kann, hat er es geschafft, nachsichtig zu sein.

Der Meister erklärte:

„Der Kosmos in der Vergangenheit war egoistisch. Wir reden einmal von den Menschen, im entscheidenden Moment kümmern sie sich wirklich nicht um andere. Als ich mit der Fa-Berichtigung begann, haben einige Gottheiten zu mir gesagt: „Nur du kümmerst dich um die Angelegenheit der anderen.“ Wenn ihr das hört, findet ihr das auch undenkbar, denn ihr seid Lebewesen der Fa-Berichtigung mit rechtschaffenen Erkenntnissen, die vom Dafa herangebildet sind, die für andere da sind. Wenn ich diese Sache nicht gemacht hätte, wäre die Geschichte mit allen Lebewesen zusammen schon beendet. Wenn ein Lebewesen andere berücksichtigt und Toleranz zeigt, während es etwas tut, dann liegt es daran, dass sein Ausgangspunkt darauf beruht, für andere da zu sein.“ (Li Hongzhi, Fa-Erklärung auf der internationalen Fa-Konferenz in New York 2004, 21. November 2004)

Nachdem ich das verstanden hatte, sagte ich mir, dass ich von Null anfangen sollte. Ich sollte von Neuem lernen, „für die anderen da zu sein“ und ein Lebewesen werden, das wirklich keinen Egoismus hat.

Dies sind einige Verständnisse von mir. Wenn es etwas Unpassendes gibt, bitte ich um Korrektur.

Heshi.