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Sich gegenseitig vergeben

17. Januar 2018 |   Von einer Falun-Dafa-Praktizierenden aus der Provinz Hebei, China

(Minghui.org) Lili (Pseudonym) kam zu mir nach Hause, um über die Praktizierende Mei (Pseudonym) zu sprechen. Zum wiederholten Male erzählte sie mir, dass Mei die Indoktrination der Kommunistischen Partei Chinas immer noch nicht losgelassen hatte.

Als wir Mei einmal daraufhin ansprachen, hörte sie uns nicht zu. Wenn Praktizierende mit ihr kooperieren mussten, fühlten sie sich nicht wohl dabei. Lili jedoch machte es gut und kooperierte bedingungslos mit Mei.

Trennungen schaffen

Das erinnerte uns daran, dass der Meister von uns verlangt, im Inneren zu suchen, wenn wir die Probleme anderer sehen, weil wir womöglich das gleiche Problem haben. Wir schauten nach innen und bemerkten: Wir hatten auch einige Probleme, aber nicht so ernste wie Mei. Wir beschlossen, unsere Eigensinne loszulassen und Barmherzigkeit zu kultivieren. Wir dürfen einen Mitpraktizierenden nicht wegen seines Eigensinns ablehnen, noch sollten wir Trennungen schaffen.

Unsere Fa-Lerngruppe lernt jeden Abend das Fa und sendet aufrichtige Gedanken aus. Doch manche Praktizierende sind nicht pünktlich, Lili kam fast jeden Abend zu spät. Als wir das mit ihr besprachen, versprach sie, mehr auf ihre Mängel zu achten. Jedoch änderte sie sich nicht und kam weiterhin zu spät.

Ich nahm sie zur Seite und sagte: „Sollten wir nicht rücksichtsvoll sein? Wenn du zu spät kommst, störst du dann nicht die anderen? Wenn das Fa-Lernen für dich zu früh beginnt, können wir später beginnen.“ Sie kam weiterhin zu spät. Ich wollte sie nicht weiter ermahnen, da es zu einem Eigensinn werden könnte. Ich dachte, ich sollte barmherziger sein: Hat nicht jeder von uns Eigensinne, die er nur schwer loslassen kann?

Als ich die Mitpraktizierenden mit ihren Problemen sah, erkannte ich, dass ich möglicherweise andere Probleme hatte, die andere mir vergeben hatten. Als ich nach innen schaute, fand ich viele Probleme.

Ich bin engstirnig, egozentrisch, einfältig, reagiere langsam und habe ein niedriges Erleuchtungsvermögen. Wenn andere auf eine Weise sprechen, die ich nicht verstehe, fällt es mir schwer, es zu akzeptieren. Ich gebe ihnen die Schuld und schaue dabei nicht bei mir selbst. Ich konzentriere mich immer auf die Probleme der anderen Praktizierenden und denke, dass sie weder in sich selbst suchen noch sich kultivieren. Ich kann spüren, wie ich nach innen schauen kann und deshalb sehe ich auf andere herab. Ich fühle mich ihnen überlegen und schaffe so Barrieren zwischen mir und meinen Mitpraktizierenden.

Andere Praktizierende sind sehr vorsichtig, wenn sie mit mir zusammen sind. Wenn ich die Mitpraktizierenden auf ihre Probleme von Mitpraktizierenden hinwies, tat ich es direkt und kümmerte mich nie um ihre Gefühle. Ich dachte, ich sei ehrlich und offen, aber ich achtete nicht darauf, was der Meister uns sagt:

„Du bist immer barmherzig und gut zu allen, ganz gleich, was du tust, du denkst immer an andere. Jedes Mal, wenn du auf Probleme stößt, denkst du zuerst, ob es andere ertragen können oder nicht und ob es anderen schadet, dann wird es keine Probleme mehr geben.“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun, 2012, S. 243)

Ich erkannte: In all den Jahren waren die Praktizierenden mir gegenüber sehr barmherzig gewesen, hatten mich toleriert und mir vergeben.

Im Außen statt im Innen suchen

Jetzt ist die Endphase der Fa-Berichtigung. Viele Praktizierende sind reif geworden und verstehen, dass sie sich selbst kultivieren müssen. Wann immer sie Mitpraktizierende sehen, die Probleme haben, weisen sie die anderen nicht darauf hin, sondern kultivieren sich selbst. Da ich immer nach außen schaue, verbessern sich die anderen, während ich auf derselben Ebene bleibe.

Als ich mein Problem erkannte, wusste ich nicht, wie ich mich kultivieren sollte. Der Meister sah das und benutzte den Mund anderer, um mir zu sagen, dass ich gemein und unbarmherzig zu anderen war.

Ich schaute wieder nach innen und bemerkte, dass mein Verständnis von „Barmherzigkeit“ zu begrenzt war. Barmherzigkeit bedeutet nicht nur, jeden Tag die wahren Umstände zu erklären. Wir kultivieren uns zu Buddhas und Barmherzigkeit ist die grundlegende Eigenschaft eines großartigen erleuchteten Wesens. Unsere Kultivierung bedeutet, rücksichtsvoll zu sein, dann wird unsere Kultivierung andere begünstigen. Nur wenn wir unsere menschlichen Gefühle wirklich loslassen können, können wir Dafa bestätigen. Dann werden andere Zeuge der noblen Schönheit von Falun Dafa.

Wegen meiner starken Eigensinne wie Neid und vielen negativen Gedanken kann ich nicht barmherzig sein.

Als ich meine Eigensinne sah, entschied ich, sie loszuwerden. Ich weiß, wenn ich das Fa mehr lerne, kann ich die Eigensinne loslassen.

Der Meister sagt uns:

„Das Fa kann allen Eigensinn aufbrechen, das Fa kann alles Böse besiegen, das Fa kann alle Lügen strafen, das Fa kann den rechten Gedanken festigen.“ (Li Hongzhi, Störungen beseitigen, 05.07.2000, in: Essentielles für Weitere Fortschritte II)

Sich selbst kultivieren

Als ich mehr das Fa lernte, veränderte sich meine Denkweise. Jetzt ist es so, dass wenn ich Eigensinne anderer sehe, dann bin ich nicht länger bewegt. Auch wenn ich Probleme sehe, vermute ich nicht mehr, dass die anderen niedere Beweggründe haben. Stattdessen kultiviere ich mich selbst und kann die Menschen barmherzig verstehen.

Bei einem Austausch fragte ich eine Praktizierende: „An was hast du gedacht, als du dem Polizisten gegenüber standest? Basierten alle deine Gedanken auf Barmherzigkeit? Hast du nur daran gedacht, ihn zu retten?“

Die Praktizierende hatte einem Polizisten die wahren Umstände über Dafa erklärt und war verhaftet worden. Sie hatte es sehr gut gemacht und war freigelassen worden, während ich es nicht so gut gemacht hatte, darum wollte ich von ihr lernen.

Doch sie zögerte eine Weile und sagte nichts. Wäre dies früher geschehen, hätte ich gedacht: „Solltest du nicht anderen helfen, wenn du ihre Probleme siehst? Sprechen wir nicht davon, anderen zu helfen, sich zu verbessern?“ Dieses Mal jedoch suchte ich nicht im Außen. Ich erkannte, dass das, was andere einem sagen, nicht unbedingt ihr wahres Selbst widerspiegeln muss. Es zeigt sich nur auf diese Weise, weil es etwas zu kultivieren gibt. Es nutzt also nichts, nur zu denken, dass ein anderer Praktizierender dieses oder jenes Problem hat. Es ist eine Chance, die der Meister für uns arrangiert hat, damit wir unsere Xining verbessern.

Der Meister sagt:

„Denn wenn Konflikte entstehen, werden sie plötzlich auftauchen, aber sie sind nicht zufällig da, sie sind dazu da, um deine Xinxing erhöhen zu lassen.“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun 2012, S. 228)