Wie ich lernte, nach innen zu schauen

(Minghui.org) In der zweiten Hälfte 1997 fing ich an, Falun Gong zu praktizieren. Gleich danach träumte ich etwas, an das ich mich immer noch klar erinnern kann: Zwei Sicherheitswärter standen an dem Tor einer großen Schule. Einer von ihnen fragte mich, ob ich gekommen sei, um Falun Gong zu lernen. Ich hielt ein Exemplar des Buches Zhuan Falun (Li Hongzhi) in der Hand und antwortete freudig: „Ja!“ Sie erwiderten nichts und ließen mich sofort in die Schule hineingehen. Als ich aufwachte, fühlte ich mich immer noch so glücklich wie in diesem Traum.

Bevor ich Falun Gong praktizierte, war ich immer sehr schwach und fühlte mich das ganze Jahr über nicht wohl. Ich hatte gesundheitliche Beschwerden wie Arthritis, Bronchitis und Asthma. Ich schlief nicht gut und meine Augen waren oft geschwollen. Mein Arzt sagte, Asthma sei sehr schwer zu heilen, ich würde vermutlich den Rest meines Lebens damit leben müssen. Ich versuchte es mit anderen Behandlungsmethoden, aber keine war erfolgreich. Meine Angehörigen und Freunde machten sich Sorgen um mich. Nachdem ich dann eine Woche lang Falun Gong praktiziert hatte, waren alle meine Beschwerden geheilt.

Zu unserem örtlichen Übungsplatz kamen 40 Praktizierende. Jeden Morgen von 6 bis 7 Uhr lasen wir gemeinsam im Zhuan Falun, und von 19 bis 21 Uhr praktizierten wir die fünf Falun-Gong-Übungen. Ich fühlte mich sehr glücklich. Alle meine Krankheiten waren verschwunden. Nun konnte ich die tägliche Hausarbeit sowie die Arbeit auf dem Feld erledigen und mich um meine Familie kümmern, ohne müde zu sein. Alle freuten sich für mich und meinten, Falun Gong habe ein Wunder bewirkt. Einige von ihnen fingen dann selbst an, Falun Gong zu praktizieren.

Trotz der Verfolgung blieb ich standhaft

Am 20. Juli 1999 fing die Kommunistische Partei Chinas an, Falun Gong zu verfolgen. Praktizierende wurden verhaftet, ihre Wohnungen durchsucht und ihre Familien schikaniert. Die Situation war grauenvoll, so, als würde der Himmel einstürzen. Mein Mann machte sich Sorgen, dass es sich nachteilig auf die Zukunft unseres Enkels auswirken könnte. Wenn ich die Falun-Gong-Bücher las, war er wütend, schlug und beschimpfte mich und machte mir Vorwürfe. Doch an meiner Standhaftigkeit änderte das nichts: Ich würde Falun Gong nie aufgeben.

Damals verkaufte ich Kleidung. Wenn es im Geschäft ruhiger war, lernte ich das Fa. Ich hatte die Schule nicht lange genug besucht, um alle Schriftzeichen im Zhuan Falun zu verstehen. Also fragte ich andere Leute, wenn ich ein Wort nicht kannte. Ich hatte für mich entschieden, alle Wörter zu lernen, ganz gleich, wie schwierig es auch sein mochte. Der Meister sah meine Entschlossenheit und griff mir unter die Arme. Nach mehreren schlaflosen Nächten konnte ich das Zhuan Falun schließlich vollständig lesen.

Da ich mehr auf das Verstehen der Wörter achtete und nicht so sehr auf die Kultivierung meiner Xinxing, verpasste ich viele Chancen, die der Meister für mich arrangiert hatte.

Wenn mein Mann mich schlug und beschuldigte, hielt ich es für seinen Fehler und dachte: „Er sollte mich nicht so behandeln!“ Ich schaute nicht nach innen, um meine Lücken zu finden. Einmal behauptete er zum Beispiel, dass die Farbe, die ich zum Schreiben der Plakate über Falun Gong verwendete, schlecht rieche. Dann schlug er mich, und ich schlug zurück. Nach dem Kampf war er okay, aber ich hatte am Arm mehrere Tage lang blaue Flecken.

Mein Mann veränderte sich zum Besseren

Im Zhuan Falun spricht der Meister immer wieder davon, nach innen zu schauen. Auch inspirierten mich Artikel auf der Minghui-Website, in denen die Praktizierenden darüber schreiben, wie sie nach innen schauten. Ich sprach mit Mitpraktizierenden über das Thema und hatte das Gefühl, dass sich meine Xinxing schnell erhöhte.

Früher hatte ich mich oft über meinen Mann beklagt, weil er nie Hausarbeiten übernahm. Dann fing ich an, mehr auf seine guten Seiten zu schauen. Wenn zum Beispiel Polizisten oder Bedienstete vom Nachbarschaftsverein kamen, um mich zu schikanieren, sprach er immer nur gut über Falun Gong. Er erzählte ihnen, dass alle meine Krankheiten durch mein Praktizieren von Falun Gong geheilt worden seien und dass alle Praktizierenden gute Menschen seien.

Einmal kamen um Mitternacht drei Polizisten in die Wohnung, um mich festzunehmen. Mein Mann tadelte sie so heftig, dass sie einfach wieder gingen! Manchmal hilft er mir ein wenig, anderen die wahren Umstände über Falun Gong zu erklären. Immer wenn Mitpraktizierende zu uns kommen, begrüßt er sie freundlich.

Durch ständiges Fa-Lernen änderte sich meine Einstellung. Weil er Hausarbeiten nicht gerne machte, machte ich sie. Ich wusch seine Wäsche und legte sie zusammen, ohne mich zu beklagen. Und weil er gerne Früchte aß, kaufte ich ihm jeden Tag frische Früchte. Auch kaufte ich ihm die Kleidung, die er mochte.

Mein Herz ist viel größer geworden. Jetzt denke ich zuerst an andere Menschen. Mein Mann schlägt und beschimpft mich nun nicht mehr. Wenn jemand Falun Gong erwähnt, erklärt er ihnen immer die Fakten über die Verfolgung.

Zahnschmerzen verschwanden, als ich nach innen schaute

Nachdem ich gelernt hatte, nach innen zu schauen, suchte ich fortwährend nach meinen Unzulänglichkeiten. Ein Beispiel: Einmal ging unsere Familie in ein Restaurant. Eine der Speisen schmeckte ausgezeichnet, weshalb ich sie zu Hause nachkochen wollte. Dann bekam ich Zahnschmerzen. Sie waren so heftig, dass mir Tränen übers Gesicht liefen. Ich schaute nach innen und entdeckte, dass ich sehr eigensinnig auf Geschmack aus war. Der Meister sagt:

„Essen ohne schmecken – Des Mundes Eigensinn abtrennen.“(Li Hongzhi, Im Dao, 04.01.1996, in: Hong Yin I)

Obwohl ich mich schon so viele Jahre kultiviert hatte, hing ich noch immer an leckeren Speisen. Ich erkannte meinen Eigensinn und sendete aufrichtige Gedanken aus. Nach einer Stunde waren die Schmerzen ganz verschwunden.

Beschuldigt, nicht barmherzig zu sein

Einmal fand mein Mann auf der Straße eine Brieftasche, die sechs Bankkarten, Bargeld, einen Ausweis und einen Schlüssel enthielt. Er ging in die Nachbarschaft und erzählte den Leuten: „Jemand hat seine Brieftasche verloren. Ich gebe sie bei der Polizei ab. Denn meine Frau hat zu mir gesagt: ‚Denke zuerst an andere. Früher oder später rächt sich alles.‘ Ich möchte auch ein guter Mensch sein.“

Die Nachbarn wussten alle, dass ich Falun Gong praktiziere, und sagten: „Deine Frau ist ein guter Mensch!“

Danach brachte mein Mann die Brieftasche auf die Polizeistation, ohne persönliche Informationen zu hinterlassen.

Als er heimkam, erzählte er mir, was passiert war. Ich sagte zu ihm: „Du solltest die Polizei bitten, es aufzunehmen. Heutzutage sind sogar die Polizisten unehrlich. Wenn sie die Brieftasche an sich nehmen, wird der Eigentümer sehr aufgebracht sein.“

Mein Mann ging zur Polizeistation zurück. Die diensthabende Polizistin weigerte sich jedoch, nach der Brieftasche zu sehen und war sehr ungeduldig. Mein Mann fragte sie: „Wofür sind Sie denn da? Was ist Ihre Aufgabe? Sie weigern sich, nach der Brieftasche zu sehen. Was bedeuten die Worte an der Wand ‚Diene dem Volk‘? Dienen Sie denn dem Volk?“

Ein anderer Polizist, der ihn gehört hatte, kam heraus und sagte: „Ich habe die Übergabe dokumentiert. Der Eigentümer hat seine Brieftasche schon abgeholt.“

Mein Mann sagte: „Dann geben Sie mir bitte die Telefonnummer des Eigentümers. Ich möchte ihn sicherheitshalber anrufen.“

Der Polizist gab ihm die Telefonnummer. Mein Mann rief an und bekam bestätigt, dass der Eigentümer die Brieftasche wirklich erhalten hatte.

Zu Hause erzählte er mir alles. Als ich hörte, dass er die Polizistin befragt und getadelt hatte, freute ich mich insgeheim. Denn da ich mehrmals verhaftet wurde, hasste ich Polizisten. Am nächsten Morgen spielte mein Mann verrückt und tadelte mich wegen des Vorfalles.

Ich schaute immer wieder nach innen, fand aber nichts. Danach wiederholte der Meister die Unterhaltung in meinem Geist und erinnerte mich, dass ich mich gefreut hatte, dass die Polizistin gerügt wurde. Ja, ich hasste die Polizei und war nicht barmherzig. Die Polizisten werden jedoch auch verfolgt. Sie führen die Anweisung aus, Falun-Gong-Praktizierende zu verfolgen. Wenn sie die Wahrheit nicht erkennen, wie wird ihre Zukunft dann aussehen? Sie befinden sich wirklich in einer misslichen Lage. Ich muss ihnen gegenüber barmherzig sein. Als ich meinen Mangel erkannte, war mein Mann sofort wieder so wie vorher. Das Nach-innen-Schauen ist wirklich eine magische Waffe!

Ich ging jeden Tag mit Mitpraktizierenden hinaus, um den Menschen die wahren Umstände zu erklären und sie dazu zu bewegen, aus der Partei und deren Unterorganisationen auszutreten. Immer wenn wir abgelehnt oder beschimpft wurden, schaute ich nach innen und fragte mich: „Habe ich das Fa gut gelernt? Bin ich barmherzig genug? Bin ich freundlich genug?“ Seitdem ich das mache, ändert sich die Situation oft sofort! Das ist wunderbar.