Wie ich beim Verfassen meiner Erfahrungsberichte für Fa-Konferenzen meinen Neid und meine Geltungssucht erkannt habe

(Minghui.org) Bereits seit zwölf Jahren kultiviere ich mich im Falun Dafa. Ich kann mich schon nicht mehr daran erinnern, wann ich unter der Ermutigung von Mitpraktizierenden angefangen habe, Erfahrungsberichte für Fa-Konferenzen zu schreiben. Ich habe bisher sieben oder acht solche Berichte geschrieben. Obwohl keiner von ihnen veröffentlicht wurde, erkannte ich doch jedes Mal während des Schreibens meine eigenen Mängel und konnte mich dabei selbst erhöhen. Im Folgenden möchte ich über den Prozess berichten, wie ich meinen Neid und meine Geltungssucht beim Verfassen von Berichten gefunden habe.

Wie ich meinen Neid erkannt habe

Bevor ich mit meinem eigenen ersten Bericht anfing, lernte ich durch das Lesen anderer Artikel, wie man einen Bericht überhaupt schreiben sollte. Ich las zahlreiche Artikel von Mitpraktizierenden, um herauszufinden, wie sie sie geschrieben hatten. Schließlich kam ich zu folgendem Ergebnis: Was sie getan hatten, habe auch ich geleistet; manches habe ich sogar besser als sie gemacht. Ich dachte mir, ich sollte einfach alles aufschreiben, um ihnen zu zeigen, dass ich mich zwar gerade erst angefangen hatte zu kultivieren, die Dinge aber schon genauso gut erledigen konnte wie sie. Mit einem solchen Herzen begann ich dann endlich zu schreiben, und zwar bis weit in die Nacht hinein. Ich war zwar schließlich sehr erschöpft, fand aber die eine Geschichte nicht spannend genug und die andere nicht so richtig überzeugend. Über welche sollte ich denn nun überhaupt berichten? In welcher hatte ich am meisten geleistet? So schrieb ich ein Blatt nach dem anderen voll und zerriss sie doch jedes Mal wieder, sodass ich letztendlich doch nicht weiterkam. Im Herzen überlegte ich, ob ich vielleicht doch noch zu wenig gelernt hatte und zunächst doch noch mehr von den Berichten meiner Mitpraktizierenden lernen sollte. Also las ich weitere Berichte und fand doch keine großartigen Angelegenheiten in diesen Berichten. Die Dinge schienen mir doch ganz normal. Es war schließlich nicht so, dass ich so etwas nicht auch gemacht hätte, warum also konnte ich nicht über solche Sachen schreiben? Ich wollte noch nicht aufgeben und bemühte mich weiterhin, trotzdem konnte ich keinen Bericht aufs Papier bringen. Ganz frustriert gab ich schließlich auf.

Eines Tages beim Fa-Lernen fiel mir plötzlich folgende Stelle auf:

Der Meister sagt im Zhuan Falun:

„Qigong-Meister geben Kurse, mancher sitzt da voller Geringschätzung: ‚Hey, was für ein Qigong-Meister ist das denn, diesen Kinderkram, von dem er redet, will ich mir nicht mal anhören.’ Jener Qigong-Meister redet vielleicht wirklich nicht so gut wie er, aber der Qigong-Meister spricht doch über die Dinge seiner Schule.“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun 2012, Seite 428)

Als ich mich damit verglich, erschrak ich: Betraf diese Stelle nicht gerade mich? Es war doch genau mein Neid, wegen dem ich nichts schreiben konnte. Seitdem verstand ich ein bisschen, was ein Mitpraktizierender mit „das Fa im Fa verstehen“ meinte. Als ich danach weitere Erfahrungsberichte von anderen las, war ich sogar mehrmals zu Tränen gerührt. Es wunderte mich, wie groß der Unterschied ist, wenn man mit verschiedenen Absichten denselben Artikel liest. Dabei erkannte ich auch, wie wunderbar das „Nach-innen-Schauen“ ist.

Wie ich meine Geltungssucht erkannt habe

Seit ich im „Aufruf zur Einsendung von Artikeln für die China-Fahui“ den Hinweis gelesen hatte, dass man sich in Beiträgen nicht selbst bestätigen sollte, überlegte ich die ganze Zeit, was der Unterschied zwischen „sich selbst bestätigen“ und „das Fa bestätigen“ sein sollte. Eines dabei war mir nämlich immer noch nicht klar, und zwar, wie ich schreiben sollte, sodass ich mit meinem Bericht das Fa bestätigte. Mir war schon klar, dass ich dabei irgendeinen Eigensinn haben musste, aber egal, was ich tat, konnte ich ihn doch nicht finden. Schließlich betrachtete ich jeden meiner Gedanken und jede meiner Gesinnungen, um meinen Standpunkt zu überprüfen. So entdeckte ich, dass ich immer nur von mir ausgegangen war, also wie ich welche Dinge erledigte, wieviel Leiden und Schwierigkeiten ich dabei ertragen bzw. überwunden hatte, wie schön ich eine Sache geschafft hatte. Ich wollte meinen Mitpraktizierenden einfach zeigen, wie gut ich das gemacht hatte. Unbewusst wollte ich ein Beispiel für andere sein. Ist das nicht typisch die „Partei-Kultur“? War ich nicht gerade dabei, mich selbst zu bestätigen?

Also wie sollte ich nun eigentlich schreiben, damit ich das Fa bestätigte? Zuerst musste ich schon beim Entwurf meine Denkweise ändern. Ich musste umdenken und zurückblicken, auf welche Schwierigkeiten ich bei der Kultivierung gestoßen war, wie ich das Fa als Anleitung genommen und mich danach gerichtet und danach gehandelt hatte; was ich im Fa erkannt hatte, wie das Fa mir letztendlich alles gezeigt und wie es alles gelöst hatte und welches Ergebnis sich schließlich zeigte. Als ich dann wieder Artikel von Mitpraktizierenden las, erkannte ich erst meine Entfernung zu ihnen. Da war wirklich ein sehr großer Unterschied – wie zwischen Himmel und Erde. Trotzdem konnte ich die Wurzel noch nicht finden, nämlich, welcher Eigensinn sich dahinter versteckte. Ich vermute, dass der Meister sah, dass ich mich kultivieren wollte, und mir deswegen Hinweise gab, als ich folgenden Abschnitt las:

Der Meister sagt:

„Sowohl deine Kultivierungsfähigkeiten als auch die Öffnung deiner Kultivierungsenergie hast du bei der Kultivierung im Dafa bekommen. Wenn du Dafa auf den zweiten Platz und deine göttlichen Fähigkeiten auf den ersten stellst oder wenn du zur Erleuchtung gekommen bist und diese oder jene Erkenntnisse von dir für richtig hältst oder sogar dich selbst als großartig betrachtest und meinst, dass du Dafa übertriffst, dann sage ich, du bist schon dabei herunterzufallen; das wird dann sehr gefährlich und mit dir wird es immer mehr bergab gehen.“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun 2012, Seite 396)

Auf einmal wurde mir klar, dass ich Geltungssucht hatte. In diesem Moment konnte ich meine Tränen nicht mehr zurückhalten. Über zehn Jahre lang hatte ich diesen Eigensinn gehabt und hatte ihn nicht erkannt! Wie viele Sorgen musste sich der Meister um mich gemacht haben! Ich konnte nicht mehr weiterschreiben, so gerührt war ich. Liebe Mitpraktizierende, besonders diejenigen, die noch nie einen Erfahrungsbericht für eine Fa-Konferenz geschrieben haben. Greift euch doch mal einen Stift und nehmt auch daran teil! Lasst den Meister sich weniger Sorgen um uns machen!

Heshi.