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Die Kontaktperson – der Faden, der die Gruppe zusammenhält

19. Januar 2018 |   Von einem Koordinator in China

(Minghui.org) Der Koordinator eines Ortes oder eine Kontaktperson ist auch ein Praktizierender und sollte als solcher fleißig und standhaft sein. Koordinatoren müssen genau wie andere Kultivierende ihre menschlichen Anschauungen loslassen. Ich habe beobachtet, dass manche Koordinatoren stärker dazu neigen, sich selbst zu bestätigen. In der Hoffnung, dass wir uns alle zusammen erhöhen können, möchte ich euch Folgendes dazu mitteilen.

Sich selbst zu bestätigen, kann auf vielerlei Art erscheinen. Jemand denkt vielleicht, dass das eigene Verständnis korrekt und besser ist als das von anderen. Dadurch schaut er auf andere herab. Er überbewertet möglicherweise seine Rolle in einem Projekt der Gruppe. Solch eine Person kennt vielleicht seinen eigenen Beitrag in dem Projekt, aber er ignoriert die Hilfe des Meisters und die Kooperation zwischen den Praktizierenden. Er weigert sich, Kritik anzunehmen, wenn er etwas falsch gemacht hat. Oder er kritisiert andere, wobei er nicht die Stärken der anderen sehen kann.

Tief verwurzelte Probleme

Viele Kontaktpersonen in China haben die Verfolgung persönlich erlebt. Manche sind bereit, anderen zu helfen, und manche sind Experten auf bestimmten Gebieten. Darum vertrauen ihnen die anderen Praktizierenden. Jedoch kann dieses Vertrauen den Wunsch der Kontaktpersonen noch weiter verstärken, sich selbst zu bestätigen.

Das kann dazu führen, dass andere Praktizierende sie bewundern, sich auf sie verlassen und sie sogar als Vorbilder nehmen. Dies wiederum unterstützt womöglich noch weiter ihren Wunsch nach Selbstbestätigung. Wenn die Kontaktperson das Fa nicht lernt und sich nicht solide kultiviert, könnte dieser Zustand als normal angesehen werden. Dadurch gehen vielleicht manche der örtlichen Praktizierenden nicht ihren eigenen Weg, während die Koordinatoren sie nach ihren eigenen Anschauungen kontrollieren.

Ich bin selbst Kontaktperson und war auch sehr egoistisch. Ich muss zugeben, dass ich das noch nicht völlig beseitigt habe. Aber eine Sache hat mich aufgeweckt: Als sich mehrere Kontaktpersonen in meinem Gebiet über ihr Verständnis zu einer Angelegenheit austauschten, gab jeder seine Meinung ab. Eine Praktizierende, die bis dahin noch nichts gesagt hatte, meinte, dass ihr Verständnis anders sei als unseres. Ich wurde neidisch und machte in meinen Gedanken sarkastische Bemerkungen.

Was sie sagte, stand nicht im Gegensatz zu unserer Meinung, sondern es war lediglich aus einem anderen Blickwinkel betrachtet. Erneut kritisierte ich sie in meinen Gedanken und empfand die Art, wie sie ihre Meinung sagte, als Angriff.

Der Meister sagte:

„Warum passieren manchmal in verschiedenen Gebieten immer wieder Streitereien und manchmal will jeder recht haben und auf seinem Standpunkt beharren? Warum kann man sich bei der Fa-Bestätigung oftmals nicht einigen? Dies ist in der letzten Zeit besonders in China auffälliger geworden. Um was geht es dabei eigentlich? Ganz einfach, es geht nämlich darum, ob du dabei bist, das Fa zu bestätigen oder dich selbst. Wenn du dabei bist, das Fa zu bestätigen, dann wird dein Herz unbewegt bleiben, egal was die anderen dir sagen. Wenn andere deine Meinung in Frage stellen und dich vor den Kopf stoßen, dann fühlst du dich unwohl. Wenn andere einen Einwand gegen deine Meinung haben oder sie mit deiner Meinung nicht einverstanden sind, sodass du dich unwohl fühlst und wenn du dann anfängst, ihnen zu widersprechen oder dich zu rechtfertigen, dem Thema ausweichst ohne Rücksicht zu nehmen, dann bist du dabei, dich selbst zu bestätigen, auch wenn du aus barmherzigstem Willen dich rechtfertigst. (Beifall.) Denn du hast das Dafa nicht an die erste Stelle gesetzt. Das was du zu jener Zeit am wenigsten loslassen kannst, ist dich selbst.“ (Li Hongzhi, Fa-Erklärung auf der internationalen Fa-Konferenz in New York 2004 – Fragen und Antworten, 21.11.2004)

Das Fa des Meisters zeigte mir auf, dass diese Praktizierende rein war, darum konnte sie zu allen sagen, dass sie ein anderes Verständnis hätte. Ich dagegen war raffinierter. Ich wollte immer von allen akzeptiert werden und war immer pingelig, wenn es um die Meinungen anderer ging. Immer versuchte ich den anderen, ihre Fehler aufzuzeigen, um zu beweisen, dass ich recht hatte – ich bestätigte mich selbst.

Die Wege anderer behindern

Einmal trafen wir uns einen ganzen Tag lang mit Praktizierenden von unserem Ort und von außerhalb, als ich keine Zeit gehabt hatte, das Fa zu lernen. Darum konnte ich beim Aussenden der aufrichtigen Gedanken meine Hand nicht gerade halten.

Ein Praktizierender von außerhalb sagte: „Du hast die aufrichtigen Gedanken sonst immer gut ausgesendet. Das habe ich mehrmals den Praktizierenden in meinem Gebiet erzählt. Aber heute warst du nicht gut. Hattest du nicht genug Schlaf?“

Ich nickte und erwähnte dabei aber nicht, dass es schon seit einer Weile so war. Meine Frau hatte es mir oft aufgezeigt. Später beim Treffen der Kontaktpersonen beschwerte ich mich, dass einige Dinge chaotisch geworden seien und von mir zu viel erwartet würde. Ich erklärte, dass ich keine Zeit gehabt hätte, das Fa zu lesen oder aufrichtige Gedanken auszusenden.

Ein Praktizierender sagte: „Warum schaust du nicht nach innen und findest heraus, warum dich jeder um Hilfe bittet?“ Ich blieb oberflächlich ruhig, aber im tiefsten Innern war ich verärgert. Ich sagte: „Ich sollte nach innen schauen. Aber wenn ihr eure Aufgaben, für die ihr verantwortlich seid, machen würdet, wäre die Situation vielleicht auch anders.“ Dann erkannte ich, dass mein Gedanke nicht rein war.

Als ich nach innen schaute, begriff ich, dass der Meister mich durch den Praktizierenden auf meinen Fehler hingewiesen hatte. Ich dachte, dass ich den Praktizierenden bei der Kultivierung helfen könnte und gut darin sei, technische Unterstützung zu geben. Diese Ich-Bezogenheit hatte andere Praktizierende dazu gebracht, sich auf mich zu verlassen. Die Praktizierenden kamen mit ihren Eigensinnen zu mir und ich behandelte diese Situation mit meinen Eigensinnen. Ich behinderte die Praktizierenden in ihrer Kultivierung. Durch diesen Gedanken fing ich an, die Praktizierenden wieder zu den anderen Kontaktpersonen zu schicken, wenn etwas nicht in meiner Verantwortung lag.

Verständnisse austauschen

Als mich eine ältere Praktizierende darum bat, ihr einige Dateien auf ihr E-Book zu übertragen, fragte ich sie, warum sie nicht die Kontaktperson ihres Ortes darum gebeten hätte. Sie meinte, er sei immer so langsam und würde dafür eine Woche brauchen. Ich sagte, dass ich immer den Wunsch hätte, mich selbst zu bestätigen. Ich sollte die anderen auf ihren Kultivierungswegen nicht stören.

Sie verstand sofort und stimmte zu, dass sie nicht so viel Wert auf Schnelligkeit legen, sondern zuerst an die Bedürfnisse der anderen denken sollte.

Sich selbst bestätigen zu wollen, stört auch die Zusammenarbeit in der Gruppe. Vor einigen Jahren war die Kontaktperson einer nahegelegenen Stadt verhaftet worden. So hatten sie eine neue Kontaktperson ausgewählt. Doch dann waren sie uneins gewesen, und so hatte die Gruppe Mitpraktizierende aus meinem Gebiet eingeladen, die mit jedem sprechen sollten.

Ich fand, dass sie die Kontaktperson über die anderen stellten und sehr hohe Erwartungen und Kriterien an die Kontaktperson stellten. „Lasst uns die Kontaktperson nicht als eine perfekte Person ansehen“, schlug ich vor. „Wir sind Kultivierende und keiner von uns ist perfekt. Eure derzeitige Kontaktperson ist genauso wie ihr und hat auch noch Fehler. Entweder gleicht ihr ihre Mängel aus oder ihr wählt noch einen weiteren Praktizierenden in eurem Gebiet, der sich gut kultiviert hat, als Kontaktperson aus.“

Sie folgten meinem Vorschlag. Jedoch hatten die beiden Kontaktpersonen miteinander Konflikte aufgrund von unterschiedlichen Meinungen und verschiedenen Verständnissen. Durch den schlechten Umgang miteinander entschloss sich die zweite Kontaktperson, ihre Aufgabe aufzugeben.

„Ich stimme dem zu, was ihr mir sagt“, sagte ich. „Wir sollten nach innen schauen. Es muss uns möglich sein, uns zu verbessern. Aber was die andere Kontaktperson gesagt hat, ist auch korrekt. Vielleicht solltet ihr keine gegenteiligen Auffassungen zur Sprache bringen, sondern dafür lieber mit ihr aus anderer Sicht sprechen. Warum habt ihr ihr nicht erst zugestimmt und dann eure Meinung geäußert? Wenn ihr es so machen würdet, wäre sie möglicherweise nicht auf den Gedanken gekommen, dass ihr sie ablehnt.“

Dann teilte ich einige meiner Erfahrungen mit, wie ich mich beim Kooperieren mit der Gruppe verhalte. Ich sagte, dass jeder Praktizierende ein Teilchen vom Fa sei und wir einen ganzen Körper im Fa bilden würden. Wir sollten das Fa an erste Stelle setzen, wenn wir an einem Gruppen-Projekt arbeiten. Wir sollten einander ergänzen, anstatt unser eigenes Verständnis hervorzuheben. Der Meister werde uns helfen, es gut zu machen. Und das sei dann wirkliche Fa-Bestätigung.

Kontaktpersonen sind Vermittler

Die meisten Kontaktpersonen, die ich kenne, sind großartig. Sie haben die Verfolgung selbst erlebt und Schwierigkeiten überwunden. Sie haben örtlichen Praktizierenden geholfen, einen Körper zu bilden und das Fa zu bestätigen, was nicht einfach ist.

Jeder hat seine eigene erstaunliche Geschichte, der Meister kennt sie alle. Die Gottheiten sehen auch zu. Aber da wir noch Kultivierende sind, missverstehen wir manchmal das Fa oder machen Fehler. Wenn die Mitpraktizierenden diese aufzeigen, egal ob sie recht haben oder falsch liegen, sollten wir nicht bewegt sein. Stattdessen sollten wir nach innen schauen und die Gelegenheit schätzen, uns zu verbessern. Für uns als Kontaktperson sind das besondere Gelegenheiten. Wir müssen sie schätzen.

Kontaktpersonen sind nicht anders oder höher als andere Praktizierende – sie sind Vermittler. In einer Gruppe ist eine Kontaktperson wie ein Faden, der die Perlen zusammenhält. Wir sollten alle Perlen zu einer Halskette machen und jede Perle glänzen lassen. Obwohl der Faden selbst nicht gesehen wird, verbindet er alle Perlen.

Wenn die Kontaktpersonen einen Ort zum Fa-Lernen einrichten, schaffen sie die Umgebung für jeden, das Fa zu lernen und Erfahrungen auszutauschen. Sie helfen anderen Praktizierenden, Gelegenheiten zur Fa-Bestätigung zu finden. Wir sollten auf die Meinungen anderer hören. Wenn Konflikte auftauchen, sollten wir uns nicht über andere beschweren, sondern stattdessen nach innen schauen und erkennen, was wir noch nicht losgelassen haben.

Wenn Praktizierende Schwierigkeiten haben oder verfolgt werden, sollten wir versuchen, sie zu verstehen. Wir sollten einen vereinten Körper bilden, aufrichtige Gedanken aussenden und denen helfen, die in Schwierigkeiten sind.

Die Kontaktpersonen sollten Praktizierenden helfen, die in der Kultivierung nachgelassen haben; sie sollten mit ihnen das Fa lernen und ihnen keine Schuld zuweisen. Bei einem Gruppen-Projekt sollten wir anderen Praktizierenden vertrauen und sie ihre eigenen Wege gehen lassen. Unsere Aufgabe als Kontaktperson ist es, zu koordinieren und den Mitpraktizierenden zu helfen, miteinander zu kooperieren. Aber wir dürfen sie nicht dazu bringen, sich abhängig von uns zu machen oder dass sie uns bewundern. Auf diese Weise werden wir einen erfolgreichen Körper bilden.

Koordinatoren bekommen vielleicht mehr Prüfungen und Schwierigkeiten als andere Praktizierende. Wenn uns andere beschuldigen, sich über uns beschweren oder uns sogar Unrecht tun, sollten wir nicht aufgeben. Denkt an den Meister. Welche Last hat er von uns auf sich genommen?

Wie alle Praktizierenden müssen Kontaktpersonen menschliche Anschauungen und Eigensinne loswerden. Aber um das tun zu können, müssen sie fleißige und standhafte Praktizierende sein. Wenn sie sich nicht gut kultivieren, nutzen die alten Mächte jede Lücke aus.

Manche Kontaktpersonen sind verstorben. Manche hatten Autounfälle, manche wurden gefangen genommen und zu Haftstrafen verurteilt. Der Kultivierungszustand einer Kontaktperson hat bedeutenden Einfluss auf die Praktizierenden, und er beeinflusst die Erklärung der wahren Umstände in diesem Gebiet.