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Verteidiger: „Wer auch immer sie verurteilt, begeht ein Verbrechen.“

23. Januar 2018 |   Von einem Minghui-Korrespondenten in der Provinz Hebei, China

(Minghui.org) Drei Frauen aus dem Kreis Xianghe, Provinz Hebei, wurden vor Gericht gestellt, weil sie sich weigerten, auf Falun Gong zu verzichten. Falun Gong ist eine traditionelle Doppelkultivierungsmethode für Körper und Geist, dessen Praktizierende seit 1999 durch die Kommunistische Partei Chinas grausam verfolgt werden.

Yu Zhaoxia und Wang Jianhua, deren Ehemänner Brüder sind, waren am 14. Februar 2017 gerade zu Besuch bei Jing Lianzhen, als die Polizei einbrach und alle drei Frauen verhaftete.

Wang wurde am folgenden Tag freigelassen, um am 17. März wieder festgenommen zu werden.

Die drei Frauen wurden am 15. Dezember vor Gericht gestellt. Jing und ihr Anwalt wurden vor dem Prozess bedroht, und am Ende plädierte der Anwalt in ihrem Namen auf schuldig.

Yu und ihr Anwalt waren entschlossen zu zeigen, dass sie durch die Ausübung ihres verfassungsmäßigen Rechts auf Glaubensfreiheit keine Gesetze gebrochen hatte. Ihr Anwalt sagte am Ende seines Plädoyers: „Yu Zhaoxia ist so gutherzig. Wer auch immer sie verurteilt, begeht ein Verbrechen und wird moralisch gebrandmarkt!“

Die drei Falun-Gong-Praktizierenden befinden sich seit ihrer Anhörung im Untersuchungsgefängnis der Stadt Sanhe.

Praktizierende und Anwälte vor dem Prozess bedroht

Jings Anwalt besuchte sie am Tag vor dem Prozess in der Haftanstalt. Sie bekräftigte ihre Entschlossenheit, sich nicht schuldig zu bekennen, da kein Gesetz in China Falun Gong kriminalisiere.

Ein Richter vom Kreisgericht Xianghe kam kurz nachdem der Anwalt gegangen war. Er drohte Jing: „Wir haben alle Beweise, um Sie zu mindestens sieben Jahren Gefängnis zu verurteilen. Wenn Sie sich schuldig bekennen, können wir eine leichtere Strafe in Betracht ziehen.“

Jing und ihr Anwalt wurden am Tag des Prozesses weiter bedroht. Sie wurde zusammen mit den anderen beiden Praktizierenden in das Gerichtsgebäude gebracht, sie wurden aber sofort nach ihrer Ankunft in drei Räume aufgeteilt. Die örtlichen Polizei- und Gerichtsbeamten drohten ihnen mit härteren Strafen, wenn sie sich weigerten, sich schuldig zu bekennen.

Die Anhörung sollte um 9 Uhr morgens beginnen, aber sie wurde um mehr als eine Stunde verschoben. Der vorsitzende Richter Zhou Xiaoming arbeitete nämlich persönlich daran, Jings Anwalt unter Druck zu setzen, damit er zustimmte, für seine Mandantin auf schuldig zu plädieren.

Sowohl Jing als auch ihr Anwalt stimmten schließlich einem Schuldeingeständnis zu. Yu und ihr Anwalt gaben nicht nach. Es ist unklar, ob Wang, die keinen Rechtsbeistand hatte, sich schuldig bekannte oder nicht.

Yu und ihr Anwalt treten für ihr Verfassungsrecht ein

Yu sagte zu ihrer eigenen Verteidigung aus. Sie erzählte, wie sie wieder gesund und zu einem besseren Menschen geworden war, indem sie den Prinzipien von Falun Gong – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – folgte. Sie erzählte auch, wie sie fast ihr Augenlicht verloren hätte, als sie in der Vergangenheit wegen ihres Glaubens ein Jahr lang Zwangsarbeit ableisten musste. Glücklicherweise verbesserte sich ihr Sehvermögen, als sie nach ihrer Entlassung aus dem Arbeitslager wieder die Falun-Gong-Übungen machen konnte.

Yus Anwalt widerlegte die Anschuldigungen gegen sie. Er wies darauf hin, dass die Polizei seine Mandantin und ihre Freundinnen verhaftet und ihre Häuser geplündert habe, ohne einen Ausweis oder einen Durchsuchungsbefehl vorzuweisen.

Der Staatsanwalt behauptete, dass Yu das Gesetz gebrochen habe, indem sie ihr Handy benutzt habe, um vorab aufgezeichnete Massennachrichten zu versenden. Ihr Anwalt konterte, dass es sich um eine Nachricht über einen 2,7 Milliarden Jahre alten Stein gehandelt hätte, der im Bezirk Pingtang, Provinz Guizhou, entdeckt worden war. Darin seien chinesische Schriftzeichen eingraviert, die besagten: „Die Kommunistische Partei Chinas ist dem Untergang geweiht“. Der Anwalt erklärte, der Stein sei eine Tatsache und habe niemandem oder der Gesellschaft im Allgemeinen Schaden zugefügt.

Ferner wies der Anwalt darauf hin, dass seine Mandantin die Prinzipien von Falun Gong – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – in ihrem Verhalten vor Gericht befolge. Er sagte, Yu praktiziere „Wahrhaftigkeit“, indem sie die Fragen des Richters wahrheitsgemäß beantwortete, „Güte“, indem sie trotz ihres schlechten Gesundheitszustandes (als Folge von Misshandlungen, die sie in Haft erlitt) immer noch vor Gericht erschien, und „Nachsicht“, indem sie sich weigerte, Groll gegen diejenigen zu hegen, die sie ohne jegliche Rechtsgrundlage festgenommen hatten und verfolgten.

Der Anwalt verlangte Yus Freispruch. Er bat auch darum, dass sie sofort nach der Anhörung gegen Kaution freigelassen werde, da sie starke Schmerzen am ganzen Körper hätte.

Richter Zhou gab zu: „Ich habe zu diesem Fall nichts zu sagen. Die Vorgesetzten werden die Entscheidung treffen.“

15 verhaftet, weil sie versucht hatten, dem Prozess beizuwohnen

Das Gerichtsgebäude war stark patrouilliert. Nur einige Familienmitglieder durften in den Gerichtssaal, aber ihnen wurde befohlen, sich nach hinten zu setzen. Die vorderen Sitze wurden von der Polizei und Agenten des örtlichen Büros 610 eingenommen. Das Büro 610 ist eine außergesetzlichen Behörde, die mit der Ausrottung von Falun Gong beauftragt ist und die Befugnis hat, das Justizsystem außer Kraft zu setzen.

Viele Einheimische kamen, um die drei Frauen zu unterstützen, aber niemand durfte sich im Umkreis von 200 Metern um das Gerichtsgebäude herum aufhalten. Sowohl Uniformierte als auch Polizeibeamte in Zivil wurden um das Gerichtsgebäude herum aufgestellt, um Unterstützer und Passanten zu befragen.

Eine Großmutter, die ihre Enkelin in einer nahegelegenen Schule abholen wollte, wurde aufgehalten. Ein Polizist fragte, wofür sie hier sei, und sie fragte sich, warum es überall Polizisten gebe. Der Polizist gab zu: „Ich weiß nicht, warum man uns befohlen hat, hierher zu kommen. Wir kamen nur auf Befehl.“

Eine Gruppe von 14 lokalen Falun-Gong-Praktizierenden kam in drei Autos. Sie beschlossen, in den Autos zu warten, während der Prozess im Gerichtsgebäude stattfand. Alle wurden verhaftet. Ein 15. Praktizierender wurde ebenfalls festgenommen, als er an einer nahegelegenen Bank vorbeiging.

Früherer Bericht:

Drei Frauen stehen wegen ihres Glaubens vor Gericht, Ehemänner schreiben Leumundszeugnisse an das Gerichthttp://de.minghui.org/html/articles/2018/1/15/130696.html