Hinter dem Rücken über andere reden, führt zu Konflikten und berührt die Mundkultivierung

(Minghui.org) Ich habe beobachtet, dass einige Praktizierende andere nicht direkt auf ihre Eigensinne hinweisen, sondern stattdessen hinter ihrem Rücken über sie reden. Vielleicht habt ihr das auch schon einmal beobachtet. Wenn man das tut, so scheint es mir, werden mehr Menschen in die Situation hineingezogen, was Missverständnisse, Konflikte und verletzte Gefühle verursachen kann. Ein solches Verhalten ist in der Regel das Ergebnis unseres Unvermögens, den Mund zu kultivieren oder verschiedene menschliche Anschauungen zu beseitigen.

Mich selbst korrigieren, wenn ich andere auf ihre Mängel hinweise

Ich habe das auch getan. Wenn jemand nicht auf meinen Rat hörte, sprach ich über ihn. Ich fand das nicht falsch. Doch wenn ich erfuhr, dass jemand über mich redete, regte ich mich auf.

Ich dachte: „Ich verhalte mich doch nicht so! Wie kann ein Mitpraktizierender mir das antun? Wenn wir ein Problem haben, sollte er mit mir darüber reden! Jetzt hat er die Sache noch schlimmer gemacht, indem er Gerüchte verbreitet hat.“

Eigentlich hatte ich vor, mit diesem Mitpraktizierenden zu sprechen, aber nachdem ich mich beruhigt hatte, fragte ich mich: „Habe ich über andere nicht auch so gesprochen?“ Ich dachte, ich hätte es aus dem Wunsch heraus getan, ihnen zu helfen, sich zu verbessern. Als ich nach innen schaute, erkannte ich, dass ich mit der Situation ziemlich schlecht umgegangen war!

Der Meister sagte:

„Mancher sagt: „Ich habe etwas vom Lehrer Li gehört“, schon stehen alle um ihn herum und hören zu, er redet und verbreitet nach eigenem Gutdünken Klatsch, wobei er seine Erzählung noch ausschmückt. Wozu macht er das? Er will sich wichtig machen. Mancher verbreitet Klatsch, er erzählt ihm, sie erzählt ihr, mit großer Begeisterung redet er, als ob er auf dem Laufenden wäre, so viele unserer Lernenden hätten es nicht so gut verstanden wie er, die anderen wüssten nicht so viel wie er. Das ist bei ihm schon zur zweiten Natur geworden, vielleicht macht er das auch unbewusst.“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun 2012, Seite 229)

„Es gibt zum Beispiel Konflikte zwischen den Menschen: Du bist gut, er ist schlecht oder du hast dich gut kultiviert und er nicht. All dies sind an sich schon Konflikte.“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun 2012, Seite 300)

Die Worte des Meisters zeigten mir nichts aufgezeigt, als ich sie las. Ich wendete das, was ich las, nicht auf mich selbst an. Stattdessen verbreitete ich weiterhin Gerüchte. Ich hatte vergessen, dass das, was wir in dieser Dimension sehen, nur eine Illusion ist. Unsere Mitpraktizierenden sind dabei, sich selbst zu kultivieren und zu verbessern. Als ich nach innen schaute, erkannte ich, dass das, was ich sah, nicht die Unzulänglichkeiten der Mitpraktizierenden waren, sondern ihre menschlichen Gesinnungen, die sie gerade beseitigten.

Von da an hörte ich auf, über andere zu reden. Wenn ich hörte, dass jemand über die Mängel anderer sprach, erinnerte ich ihn daran, nach innen zu schauen, ob er selbst auch derartige Unzulänglichkeiten hätte.

Andere klatschen über mich

Ich fühlte mich immer hilflos, wenn ich hörte, dass andere schlecht über mich redeten. Ich fühlte mich missverstanden und ungerecht behandelt. Obwohl ich wusste, dass das, was sie sagten, nicht stimmte, wollte ich es nicht kommentieren und dadurch noch schlimmer machen. Alles, was ich tun konnte, war, das Fa zu lernen und mich zu korrigieren.

Der Meister sagte:

„Deshalb sollst du nicht so handeln wie er, du sollst dich wirklich nicht über ihn ärgern, auch wenn er dich überall in Misskredit gebracht hat, sodass du deinen Kopf nicht mehr heben kannst. Nicht nur, dass du dich nicht über ihn ärgern sollst, sondern du sollst ihm auch noch von Herzen danken, ihm wirklich danken.“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun 2012, Seite 138)

„Also, warum sollst du ihm dann auch noch danken? Denk mal nach, was du bekommen hast? In diesem Kosmos gibt es einen Grundsatz, der heißt: Wer nichts verliert, gewinnt nichts; wenn einer etwas gewinnt, muss er etwas verlieren. Unter den alltäglichen Menschen hat er dich in Misskredit gebracht, dann zählt er zur Seite der Gewinner und er hat Vorteile bekommen. Je mehr er dich in Misskredit gebracht hat und je größeres Aufsehen er erregt, desto mehr erträgst du und desto mehr De verliert er, all diese De wird dir gegeben. Zugleich, während du das ertragen hast, hast du es vielleicht sehr leicht genommen und du hast es dir überhaupt nicht zu Herzen genommen.“ (ebd.)

Vom Fa her habe ich verstanden: Wenn andere sagen, dass du schlecht bist, bedeutet das nicht, dass du wirklich schlecht bist. Ungerecht behandelt zu werden, ist eine Prüfung, um zu sehen, ob du wirklich nachsichtig sein kannst.

Wenn du mit der Person kämpfst, die dir Unrecht getan hat, dann bist du im Wesentlichen auf dem gleichen Niveau wie sie. Ich bin entschlossen, nicht in diese Falle zu geraten. Ich weiß, dass ich meine Angst, fälschlicherweise beschuldigt zu werden, loslassen muss. Ich muss sie beseitigen.

Ich werde Praktizierende, die über mich geklatscht haben, weiterhin so behandeln, als ob nichts geschehen wäre. Stattdessen werde ich nach innen schauen, ob ich Defizite bei mir finden kann. Wenn ich nichts finde, werde ich den Prinzipien Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht folgen, nicht wütend oder ärgerlich reagieren und keinen Groll hegen. Ich lasse mich nicht dadurch stören, wie gut oder schlecht andere mich behandeln.