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Mutter und Tochter vor Gericht

4. August 2017 |   Von einem Minghui-Korrespondenten in der Provinz Jilin, China

(Minghui.org) Wang Caixia und ihre Tochter Liu Dongyang aus Changchun standen am 27. Mai 2017 vor Gericht, weil sie sich weigerten, Falun Gong aufzugeben. Falun Gong ist ein spiritueller Kultivierungsweg, der vom kommunistischen Regime in China verfolgt wird.

Die Verteidiger plädierten für beide Frauen auf nicht schuldig. Sie argumentierten, dass kein Gesetz in China Falun Gong kriminalisiere und dass ihre Mandantinnen niemals für die Ausübung ihres verfassungsmäßigen Rechts auf Glaubensfreiheit hätten verfolgt werden dürfen.

Der Richter vertagte die Sitzung, ohne ein Urteil zu verkünden. Wang und Liu befinden sich seit ihrer Verhaftung am 21. Juli 2016 im vierten Untersuchungsgefängnis der Stadt Changchun.

Polizei stemmt Fenster auf, um Verhaftungen vorzunehmen

Wang und ihre Kinder waren am 21. Juli 2016 zu Hause, als mehr als ein Dutzend Polizisten ein Fenster aufstemmten, um in die Wohnung einzudringen.

Als ihr Sohn Liu Zhiyuan die Polizei wegen ihres Eindringens beschimpfte, stießen sie ihn zu Boden. Sein Bein wurde dabei verletzt und blutete.

Die Polizei beschlagnahmte einen Computer, einen Drucker, ein Handy und 17.000 Yuan (ca. 2.150 €) [1] in bar, bevor sie Wang, ihren Sohn und ihre Tochter Liu Dongyang zur Kreispolizeistation Nong'an mitnahm.

Wangs Sohn wurde später freigelassen, weil er nicht Falun Gong praktiziert. Seine Schwester wurde in das vierte Untersuchungsgefängnis der Stadt Changchun gebracht.

Die Polizei hatte beabsichtigt, Wang in das gleiche Untersuchungsgefängnis zu bringen, aber bei ihr zeigten sich Symptome von hohem Blutdruck, so dass sie sie zu einem örtlichen Krankenhaus fuhren. Sie behielten sie über Nacht dort und gaben ihr Spritzen.

Die Polizei versuchte am nächsten Tag erneut, Wang in das Untersuchungsgefängnis zu bekommen. Sie wurde auch aufgenommen, allerdings kehrten die Symptome von hohem Blutdruck schnell zurück, woraufhin das Untersuchungsgefängnis dies ihrem Sohn meldete.

Dieser ging sofort zur Polizeistation, um seine Mutter zu holen, aber ein Polizist sagte: „Ihre Mutter ist völlig in Ordnung, sonst hätte das Untersuchungsgefängnis sie ja nicht aufgenommen.“

Sohn verspottet, weil er sich um Freilassung von Mutter und Schwester bemüht

Am 19. August 2016 wurden gegen Wang und Liu formale Haftbefehle ausgestellt.

Wangs Sohn Liu reiste mehrere Male von Changchun, wo seine Familie wohnt, zur Kreispolizeistation Nong'an, um sich nach seiner Mutter und Schwester zu erkundigen. Die Polizei gab ihm nie eine klare Auskunft.

Als er die Rückgabe der beschlagnahmten 17.000 Yuan Bargeld forderte, antwortete ein Polizist: „Sie wagen es, das Geld zurückzufordern? Wissen Sie nicht, welches Verbrechen Ihre Mutter und Schwester begangen haben? Sie sind ein junger Mann. Warum kommen Sie die ganze Zeit hierher, anstatt zu arbeiten?“

Schockiert sagte Liu: „Hätten Sie nicht gute Menschen festgenommen, würden die Angehörigen doch wohl arbeiten gehen und nicht jeden Tag mehr als 50 Kilometer zurücklegen müssen, um hierher zu kommen.“

Gerichtsverhandlung am 27. Mai – Unterstützer verhaftet

Die Frauen Wang und Liu wurden am 27. Mai 2017 vor Gericht gestellt. Ihre Anwälte, Ma Wei und Zhou Yunchang, verteidigten ihre Unschuld und forderten Freisprüche.

Nur Liu durfte den Gerichtssaal betreten. Unterstützer seiner Mutter und Schwester wurden von der Polizei aufgehalten, einige wurden sogar verhaftet.


[1] Das durchschnittliche Einkommen eines Arbeiters beträgt in den Städten Chinas monatlich umgerechnet etwa 300,- €.